Der "Fall" Sarrazin

Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon ujmp » Mi 8. Sep 2010, 11:44

Dissidenkt hat geschrieben:Seine These ist nicht, dass Bevölkerungsgruppen unterschiedlich schlau sind - was extrem banal wäre- sondern dass muslimische Immigranten dümmer sind als andere und sich deren Dummheit vererbt. So einen Unsinn muss man eigentlich nicht ernsthaft diskutieren...


Es gibt Menschen mit unterschiedlichen geerbeten Eigenschaften (Hautfarbe, Haarfarbe, Augenfarbeusw.) Es wäre recht merkwürdig, wenn sich die Natur außgerechnet bei der Intelligenz um political correctness kümmert. Ideologiefrei betrachtet müsste man erst mal fragen, wie man das überprüfen kann.

Auf jedenfall lässt sich nicht leugnen, dass die Intelligenz der Kinder mit der ihrer Eltern in Zusammenhang steht. Da stellt sich letzlich die Frage, ob Intelligenz nicht auch ein kulturelles "Erbe" ist. Hendric Broder verteidigt Sarrazin im letzten Spiegel in diesem Sinne.
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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon stine » Mi 8. Sep 2010, 13:35

Sagen wir mal so, wenn die Ehepartner über Generationen hinweg nur immer wieder aus anatolischen Bauerndörfern nachgezogen werden, dann wäre es an der Zeit in diesen Dörfern Schulen zu errichten oder den Familiennachzug hierzulande zu unterbinden. Ansonsten muss man hinnehmen, dass auch nachfolgende Migrantenkinder sich hier schwer tun dürften.
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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon Dissidenkt » Mi 8. Sep 2010, 16:33

Gandalf hat geschrieben:Hi!
(hat ja lange gedauert bis das 'heisse Eisen' hier angepackt wurde ;-) )


Unter halbwegs gebildeten Menschen dürfte das eigentlich auch kein kontroverses Thema sein.

Gandalf hat geschrieben:
Dissidenkt hat geschrieben: Der eigentliche Skandal ist, dass so ein dummer Mensch mit seiner rassistischen und asozialen Hetze einen Verlag findet, der diesen gequirlten Quark unters Volk bringt.

Du machst es Dir zu einfach, wenn du das ganze Geschehen einer "Dummheit" zuordnen wolltest (Außerdem widersprichst Du Dir damit selbst im letzten Absatz, bei Deinen Ausführungen zum "Intelligenz-Maßstab", - denen ich uneingeschränkt zustimme). Sarrazin Dummheit vorzuwerfen beleidigt einen großen Teil der Bevölkerung.


Ein großer Teil der Bevölkerung ist tatsächlich dumm, wenn es um Fragen des eigenen latenten Rassismus geht. Sarrazin ist besonders dumm, weil er ein Buch schreibt und sich zu Themen äussert, von denen er ganz offensichtlich keinen blassen Schimmer hat. Der Mann ist ein leidlich begabter Volkswirtschaftler. Elsbeth Stern hat ihm zu recht attestiert, ihre Veröffentlichungen zur Vererbung von Intelligenz nicht verstanden zu haben. Den Nonsens über Juden- oder Baskengene hat er ja schon selbst - unter öffentlichem Druck - bereut. Claus Leggewie hat eigentlich alles Nötige zu Sarrazins Kappes gesagt: Dumm, Überflüssig, der Mann gehört in die NPD. Es ist mir geradezu peinlich, über den Quatsch dieses Stümpers, der keinen vernünftigen Satz ohne "ähs" und "alsos" formulieren kann, zu diskutieren. Reine Zeitverschwendung!

Gandalf hat geschrieben:Um was es geht, merkt man sehr schnell, wenn man die unzähligen Amazon-Rezensionen anschaut. Rezensionen von Rezensenten die zum großen Teil das Buch gar nicht gelesen haben (weder Kritiker noch Befürworter) - auch ich nicht (und ich werde es wohl auch nicht). Sarrazin hat nicht wegen seiner Thesen so viel Zuspruch, -sondern deshalb weil sich (endlich!!) jemand vom Establishment traut, auf Verlogenheiten in unsere politischen Eliten und Medien aufmerksam zu machen und seine Meinung (sei sie wie sie will) mit 'offenem Visier' vertritt. - Und das ist gut so.


Ich weiss nicht welche Verlogenheit du meinst. Die Integrationsprobleme werden seit Jahren benannt und teilweise auch erfolgreich bekämpft. Verlogenheit sehe ich dort, wo der latente oder virulente Rassismus der Nicht-Migranten totgeschwiegen wird.

Gandalf hat geschrieben:Außerdem bist Du "sehr naiv", wenn Du meinst, das es Zufall sei, dass Sarrazin in dem Verlag veröffentlicht, in dem er veröffentlicht. Ich denke Du bist reichlich unbedarft darüber, wie in unserem Land Politik gemacht wird (soll keine Beleidigung sein, - eher ein Bedauern, da es viele nicht wissen, was zur Zeit gerade in unserem Land abgeht und daher viele Geschehnisse falsch einschätzen)
google einfach mal. Früher oder später wirst Du folgendes finden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bertelsmann_Stiftung
Und das solltest Du dazu anschließend auch mal ansehen:
http://www.youtube.com/watch?v=blCn1sl95iY
BRD = BertelsmannRepublikDeutschland


Ich bin weder naiv noch unbedarft. Ich habe u.a. Politik und Soziologie studiert und über Bertelsmann kannst du mir sicher nichts Neues erzählen. Wenn du jetzt eine Verschwörungstheorie um Sarrazins Thesen konstruieren möchtest, machst du dich einigermaßen lächerlich. Es gibt zwar eine erkleckliche Anzahl Nadelstreifen-Rassisten, die genauso dummes Zeug denken wie Sarrazin und sich öffentlich bedeckt halten. Dahinter einen Plan oder eine Kampagne zu vermuten, halte ich für vollkommen abwegig.

Gandalf hat geschrieben:Aber vielleicht geht es noch um etwas ganz was anderes. Peter Böhringer hat in einem Blog darauf aufmerksam gemacht:
Sarrazin ist ein ausgewiesener Kenner unsere Wirtschafts- und Geldsystems. Wollen die Eliten von (großen) Problemen ablenken, die unmittelbar bevorstehen und sind dafür bereit (wieder) eine "Rassismusdebatte" zu entfesseln, die das Volk spaltet, nur um ihr (Falsch-)Geld zur retten?


Was für ein lächerlicher Spökes! :lachtot:
Sorry, aber ich diskutiere nicht jeden Quatsch.

Gandalf hat geschrieben:
Dissidenkt hat geschrieben: Statt Umfragen über die Stimmung zu Sarrazins abstrusen Thesen, sollte man mal türkischstämmige Schülerinnen und Schüler, Arbeit- oder Wohnungssuchende fragen, welche Erfahrungen sie mit Rassismus im Land des Holocausts gemacht haben.
Dann wäre Sarrazins Hobbygenetik recht schnell aus den Schlagzeilen.

Hier schlägst Du ebenfalls in die falsche Kerbe, weil du 'real vorhandene Ängste' der hier ansässigen 'Deutschen Bevölkerung' ausblendest und alles auf einen diffusen latent vorhanden Rassismus hier in D schieben möchtest ('Diesen "Rassismus" den Du hier darzustellen versuchst, erlebt Ein "Ossi" im Westen genauso, wie ein Bayer in Berlin - und umgekehrt! - Diese 'vermeintlichen Beispiele' für Rassismus nimmt niemand mehr Ernst. Und die Leute haben einfach "die Schnauze voll", sich dieses gebetsmühelnartige Geleiere von "politisch Korrekten" ständig anhören zu müssen, die zwar fromme Süprüche drauf haben, - aber nichts, -a ber auch gar nichts zu einer erfolgreichen Eingliederung beisteuern. Es wird Dir genauso gehen: Wenn Du Dich ständig für etwas verteidigen sollst, was Du nicht getan oder gedacht hast, wird das früher oder später in einer Reaktion enden, die den "Kläger" zu seiner persönlichen Erbauung bestätigt. (und der Sache um die es eigentlich ging, extrem schadet - Die faschistische Antifa kann das besonders gut.) Das derjenige, der die "Nazikeule" als erster zieht, automatisch die Diskussion gewinnt, - wird nicht mehr lange toleriert werden.


Das diskreditierende Geschwurbel von "Gutmenschen", "Multikulti" und "politisch korrekt" kenne ich aus der tiefbraunen Ecke, die ihren Sermon seit Jahren verstärkt in Foren und Kommentaren ausbreitet. Mit solchen Leuten diskutiere ich schon lange nicht mehr. Die sind in weiten Teilen lernresistent, weil sie nicht mal ihren eigenen Rassismus reflektieren können.


Wer sagt denn Immigranten wären weniger rassistisch, weniger sexistisch oder weniger dumm, als Nichtmigranten? Das wäre genauso dumm wie der Sarrazin-Quark. Für jedes Beispiel abwegiger Grundsätze des Zentralrats der Muslime, könnte ich dir 10 Beispiele für menschenverachtende Praktiken der christlichen Staatskirchen runterleiern.


Wie hierzulande mit zweierlei Maß gemessen wird kannst du brandaktuell an 2 Nachrichten ablesen:

http://www.sueddeutsche.de/medien/press ... t-1.997173
http://www.sueddeutsche.de/medien/satir ... c-1.937732

Wann bekommt die titanic von Merkel einen Preis für die Verdienste um die Pressefreiheit? :irre:
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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon stine » Mi 8. Sep 2010, 16:44

Dissidenkt hat geschrieben:http://www.sueddeutsche.de/medien/pressefreiheit-preis-fuer-mohammed-karikaturist-1.997173
http://www.sueddeutsche.de/medien/satir ... c-1.937732
In der Tat, widersprüchlicher geht es nicht.
Vielleicht könnte man sich mal einigen, ob man Religion satirisch betrachten darf oder nicht. Hat eigentlich mit Pressefreiheit soviel wie überhaupt nichts zu tun. Satire ist Satire.

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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon ujmp » Mi 8. Sep 2010, 18:00

stine hat geschrieben:Sagen wir mal so, wenn die Ehepartner über Generationen hinweg nur immer wieder aus anatolischen Bauerndörfern nachgezogen werden, dann wäre es an der Zeit in diesen Dörfern Schulen zu errichten oder den Familiennachzug hierzulande zu unterbinden. Ansonsten muss man hinnehmen, dass auch nachfolgende Migrantenkinder sich hier schwer tun dürften.
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Erdogan hat ja türkische Schulen in Deutschland gefordert - gute Idee, wenn er sie auch bezahlt. Das dumme ist nur dass bestimmten muslimischen Kreisen Bildung am A. vorbeigeht. Besonders Bildung von Frauen - die sollen Kinder kriegen und fünf Meter hinter ihrem Mann herlaufen. Nichts gegen dieses Lebenskonzept, wenn es frei gewählt ist, aber ein moderner Industriestaat ist mit denen nicht zu machen.
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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon ujmp » Mi 8. Sep 2010, 18:20

Dissidenkt hat geschrieben:
Gandalf hat geschrieben:Hi!
(hat ja lange gedauert bis das 'heisse Eisen' hier angepackt wurde ;-) )


Unter halbwegs gebildeten Menschen dürfte das eigentlich auch kein kontroverses Thema sein...


Dissidenkt, nimm es mir nicht übel, aber was du hier von dir gibst ist wirklich nur aufgeblasene Ideologie. Ok, Sarrazin ist ein Polemiker und Provokateur, aber das ist ja kein Grund, ihm auf dem selben Niveau zu begegnen.

Das Problem ist doch: Was wäre denn, wenn er recht hat? Es ist m.E. ziemlich dumm, darüber nicht nachzudenken.
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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon Zappa » Mi 8. Sep 2010, 19:12

ujmp hat geschrieben: Es gibt Menschen mit unterschiedlichen geerbeten Eigenschaften (Hautfarbe, Haarfarbe, Augenfarbeusw.) Es wäre recht merkwürdig, wenn sich die Natur außgerechnet bei der Intelligenz um political correctness kümmert. Ideologiefrei betrachtet müsste man erst mal fragen, wie man das überprüfen kann.


Und ich fürchte genau das ist ein Riesenproblem. Intelligenz ist ein schlecht definierbarer Begriff und die Messmethoden durch kulturelle Voreingenommenheit der Fragesteller beeinflusst. Intelligenz hat ja was mit dem Umgang von Symbolsystemen und der Entwicklung von Problemlösungsstrategien zu tun, nur sind Symbolsysteme und Probleme in jeder Kultur anders. Man könnte sich ggf. auf Grundlagenprobleme (Zahlenverständnis etc.) konzentrieren, aber ob das hilft?

In der Sache selber gebe ich dir Recht, der anatolische Bergbauer an sich ist mit ziemlicher Sicherheit dümmer als der türkische Literaturnobelpreisträger (der wenig Grund hat zu uns einzuwandern) und wird seinen Kindern eine genetische Ausstattung mit dem Hang zu weniger Intelligenz mitgeben. Daran ist nicht wirklich zu zweifeln.
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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon laie » Mi 8. Sep 2010, 19:24

Zappa hat geschrieben:In der Sache selber gebe ich dir Recht, der anatolische Bergbauer an sich ist mit ziemlicher Sicherheit dümmer als der türkische Literaturnobelpreisträger (der wenig Grund hat zu uns einzuwandern) und wird seinen Kindern eine genetische Ausstattung mit dem Hang zu weniger Intelligenz mitgeben. Daran ist nicht wirklich zu zweifeln. (hervor. von mir


Doch, genau daran ist zu zweifeln. Warum soll die genetische Ausstattung des "anatolischen Bergbauern" den Hang zur Dummheit haben? Nur weil der Bergbauer eine gesellschaftlich tradierte Rolle, nämlich die des Bergbauern spielt? Wer sich ein wenig in der Türkei auskennt, der weiss, dass das türkische Hinterland chronisch vernachlässigt wird. Der Mensch dort hat in der Regel keine Chance, seine Begabung zu zeigen.
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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon stine » Mi 8. Sep 2010, 21:05

@laie: Schon klar, dass die Begabungen nicht weniger sein müssen in anderen Ecken und Winkeln dieser Welt. Das Problem ist nur, dass in unserem Kulturkreis ganz bestimmte Fähigkeiten gefragt sind und auch gefordert werden und hier können die Eltern ihren Kindern erst einmal nicht weiterhelfen. Das angeheiratete Bauernmädchen kann eben nur Kinder bekommen und sogar eine gute Mutter sein, aber schulisch weiterhelfen kann sie nicht und der Vater versteht den Sinn der Schule auch nicht, weil er selber schon ein Leben lang ohne ausgekommen ist. Im anderen Fall wird das bereits geschulte Mädchen mit einem Bauern verheiratet, der erst mal nichts anderes ist, als der Herr im Haus und Gehorsam einfordert.
Und das endet eben nicht in der nächsten Generation, weil die Kinder zum Heiraten wieder in die Heimat geschickt werden, bzw der Ehepartner aus dem Clan bereits festgelegt ist.
Das Problem ist die ganz andere Kultur, das ganz andere Verständnis davon, was "Gott" will.

Ob Muslime ihre Berechtigung des monitären Sozialtransfers als Kopfsteuer eines unterlegenes Volkes ansehen, darüber will ich erst gar nicht nachdenken. :(

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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon Dissidenkt » Mi 8. Sep 2010, 21:24

laie hat geschrieben:Doch, genau daran ist zu zweifeln. Warum soll die genetische Ausstattung des "anatolischen Bergbauern" den Hang zur Dummheit haben? Nur weil der Bergbauer eine gesellschaftlich tradierte Rolle, nämlich die des Bergbauern spielt? Wer sich ein wenig in der Türkei auskennt, der weiss, dass das türkische Hinterland chronisch vernachlässigt wird. Der Mensch dort hat in der Regel keine Chance, seine Begabung zu zeigen.


Völlig korrekt! Ein solches Migrantenkind muss jetzt in einer neuen "Heimat" mit der angestammten Bevölkerung konkurrieren, den Spagat zwischen zwei Sprachen und Kulturen meistern und sehen wie es mit der alltäglichen Diskriminierung klar kommt. Die meisten haben keinen Schimmer, was es bedeutet, ständig als Ausländer abgestempelt zu werden.

Meine Friseurin stammt aus der Türkei, genaugenommen ihre Eltern. Sie ist hier geboren, spricht besser Deutsch als Sarrazin, kleidet sich eleganter als die meisten anderen Mädels ihres Alters und hat keine Lehrstelle bei Deutschen bekommen, weil sie noch den türkischen Pass hat. Sie macht also ihre Lehre bei einer türkischstämmigen Meisterin, die ihren türkischen Pass abgeben musste, um zur Meisterschule zugelassen zu werden.
Vor kurzem hat das Berufskolleg eine Konferenz wegen ihr einberufen und sie unter Druck gesetzt, weil sie sich gegen mehrfache rassistische Sprüche einer Lehrerin gewehrt hat. Andere Schüler durfte sie als Zeugen nicht benennen, obwohl diese ihre Darstellung bestätigt hätten. Nur soviel zum thema Alltagsrassismus.
http://de.wikipedia.org/wiki/Alltagsrassismus

http://www.fes.de/rechtsextremismus/inhalt/studie.htm
http://www.fes.de/rechtsextremismus/pdf ... ammenf.pdf
Rechtsextreme Einstellungen
Ausländerfeindlichkeit 26,7


http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/200 ... zulauf_926
Die Ergebnisse bezüglich rassistischer, antisemitischer und faschistischer Einstellungen unter Jugendlichen sind erschreckend: 40, 4 % der Befragten sind laut Studie als “ausländerfeindlich” einzustufen (vgl. S. 122), 14, 2 % von ihnen sogar als “sehr ausländerfeindlich”.
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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon stine » Mi 8. Sep 2010, 21:46

Es macht aber jetzt keinen Sinn die fleißige, begabte Friseurin mit den Schulverweigerern aus Neukölln gleich zu setzen.
Du kannst auch nicht die Probleme der Lehrer, die eine Schulklasse mit 90% Migrantenanteil unterrichten müssen, mit dem Ehrgeiz eines Lehrers vergleichen, der grade mal zwei andersprachige Kinder mitziehen muss.

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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon ujmp » Mi 8. Sep 2010, 21:55

Dissidenkt hat geschrieben:Völlig korrekt! Ein solches Migrantenkind muss jetzt in einer neuen "Heimat" mit der angestammten Bevölkerung konkurrieren, den Spagat zwischen zwei Sprachen und Kulturen meistern und sehen wie es mit der alltäglichen Diskriminierung klar kommt. Die meisten haben keinen Schimmer, was es bedeutet, ständig als Ausländer abgestempelt zu werden.


Das sind lauter Vorurteile.
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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon Gandalf » Do 9. Sep 2010, 02:18

Dissidenkt hat geschrieben:
Ein großer Teil der Bevölkerung ist tatsächlich dumm, wenn es um Fragen des eigenen latenten Rassismus geht. Sarrazin ist besonders dumm, weil er ein Buch schreibt und sich zu Themen äussert, von denen er ganz offensichtlich keinen blassen Schimmer hat.


Ich muss leider meine Aussage, das du "etwas naiv" bist korrigieren: Du bist nicht naiv, sondern offenbar dümmer als Sarrazin und große Teile der Bevölkerung. Was Du hier vom Stapel lässt steht im nichts der rassistischen Hetze, die du vorgeblich verurteilst nach.

Den Nonsens über Juden- oder Baskengene hat er ja schon selbst - unter öffentlichem Druck - bereut.

Er hat nur den Nonsens bereut, ein einzelnes Zitat, dass in einem ganz anderen Kontext gefallen ist, zu autorisieren. Abzustreiten, das verschiedene Menschen verschiedene Gene haben und manche Menschen ähnliche(re) - ist einfach nur lächerlich. Anthropologen machen den ganzen Tag (fast) nichts anderes als das zu untersuchen. (z.B. wieviel "Neandertalet-Gene" in uns stecken, usw. Die 'Herkunftsanalsyse' und der 'Stammbaum' ist übrigens für viele Juden ganz besonders wichtig:
http://www.igenea.com/index.php?c=40
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/5147

Dissidenkt hat geschrieben:
Es ist mir geradezu peinlich, über den Quatsch dieses Stümpers, der keinen vernünftigen Satz ohne "ähs" und "alsos" formulieren kann, zu diskutieren.

Hier lässt Du Deine Maske der gespielte Empörung fallen und zeigst Dein wahres Gesicht: Ein durch einnen Schlaganfall in seiner Artikulation und Gestik behinderter Mensch, wird an seiner körperlichen Behinderung gemessen.:down:
Dissidenkt hat geschrieben:
Ich weiss nicht welche Verlogenheit du meinst.


...z. B. Deine - hier:
Dissidenkt hat geschrieben: Die Integrationsprobleme werden seit Jahren benannt und teilweise auch erfolgreich bekämpft.

Ja, in "benennen" - sind Soziologen stets gut - nur mit der Umsetzung...- aber das kennen wir ja zur genüge. Auch die Rhetorik von der "Bekämpfung" der Integrationsprobleme spricht Bände. Integration ist stets eine Bringschuld derjenigen, die sich integrieren wollen. Andernfalls wäre es eine Assimilation.


Dissidenkt hat geschrieben:
Ich bin weder naiv noch unbedarft. Ich habe u.a. Politik und Soziologie studiert und über Bertelsmann kannst du mir sicher nichts Neues erzählen.

- na offenbar schon. Oder weist Du nicht mehr wieso Du Dich gefragt hast, welcher Verlag ihn verlegt? Diese "Vergesslichkeit" erinnert mich irgendwie an Diskussionen mit Fundamentalisten, denen man auch immer wieder ihre "Wahrheiten" sortieren muss, wenn sie sich in ihren Widersprüchen verwickeln. - Wenn Du also weder naiv, noch unbedarft bist,- müssen wir wohl annehmen, das Du hier auf 'Mission' bist?

Dissidenkt hat geschrieben:
Sorry, aber ich diskutiere nicht jeden Quatsch.

Geht mir genauso. V.a. wenn sich aufgeblasene Sprücheklopferei hinter der verlogenen Fassade des gutmeinenden Soziologen versteckt, der vorgibt Rassismus zu "bekämpfen", in dem er Behinderte wegen ihrer Behinderung beleidigt.

ENDE
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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon Dissidenkt » Do 9. Sep 2010, 07:24

stine hat geschrieben:Es macht aber jetzt keinen Sinn die fleißige, begabte Friseurin mit den Schulverweigerern aus Neukölln gleich zu setzen.


Neukölln hat ein soziales Problem, kein genetisches.

stine hat geschrieben:Du kannst auch nicht die Probleme der Lehrer, die eine Schulklasse mit 90% Migrantenanteil unterrichten müssen, mit dem Ehrgeiz eines Lehrers vergleichen, der grade mal zwei andersprachige Kinder mitziehen muss.


Diese Probleme sind hausgemacht. Zum einen durch mangelnde Frühförderung, zum anderen durch mangelhaft qualifizierte Lehrer. Es hat hier 40 Jahre gedauert zu Einsichten zu gelangen, die in Einwanderungsländern wie den USA selbstverständlich sind.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... er-gruende

Gandalf hat geschrieben:
Dissidenkt hat geschrieben:
Ein großer Teil der Bevölkerung ist tatsächlich dumm, wenn es um Fragen des eigenen latenten Rassismus geht. Sarrazin ist besonders dumm, weil er ein Buch schreibt und sich zu Themen äussert, von denen er ganz offensichtlich keinen blassen Schimmer hat.


Ich muss leider meine Aussage, das du "etwas naiv" bist korrigieren: Du bist nicht naiv, sondern offenbar dümmer als Sarrazin und große Teile der Bevölkerung. Was Du hier vom Stapel lässt steht im nichts der rassistischen Hetze, die du vorgeblich verurteilst nach.


Deine dümmlichen Äusserungen und infantilen Versuche mich zu beleidigen sagen ausschliesslich etwas über dich selbst. Wenn du keine Ahnung von den Ursachen und Manifestationen von Rassismus hast, solltest du dich nicht so peinlich exponieren.

Gandalf hat geschrieben:
Den Nonsens über Juden- oder Baskengene hat er ja schon selbst - unter öffentlichem Druck - bereut.

Er hat nur den Nonsens bereut, ein einzelnes Zitat, dass in einem ganz anderen Kontext gefallen ist, zu autorisieren. Abzustreiten, das verschiedene Menschen verschiedene Gene haben und manche Menschen ähnliche(re) - ist einfach nur lächerlich.


Kein Mensch streitet ab, dass Menschen unterschiedliche Gene haben. Sarrazins Geschwurbel über ein Juden- oder Baskengen ist banaler Unsinn aus der gleichen Schublade. Er hat es lediglich bereut, weil ihm klar wurde, dass Journalisten seine tatsächlichen Ansichten aus ihm herausgekitzelt haben.

Gandalf hat geschrieben:
Dissidenkt hat geschrieben:
Es ist mir geradezu peinlich, über den Quatsch dieses Stümpers, der keinen vernünftigen Satz ohne "ähs" und "alsos" formulieren kann, zu diskutieren.

Hier lässt Du Deine Maske der gespielte Empörung fallen und zeigst Dein wahres Gesicht: Ein durch einnen Schlaganfall in seiner Artikulation und Gestik behinderter Mensch, wird an seiner körperlichen Behinderung gemessen.


Unsinn. Ich habe ihn an seinen Aussagen gemessen und auf die offensichtliche Korrelation zwischen seinen geistigen und sprachlichen Qualitäten hingewiesen. Claus Leggewie hat das im Übrigen nahezu identisch festgestellt.
http://www.wdr5.de/sendungen/morgenecho ... -show.html
http://www.funkhauseuropa.de/audio/tage ... 100902.mp3


Gandalf hat geschrieben:
Dissidenkt hat geschrieben: Die Integrationsprobleme werden seit Jahren benannt und teilweise auch erfolgreich bekämpft.

Ja, in "benennen" - sind Soziologen stets gut - nur mit der Umsetzung...- aber das kennen wir ja zur genüge.


Ja, "ihr" kennt alles zur genüge, nur von Politik habt "ihr" keine Ahnung. Es ist nicht Aufgabe von Soziologen ihre Erkenntnisse in politisches Handeln umzusetzen. Das ist Aufgabe der Legislative.

Gandalf hat geschrieben:Auch die Rhetorik von der "Bekämpfung" der Integrationsprobleme spricht Bände. Integration ist stets eine Bringschuld derjenigen, die sich integrieren wollen. Andernfalls wäre es eine Assimilation.


Unsinn. Kein Mensch hat irgendeine Bringschuld qua Geburt. Dieser Kappes sagt schon viel über dein abseitiges Menschenbild. Assimilation ist keine Frage der inneren oder äusseren Stimulation. Ein Mensch kann sich sowohl intrinsich motiviert assimilieren oder auch mit physischer oder struktureller Gewalt zur Assimilation gezwungen werden.

Gandalf hat geschrieben:Wenn Du also weder naiv, noch unbedarft bist,- müssen wir wohl annehmen, das Du hier auf 'Mission' bist?


Das Thema dieses Threads ist "Der Fall Sarrazin" und nicht deine Projektionen über meine Person.
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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon stine » Do 9. Sep 2010, 08:24

Dissidenkt hat geschrieben:Neukölln hat ein soziales Problem, kein genetisches.
Woher weißt du das?
Was ist denn nun anders, an den vielen Unterrichtsverweigerern? Können sie jetzt nicht oder wollen sie nicht am Unterricht teilhaben?
Wenn sie nur nicht wollen, was machst du dann? Was ist dein Vorschlag?

Dissidenkt hat geschrieben:Diese Probleme sind hausgemacht. Zum einen durch mangelnde Frühförderung, zum anderen durch mangelhaft qualifizierte Lehrer.
In der Regel lernen Auswanderer die neue Landessprache in Eigeninitiative. Wer vorhat, seine und seine nächsten Generationen hier großzuziehen, sollte seine Kooperartionsbereitschaft wenigstens dadurch beweisen, dass er lernt die Landessprache zu sprechen.
Im Gegenteil ist es sogar so, dass hierzulande kostenlose Sprachkurse angeboten werden, die aber von muslimischen Einwanderern nur sehr spärlich bis gar nicht genutzt werden.

Dissidenkt hat geschrieben:Er hat es lediglich bereut, weil ihm klar wurde, dass Journalisten seine tatsächlichen Ansichten aus ihm herausgekitzelt haben.
Schon viele Politiker mussten bereuen, überhaupt eine Meinung gehabt zu haben. Journalisten verstehen es ausgezeichnet aus dem Zusammenhang Gerissenes im Zweifel gegen den Angeklagten zu verwenden.

Dissidenkt hat geschrieben:Das Thema dieses Threads ist "Der Fall Sarrazin"
Deshalb steht im Threadtitel auch der "Fall" in Anführungszeichen, weil es doppeldeutig auch für den "gefallenen" Sarrazin gelten soll.

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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 9. Sep 2010, 13:32

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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon stine » Do 9. Sep 2010, 13:52

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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon stine » Do 9. Sep 2010, 14:30

Viel eher sind es die Umstände...
Aber auch das wollen viele nicht wahrhaben.

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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon Mark » Do 9. Sep 2010, 16:04

Ich kann nur nicht glauben, daß der demographische Effekt durch die Ausländerkinder wirklich die grösste Bedrohung für die "Volksintelligenz" sein soll..
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Re: Der "Fall" Sarrazin

Beitragvon Entität » Do 9. Sep 2010, 16:54

Mal die Diskussion mit einer Quelle bereicher...
http://idw-online.de/pages/de/news384817

Informationsdienst Wissenschaft hat geschrieben:Die genetischen Thesen von Herrn Sarrazin sind nicht mit den modernen Erkenntnissen zur Evolutionsbiologie des Menschen vereinbar.
Evolutionsbiologisch gesehen ist der Mensch eine der genetisch homogensten Spezies die es auf der Erde gibt. Im Vergleich zu anderen Spezies sind die Unterschiede zwischen Populationsgruppen sehr gering. Tatsächlich sind die Unterschiede innerhalb von Populationsgruppen etwa 5-fach höher als zwischen ihnen.

[...]

Dass es bei Volksgruppen genetische Unterschiede in Bezug auf Intelligenzleistungen geben könnte, ist nach dem gegenwärtigen Stand des Wissens nicht zu erwarten. Intelligenz wird von vielen Genregionen beeinflusst, die in jedem Individuum neu zusammengewürfelt werden. Das kann zu großen Unterschieden innerhalb einer Gruppe führen, wirkt aber gleichzeitig im Vergleich zwischen Gruppen wie ein Puffer. Wissenschaftlich formuliert: die Varianz innerhalb der Gruppe übersteigt die Unterschiede zwischen Gruppen bei weitem. Selbst wenn es zu lokalen Veränderungen der Häufigkeit von Genvarianten kommen sollte (wie z.B. durch Inzucht in Alpentälern), würden diese Verteilungsunterschiede im Falle von Rückkreuzungen schnell wieder ausgeglichen (dafür reicht bereits ein 1%-iger Genfluss). Es ist daher davon auszugehen, dass jede Volksgruppe grundsätzlich das gleiche genetische Potential für Intelligenzleistungen hat.

[...]

Fazit: Herr Sarrazin hat die grundlegenden genetischen Zusammenhänge falsch verstanden - seine Aussagen beruhen auf einem Halbwissen, das nicht dem Stand der Evolutionsforschung entspricht.


Grüße Entität
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