Vollbreit hat geschrieben:ujmp hat geschrieben:Es stimmt aber nicht, dass Außerwissenschaftliches nur verspottet wird. [...] Wenn es klappt, dann prima (das ist nicht nur Rhetorik von meiner Seite!). Es ist aber das Phänomen, dass die meisten Vetreter solcher alternativen Methoden sich durch keinen Fehlschlag von ihrer Überzeugung abbringen lassen, es interessiert sie einfach nicht, ob es stimmt oder nicht. [...]
Das liegt mitunter an der Frontstellung, die aufgebaut wurde. Wenn James Randi irgendetwas testet, dann weiß ich vorher, wie das Ergebnis sein wird (und Du weißt es auch) deshalb ist es auch so uninteressant, was er von sich gibt.
Die Vertreter sog. alternativer Methoden werden rein diskurstechnisch schon mal im ersten Schritt zu Vertretern „alternativer“ Methoden gemacht. Das sind Endlosdiskussionen, bei denen wir aufpassen müssen, dass wir nicht vom Thema abkommen. [...]
Vollbreit hat geschrieben:Aber warum sollte man denn an allem zweifeln? Ist das nicht vielleicht sogar pathologisch?
Warum ist Erkenntnis mehr wert als Glück?
ujmp hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Man muss die Satz schon verstehen, sonst bleibt man nur bei sich.
Das ist ein semantisches, aber kein erkenntnistheoretisches Problem. Diese beiden Problemstellungen muss man sauber auseinanderhalten, es sind verschiedene Kategorien. Zumindest sollte man ihre Gleichsetzung rechtfertigen.
ujmp hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Geht es dann in den Bereich des Erlebens und der Interpretation im landläufigen Sinne, wird es interessant. „Das soll Kunst sein?“
Es gibt eben keine Einigkeit über die Bedeutung des Wortes "Kunst", dann ist es schlicht dumm, darüber miteinander zu diskutieren.
ujmp hat geschrieben:Um bei meinem Flaschenpostgleichnis zu bleiben: Man diskutiert über die Schatzsuche ohne zu merken, dass sich jeder eine andere Insel dabei vorstellt. Das ist also kein Einwand gegen mein Wahrheitskonzept, sondern unterstreicht sogar seine Zweckmäßigkeit. Für den Wahrheitsgehalt meiner Vorstellungen ist es jedenfalls kein Kriterium, ob ich meine Vorstellungen auch verständlich machen kann.
ujmp hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Um zum Kern der Sache zu kommen: Jemand könnte behaupten, er habe eine innere Stimme gehört, die zu ihm sprach.
Das ist wieder schwer zu beurteilen, weil du nicht weißt, welche Erfahrung er damit genau meint - also ein semantisches Problem. Wenn jemand behauptet, Gott verrate ihm jede Woche die Lottozahlen, kann man das ja leicht testen, ob es stimmt.
ujmp hat geschrieben:Aber ich kann mir z.B. gut vorstellen, was mein Chef sagt, wenn ich ihn um eine Gehaltserhöhung bitte. Genau so konnte ich mir als Gläubiger vorstellen, was Gott zu mir sagen würde. Ich hatte eine Vorstellung von seiner Persönlichkeit, wie von der eines Menschen. Die Vorstellung, dass Gott in bestimmten Situationen spricht ist also dann eine ganz alltägliche Imaginationsleistung. Dieses "Sprechen" ist nichtsweiter als ein Einfall, dagegen ist nichts einzuwenden. Der entscheidende Punkt ist aber, ob es stimmt!
ujmp hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Eine gute Prüfung ist immer der intersubjektive Diskurs.
Was soll denn ein "intersubjektiver Diskurs" sein? Und wie kann denn ein Diskurs eine Prüfung sein?
ujmp hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Aber warum sollte man denn an allem zweifeln? Ist das nicht vielleicht sogar pathologisch?
Warum ist Erkenntnis mehr wert als Glück?
Umgedreht ist es erst recht krank. Zweifle doch einfach nicht an allem, und schätze die Erkenntnis, die dich glücklich macht.
ujmp hat geschrieben:Solche Verabsolutierungen fallen mir im Übrigen auf den Wecker. Du suchst nach absoluten Wahrheiten und kritisierst mich dafür, dass ich sie nicht habe. Du möchtest alle Probleme ein für alle Mal lösen, für das Problem der Probleme eine gültige - die - Antwort haben - da wirst du dir wohl doch eine Zauberpille vom lieben Gott abholen müssen. Ich bin da nicht kompetent genug.
Vollbreit hat geschrieben:Ist denn nicht die Intention der Brights genau die, zu betonen, dass die Interpretation der Religionen völlig falsch sind?
Aber auch dieses "evolutionäre, der Gruppenkoordination förderliche "natürliche" Bedürfnis" muss in Worte gefasst und weitergegeben werden. Leider gibt es dafür überhaupt keinen Aufkänger. Ich fang ja nur ungern wieder damit an, aber ein lasterhaftes Leben gibt es nach naturalistischer Einschätzung eben gar nicht. Es ist erlaubt, was gefällt, wenn es niemandem schadet. Und wenn man selber der Geschädigte ist, dann zählt das nicht, weil wir ja einen freien oder unfreien Willen haben, das ist dann schon egal, denn entweder ich kann nicht anders oder ich mag nicht anders.Nanna hat geschrieben:Die Brights sind übrigens auch nicht der Ansicht, dass Moral nicht existieren würde, aber sie gehen davon aus, dass es ein evolutionäres, der Gruppenkoordination förderliches "natürliches" Bedürfnis im Menschen gibt, sich moralisch zu verhalten.
Vollbreit hat geschrieben:ujmp hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Man muss die Satz schon verstehen, sonst bleibt man nur bei sich.
Das ist ein semantisches, aber kein erkenntnistheoretisches Problem. Diese beiden Problemstellungen muss man sauber auseinanderhalten, es sind verschiedene Kategorien. Zumindest sollte man ihre Gleichsetzung rechtfertigen.
Welche Bedeutung hat in Deinen Augen die linguistische Wende?
Wie vermittelt sich Dir denn Welt, wenn nicht in dieser Mischung aus Anschauung und Begriff?
Gibt es eine reine Erfahrung?
Wie kommst Du darauf, Deinen Schmerz „Schmerz“ zu nennen und kannst Du sicher sein, dass Du den richtigen Begriff benutzt? Du könntest doch eine Glückserfahrung haben und sie „Schmerz“ nennen. Woher weißt Du, dass Du Dich nicht irrst?
Was genau hat den Descartes Rückschluss von Denken aufs Sein das Genick gebrochen?
stine hat geschrieben: Ich fang ja nur ungern wieder damit an, aber ein lasterhaftes Leben gibt es nach naturalistischer Einschätzung eben gar nicht. Es ist erlaubt, was gefällt, wenn es niemandem schadet.
Nanna hat geschrieben:Nein! Wir sind nicht die "Neuen Atheisten". Unser Ziel ist es nicht, die Interpretationen der Religionen anzugreifen, sondern unsere eigene(n) zu pflegen und als ernstzunehmenden und gleichberechtigten Mitspieler im Diskurs zu etablieren. Die Religionsfeindlichkeit und der Vulgärrationalismus, mit dem das manchmal einhergeht, sind mir auch zuwider und sie sind auch nicht konstitutiv für die Bewegung.
Nanna hat geschrieben:Die ganze Dichotomie Religion vs. Naturalismus führt uns nirgendwohin, weil sie jeden unter Bekenntniszwang stellt. Ich mag diese krasse Frontenbildung nicht, sie ist unproduktiv und fördert nur die Entwicklung inkompatibler Extreme, weil sich beide Seiten immer radikaler voneinander abgrenzen müssen. Dabei ist es für Brights auch ausreichend, anderen Weltanschauungen/Kosmologien indifferent gegenüberzustehen. Man muss ja nicht alles verdammen, es reicht, eine abweichende Meinung zu haben und diese nicht-abwertend auszudrücken. Und ganz explizit sind ja auch Kulturreligiöse in der Bewegung willkommen (deshalb ist stine auch eine richtige Bright, egal wem das hier nicht passt).
Nanna hat geschrieben:Die Brights sind übrigens auch nicht der Ansicht, dass Moral nicht existieren würde, aber sie gehen davon aus, dass es ein evolutionäres, der Gruppenkoordination förderliches "natürliches" Bedürfnis im Menschen gibt, sich moralisch zu verhalten (siehe dazu Brights Action Arena #1: Reality about Morality Project).
Nanna hat geschrieben:Das nur eben dazu, weil ich befürchte, dass die Brights hier schon wieder Gefahr laufen, in der Ecke der nihilistischen religionshassenden Szientisten zu landen und das sind wir nicht (gibt's auch, ja, wir haben halt auch unsere Piusbrüder...).
ujmp hat geschrieben:"Linguistische Wende" sollte man in Anführungszeichen schreiben, und es war eher eine "Welle". Das berührt aber das Problem der Wahrheitsfindung, wenn überhaupt, nur indirekt. Sicher können meine Anschauungen UND meine Begriffe falsch sein. Es ist aber dann noch eine zusätzliche Frage, ob wir beide mit den selben Begriffen die selben Anschaungen verbinden. Letzteres ist ein Kommunikationsproblem und kein erkenntnistheoretisches Problem.
ujmp hat geschrieben:Ein Diskurs kann nicht die Wahrheit einer Aussage prüfen, wie du es behauptest, sondern nur das Verständnis einer Aussage, sprich welche Erwartungen sie in den Diskursteilnehmern evoziert und ob es evtl. die selben sind. Ob sich diese Erwartungen bestätigen oder nicht, beantworten die Teilnehmer, wenn die Begriffe geklärt sind, mit jeweils einem Wort: "Ja" oder "Nein".
ujmp hat geschrieben:Eine Benennung oder eine Definition ist keine Erkenntnis, sie kann daher weder wahr noch falsch sein. Dinge bekommen einen Namen, wenn sich ihre Wahrnehmung wiederholt.
ujmp hat geschrieben:Man kann daraus ein Problem konstruieren, z.B. indem man feststellt, dass kein Ei dem anderen gleicht. Es gleicht sich aber etwas in meiner Wahrnehmung, wenn ich zwei Eier sehe, und eben dies nenne ich "Ei".
ujmp hat geschrieben:Wir benennen eigentlich Wahrnehmungen und nicht die Dinge selbst. Man kann ein weiteres Problem konstruieren und fragen, wo die Grenze sei, dass ich eine Wahrnehmung nicht mehr als Ei ansehen würde. Darauf antworte ich: Bevor ich nach der Grenze suche, beweist mir mal, dass es überhaupt eine gibt!
ujmp hat geschrieben:Wenn ich eine wiederkehrende Wahrnehmung "Schmerz" nenne und dann eine völlig andere, gegensätzliche Wahrnehmung ebenfalls "Schmerz" nenne, dann ist das kein erkenntistheoretisches Problem oder gar Mysterium, sondern schlicht dumm. Tipp: Nich machen!
Vollbreit hat geschrieben:
Ich glaube auch, dass die Wissenschaft in weiten Teilen rational ist, nur was soll das eigentlich heißen? Auch mythische Beziehungen herzustellen, z.B. einen Götterhimmel anzunehmen, ist ja ein rationales Konstrukt.
Vollbreit hat geschrieben:Ich halte das für eine grobe Fehleinschätzung.
Welche Wahrheitstheorie favorisierst Du denn?
Vollbreit hat geschrieben:ujmp hat geschrieben:Ein Diskurs kann nicht die Wahrheit einer Aussage prüfen, wie du es behauptest, sondern nur das Verständnis einer Aussage, sprich welche Erwartungen sie in den Diskursteilnehmern evoziert und ob es evtl. die selben sind. Ob sich diese Erwartungen bestätigen oder nicht, beantworten die Teilnehmer, wenn die Begriffe geklärt sind, mit jeweils einem Wort: "Ja" oder "Nein".
Klar, ist Technik gut, ja oder nein?
Und die Klärung der Begriffe, fandest Du zuletzt ja eher überflüssig.
Tatsächlich haben sie sich als ziemlich zentrales Anliegen der Philosophie herausgestellt, weil nämlich dass, was unmittelbar jedem klar war, z.B. was Natur sein soll, was Gott sein soll, was ein Ich ist, was Sein ist und so weiter, bei näherer Betrachtung alles andere als klar ist.
Und natürlich, für die Alltag reichen die Alltagsbegriff völlig aus, nur eben nicht für dieWissenschaft.
Vollbreit hat geschrieben:ujmp hat geschrieben:Eine Benennung oder eine Definition ist keine Erkenntnis, sie kann daher weder wahr noch falsch sein. Dinge bekommen einen Namen, wenn sich ihre Wahrnehmung wiederholt.
Du verkennst dass der naive Realismus keine tragfähige Position in einer Diskussion ist.
Du kannst ja den Naturbegriff selbst nicht erklären.
Vollbreit hat geschrieben:ujmp hat geschrieben:Man kann daraus ein Problem konstruieren, z.B. indem man feststellt, dass kein Ei dem anderen gleicht. Es gleicht sich aber etwas in meiner Wahrnehmung, wenn ich zwei Eier sehe, und eben dies nenne ich "Ei".
Wie sieht denn ein Über-Ich aus? Welche Farbe haben Gewissensbisse? Woran erkennt man Macht?
Wie sind die Umrisse von Eifersucht? Wie sieht ein Vergleich aus? Zeig mal auf Kausalität.
Die meisten der Begriffe, die auch Du bemühst, überragen Deine eigenen Beispiele bei weitem.".
Vollbreit hat geschrieben:ujmp hat geschrieben:Wir benennen eigentlich Wahrnehmungen und nicht die Dinge selbst. Man kann ein weiteres Problem konstruieren und fragen, wo die Grenze sei, dass ich eine Wahrnehmung nicht mehr als Ei ansehen würde. Darauf antworte ich: Bevor ich nach der Grenze suche, beweist mir mal, dass es überhaupt eine gibt!
Witzig, der Antipostmodernist, nimmt Zuflucht in der dicksten postmodernen Einstellung überhaupt.
Keine Grenzen, keine Wahrheiten, alles relativ.
Zwar gibt es richtig und falsch, richtig ist die Wissenschaft, falsch die Religion, was das genau ist, weiß jeder, aber was ein Ei ist…!
Vollbreit hat geschrieben:ujmp hat geschrieben:Wenn ich eine wiederkehrende Wahrnehmung "Schmerz" nenne und dann eine völlig andere, gegensätzliche Wahrnehmung ebenfalls "Schmerz" nenne, dann ist das kein erkenntistheoretisches Problem oder gar Mysterium, sondern schlicht dumm. Tipp: Nich machen!
Du weißt offenbar sehr viel weniger, als Du bisweilen vorgibst, oder stellst Dich dumm und taub.
Du kennst Wittgensteins Beispiel von den Schmerzen und der Unmöglichkeit (seiner Ansicht nach) einer Privatsprache?
Darauf habe ich abgezielt, nicht auf Lebenstipps.
Nanna hat geschrieben:Das nur eben dazu, weil ich befürchte, dass die Brights hier schon wieder Gefahr laufen, in der Ecke der nihilistischen religionshassenden Szientisten zu landen und das sind wir nicht (gibt's auch, ja, wir haben halt auch unsere Piusbrüder...).
stine hat geschrieben:Aber auch dieses "evolutionäre, der Gruppenkoordination förderliche "natürliche" Bedürfnis" muss in Worte gefasst und weitergegeben werden. Leider gibt es dafür überhaupt keinen Aufkänger.
Vollbreit hat geschrieben:Schon klar, nur wenn bei Hegel, Marx und Habermas schon der religiöse Extremismus beginnt, dann darf man Zweifel an der Rationalität der Veranstaltung haben.
Vollbreit hat geschrieben:Rationalität ist in vielen Bereichen ein Vorteil, darum werden die Daten der Vorteile auch die nächsten 200 Jahre nicht versiegen und es gibt noch viel zu beackern, doch gleichzeitig wird sichtbar, dass Rationalität ihre Grenzen hat, wenn nicht als solche, dann doch als etwas für den Menschen Verfügbares. Ich glaube das ist die eigentliche Herausforderung und Kränkung.
Vollbreit hat geschrieben:Ich kann auch nicht erkennen, dass ich Dich dazu aufgerufen hätte, irgendjemandem blind zu folgen, vor allem nicht mir, aber die Kritik an Popper würde ich schon ernst nehmen. Musst Du nicht tun, m.E. ist sie aber gut begründet.
ujmp hat geschrieben:Das ist wohl wieder deinem Hang zur Verabsolutierung geschuldet. Vielleicht ist auch "Gleichmacherei" das bessere Wort.
ujmp hat geschrieben:Ich halte die Annahme, dass es eine von meinen Meinungen unabhängige Realität gibt für die intelligenteste Lösung. Wir können nicht wissen, wie nahe unsere Vorstellungen an die Wahrheit heranreichen.
ujmp hat geschrieben:Wir können unsere Näherungen aber auf ihre Zweckmäßigkeit hin beurteilen, verbessern oder ggf. fallen lassen.
ujmp hat geschrieben:Ich find Karl Popper da immer noch am überzeugensten, …
ujmp hat geschrieben:"Technik gut, ja oder nein?" - die Antwort darauf wäre Anmaßung, aber die Frage selbst ist ja schon eine Zumutung. Ich muss mich leider wiederholen: Du kritisierst mich dafür, dass ich etwas nicht habe, wovon du selbst überzeugt bist, dass es das nicht gibt. Not even clever.
Wissenschaftler stellen solche dummen Fragen nicht. Sie fragen: "Gravitationsgesetz- stimmt's oder stimmt's nicht?" und sie sagen gleich dazu, woran sie das beurteilen wollen.
ujmp hat geschrieben:Das will ich auch gar nicht, weil es ebenso anmaßend wäre. Ich kann aber dafür sehr viele bescheidenere Aussagen machen. Wenn ich von "Natur" rede, ist das nur ein Begriff mit veränderlichem Inhalt, der bestimmte Erfahrungen und Vorstellungen zusammenfasst.
ujmp hat geschrieben:Sein Umfang ändert sich jeden Tag, an dem ich dazulerne. Der naive Antirealismus ist ja ebensowenig eine tragfähige Position. Du müsstest schon konkreter werden. Mir scheint aber, dass du Positionen vertrittst, die du selbst gar nicht durchdrungen hast.
ujmp hat geschrieben:Die Haltung, die ich vertrete führte gerade dazu, Begriffe wie "Über-Ich" fallen zu lassen oder sie als bloße Metaphern zu akzeptieren. Es geht nicht darum, sie abzulehnen, aber darum zu verstehen, dass man sie so definieren muss, dass es entscheidbar ist, ob es überhaupt etwas gibt, worauf sie sich beziehen. Allgemein geht es darum, das Denken vom Kopf auf die Füße zu stellen.
ujmp hat geschrieben:Wie ein Vergleich aussieht? Ich vergleiche die Größe von zwei Blättern Papier, in dem ich sie genau übereinanderlege und prüfe, ob eines übersteht. Meine Erwartung ein gleichgroße Bögen ist, dass ich mit bloßem Auge keinen Unterschied wahrnehme.
ujmp hat geschrieben: Kausalität? Ich drehe den Schlüssel im Zündschloss rum, und der Motor springt - wie erwartet - an. Wo kann ich dir sonst noch weiterhelfen?
ujmp hat geschrieben:Deine Kategorisierungen klingen nicht sehr kompetent. Und wir haben hier wieder die nervige Gehaltserweiterung meiner Aussagen. Du ziehst dich immer wieder auf die Verallgemeinung meiner Aussagen zurück. Das ist ein Strohmann.
ujmp hat geschrieben:Wittgenstein war ein Großer Denker, ich brauche aber eine eigene Überzeugung. Magst du sein Problem mal erklären, wie du es verstanden hast? Ich traue ihm eigentlich nicht zu, dass er gegensätzliche Empfindungen gleich benannt hat...
Vollbreit hat geschrieben:ujmp hat geschrieben:Ich halte die Annahme, dass es eine von meinen Meinungen unabhängige Realität gibt für die intelligenteste Lösung. Wir können nicht wissen, wie nahe unsere Vorstellungen an die Wahrheit heranreichen.
Was wäre denn ein Indikator dafür?
Bemerkst Du den Selbstwiderspruch nicht? Du negierst eine Wahrheit um Dich postwendend auf sie zu berufen. Woher weiß ich denn ob Stringtheorie nahe an der Wahrheit ist? Dass die Eier schön hart sind?
Vollbreit hat geschrieben:ujmp hat geschrieben:Wir können unsere Näherungen aber auf ihre Zweckmäßigkeit hin beurteilen, verbessern oder ggf. fallen lassen.
Ja, beim Feuermachen und Eierkochen. Aber beim Gottesbegriff?
Vollbreit hat geschrieben:aber dass ja/nein Kategorien ihre Grenzen haben.
Vollbreit hat geschrieben:Ein Begriff mit veränderlichem Inhalt ist für eine Diskussion ziemlich unbrauchbar, meinst Du nicht?
Vollbreit hat geschrieben:ujmp hat geschrieben:Sein Umfang ändert sich jeden Tag, an dem ich dazulerne. Der naive Antirealismus ist ja ebensowenig eine tragfähige Position. Du müsstest schon konkreter werden. Mir scheint aber, dass du Positionen vertrittst, die du selbst gar nicht durchdrungen hast.
Jo, irgendwann lutscht sich das ab, weil von uns beiden Du derjenige bist, der nicht weiß wovon er redet.
Vollbreit hat geschrieben:Aha, und darum lehnst Du das Über-Ich ab?
Könnte es auch daran liegen, dass Du nicht sehr viel darüber zu sagen weißt?
Egal, ist eine spezielle Geschichte, die man nicht kennen muss.
Vollbreit hat geschrieben:ujmp hat geschrieben:Wie ein Vergleich aussieht? Ich vergleiche die Größe von zwei Blättern Papier, in dem ich sie genau übereinanderlege und prüfe, ob eines übersteht. Meine Erwartung ein gleichgroße Bögen ist, dass ich mit bloßem Auge keinen Unterschied wahrnehme.
Du verstehst nicht worum es geht. Du sagst, vergleichen ist, wenn man vergleicht. Das ist richtig, aber absolut nichtssagend. Über-Ich ist, wenn man das Über-Ich merkt.
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Vollbreit hat geschrieben:ujmp hat geschrieben: Kausalität? Ich drehe den Schlüssel im Zündschloss rum, und der Motor springt - wie erwartet - an. Wo kann ich dir sonst noch weiterhelfen?
Das ist also Kausalität? Da müht sich alle Welt so ab und dabei ist es so einfach.
Vollbreit hat geschrieben:ujmp hat geschrieben:Deine Kategorisierungen klingen nicht sehr kompetent. Und wir haben hier wieder die nervige Gehaltserweiterung meiner Aussagen. Du ziehst dich immer wieder auf die Verallgemeinung meiner Aussagen zurück. Das ist ein Strohmann.
Du widersprichst Dir in einer Tour und merkst das nicht mal, kehr erst mal vor der eigenen Tür, Du prüfst doch angeblich Deine Einstellungen, viel ist davon nicht zu merken..
Vollbreit hat geschrieben:Dein inneres Entscheidungskriterium ist cartesisch und läuft mit Descartes auf Grund. Die Originalität kommt sehr viel später ins Spiel. Mit anderen Worten, das Unterscheidungskriterium von dem Du meinst, dass es alles klärt, versagt hier. Denn ob der Begriff „Schmerz“ zutreffend gewählt ist, kann man nicht daran messen, ob man damit Eier kochen kann. Auch nicht, wenn man sagt: „Wenn’s weh tut , wird’s ‚Schmerz‘ genannt“, denn beides meint dasselbe. Erklärt halt nichts. Tautologie. Wenn’s göttlich ist, wird’s Gott genannt.
Ob und wann der Begriff „Schmerz“ angemessen gewählt ist, woran erkennst Du das, das war meine Frage. Nicht daran, dass Du den Begriff schon benutzt, den Wittgenstein problematisieren will. Und, woran erkennst Du es?
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