loewentatze hat geschrieben:Naja, theistische Religionen kann man trotz Entrümpelung nie "gottfrei"
bekommen.
Das buddhistische Weltbild ist in manchen Schulen nach meinem Wissen, vollkommen naturalistisch in anderen nur in großen Teilen.
Ich würde gerne Wissen welches Buch von Sam Harris sich mit Buddhismus beschäftigt!
Danke
In "The End of Faith" (seit kurzem auch auf Deutsch: "Das Ende des Glaubens") hat er ein Kapitel "Bewusstseins-Experimente". Da nennt er den Buddhismus zwar kaum, aber er scheint ihn (Zen) zu meinen.
Und natürlich kann man theistische Religionen gottfrei bekommen. Der Trick ist z. B. der, dass man "gott" als Verkörperung eines Ideals, als Prinzip, als Metapher, Symbol, usw. definiert. Gott ist dann eben nur noch "inwendig in euch". Er ist da (als Richtgröße, als Abstraktum...) ohne ("wirklich") da zu sein. (Welch köstliches spirituelles geheimnis!) Diesen "Quasi-Geheimbund" der christlichen Atheisten gibt es offensichtlich. Ich rempel immer mal wieder mit welchen zusammen, die aber meistens nur so rumdrucksen. Vielleicht ist ein Theologe in Reichweite, der sich dazu mal auslassen kann...
Den Buddhismus könnte man, wo nötig, analog entrümpeln (oder "entkernen"?). Weltanschauungselemente des Buddhismus wie die vorne genannten "Wiedergeburt, Karma, Seele, Nirvana" könnte man problemlos durch Uminterpretieren "auf die Beine stellen". Mit Sicherheit ist das auch schon gemacht worden, es bietet sich ja direkt an. Ich weiß aber zu wenig drüber.
Sehr kurzer (nur halb ernst gemeinter)nVersuch einer Uminterpretation:
Wiedergeburt könnte analog zur Auferstehungs-Symbolik der Christen als "Neuanfang" im weitesten Sinne interpretiert werden.
Karma ist eh schon ein sinnvoller begriff, wenn man Wiedergeburt im engen Sinne "abzwickt". Der Gedanke, dass sowas von sowas kommt und dass man am Ursache-Wirkungs-Geflecht arbeiten soll, ist doch akzeptabel.
Seele wird einfach zur Psyche.
Am
Nirvana ist sowieso wenig kritisierbar. Wir alle kommen aus dem Nichts und spazieren wieder dorthin. Dass das Nichts nicht nur Angst machen kann (bei uns dank Christentum üblich), sondern dass man sich vielleicht sogar drauf freuen kann, das könnten wir vielleicht von den Buddhisten lernen.