Versetz dich mal bitte in die Situation, in der wir "deutschen Studis" hier sind:
Wir diskutieren hier, in erster Linie, tagesaktuelle Themen von Politik und Gesellschaft, darüberhinaus wegen der weltanschaulichen Ausrichtung der Brights auch viel philosophische Fragen. Alle paar Wochen, in den letzten Monaten zum Glück weniger tritt irgendjemand eine Diskussion zum Thema Kopftuch und Immigration von Muslimen los, mit oftmals mehr oder weniger sarrazinesken Argumenten. Mir als Orientalist im Besondern, aber offenbar auch vielen anderen Forenmitgliedern geht die populistische Diskussion um Morgenland gegen Abendland langsam ernsthaft auf den Senkel. Im Rahmen der sogenannten Islamkritik wird von Seiten wie dem genannten Blog politically incorrect ein hetzerischer Beitrag nach dem anderen hinausgehauen und das vergiftet den demokratischen Diskurs in diesem Land.
Nun verzeih mir, aber wie denkst du, sieht es für uns aus, wenn jemand hier hereinschneit und, ohne Punkt und Komma, ohne sich irgendwie vorzustellen, anfängt, Mohammeds Pädophilie und seinen schlechten Charakter zum Thema zu machen? Vielleicht ist es dir nicht bewusst, aber das Reinhalten eines Forums von Trollerei ist nicht immer so einfach und es passiert einfach in schöner Regelmäßigkeit, dass irgendwelche Leute auf Privatmission hier ihre Standardthesen hineinkopieren und, wie mat-in ja schon ansprach, damit dann durch x Foren ziehen. Es gibt nicht ohne Grund unter
Das Leben, das Universum und der ganze Rest die dicke Einladung, sich selbst vorzustellen. Du platzt ja in Afrika auch nicht in irgendeine Hütte ohne dich vorzustellen und fängst an, über den lang verstorbenen Gründungsvater des Nachbardorfs herzuziehen, ohne zu erklären, warum dir das ein Anliegen ist.
Ok, halten wir nochmal fest: Du willst nicht gegen Mohammed, Islam oder Muslime hetzen und ich/wir haben uns in deinen Intentionen getäuscht, dich fälschlicherweise so hart angegriffen und sind beide im Kreuzfeuer des Missverständnisses gelandet. Da du so viel geschrieben hast, nehme ich an, dass du Interesse daran hast, die Diskussion hier fortzuführen, also versuchen wir nochmal das hier geradezubiegen.
elan-nou-a-zout hat geschrieben:Mohammed muss also in einer noch nicht abschliessend geklärten Art und Weise eine gestörte Sexualität gehabt haben.
Der Schluss liegt nahe, falls die Überlieferungen korrekt sind. Allerdings stellt sich eine andere Frage: Wenn Mohammeds Verhalten so abweicherlisch gewesen wäre, hätte das nicht das Zeug zu einem Skandal gehabt? Du als Afrikareisende/r dürftest wissen, wie fest geregelt Fragen der Sexualität in beduinischen Gesellschaften sind und auch, wenn Mohammed in einem eher urbanen Umfeld lebte, dürften deren Moralvorstellungen sich nicht so extrem davon unterschieden haben. Anscheinend hat Mohammeds frühe Ehe keinerlei Aufschrei in der dortigen Gesellschaft provoziert und nirgendwo in späterer islamischer Literatur scheint einigermaßen prominent erwähnt worden zu sein, dass Mohammeds Ehe mit Aischa unter ungewöhnlichen Umständen stattfand (sowas hätte ja auch die Außergewöhnlichkeit des Propheten unterstreichen können). Entweder hatten alle fürchterlich Angst, etwas diesbezügliches zu äußern, oder dieses Verhalten war im Bereich des Akzeptierten zu jener Zeit. Das bedeutet, dass Mohammed möglicherweise kein Unrechtsempfinden hatte und etwas getan hat, was "normal" war, und dafür bräuchte man nun nicht unbedingt sexuell gestört sein, normale Gedankenlosigkeit gegenüber den eigenen sozialen Normen reicht da völlig aus. Mohammed erscheint mir außerdem ein Charakter gewesen sein zu müssen, der Erlebnissen, bei denen er Macht verspürte, nicht abgeneigt gewesen sein dürfte.
elan-nou-a-zout hat geschrieben:Oder darf ich auch das nicht sagen, weil es damals die moderne Psychiatire noch nicht gab?
Selbstverständlich kann man Mohammed eine moderne Diagnose stellen, soweit wegen der Distanz überhaupt möglich, aber es macht eben keinen Sinn, ihm Vorhaltungen für etwas zu machen, was er wahrscheinlich nicht kannte. Menschenrechte, Entwicklungspsychologie und das diagnostische Konzept der Pädophilie waren ihm definitiv nicht bekannt.
elan-nou-a-zout hat geschrieben:Da er für manche Menschen ein Vorbild ist, nehmen das manche muslimische Geistliche wie zum Beispiel Khomenei zum Anlass den Geschlechtsverkehr mit Kindern wenn vielleicht auch nicht als etwas ganz Normales, so doch als etwas nicht Verdammenswertes anzusehen.
Das mag Nanna völlig egal sein, ich aber finde es bemerkenswert, weil es z.T. sehr praktische Auswikrungen auf die heute Lebenswirklichkeit haben kann.
Nanna ist das überhaupt nicht egal, Nanna mag nur keine schlechten Argumente. Warum muss man lange Diskussionen darum führen, ob Mohammed pädophil war? Einerseits ärgerst du dich über die Mohammedfixierung von Khomeini und Konsorten, andererseits machst du selber dabei mit. Sex mit Neunjährigen ist psychisch und physisch grob schädigend für das Kind. Punkt. Mohammed ist in diesem Zusammenhang uninteressant und wenn ein Muslim behauptet, er dürfe das, weil Mohammed das durfte, werde ich ihm klar sagen, dass ich seine lahmen Ausreden und sein fehlendes Rückgrat verachte und dass ich Mohammedstories dafür nicht als Argument akzeptieren werde. Aber für all das muss mich Mohammed nicht interessieren, weil das Leben Mohammeds nichts mit der heutigen Zeit zu tun hat. Wenn bestimmte Muslime da Parallelen ziehen, muss man daran arbeiten, diese Verbindung zu kappen und zumindest ein vages Das-waren-andere-Zeiten-Prophet-hin-oder-her-Gefühl zu etablieren.
Mohammeds Prestige geht in der muslimischen Welt so weit, dass die Forderung, den Propheten als geistig abnorm zu akzeptieren, in etwa der Forderung nach der Aufgabe der gesamten Religion gleichkommt. Mit Attacken auf Mohammed ist nichts zu erreichen, genausowenig, wie man Christen mit den Gräueltaten der Bibel verschrecken oder sie faktisch zu einem besseren Leben durch das Vorbild Jesu animieren kann (macht trotzdem jeder, was er will). Man muss das Gefühl dafür schärfen, dass man auch als Muslim trotz Sunna und Koran ein eigenverantwortlicher Mensch ist, der dafür geradezustehen hat, wenn er etwas so barbarisches tut, wie mit einem Kind zu schlafen.
elan-nou-a-zout hat geschrieben:Wenn ich das anspreche und darüber staune, dann bestimmt nicht um gegen irgendetwas oder irgendwen zu hetzen.
Es liegt mir nicht daran zu urteilen und Recht zu haben, ich versuche nur festzustellen.
Sorry, aber das zu glauben fällt mir nach deinen Erläuterungen von abgebrannten Dörfern und vergewaltigten Kindern schon schwer. Ich verstehe zwar jetzt besser, warum dich das Thema so auf die Palme bringt und dass deine Entrüstung deutlich handfestere Gründe hat, als die vage Abendlanduntergangsangst der Rechtspopulisten, aber der Eindruck bleibt schon bestehen, dass du gerne Argumente hören möchtest, die Mohammed charakterlich diskreditieren (wogegen ich ja nichtmal etwas habe, es müssen nur
gute Gründe sein).
elan-nou-a-zout hat geschrieben:Hat Mohammed eigenhändig viele Menschen umgebracht und umbringen lassen? - Ja, er hat gemordet. Oder soll ich töten sagen, wie soll ich mich ausdrücken, dass sich keiner auf den Schlips getreten fühlt und beleidigt ist?
Klar hat Mohammed gemordet. Klar war er alles andere als friedlich. Offenbar war das in seiner Gesellschaft und Kultur auch nicht weiter ungewöhnlich. Es macht keinen Sinn, Mohammed für die rauen Zeiten zu verurteilen, in denen er lebte. Es macht natürlich auch keinen Sinn, Mohammed als 1:1-Vorbild in die heutige Welt zu übertragen und Sex mit Kindern und das Töten von Feinden mit seinem Vorbild zu rechtfertigen (und ich denke, darum geht es hier). Mohammed taugt nicht als Vorbild, da sind wir uns wohl einig. Genau deshalb plädiere ich ja dafür, den historischen Mohammed ruhen zu lassen und nicht permanent mit neuer Bedeutung aufzuladen. Es ist kontraproduktiv, sich an der fortlaufenden Ikonisierung dieses Mannes zu beteiligen.
elan-nou-a-zout hat geschrieben:Wenn ich von elementaren Grundbedürfnissen des Menschen spreche, dann meine ich nicht irgend ein hochgeistiges philosophisches Konstrukt,
sondern ganz einfach das simple Bedürfnis des Menschen zu leben, atmen, essen, in Ruhe gelassen zu werden, ... nicht den Kopf abgehackt zu bekommen, weil man jemanden nicht als das Sprachrohr Gottes anerkennen möchte.
Genau darum geht es in der Pawloschen Bedürfnispyramide, die ich zitiert habe.
Das Problem ist, dass die Geschichte der Menschenrechte eine Geschichte der Schocks und der menschlichen Niederlagen ist. Jeder Fortschritt hin zu umfassenden Menschenrechten kam nach einer katastrophalen Episode oftmals totaler Entmenschlichung (der 30jähriger Krieg führt zu Anfängend es Völkerrechts, der englische Kolonialismus zur Gründung der USA und Erklärung der Menschenrechte, die Schlacht von Soliferno zur Gründung des Roten Kreuzes, das deutsch-englische Wettrüsten Ende des 19. Jahrhunderts zur Haager Landkriegsordnung, der Erste Weltkrieg zum Völkerbund, der Zweite Weltkrieg zur UNO usw.). Diese Schocks waren nötig, um das Denken hin zu mehr tatsächlicher Mitmenschlichkeit anzutreiben (es gibt ähnliche Entwicklungen auf der sozialen, semipolitischen Ebene, siehe Rechte von Frauen, Schwulen, Kindern, Minderheiten). Es bedeutet aber auch, und sorry, das ist nunmal Fakt, dass die Sensibilität für zwischenmenschlichen Respekt im Arabien des 7. Jahrhunderts nicht besonders ausgeprägt gewesen sein dürfte und sich im wesentlichen auf das Stammesumfeld mit seinen klaren Regeln beschränkte. Das islamische quasi-Völkerrecht mit Dar al-Ḥarb (Haus des Krieges = die heidnischen Gebiete, wo jeder Nicht-Muslim praktisch vogelfrei ist) und Dar al-Islam (Haus des Islam = die islamisierten Gebiete) hat diese Innen-Außen-Trennung fast unverändert übernommen, nur dass die Umma (Gemeinschaft der Muslime) an die Stelle des arabischen Stammes rückte. Klar sieht man heute im wahrsten Sinne des Wortes ungläubig auf diese Zeiten hinab, aber so war es halt. Man darf nur nicht den Fehler machen, diese Zeiten als Maßstab zu nehmen.
elan-nou-a-zout hat geschrieben:Ihr geht hier gegen Windmühlen los.
Mag sein, ich habe ja zu Beginn erläutert, warum sich gewisse Eindrücke aufgedrängt haben - und ich möchte daran erinnern, dass zu einer guten Kommunikation immer zwei gehören.
elan-nou-a-zout hat geschrieben:Welches Wort wäre dann eigentlich das richtige für ihn - "Nicht-Pädophiler aber sexuell Gestörter aus sonstigen ungeklärten Gründen"?
Du kannst von einem "Verdacht auf Pädophilie" sprechen, aber im Grunde macht es keinen Sinn, einen Begriff auf dieser dürren Datenbasis zu suchen.
elan-nou-a-zout hat geschrieben:Mohammed hat gemordet. Was ist so falsch daran das zu sagen? Es bedeutet doch nicht, dass ich damit zum Hass gegen Muslime aufrufe, was ihr mir vielleicht als nächstes vorwerfen werdet.
Werde ich für meinen Teil nicht tun.
Der große Kabarettist Georg Kreisler hat mal den treffenden Satz "Es gibt keine harmlose Konversation!" gesagt. Du kannst den Satz "XY war ein Massenmmörder" kaum wertfrei aussprechen. War Truman ein Massenmörder, weil er den Atombombenangriff auf Hiroshima und Nagasaki anordnete? War Churchill ein Massenmörder, weil er den Bombenkrieg gegen Deutschland führte (bis Dresden ihn zum Einlenken brachte)? Sind Soldaten Mörder?
Du kannst Worte wie diese nicht benutzen, ohne bestimmte Assoziationen hervorzurufen und kannst ganz sicher niemanden "Massenmörder" nennen, ohne ihn als Person von grundauf zu diskreditieren. Es geht nicht darum, dass es inhaltlich falsch ist, dass Mohammed für den Tod unzähliger Menschen verantwortlich ist, sondern darum, dass nicht klar wird, welche Intention du beim Aussprechen (und übrigens auch laufenden Wiederholen) dieser Worte verfolgst. Du kannst das sagen, keine Frage, aber ich nehme es dir definitiv nicht ab, dass es dabei nur um das Feststellen eines Faktums geht. Ich bin vielleicht nur ein kleiner deutscher Studi, aber diesbezüglich habe ich in meinen Politik-Vorlesungen aufgepasst.
elan-nou-a-zout hat geschrieben:Wenn einem das Messer an die Kehle gesetzt wird oder über Nacht von Kamelreiterhorden das Haus abgefackelt wird, dann fragt man nicht danach ob man die historischen Situationen nun deskriptiv vergleichen, die Situation normativ bewerten soll oder was auch immer.
Mohammed ist tot, um genau zu sein seit 1379 Jahren und sechs Tagen, wenn die Überlieferung stimmt. Was auch immer er in seiner Zeit getan und befohlen hat, aber er hat definitiv keine Kamelreiterhorden in die Dörfer deiner Freunde geschickt. Das ist die Verantwortung von jemand anderem, beschwer dich bei dem und nimm ihn nicht aus der Verantwortung, indem du einem schon lange Toten die Macht unterstellst, hier noch irgendwas zu bewirken. Mit der Konstruktion solcher Kausalketten spielst du genau denen in die Hände, die sich hinter einem politischen Symbol verstecken wollen.
elan-nou-a-zout hat geschrieben:Man sagt sich ganz einfach #§$%!$#-Mohammed, denn der liefert nach 1400 Jahren immer noch die moralische Rechtfertigung und motiviert zu so manchen grausamen Verbrechen. Und trotzdem setze ich mich gerne mit meinen Nachbarn dort zusammen, trinke einen Chai, kaue Kat und quatsche über alles mögliche - nur eben nicht über Religion, denn da kommen ohnehin nur Sprüche wie Allah ist groß und mächtig ....
Nochmal: Mohammed motiviert zu gar nichts, er ist tot. Wenn politisch interessierte Kräfte oder einfach die Tradition dafür sorgen, dass er als Projektionsfläche für alle möglichen Sachen benutzt wird, dann liegt das in deren Verantwortung. Du bringst ja, wenn es um diese Leute da geht, auch das Argument der Umwelt: Sie kennen nichts anderes, sind von einem bestimmten Islambild beeinflusst und berufen sich daher darauf und ihre Haltung ist im Kontext ihrer sozialen Realität zu sehen. In diesem Punkt kann ich deinem Versuch, das Image von Mohammed zu dekonstruieren sogar etwas abgewinnen. Allerdings wiederhole ich nochmal, ich halte nichts am Aufrechterhalten dieser Verbindung, ich halte mehr davon, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass wir trotz allem über zwei verschiedene Zeiten sprechen. Man muss die strenge wortgetreue Kontinuität brechen.
Ich habe in Damaskus einmal mit einem sehr weltoffenen jungen Muslim gesprochen, der mir beim Thema der archaischen Strafen (z.B. Handabhacken) im Koran sagte, dass man, da nun die Zeiten sich geändert hätten, eine äquivalente Strafe an dessen Stelle setzen müsse. Diebstahl sei im Koran als so schlimm wie der Verlust der Hand bemessen, also müsse man einen Dieb heutzutage so bestrafen, dass die Auswirkungen dem Verlust einer Hand gleichkämen (etwa eine Gefängnisstrafe, die ihm Lebenszeit nimmt, so wie eine abgehackte Hand ja auch einschränkt). Mir geht es nicht darum, ob diese Begründung nun im Einzelnen in sich stimmig ist, sondern darum, dass dieser Muslim (und ich habe viele mit ähnlichen Denkweisen kennengelernt) versucht, gewisse Kerninhalte des Islams mit der modernen Zeit, in der er lebt, zu verbinden. Er bricht die Kette, die den Islam in einer archaischen Zeit festhält und er lässt damit auch die konkreten historischen Umstände der damaligen Zeit ruhen bzw. interpretiert eine archaische Handlung wie das Handabhacken im Kontext dieser Zeit und versucht, sie äquivalent, aber eben nicht identisch, in die heutige zu übertragen. Ich sehe solche Gedankengänge als wesentlich produktiver an, als den Versuch, Mohammed als historische Person unter heutigen Gesichtspunkten vollkommen zu dekonstruieren. Das ist weder methodisch sauber noch aufklärerisch zielführend.
elan-nou-a-zout hat geschrieben:Schon mal durch ein abgebranntes Dorf gelaufen? Wisst ihr wie verkohlte, aufgeplatzte Leichen riechen? Ich kanns Euch sagen: Riecht ganauso wie Schnitzel und verbrannte Haare genau wie beim Sauschlachten. In der Trockenzeit stinkt es nicht ganz so lange und die Leichen trocknen schnell aus. Wenn Sie dann hart wie Poisson fumé geworden sind kann man sie einsammeln und vergraben.
Es tut mir aufrichtig leid, zu hören, dass du derart schlimme Dinge erleben musstest. Bitte widerstehe aber der Versuchung, daraus ein Autoritätsargument zu bauen. Grausame Dinge gesehen habe ich auch schon, vielleicht auch manch anderer hier und es hat keinen Sinn, hier eine tiefschwarze Version von "mein Haus, mein Auto, meine Jacht" zu spielen.
elan-nou-a-zout hat geschrieben:Erklär doch bitte mal hier bei uns in der Sahel jemanden, dass man die Morde Mohammeds im Kontext seiner Zeit und unter Berücksichtigung der damals geltenden Normen betrachten müsse. Weisst Du welche Geste man dir da zeigen würde? Elan nou a zout !
Wut und Hass machen eine Argumentation nicht besser. Gerade, wenn es um derart drastische Auswirkungen geht, ist es besonders ratsam, genau zu analysieren, was geschehen ist und geschieht, wo Ursachen sind und wo Wirkungen. Tut man das nicht, läuft man Gefahr, auf das erstbeste einzudreschen, was den Kopf hebt und das führt dann meistens nur in einen Strudel verbaler oder gar körperlicher Gewalt. Das kann die Sahelzone sicherlich nicht brauchen (unser Forum auch nicht, daher mein Angebot, die Diskussion nochmal nach einem kräftigen Durchatmen neu anzugehen).
elan-nou-a-zout hat geschrieben:Differenzierte Betachtungsweisen sind ja schön und Mohammeds Verhalten zu relativieren (verharmlosen?) d.h. zu Vergleichen ist ja gut, aber Eure Sichtweisen aus dem Fensterchen eines deutschen Studis, gehen einfach an meiner Lebenswirklichkeit vorbei. Könnt ihr das aus eurem intellektuellen Elfenbeintürmchen vielleicht halbwegs nachvollziehen?
Ja. Und ich hoffe, dass wir trotzdem einen Weg finden, über diese Gräben hinweg irgendwie zu kommunizieren.