Ursprung des Glaubens

Beitragvon Fisherman's Fellow » Sa 2. Jun 2007, 23:26

Klaus hat geschrieben:Oder besser, spring zum Fenster raus, dann merkst du ob die Schwerkraft existiert, a. als Vorstellung, b. als Ergebnis. Oder als Hypothese.

Nein, merke ich nicht. Ich kann dann im Krankenhaus vielleicht konstatieren, dass die vorhergesagten Sinnesreize mehr oder weniger eingetroffen sind, was für eine Korrelation zwischen Perzeption und dem dazugehörigen gedachten Modell von Wirklichkeit spricht, aber darüber, dass so etwas wie Schwerkraft objektiv, an sich, existiert, ist weiterhin kein erkentnistheoretisch zulässiger Beweis möglich.
Und wenn ich bei dem Sturz einen Dachschaden erleiden und die Fähigkeit verlieren sollte, über all das nachzudenken, könnte ich nicht einmal verifizieren, ob sich die erdachten Weltmodelle durch das Eintreffen der vorausgesagten Folgen bestätigt haben.
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Beitragvon sley43 » So 3. Jun 2007, 14:50

Hallo Fisherman´s Fellow,

ich versteh dich nicht, was machst du überhaupt hier im Brights Forum als Anhänger einer Religion? Was bringt dir, einem gebildeten Menschen, der lächerliche Glauben an einen Gott aus der Bibel? Bezweifelst die Realität, aber nicht Gott? Hyphothesen der Wissenschaft reichen dir als Christ nicht, um das Wesen der Welt zu verstehen, und daher korrigierst du diesen subjektiven Mangel durch ein lustiges Fantasiebuch?? Ich könnte mit einem solchen zusammengeschusterten Weltbild nicht glücklich werden. Du stellst alles in Frage nur Gott nicht? Wenn ich unbedingt eine frei erfundene Schöpferstory brauche um glücklich zu werden, dann würde ich die Empfehlung, von Klaus war es glaube ich, in Anspruch nehmen und mir eine vernünftige Story selber zusammenkratzen. Diese neue Geschichte wäre ja in keinster Weise minderwertiger im bezug auf ihren Wahrheitsgehalt, als die Bibel z.B.. Also wozu so ein peinliches Buch wie die Bibel nehmen? Wozu überhaupt eine Religion für jemanden wie dich, sprich einen Menschen der wissenschaftlich informiert zu sein scheint? Wenn du nur irgend einen Glauben brauchst um das Wesen der Welt spüren zu können, musst du doch nicht direkt eine gesamte Religion beanspruchen. Ich denke das hättest du selber besser lösen können wie mit der Bibel. Warum zweifelst du mehr an dem Wahrscheinlichsten (Wissenschaft), als an Unwahrscheinlichem (Gott)? Wo ist da die Logik?
Warum du existierst willst du wissen und bist traurig, weil dir die Wissenschaft keinen Scheiss erzählt wie die Bibel?? Sorry ich versteh dich nicht. Die Frage nach dem Sinn deiner Existenz entsteht erst durch dein Bewusstsein. Dieses Bewusstsein ist nur eine kleine genetische Differenz zu Tieren wie dem Affen, und ist somit genauso wenig ein Sinn des Lebens Versprecher für dich, wie der komische Arsch von Schimpansen z.B. einen Sinn im Leben für sie verheissen tut. Hat der Schimpanse also wegen seinem anderen Arsch, auch ein eigenen Sinn und Schöpfer zu beanspruchen? Glaubst du, dass du etwas tolles bist, und einen Sinn haben musst ? Etwas tolles wie der Mensch braucht einen Sinn, also einen Schöpfer, aber ein dummer Affe nicht? Das es durchaus naturalistische Antworten gibt auf den Sinn des Lebens wurde hier irgendwie ignoriert. Der naturalistische Sinn ist durch die Triebe ersichtlich, nur meistens sind Menschen die sich für toll halten, unzufrieden mit diesem Sinn, also muss was dickeres her, wie z.B. ein lieber Gott der uns als Krone der Schöpfung aus Scheisse gebacken hat. Ich finde sowas armselig.

Zitat von dir:“ Nun glaubst Du aber (echt: wir reden hier von einem Glauben, und zwar von Deinem Glauben), dass Ihr beide, dh die von Dir wahrgenommen Objekt-Modelle und Du selbst zu einer realen "Wirk-lichkeit" gehören, die euch und viele andere miteinander verbindet und Dich im Zuge der Evolution überhaupt erst hervorgebracht hat, usw. Ich bin sicher, Du bist davon fester überzeugt als ich von der Existenz Gottes, und das will schon was heißen.“

Nun, "überzeugt" ist bei dir somit nicht direkt überzeugt, also würde ich doch mal gerne wissen wie überzeugt du denn überhaupt von deinem Gott bist, und was der davon hält das du offenbar nicht nur an der von ihm geschaffenen Realität zweifelst, sondern auch an ihm. Wie kannst du glücklich werden wenn du also die Wissenschaft und den Glauben nicht als wirklich überzeugend hinstellst für dich? Dein ganzes Weltbild ist somit ein Fragezeichen das keinerlei Fakten zulässt und umfasst Wissenschaft? bis Religion? Glauben ohne Überzeugung macht den Glauben unnötig, da uneffektiv. Heisst Glauben ohne Glauben. Das was du da als Weltbild hast kann ich keinem weiterempfehlen. Und nochmal, ich denke du bist im falschen Forum.

MfG,

Christian
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 3. Jun 2007, 15:33

sley43 hat geschrieben:ich versteh dich nicht, was machst du überhaupt hier im Brights Forum als Anhänger einer Religion?
siehst du darin ein Problem?
Ich nicht.
sley43 hat geschrieben:Etwas tolles wie der Mensch braucht einen Sinn, also einen Schöpfer, aber ein dummer Affe nicht?
Meiner schwachen Erinnerung an den Religionsunterricht nach soll der Bursche alles gebastelt haben, nicht nur den Menschen.

sley43 hat geschrieben:Und nochmal, ich denke du bist im falschen Forum.
Und nochmal, warum? Nur weil durch diesen Nutzer die stromlinenförmige Grundtendenz "gestört" wird? Auch "wir" können davon profitieren.
Ich finde andere Ansichten durchaus manchmal interessant. Und wann hätte ich sonst Gelegenheit mit einem "Gläubigen" zu reden, der nicht gleich versucht (mich) zu missionieren?
Andere Gedankenwelten erweitern doch den Horizont, seien sie noch so abstrus scheinend. Nicht "vandalierend" vorgetragen stören sie m.E. nun wirklich nicht und ein gewisses Niveau scheint auch vorhanden zu sein.
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Beitragvon sley43 » So 3. Jun 2007, 16:03

1von6,5Milliarden
Hallo, die Affensache war eine Frage, und klar gibt es eine Bibel Menschen Perspektive die diese beantwortet, aber darum ging es mir nicht, es ging um einen Sinn für Menschen, und damit ob der Affe auch einen tollen Sinn wünschen darf(wie der Mensch), denn die Bibel Sinnstory für Tiere ist nicht wirklich ein Sinn für Tiere, wie die Sinnstory für den Menschen in der Bibel. Aber lass den Satz einfach weg wenn er dich stört.

Und warum ich falsches Forum gesagt habe ist simple. Ich habe mir ein Bild von dem Forum hier gemacht und überlegt was passiert wenn wir jetzt auch nicht Brights, also Religiöse, und Andere (I.D. und Co.) herzlich willkommen heissen. Das wäre kein Brights Forum mehr oder irre ich mich? Theoretisch könnten grössere Gruppen von nicht Brights ( sowas soll es geben) unser Forum so überrennen und uns zur Minderheit machen im eigenen Forum. Wenn ich sage es ist ok, hier angemeldet zu sein als Nicht Bright, dann gilt das für alle, oder sollen Prüfungen stattfinden, wo die Diskussionsfähigkeiten von Nicht-Brights Mitgliedern getestet wird? Mir soll es recht sein, wenn ihr das toll findet das jetzt das Brightsforum für alle Menschen und Weltbilder ist, nur glaube ich nicht das die Masse der Brights hier, das gut findet. Sollte ich mich da irren, entschuldige ich mich für meine Äusserungen, und heisse Fisherman´s Fellow hier willkommen und freue mich auch auf seine zukünftigen, gleichgesinnten Freunde hier, die ja somit auch willkommen sind.

MfG,

Christian
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 3. Jun 2007, 16:29

Okay, wenn du den Sinn den (AFAIK) die Bibel einem Affen zugesteht heranzieht, dann hast du schon recht. Macht Euch die Erde Untertan ist schon so eine Sache, die ich nicht akzeptieren will und wenn du auf den geringen Unterschied zwischen (als Beispiel) Schimpansen und Menschen hernimmst, hast du doppelt recht.
sley43 hat geschrieben:Und warum ich falsches Forum gesagt habe ist simple. Ich habe mir ein Bild von dem Forum hier gemacht und überlegt was passiert wenn wir jetzt auch nicht Brights, also religiöse, und andere (I.D. und Co.) herzlich willkommen heissen. Das wäre kein Brights Forum mehr oder irre ich mich?
Keine Ahnung ob du dich irrst. Aber so wie ich mir mein "Brights-Bild" mache, gehört zu der naturalistischen Weltansicht auch noch tolerante Weltoffenheit dazu. Was viele nicht verstehen ist das Toleranz auch Grenzen haben kann, m.E. sogar haben soll und muss, denn Toleranz darf keine Einbahnstraße sein. Meine Toleranz gegen intolerante Menschen ist recht gering.
sley43 hat geschrieben:Theoretisch könnten grössere Gruppen von nicht Brights ( sowas soll es geben) unser Forum so überrennen und uns zur Minderheit machen im eigenen Forum.

Ob wir IDler, religiöse Leute herzlich willkommen heißen oder nicht, sie könnten immer in einem "Rush" das Forum überrennen.
So oder so wäre man in diesem Fall auf die Administration angewiesen. Natürlich wäre es leichter für die "Religiösen" das Forum "friedlich zu besetzen", wenn wir es ihnen schön kuschelig machen. Aber die Gefahr sehe ich jetzt nicht so, denn mit den wenigsten Verfechtern einer Religion kann man in Glaubensfragen vernünftig reden. Und wenn man mit ihnen "unvernünftig" redet, ist's nicht mehr kuschelig.
sley43 hat geschrieben: Wenn ich sage es ist ok, hier angemeldet zu sein als Nicht Bright, dann gilt das für alle, oder sollen Prüfungen stattfinden, wo die Diskussionsfähigkeiten von Nicht-Brights Mitgliedern durchgeführt werden?
Soll eine Gewissensprüfung bei der Anmeldung durchgeführt werden?
sley43 hat geschrieben:Mir soll es recht sein, wenn ihr das toll findet ...
Sprichst du jetzt im Pluralis majestatis mit mir oder verwechselst du mich mit einem "Offiziellen"? ;-) Meine Meinung ist bisher genauso wie deine Meinung eine geäußerte Einzelmeinung.
sley43 hat geschrieben: ... das jetzt das Brightsforum für alle Menschen und Weltbilder ist, nur glaube ich nicht das die Masse der Brights hier, das gut findet.
genau, einfach abwarten.
sley43 hat geschrieben: Sollte ich mich da irren, entschuldige ich mich für meine Äusserungen, und heisse Fisherman´s Fellow hier willkommen und freue mich auch auf seine zukünftigen, gleichgesinnten Freunde hier, die ja somit auch willkommen sind.
Entschuldigen brauchst du dich nicht, so schlimm war/ist diese deine hier geäußerte Meinung ja nicht. Es gibt - in meinem Weltbild, in meinem Leben durchaus was anderes als nur ja/nein, schwarz oder weiß. Ich bin analog geschaffen *bg* bin durchaus zu Abstufungen fähig.
Wenn jemand - in meinen Augen - Unsinn erzählt, ist er ja deshalb noch nicht schlecht, nicht untragbar.
Wenn jemand diesen Unsinn auch noch unsinnig, anstößig, untolerabel von sich gibt, dann nicht mehr.

Man kann von anderen Leute lernen, oft sogar mehr wenn sie nicht meine Meinung vertreten, solange sie die Meinung "freundlich" vertreten.
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Beitragvon sley43 » So 3. Jun 2007, 16:42

Mei oh Mei, wir sind schwer off Topic. Mit ihr habe ich die Brights hier gemeint, und mich ausgeschlossen. Ich bin auch der Meinung das man von anders Denkenden viel lernen kann und rede gerne mit jedem, nur war meine Reaktion tatsächlich weniger für mich repräsentativ, sondern sollte für die Masse hier stehen (wobei ich ja ein Fehlurteil meinerseits nicht ausschliesse). Sollte das vielleicht unterlassen (für andere zu reden) und nur in meinem Namen reden.

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Beitragvon Fisherman's Fellow » So 3. Jun 2007, 16:51

Das sind zu viele Fragen. Ich werde mir ein paar herausgreifen.


sley43 hat geschrieben:ich versteh dich nicht, was machst du überhaupt hier im Brights Forum als Anhänger einer Religion?

Konkreter Anlass war die Lektüre des Spiegel-Titels über die "kreuzzüglerischen Atheisten". Ich fragte mich, was da dran wahr, dh aus meiner Sicht erschreckende Wirklichkeit, und was reißerische Geschäftemacherei.
Dass von Dawkins und seinen Kumpels die Brights in Leben gerufen worden waren, war mir bekannt, aber nun wollte ich einfach mal die Gelegenheit nutzen und mir selbst ein Bild machen, nicht zuletzt über die vom Verband für sich selbst beanspruchte "Vernünftigkeit", und ich muß gestehen, daß in Meiner Beobachtung Anspruch (konsequenter Rationalimus) und Wirklichkeit (Vernunftglaube) auseinanderklaffen.

sley43 hat geschrieben:Was bringt dir, einem gebildeten Menschen, der lächerliche Glauben an einen Gott aus der Bibel?

Erfüllung.

sley43 hat geschrieben:Bezweifelst die Realität, aber nicht Gott?

Ich zweifle an der Realität nicht, wegen Gott. Damit erledigen sich die meisten Deiner Anfragen.
Ich fühle mich im Sinne von Gerhard Vollmers evolutionärer Erkenntnistheorie als hypothetischer Realist - darum stehe ich vielen von Euch im Grunde genommen sehr nahe (und nebenbei, ich schätze auch sehr den disziplinierten, weitgehend sachlichen Gesprächston in diesem Forum. So was sieht man selten!) - aber genau aufgrund der Vollmerschen Position halte ich - im Gegensatz zu Dir, der Du Gott für unwahrscheinlich hält - ein Unbedingtes als Garant für die Realität der beobachteten Wirklichkeit für sehr plausibel. Diese Annahme bekommt durch das, was ich auf spiritueller Ebene erfahren und insbesondere der christlich-religiösen Tradition entnommen habe, für mich noch mehr Evidenz.

sley43 hat geschrieben:Hyphothesen der Wissenschaft reichen dir als Christ nicht, um das Wesen der Welt zu verstehen

Ja, genau.

sley43 hat geschrieben:, und daher korrigierst du diesen subjektiven Mangel durch ein lustiges Fantasiebuch??

Also, das mit dem lustigen Fantasiebuch kann man ja mal in polemischer Weise behaupten, aber man sollte es nicht für bare Münze nehmen. Dafür ist IMHO die Wirkung dieser Schrift zu groß - im Schlechten wie im Guten.
Ich bin hier schon ermahnt worden, dass dies kein Religionsforum sei, darum hier nur so viel: Der Bibel liegt ein anderes bzw mehrere andere Paradigmen (als Verstehensschlüssel) zu Grunde, nicht das naturwissenschaftliche. Kein Wunder: Letzteres ist, sagen wir, 300 bis 400 Jahre alt, mit ein paar Vorläufern aus dem scholastischen Nominalismus. Die Bibel ist wesentlich älter. Darum kommt auch nichts dabei heraus, wenn man an sie einen rationalistischen Maßstab anlegt, und die Versuche gewisser US-Fundamentalisten, die Bibel auch als Hand- und Geschichtsbuch in rationaler Hinsicht einzusetzen, finde ich nur peinlich.

sley43 hat geschrieben:Wenn du nur irgend einen Glauben brauchst um das Wesen der Welt spüren zu können, musst du doch nicht direkt eine gesamte Religion beanspruchen.

Das ist eine interessante Frage, ob dieses Erspüren für mich auch in einer anderen Konfession oder Religiosität möglich wäre.
Ich denke schon. Im Islam wahrschinlich nicht - der Koran ist ein zu strammes Korsett, im Judentum vielleicht, die Alternative meiner Wahl wären wohl Quäker oder Mennoniten. (William Penn kommt bei mir, zusammen mit Franz von Assisi, ziemlich bald hinter Jesus) Vielleicht auch der Zen-Buddhismus. Aber ich bin nun mal in der evangelischen Tradition beheimatet, und sie gibt mir die Freiheit, die ich brauche.

sley43 hat geschrieben:Warum zweifelst du mehr an dem Wahrscheinlichsten (Wissenschaft) als an Unwahrscheinlichem (Gott)?

Ich zweifle nicht daran. Ich nehme sie als das, was sie ist: Ein hervorragendes Werkzeug um die Dinge der Welt abzubilden und Nutzen daraus zu ziehen. Aber eben nur ein Werkzeug.

sley43 hat geschrieben:Etwas tolles wie der Mensch braucht einen Sinn, also einen Schöpfer, aber ein dummer Affe nicht?

Ich glaube nicht, dass das Leben eines Menschen einen Sinn ergeben muss. Dafür gibt es mir zu viele grausame Schicksale, Ungerechtigkeiten, Unglück usw. Übrigens steht von einem "Sinn" des Lebens in der Weise, wie Du das Wort jetzt gebrauchst, kein Wort in der Bibel.

sley43 hat geschrieben:Das es durchaus naturalistische Antworten gibt auf den Sinn des Lebens wurde hier irgendwie ignoriert. Der naturalistische Sinn ist durch die Triebe ersichtlich,

Sorry, das hätte ich gerne mal näher erläutert: Inwiefern erhält das menschliche Leben von seinen Trieben her einen Sinn? Und vor allem: welchen Sinn?

sley43 hat geschrieben:Wie kannst du glücklich werden wenn du also die Wissenschaft und den Glauben nicht als wirklich überzeugend hinstellst für dich?

Doch, gerade gemeinsam wirken sie enorm überzeugend, grad wie in der Geschichte vom Lahmen und vom Blinden. ;-)
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Beitragvon sley43 » So 3. Jun 2007, 17:11

Zitat von Fisherman´s Fellow:"Sorry, das hätte ich gerne mal näher erläutert: Inwiefern erhält das menschliche Leben von seinen Trieben her einen Sinn? Und vor allem: welchen Sinn? "

Meine Antwort hat sich auf deine Frage nach dem Sinn deiner Existenz bezogen, und der Sinn des jeweiligen Lebewesens ist in den Trieben zu sehen und wird automatisch erfüllt. Das Bewusstsein des Menschen verursacht hier nun einen Konflikt, da es sich mit dem tatsächlichen Sinn nicht zufrieden gibt, weil es sich für etwas wichtigeres hält, was es aber nicht ist. Daher auch der Wunsch nach einem Gott der uns Gewicht und Wert gibt. Der Sinn eines jeden Lebewesens ist das simple funktionieren nach plan, wie eben auch eine Zelle meines Körpers, keinen blöden Sinn suchen soll, sondern zu funktionieren hat, damit das Leben funktioniert. Wem das nicht reicht, greift zu einem Gott der halt Kronen verteilt.
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Beitragvon Fisherman's Fellow » So 3. Jun 2007, 17:45

sley43 hat geschrieben:Der Sinn eines jeden Lebewesens ist das simple funktionieren nach plan, wie eben auch eine Zelle meines Körpers, keinen blöden Sinn suchen soll, sondern zu funktionieren hat, damit das Leben funktioniert. Wem das nicht reicht, greift zu einem Gott der halt Kronen verteilt.

Dh, mit "Plan" meinst Du: Das in den Genen gespeicherte Programm "abarbeiten" bzw ausleben?
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Beitragvon sley43 » So 3. Jun 2007, 18:20

Ich denke du weisst was ich meine. Die Gene bestimmen nicht alles, aber eben die Grundlage. Und Triebe, Bedürfnisse führen zu einem automatischen Leben. Bei Menschen, geht es leider nicht so gut, wegen dem besagten Bewusstsein und den darausfolgenden Möglichkeiten die er dadurch erhält. Der Mensch steht ständig im Konflikt durch das Bewusste und Unbewusste. Religion ist ein Ergebniss dieses Konflikts.
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Beitragvon Sisyphos » So 3. Jun 2007, 18:28

"Wir sind eine vorübergehende Randerscheinung in einem sinnleeren Universum" (Schmidt-Salomon).

Es gibt keinen vorgegebenen oder übergeordneten Sinn. Daher müssen wir - jeder für sich - den Sinn unseres Lebens selbst bestimmen. Dabei können wir uns nach unseren Trieben richten oder Askese üben. Wir können uns vorstellen, dass uns ein Gott geschaffen hat und unser Leben dazu dient, in einem Jenseits die Erfüllung zu finden. Oder sehen uns als absurde Existenzen. Oder oder oder ...

Genauso wenig wie Werte nirgendwo auffindbar sind, gibt es einen Sinn. Werte handeln wir aus. Sinn geben wir uns selbst.
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Beitragvon sley43 » So 3. Jun 2007, 18:56

Zitat Sisyphos:"Genauso wenig wie Werte nirgendwo auffindbar sind, gibt es einen Sinn. Werte handeln wir aus. Sinn geben wir uns selbst."

Das sich selber ein Sinn geben ist das von Menschen praktizierte System, das dem Bewusstsein am besten passt. Ich sprach aber von dem offensichtlichen natürlichen Sinn jedes Lebewesens, welches eben nur die billige Weitergabe seiner Gene beinhaltet und somit Energie für die Evolutions bedeutet. Ich würde diesen Sinn nicht mit dem individuellen Sinn gleichsetzen, da dieser natürlich ist und über dem ich will Doktor werden steht. Der individuelle Sinn kann die Evolution blockieren, was der Mensch sowieso gerne tut, da er lieber die Umgebung anpasst wie sich selbst. Zu sagen es gibt keinen Sinn, halte ich für falsch, weil alle Lebewesen und die Evolution eindeutig in eine Richtung laufen, zumindest taten sie das bis der Mensch kam und nun lieber einen eigenen Sinn bastelt. Ich bin somit etwas vorsichtig mit dem verkaufen von individuellen Sinnpacketen für jedes Individuum. Das ist super für die Wirtschaft, aber weniger super für das Leben. Heisst natürlich nicht das ich jetzt am liebsten ohne Verstand zurück auf die Bäume klettern möchte, aber das ich den verbreiteten Weg des individuellen Sinns, für fragwürdig halte. Meine Meinung.
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Beitragvon taotne » So 3. Jun 2007, 19:03

sley43 hat geschrieben:Zu sagen es gibt keinen Sinn, halte ich für falsch, weil alle Lebewesen und die Evolution eindeutig in eine Richtung laufen, (...).
Ist das teleologisch gemeint?
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Beitragvon Sisyphos » So 3. Jun 2007, 19:19

Sley, dann meinst du eher Mittel zum Zweck, statt Sinn.
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Beitragvon HF******* » So 3. Jun 2007, 19:25

fishermans friend schrieb:
So, meines Wissens wird die Realität der Welt da draußen von den Naturalisten jedoch als "ganz natürlich" angenommen. Könnte mir mal einer beweisen, warum das stimmen sollte?


Diese Frage entspringt keiner inneren Logik des Denkens. Erstmal wäre die Frage, was man unter „natürlich“ versteht. Natürlich ist in diesem Zusammenhang, was nicht übernatürlich - besser gesagt: übersinnlich - ist. Genaugenommen wäre etwas heute als übersinnlich Eingestuftes nicht mehr als übernatürlich zu bezeichnen, wenn es bewiesen wird. Die Beweislast bleibt daher immer bei der Person, die etwas behauptet. Die Beweisforderung dürfte damit hinfällig sein. Sie ist unlogisch.

Kurt hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht leben wir in einer Matrix, sind eine Simulation. Was für eine Auswirkung hat das für mein Leben? Keine. Ich muss es einfach hinnehmen.

Fishermans schrieb:
Ich sehe, Du akzeptierst den hypothetischen Charakter Deiner "Wirk-"lichkeit. Das ist schon okay so. Aber Du solltest Dir bewußt sein, daß die harten Fakten, von denen zB HFRudolph weiter oben gesprochen hat, logischerweise nur harte Modelle sind;

Wir müssen noch mal ganz von vorne anfangen, da Du mir das Wort im Munde herumdrehst:
Im wissenschaftlichen Sinne eine Theorie zu vertreten, die nicht mit hinreichender Sicherheit bewiesen ist, ist etwas komplett anderes, als dogmatisch eine unbewiesene Position als wahr hinzustellen: Das Vertreten einer Theorie im wissenschaftlichen Sinne setzt voraus, dass die Position mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit falsch sein kann, es setzt im Sinne des kritischen Rationalismus die Bereitschaft zur Korrektur voraus, falls andere Möglichkeiten wahrscheinlicher werden. Sofern Kurt schreibt, dass wir „vielleicht“ in der und der Welt leben, sagt er etwas über die denktheoretische Möglichkeit aus, er sagt nicht: Das ist so.

Wenn Du jetzt nach harten Fakten bezüglich der Matrix fragen wollen würdest, wäre dies Frage unsinnig, weil es nach einer solchen Theorie denkbar ist, dass es derartige Fakten nicht gibt. Man könnte die Perfektion der Matrix ja sogar in die Theorie selbst einbauen. Es wäre insofern nicht sinnvoll, eine solche Theorie als wahr im Sinne des einer dogmatisch vertreten religiösen Behauptung zu vertreten, weil sich die positive Behauptung nicht beweisen lässt. Es bleibt eine unbeweisbare Spekulation, die man nicht als „wahr“ hinstellen kann, auch wenn sie denktheoretisch zu der erkennbaren Umwelt passt und insofern logisch richtig ist. Mark hat sie insofern selbst korrekt als belanglos bezeichnet. Die logische parallele Schlussfolgerung auf den christlichen Glauben etwa kann ja jeder selbst ziehen.
Zuletzt geändert von HF******* am So 3. Jun 2007, 19:54, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon sley43 » So 3. Jun 2007, 19:30

Zitat von taotne:" Ist das teleologisch gemeint?"

Sorry, das Wort (Teleologie) kenn ich nicht, sodas ich nicht richtig antworten kann. Was genau meinst du hier mit teleologisch, bitte um kurze Aufklärung im Bezug auf meinen Text. Mit der Wiki Info konnte ich nicht viel anfangen. Sowieso bin ich kein Freund von Schubladen, ist mir zu eng.
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Beitragvon taotne » So 3. Jun 2007, 19:35

sley43 hat geschrieben:Zitat von taotne:" Ist das teleologisch gemeint?"

Sorry, das Wort (Teleologie) kenn ich nicht, sodas ich nicht richtig antworten kann. Was genau meinst du hier mit teleologisch, bitte um kurze Aufklärung im Bezug auf meinen Text. Mit der Wiki Info konnte ich nicht viel anfangen. Sowieso bin ich kein Freund von Schubladen, ist mir zu eng.


Zu sagen es gibt keinen Sinn, halte ich für falsch, weil alle Lebewesen und die Evolution eindeutig in eine Richtung laufen, zumindest taten sie das bis der Mensch kam und nun lieber einen eigenen Sinn bastelt.

Meine Frage ist, ob du Die Evolutionstheorie so aufgefasst hast, dass sie sich in eine bestimmte Richtung, einem gewissen Ziel annähert? Und wenn du das annimmst, in welche Richtung, bzw. auf welches Ziel hin läuft sie deiner Meinung nach?
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Beitragvon sley43 » So 3. Jun 2007, 19:38

Zitat Sisyphos:"Sley, dann meinst du eher Mittel zum Zweck, statt Sinn."

Wenn jemand nach dem Sinn seines Lebens frägt, dann denke ich das er nach seinem Zweck im Leben frägt. Somit wäre Zweck auch der gesuchte Sinn. Was verstehe ich hier falsch? Bitte um Licht im Dunkeln.
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Beitragvon HF******* » So 3. Jun 2007, 19:57

@Sisyphos: Du könntest auch sagen Mittel zum Sinn… Mir ist keine sinnvolle Unterscheidung von Sinn und Zweck bekannt.
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Beitragvon sley43 » So 3. Jun 2007, 20:06

Zitat von taotne:"Meine Frage ist, ob du Die Evolutionstheorie so aufgefasst hast, dass sie sich in eine bestimmte Richtung, einem gewissen Ziel annähert? Und wenn du das annimmst, in welche Richtung, bzw. auf welches Ziel hin läuft sie deiner Meinung nach?

Man kann sehen das Lebewesen immer komplexer werden und Fakt ist das Fortpflanzung elementar ist und die Fortpflanzung erst die Evolution ermöglicht. Sie gehen Hand in Hand, wohin, kann ich genauso wenig beantworten wie jeder andere, aber sehen kann es jeder. Ob das nun jemand für Zielgerichtet hält oder nicht, ändert nichts an den Infos. Die Meinungen sind auch nicht wichtig, nur die Fakten.
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