Da ich noch was zu sagen habe und das Thema ansonsten auch schon seit einigen Tagen tot ist und ich außerdem finde, dass jede Diskussion, egal wie sie ausschweift, gut ist, solange sie eine fruchtende Diskussion bleibt und kein Streit wird, setze ich es einfach mal fort. Ich habe keine Lust ein Thema reduktionistisch zu behandeln. Natürlich könnten wir alles diskutierte, wo wir das Thema erweitert haben, um eine Beantwortung der ursprünglichen Frage, die immer noch im Raum steht (siehe ganz unten, da wird es eindeutig) überhaupt zu ermöglichen, einfach ignorieren und uns ignorant über irgendwelche trivialen Anschauungen streiten, wo wir keine Lösung finden. Wenn es darum in diesem Forum geht, bin ich hier wohl vielleicht falsch. Da ich aber aufgrund meiner Erfahrung in anderen Themen annehme, dass hier ausführliches Diskutieren durchaus erwünscht ist, sehe ich keinen Grund, es nicht einfach fortzusetzen.
laie hat geschrieben:Hmmm. Grübel. Ich werfe ein, daß hinter deiner Ansicht eine etwas romantische Verklärung der Aufklärung steht, die man etwa so ausdrücken kann: "Vorher gabs die böse Religion, da wussten die Leute nicht, wer sie sind oder wie alles so zusammenhäng. Dann kam die Aufklärung und die Leuten wussten auf einmal, wer sie sind und wie alles zusammenhängt."
Hach, schön wär’s … Aufklärung und Leute hat schonmal bei mir nicht viel miteinander zu tun. Nein, ich meine das alles eher in dem Sinne, dass Aufklärung eben Dinge sichtbar macht (auf
klärt halt), die im Verborgenen geblieben sind, Licht auf die Dinge wirft. Ich plädiere lediglich dafür, dies konsequent zu ende zu führen (nicht unbedingt als gleichzeitige gesellschaftliche Bewegung, aber als Theorie) und wirklich alles ins Licht zu holen, ohne Kompromisse, selbst wenn bei der baren Nacktheit der Dinge jegliche Sinnlichkeit verloren geht.
Vollbreit hat geschrieben:Teh Asphyx hat geschrieben:Ich würde mich immer noch als heranwachsend bezeichnen, während ich besagte Leute als nicht-mehr-wachsen-wollende bezeichnen würde.
Verstehe, ich würde Erwachsensein nicht als kategorische Weigerung zu lernen betrachten, aber das Phänomen gibt es tatsächlich häufig bei uns. Das Gefühl, man haben so nach Bildungsgrad bis 18 oder 30 zu lernen und das war’s dann.
Das würde ich auch nicht, ich meine nur, dass die meisten, die als erwachsen gelten, es eben nicht wirklich sind, sondern nur an einem Punkt, wo sie sich nicht mehr entwickeln wollen. Da aber erwachsen sein meist nur am Alter festgemacht wird und das gewissermaßen schon allein als Autoritätsbegründung gegenüber einem Kind gilt, bezog sich meine Kritik darauf.
Vollbreit hat geschrieben:Ich finde, es wird ständig genölt, das ist doch des Deutschen liebster Sport.
Das Nölen ist aber kein „Nein!“ sagen. Es steckt ja da keine wirkliche Kritik dahinter, sondern nur eine Unzufriedenheit. Von den gleichen Leuten kommen ja auch positive Formulierungen, die allerdings in eine sehr destruktive Richtung gehen (schärfere Gesetze gegen dies uns das usw.).
Es geht mir beim „Nein!“ auch darum, innezuhalten, durchzuatmen und erstmal die Bewegung und den Drang zur Bewegung aus der Bewegung anzuhalten, damit sich als geistiger Prozess etwas bewegen kann und aufgrund dieser geistigen Bewegung, wenn dabei Resultate entstanden sind, die nicht entstehen können, solange die Bewegung aus der Bewegung am Laufen ist, dann erst irgendwelche Alternativen zu entwickeln.
Außerdem will ich keine Alternative vorschlagen, die für andere gelten soll und ich will auch, dass das kein anderer tut (und deswegen sage ich einfach nur „Nein!“), sondern dass sich Alternative aus eigendynamischen Prozessen der Praxis entwickeln – so wie sich 1936 in Teilen Spaniens etwas völlig anderes entwickeln konnte, oder andere Ereignisse dieser Art, die immer wieder im Namen totalitaristischer Herrschaften brutal zerstört wurden, es gab sogar in Brasilien eine solche Kommune, die brutal im Namen der freiheitlichen Demokratie zerstört wurde (inklusive Menschenleben).
Dieses Nölen nervt mich auch eher.
Vollbreit hat geschrieben:Teh Asphyx hat geschrieben:Ich kann nicht für mich selbst verantwortlich sein. Das ist eine unmögliche Forderung und führt zu paradoxem Handeln.
Hier habe ich noch Diskussionsbedarf. Warum sollte das unmöglich sein?
Wenn Du nicht den Anspruch hat die Welt zu retten, aber Dich und Deine nächste Umgebung halbwegs in Ordnung zu bringen, ist das zwar nichts, was einen Idealisten befriedigt, aber immer möglich und sehr erdend. Und wenn das der Fall ist, dann sieht die Welt anders aus.
In dem Sinne gebe ich Dir auch recht.
Was ich meine ist aber, dass Eigenverantwortlichkeit ja nunmal auch bedeutet, dass man eben alle Folgen des eigenen Handels selbst verantwortet. Nun sind die Folgen aber niemals ausschließlich die Folgen meines eigenen Handelns, sondern auch von anderen Umständen beeinflusst, die ich nicht nur nicht kontrollieren sondern teilweise nicht mal kennen kann. Da neigt man dann schnell dazu, sich selbst für etwas die Schuld zu geben, wofür man eigentlich gar nichts kann. Du magst das sicher differenzierter betrachten und ich natürlich auch, aber sogar viele Psychologen, Psychotherapeuten und andere Menschentrainer sehen das nicht gerade sehr differenziert, sondern gehen tatsächlich von einer solchen absoluten Eigenverantwortung als etwas Mögliches aus.
Vollbreit hat geschrieben:Bin älter.
Wenn es etwas besseres gibt als die Demokratie, dann bin ich dabei, ich empfinde sie derzeit, wie viele, als das geringste Übel und das ist ja schon was.
Es kommt halt immer auf die Definition an. Die meisten Formen des Anarchismus sind streng genommen auch Demokratien (wenn jeder alle Macht über sich selbst hat, geht auch alle Macht vom Volk aus), deswegen tu ich mich vor allem mehr mit dem Begriff selbst schwer und lehne Demokratie eher deswegen ab, weil es nichts aussagt. Unsere jetzige Pseudo-Sozialdemokratie, wo sich Sozialismus und Kapitalismus so gegenseitig sabotieren, dass weder das eine ohne das andere kann, noch das eine mit dem anderen kann, geht gerade sichtbar den Bach runter.
Deswegen sehe ich es als utopisch an, zu glauben, dass es einfach so bleiben könnte wie jetzt und dass es keine bessere Alternative gäbe.
Vollbreit hat geschrieben:Teh Asphyx hat geschrieben:Ist mir bewusst, aber damit [Input und Assoziation- V.] komme ich relativ gut klar. Problematisch wird es dann, wenn ich ein Buch schreiben muss, aber ich versuche es dann mal wie Žižek, der eine Methode gefunden hat, den Prozess des Schreibens zu umgehen und trotzdem strukturierte Bücher zu schreiben. Das gleiche „Problem“ habe ich auch schon lange bei meiner Musik, aber da habe ich auch Mittel und Wege gefunden. Das Problem ist, dass sonst die Effizienz verloren geht und das will ich nicht einbüßen.
Du meinst das kreative Element geht sonst flöten?
Nicht unbedingt das (wobei das auch eine Rolle spielt), sondern vor allem die Fähigkeit komplexe Dinge in ziemlich hoher Geschwindigkeit zu vollbringen/verarbeiten.
Ich kann Dir nicht erklären, wie ich das mache (ich suche immer noch nach der Erklärung), aber ich habe eine Art intuitive Lernmethode, die mich Dinge unglaublich schnell verstehen lässt, viel schneller als mit den bewährten Methoden. Ich denke nicht, dass ich eine besondere Begabung habe, sondern, dass (fast) jeder im Prinzip dazu in der Lage wäre, aber ich müsste erstmal das, was ich intuitiv mache, richtig erfassen und formulieren können.
Leider habe ich mich immer wieder dadurch verunsichern lassen, dass man mir erklärte, dass es gar nichts besseres geben könnte, als die bewehrten Methoden und ich es somit immer wieder damit versucht habe um dann am Ende zu merken, dass mir das nichts bringt. Das betrifft halt vor allem Situationen, wo es zu Fehlern kommt, der naheliegenste Schluss für die meisten ist dann eben, dass ich es methodisch falsch mache, was aber eben nicht der Punkt ist. Was tatsächlich der Punkt ist, ist so natürlich weniger offensichtlich, aber letztendlich war ich doch immer in der Lage bisher, es herauszufinden.
Vollbreit hat geschrieben:Doch, die sehen so aus, dass man einer Gruppe mit an sich intelligenten, strukturierten Leuten die Anweisung gibt, sich in der nächsten Zeit frei zu fühlen, über das zu reden und das zu tun, was sie wollen und einfach nur zu schauen, was passiert.
Die Ergebnisse sind immer gleich, es entsteht ein Klima von Aggressivität, paranoidem Misstrauen und es wird ein nicht sonderlich heller narzisstischer Anführer gewählt, der die Stimmung aufnimmt und kanalisiert, durch Witzchen und Plattitüden. Differenzierte Äußerungen werden sofort als Verrat interpretiert und die allgemein gültigenen Werturteile sinken auf das Niveau von Ja oder Nein, richtig oder falsch, dafür oder dagegen. Ist zig mal gemacht worden, Bion und Kernberg sind die Adressen, die mir gerade dazu einfallen.
Hier bietet sich die englische oder französische Sprache besser an, da in diesen Sprachen eine Mehrdeutigkeit des Wortes „order“ im Englischen oder „ordre“ im Französischen völlig zurecht liegt (indem es sowohl Ordnung als auch Anweisung heißt). Wenn Du einer Person die Anweisung/Ordnung gibst, keine Anweisung/Ordnung zu haben, dann ist die vermeintliche Abwesenheit der Anweisung/Ordnung eben schon wieder eine Anweisung/Ordnung und somit ist das Experiment schon gleich gestört.
Abgesehen davon, sind die Menschen, die bei solchen Experimenten mitmachen extrem vorbelastet.
Genau das Phänomen, was bei den Experimenten rauskommt, gibt es auch bei den Amischen, die haben eine Tradition namens „Rumspringa“. Nachdem sie 17 Jahre lang strengster Familiendisziplin unterworfen waren, dürfen junge Erwachsene ganz frei in die weite Welt hinausziehen und alle möglichen Laster ausprobieren. Natürlich, da sie völlig unvorbereitet in diese Welt stürzen, wird das eine Weile sehr exzessiv ausgelebt. Danach dürfen sie sich entscheiden, ob sie weiter bei den Amischen leben wollen oder gewöhnliche amerikanische Staatsbürger werden wollen. Diese Wahl ist aber eben nicht frei, da aufgrund der ganzen Disziplinierung die andere Seite nur eine Zeitlang im Exzess ausgelebt werden kann und dieses Unkontrollierte natürlich Angst erzeugt, also wollen sie alle zu ihrer alten Struktur zurück.
Das sagt aber noch lange nichts darüber aus, ob der Mensch solche Strukturen tatsächlich braucht, es zeigt aber, dass man einen Menschen nicht von einem Tag auf den anderen da raus reißen kann, sondern man darauf vorbereitet werden muss. Oder man muss sehr geduldig sein, bis sich der Exzess legt und die Ängste sich ganz allmählich abbauen, solche Erfahrungen gibt es zum Beispiel bei Eltern, die beschließen, auf Erziehung zu verzichten (im Sinne der Antipädagogik oder der Attachment Parenting), da braucht es immer einige Zeit, wo es erstmal zum Exzess kommt, was viele erstmal darin bestätigen würde, dass Erziehung unbedingt notwendig sei, aber dann kommt tatsächlich (unter der Voraussetzung, dass man sich um das Kind auch kümmert, ich spreche ja nicht von Vernachlässigung) irgendwann der Moment, wo sich was verändert und das Kind wirklich anfängt sich harmonisch zu entwickeln (um es mal gurdjieffianisch auszudrücken).
Vollbreit hat geschrieben:Ordnungen als solche Sind nicht gefährdet das pendelt sich schon wieder ein, aber auf einem regressiven Niveau. Und wenn das anarchistische Modell so hochsensibel ist, dann besteht die Gefahr, dass es schlicht nicht funktioniert.
Ums Funktionieren geht es da ja auch eben gerade nicht. Aber ich vermute mal Du meinst, dass es sich nicht selbst erhalten kann. Bei der Formulierung bin ich immer etwas pingelig, weil mich das Lieblingsargument vieler, dass Anarchie ja nicht funktionieren könnte, mittlerweile doch ziemlich nervt. Es hat ja gar nicht den Zweck zu funktionieren, deswegen kann man es daran auch gar nicht messen.
Was den Selbsterhalt angeht, so ist das in der Tat eine heikle Angelegenheit, die auch unbedingt geklärt werden sollte, bevor man auch nur auf die Idee kommt, irgendwelche revolutionären Schritte zu unternehmen (was alle bisherigen Revolutionen aber nicht bedacht haben). Ich tendiere aber eher dazu, dass eine stabile Abwesenheit von Herrschaft sich nur als langsamer evolutionärer Prozess etablieren kann, in dem Fall würde es sogar eine Stabilität bekommen.
Vollbreit hat geschrieben:Man muss sich innerhalb der Ordnung ja nicht als Gefangener fühlen. Da kann ich Dir ja mal dem Wilber zumuten:
Dann geht es um das schrittweise etablieren dieser neuen und zarten Struktur, kurz und schön von Wilber in Psychologie der Befreiung (Wilber, Engler, Brown und andere) dargestellt:
Ken Wilber hat geschrieben: „Das Auftauchen der formal-reflexiven Basisstruktur eröffnet die Möglichkeit der D-5-Selbstentwicklung: […]
Was sind D-5 und D-2? Ich steige da nicht so ganz durch.
Vollbreit hat geschrieben:Ich streite nicht ab, dass es Ideologien gibt, nur, dass es unmöglich sein soll, sich darüber zu erheben.
Ah, okay. Aber ich sehe dennoch eine starke Ideologiefärbung in unserer Zeit. Dennoch denke ich ebenso, dass man sich darüber erheben kann und wage sogar von mir selbst zu behaupten, es in gewisser Weise schon getan zu haben (wobei ich das eigentlich umgekehrt formulieren müsste, ich hatte immer Schwierigkeiten, Ideologie anzunehmen).
Vollbreit hat geschrieben:Machen den guten Deutschen Idealismus nicht schlecht.
War nicht meine Absicht.
Vollbreit hat geschrieben:Wieso, ich identifiziere mich auch damit aus meiner Heimatstadt zu kommen, Mann zu sein und mit dieser und jener sozialen Rolle, das alles bin ich, aber das alles bin ich nicht ausschließlich. Wie könnte ich mich da auf eine Einheit mit dem Staat reduzieren lassen, den Teufel würd ich tun.
Identifikation ist eben eine solche „reduzierung“, da es eben genau bedeutet, dass man etwas gleichsetzt. Identifizierst Du Dich mit dem Staat, machst (
facere) Du Dich mit dem Staat gleich (
idem). Selbst wenn Du Dich vermeintlich nur mit Dir selbst identifizierst, bist Du schon nicht mehr selbst-bewusst, da Du in dem Moment nicht mehr einfach Du bist, sondern Dich mit Dir selbst gleichsetzt (was Lacan mit dem Spiegelstadium sehr anschaulich erklärt hat, allerdings ist die Idee schon älter, P.D. Ouspensky hatte auch schon davon gesprochen, dass man nicht bewusst sein kann, solange man Identität hat. Siehe hier:
http://de.wikibooks.org/wiki/Bewusstsei ... tifikation).
Vollbreit hat geschrieben:Wer sagt mir denn, was ich kann und was nicht?
Die Definition eines Begriffs. Wenn Du meinst, dass Du gewisse typisch deutsche Eigenschaften hast, ist das eine Sache, aber dann solltest Du nicht von Identität sprechen, weil Du Dich sonst gleich machst mit diesen Eigenschaften (oder dem Deutschsein an sich), das geht nur ganz oder gar nicht, weil man nicht ein bisschen gleich sein kann (das wäre dann ja Ähnlichkeit, hat aber mit Identität nichts mehr zu tun).
Vollbreit hat geschrieben:Ich muss mich doch nicht in die momentanen Ansichten von Hans und Franz pressen lassen, nur weil die gerade ein neues Konzept für ihr Buch brauchen. Was juckt Dich oder mich der Krempel?
Ich bin nicht gegen Inspirationen und Ideen, ich bin sogar ein bekennender Freak von solchen Schubladen und Konzepten, aber man muss das ja nicht allzu verbissen sehen.
Ich sehe es nicht verbissen, ich betrachte das ganze nur mit einer strengen Begriffsdefinition und versuche festzustellen, was dieser Begriff anrichten kann, wenn er so gebraucht wird.
Vollbreit hat geschrieben:Das sind schon kluge Gedanken, aber es hat da ja inzwischen schon wieder diverse Wenden in der Philosophie gegeben. Was sich unterm Strich durchzusetzen scheint (und das ist Marx mit drin) ist eine Art Pragmatismus (obwohl es genau genommen keiner ist) der anerkennt, dass sich Rationalität auf zwei Wegen ausbreitet, nämlich über die Verwendung von Begriffen und über Handlungen (und Handlungen sind kein Verhalten). Ungefähr da suhlen sich dann Leute wie Habermas, Davidson, Brandom und so weiter. Die pragmatische Seite daran ist insofern wichtig, als sie nach den konkreten Folgen von Einstellungen fragt, was zum einen metaphysischen und allzu transzendentalen Konzepten einen Strich durch die Rechnung macht, aber genau so der verbalen Schaumschlägerei einiger Franzosen. Also wenn ich aus lichten Höhen oder konstruktivistischen oder dekonstruktivistischen Tiefen dieses oder jenes behaupte, kann ich einfach mal schauen, welche praktischen Folgen im Sinne zwingender Festlegungen die ich einzugehen bereit bin, aus dieser Theorie folgen. Und wenn raus kommt, dass eigentlich nichts daraus folgt, ich mich durch meine Behauptungen weder auf weitere logischen festlegen lasse oder sie praktisch einlöse, dann ist das was da formuliert wurde heiße Luft. Und dem Fön auf diese Weise den Stecker rauszuzihen schüttz auch gegen Hirnforscher.
Das macht schon Sinn, ja.
Vollbreit hat geschrieben:Ich glaube, dass Empathie zum Teil angeboren ist und zum größeren Teil erlernt wird, einfach dadurch, dass man sieht, wie empathische Menschen miteinander und dem Kind natürlich umgehen.
Selbst beim völligen Empathiemangel der antisozialen Persönlichkeit, ist nicht geklärt, was Ei und Henne ist. Es gibt Indizien für einen genetischen Defenkt, der den Serotoninhaushalt betrifft, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass Empathie in einer kalten, sadistischen, psychotischen Umgebung einfach nicht trainiert wird und verkümmert.
Das sehe ich genau so. Empathie kann man dementsprechend nicht „anerziehen“, sondern nur entwickeln, indem man empathisch ist.
Teh Asphyx hat geschrieben:Die Religionen haben wahrscheinlich versucht, das was die Menschen bedingt und verbindet, was sich nicht aussprechen lässt (das Reale) in symbolische Form zu bringen, das Problem ist aber, dass die Macht der Symbole das Gespür für das Reale vernichtet, wenn das Symbol zum Dogma wird.
Ich glaube die Menschen haben die Religion erfunden, weil das zum einen, einem Bedürfnis nach Transzendenz entspricht und zum anderen, die Möglichkeit gibt Idealen nachzueifern. Die Belohnung am Ende, mit dem Platz neben dem lieben Gott, 72 Jungfrauen usw. muss man nicht ganz so ernst nehmen und sollten einen nicht vollständig davon abhalten den Himmel ein wenig auf die Erde zu holen.[/quote]
Das kommt dann später vielleicht, aber das Grundlegende, was das Bedürfnis nach Transzendenz und Idealen, denen man nacheifert, produziert kommt vorher. Und ich denke schon, dass es damit anfing, dass Menschen sich Gedanken machten über ihr Verhalten und dafür bestimmte „handfeste“ (also symbolisch geformte) Bedingungen haben wollten, damit das irgendwie greifbar und nicht nur intuitiv ist. Dadurch geht aber die Intuition irgendwie auch verloren, da man sich auf das Greifbare zu sehr stützt und wenn diese Verbindung erstmal durchbrochen ist, entstehen völlig neue Bedürfnisse oder Begehren, die eigentlich der Wunsch nach der Wiederherstellung dieser Verbindung sind.