Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 23. Mär 2011, 12:32

stine hat geschrieben:Der Protest gegen Stromerzeugung dürfte mit dem Einstellen der AKWs nicht abgetan sein.
Tja, das ist ein ganz menschliches Problem, jeder will den Nutzen, keiner die Last.
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon stine » Mi 23. Mär 2011, 13:07

Ich bevorzuge Müll- und Biogasverbrennung. Das nenne ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

:fart2: stine
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon mat-in » Mi 23. Mär 2011, 13:56

So viel Müll und Biogas können wir gar nicht machen, selbst wenn wir alle anfangen täglich Zwiebeln zu essen :(

Aber Solarwirtschaft über Zink als Umweg und Brennstoffzellen oder Bioreaktoren für Bioethanol oder Wasserstoff aus Sonnenlicht klingen doch extrem vielversprechend. Mit einer Förderung wie sie die Atomkraft die letzten jahrzehnte erhalten hat wären wir schon lange so weit...
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon Arathas » Mi 23. Mär 2011, 14:20

Mal ein Gedankenspiel: Nur mal angenommen, es gäbe auch in Deutschland nen GAU ... und es müsste ein Sarkophag um den Reaktor gebaut werden, wobei zigtausende Arbeiter gebraucht (und verstrahlt) werden - wer würde denn in Deutschland sich selbst opfern, um der Allgemeinheit zu helfen?

Haben die Japaner tatsächlich eine so andere Mentalität? Oder würden sich sogar viele Deutsche finden, die so altruistisch veranlagt sind? Oder sind die Japaner alle nur gezwungenermaßen dort, und freiwillig wäre niemand am Reaktor und würde Wasser drauf sprühen?

Ich finde, wenn man AKW in Deutschland stehen hat, sollte man auch für solche Fälle vorplanen, genauso, wie wir in unserer IT-Abteilung einen Notfallplan haben, falls bei uns der IT-GAU eintritt. Denn wenn der Ernstfall eintritt, dann braucht man diese Zehntausende Menschen dringend, die den Sarkophag bauen. Man müsste also konsequenterweise jetzt schon Leute suchen, die das machen würden.

Ich würde ja sagen, dass alle Schwarz-Gelb-Wähler prädestiniert für den Job wären ... :mg: Aber einerseits klappt das nicht im Zusammenspiel mit dem Wahlgeheimnis, und außerdem hat im Nachhinein garantiert niemand Schwarz-Gelb gewählt, wenn aus der Antwort "Ja, habe ich gewählt" dann die Verpflichtung erwächst, im Ernstfall als Liquidator arbeiten zu müssen. ;-)

Dennoch ... man sollte für jede (auch sehr unwahrscheinliche) Möglichkeit doch eigentlich einen Plan in der Hinterhand haben als Regierung ...
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 23. Mär 2011, 14:41

Arathas hat geschrieben:Mal ein Gedankenspiel: Nur mal angenommen, es gäbe auch in Deutschland nen GAU ... und es müsste ein Sarkophag um den Reaktor gebaut werden,
Du meinst also Super-GAU?
Arathas hat geschrieben: wobei zigtausende Arbeiter gebraucht (und verstrahlt) werden - wer würde denn in Deutschland sich selbst opfern, um der Allgemeinheit zu helfen?

Haben die Japaner tatsächlich eine so andere Mentalität? Oder würden sich sogar viele Deutsche finden, die so altruistisch veranlagt sind? Oder sind die Japaner alle nur gezwungenermaßen dort, und freiwillig wäre niemand am Reaktor und würde Wasser drauf sprühen?
Du vergleichst Äpfel mit hypotetischen Fischen. In Japan sind bisher keine zigtausend Arbeiter dafür aufgebracht worden.
Und einige Freiwillige, vorallem unter den zugehörigen Arbeitern die sich - auch wenn eigentlich sogar teilweise unschuldig - irgendwie schuldig fühlen. Scheint in J ja auch nicht sehr viel anders zu sein.
Arathas hat geschrieben:Ich finde, wenn man AKW in Deutschland stehen hat, sollte man auch für solche Fälle vorplanen,
Vielleicht solltest du dir noch einmal GAU vs Super-GAU ansehen. Was unter keinen Umständen angenommen werden muss, kann und wird auch nicht in Planungen berücksichtigt. Schon Nerven und Geldbeutel derjenigen, die darüber entscheiden und/oder den Nutzen haben.
Arathas hat geschrieben:genauso, wie wir in unserer IT-Abteilung einen Notfallplan haben, falls bei uns der IT-GAU eintritt.
Die IT bei euch ist potentiell tödlich?
Und glaube mir, die Notfallpläne sind maximal nur für anzunehmnde Szenarios, auch wenn diese nicht als vermutlich eintreffend angesehen werden.
Bei ganz wichtigen Unternehmen gibt es abe zugegben Szenarios, die heute und zur Zeit weniger anzunehmenden sind, aber man muss langfristig denkene und es geht da auch um Geld und nicht um Menschenleben (@ stine: bitte verzeih mir hier meinen Zynismus)

Arathas hat geschrieben:Ich würde ja sagen, dass alle Schwarz-Gelb-Wähler prädestiniert für den Job wären ... :mg:
Nein, eher die Entscheider die dafür gestimmt haben und die Unternehmensanteilseigner (~ Aktionäre). Ob die allerdings überwiegend alten Männer mehr als eine kleine Strandsandburg noch basteln könnten, ist eine andere Sache.
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon Arathas » Mi 23. Mär 2011, 15:20

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Du meinst also Super-GAU?


Nein, auch wenn das Wort Super-GAU oft durch die Medien geistert: GAU heißt "Größter Anzunehmender Unfall". Super-GAU ist von daher ein paradoxes Wort, das es gar nicht geben kann. Wenn ein Unfall noch größer wäre als der größte anzunehmende Unfall, dann ist dieser Unfall ab dem Zeitpunkt eben ab dann der GAU. ;-)

1von6,5Milliarden hat geschrieben:In Japan sind bisher keine zigtausend Arbeiter dafür aufgebracht worden.


Sie haben ja auch (noch) keinen Sarkophag gebaut. Ich hatte doch extra geschrieben, dass es darum geht, einen Sarkophag zu bauen. Japan ist ja gerade erst in der heißen Anfangsphase.

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Was unter keinen Umständen angenommen werden muss, kann und wird auch nicht in Planungen berücksichtigt.


Das ist aber keine logische Denkweise. Etwas, das in der Theorie passieren kann und bereits einmal passiert ist, ist nichts, das unter keinen Umständen angenommen werden muss, sondern etwas, das eben doch angenommen werden muss.

Aber gut, einmal ist keinmal und was in Tschernobyl passiert ist, kann man ja leicht unter den Tisch kehren. Aber spätestens, wenn es zu einem Sarkophagbau in Japan kommt, sollte sich unsere Politik die Frage stellen, woher die Arbeiter genommen werden. Einmal ist keinmal, zweimal ist einmal zuviel.
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 23. Mär 2011, 16:26

Arathas hat geschrieben:
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Du meinst also Super-GAU?


Nein, auch wenn das Wort Super-GAU oft durch die Medien geistert: GAU heißt "Größter Anzunehmender Unfall". Super-GAU ist von daher ein paradoxes Wort, das es gar nicht geben kann. Wenn ein Unfall noch größer wäre als der größte anzunehmende Unfall, dann ist dieser Unfall ab dem Zeitpunkt eben ab dann der GAU. ;-)
Du meinst also doch einen Super-GAU, weißt nur eventuell nicht was es bedeutet.
Ein Super-GAU ist nämlich keine super-größter anzunehmnder Unfall, sondern ein Unfall der
1. aus politischen und wirtschaftlichen Gründen nicht in die Betrachtung von anzunehmenden Unfällen mit eingeflossen ist
und
2. in seiner Schwere über (=> lateinisch: super) einem GAU steht

Der Begriff ist sowohl sprachlich wie tatsächlich absolut greußlich, aber er ist.

Arathas hat geschrieben:
In Japan sind bisher keine zigtausend Arbeiter dafür aufgebracht worden.


Sie haben ja auch (noch) keinen Sarkophag gebaut. Ich hatte doch extra geschrieben, dass es darum geht, einen Sarkophag zu bauen. Japan ist ja gerade erst in der heißen Anfangsphase.
Warum willst du dann einen Vergleich zu Japan ziehen, wenn es eben gar keine Vergleichmöglichkeit zu Japan gibt?
Arathas hat geschrieben:Das ist aber keine logische Denkweise. Etwas, das in der Theorie passieren kann und bereits einmal passiert ist, ist nichts, das unter keinen Umständen angenommen werden muss, sondern etwas, das eben doch angenommen werden muss.
Vielleicht aus Vernunftsgründen, hier geht es aber um Politik und um Geld.
Es war schon immer denkbar, solche Szenarien wurden im Groben schon immer gedacht und es wurde "angenommen", dass sie möglich wären, aber eben nicht von der Politik und der Atomwirtschaft - jedenfalls nicht öffentlich.

Arathas hat geschrieben:Aber gut, einmal ist keinmal und was in Tschernobyl passiert ist, kann man ja leicht unter den Tisch kehren. Aber spätestens, wenn es zu einem Sarkophagbau in Japan kommt, sollte sich unsere Politik die Frage stellen, woher die Arbeiter genommen werden. Einmal ist keinmal, zweimal ist einmal zuviel.
Three Mile Island muss man auch nicht ignorieren.
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon mat-in » Mi 23. Mär 2011, 17:10

Wenn ich also davon ausgehe das ich maximal einen platten reifen am Fahrrad habn kann, weil ich denke das zwei platte gleichzeitig doppelt so teuer sind und ich sie deswegen ignoriere, ist ein platter reifen ein GAU und zwei gleichzeitig ein Super-GAU? Wer hat denn die Definition verbrochen? Die ist an sich ja schon ein... super-GAU.

Arathas hat geschrieben: Einmal ist keinmal, zweimal ist einmal zuviel.

1von6,5Milliarden hat geschrieben: Three Mile Island muss man auch nicht ignorieren.

Oder Kyschtym oder Sellafield oder die Kernschmelze in Lucenes oder ....
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon Arathas » Mi 23. Mär 2011, 17:21

Alles klar, sprechen wir eben über einen Super-GAU, auch wenn ich den Begriff nicht leiden kann und es ihn in meiner Welt nicht gibt. :mg:

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Warum willst du dann einen Vergleich zu Japan ziehen, wenn es eben gar keine Vergleichmöglichkeit zu Japan gibt?


Ich finde schon, dass es Vergleichsmöglichkeiten gibt. Auch wenn in Japan keine Liquidatoren im Einsatz sind, die zu Hunderttausenden einen Sarkophag bauen, sind es den Nachrichten zufolge immerhin 500. Und da sind auch viele Menschen dabei, die nicht im und am AKW gearbeitet haben, sondern beispielsweise auch normale Feuerwehrmänner. Kann sein, dass mich das Thema mehr kratzt als andere, weil ich mal für 13 Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr war: Wir haben mitunter Übungen am AKW Gundremmingen gemacht und Szenarien durchgespielt, was bei einem GAU zu tun wäre. Im Ernstfall, wenn dort wirklich ein GAU stattgefunden hätte während meiner Feuerwehrzeit - ich wär in mein Auto gestiegen und soweit in die entgegen gesetzte Richtung gefahren, wie nur möglich, und wenn's mit dem Auto nicht weiter gegangen wär, hätt ich auf Inlineskates oder Füße umgesattelt.

Und dieses Problem sollte man auch in der Politik bedenken. Ich bin bestimmt nicht der einzige mögliche Katastrophenhelfer gewesen, der sich selbst in Sicherheit gebracht hätte bei nem Atom-Unfall.
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon Gandalf » Mi 23. Mär 2011, 18:59

Der SuerGAU ist offenbar eingetreten. Strahlungswerte wie in der Umgebung von Tschernobyl:

http://www.gfstrahlenschutz.de/pm110323.htm

..mal schauen, wie lange die offiziellen Stellen noch zu vertuschen versuchen
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon Gandalf » Mi 23. Mär 2011, 19:52

Der "politische Wahnsinn" bekommt möglicherweise eine neue Dimension (wird bestimmt lustig)

Die ÖDP droht den bayerischen Landtag auflösen zu wollen:
http://aristo.excusado.net/comments.php ... 323-184433


Dazu noch eine Petitesse am Rande:
U. a. haben die Bankster von der ("staatlichen") West LB ihre schmutzigen Finger auch bei diesem Unglücksreaktor im Spiel. Sie finanzierten diesen maroden Haufen:
http://www.politaia.org/wirtschaft/bank ... olicy-com/
(was zu erwarten war)
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 24. Mär 2011, 09:16

Arathas hat geschrieben:Alles klar, sprechen wir eben über einen Super-GAU, auch wenn ich den Begriff nicht leiden kann und es ihn in meiner Welt nicht gibt.
Wie geschireben, weder Begrif noch Bedeutung ist schön, der Begriff riecht nach Marketing, PR und Blöd, ist er aber alles nicht.
Wie veile Begriffe die sich weiter Entwicklet haben, darf man ihn nicht "komplett übersetzen". Super-größter anzunehmender Unfall" ist eben sprachlich greußlich und inhaltlich falsch.
Arathas hat geschrieben:Ich finde schon, dass es Vergleichsmöglichkeiten gibt.
Tut mir leid, aber wie kann man einen Vergleich ziehen wollen zu einer Sache, die gar nicht exisitiert? Du fragst wie die deutschen Menschen im Vergleich zu den Japaner reagieren würden, doch niemand weiß überhaupt wie die Japaner eventuell aggieren würden. Dies ist schon sehr, sehr Hühnerknochen in Kaffeesatz werfen. :mg:

Arathas hat geschrieben:Liquidatoren ... Sarkophag
Beim Super-GAU hast du Sprachgefühl, bei den sowjetischen Euphemismen hast du keine Hemmungen? Ach ja, ein "Super-GAU" (ja, der Begriff ist greußlich) sollte man dann doch auch nur als "Havarie" bezeichnen.
Es könnte übrigens auch - spekulativ - eine Altersfrage sein. In der "ersten Zeit" meins Lebens, war ein Sakrophag, ein Liquidator und eine Havarie halt was deutlich anderes und der Euphemismus klarer erkennbar.
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon Arathas » Do 24. Mär 2011, 09:24

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Du fragst wie die deutschen Menschen im Vergleich zu den Japaner reagieren würden


Ich frage mich hauptsächlich, wie bei uns in Deutschland bei einem vergleichbaren Vorfall reagiert würde. Und ich frage dich: Was würdest du tun? Würdest du (so wie ich und meiner Meinung nach der Großteil der Leute) abhauen, oder würdest du, weil dort Arbeiter benötigt werden, an einem havarierten Kraftwerk arbeiten?

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Tut mir leid, aber wie kann man einen Vergleich ziehen wollen zu einer Sache, die gar nicht exisitiert?


500 Menschen, die sich beim Arbeiten an dem AKW verstrahlen lassen, sind für dich nicht existent?
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 24. Mär 2011, 14:54

Arathas hat geschrieben:, wobei zigtausende Arbeiter gebraucht (und verstrahlt) werden
...
Haben die Japaner tatsächlich eine so andere Mentalität?
...
dann braucht man diese Zehntausende Menschen dringend, die den Sarkophag bauen.
Möglicherwesie habe ich dich nur falsch gedeutet.
Ich habe dich so interpretiert, als würdest du Zigtausend freiwillige Japaner postulieren und wolltest wissen, ob auch zigtausend Deutsche freiwillige zu finden wären.

Und wie ich reagieren würde? Ich weiß es nicht. Ich hoffe ich muss es nie herausbekommen. Da das nächste AKW ~ 100 km entfernt ist, wäre wohl ausweichen die erste Wahl, würde ich im AKW arbeiten u.U. der Versuch für die Menschen zu retten, was zu retten geht. Aber 50 ist das Leben doch sowieso vorbei, oder wars ab 30? Egal, der Mann baut ab 25 nur noch ab.
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon Arathas » Do 24. Mär 2011, 15:09

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Ich habe dich so interpretiert, als würdest du Zigtausend freiwillige Japaner postulieren und wolltest wissen, ob auch zigtausend Deutsche freiwillige zu finden wären.


Jo, war dann ein Mißverständnis, die "Zigtausend Freiwilligen" hab ich auf Tschernobyl bezogen. Und die haben es zwar teilweise wohl freiwillig gemacht, aber eben oft auch nicht gewusst, was ihnen da blühen kann. Und in Japan sind's immerhin 500 momentan. Ob es dort dazu kommt, dass ein Strahlengrab gebaut werden muss, steht ja noch in den Sternen. Allerdings vermute ich persönlich, dass man im Endeffekt nicht drum herum kommt, das Teil mit Blei zu füllen und mit einem Mantel zu überziehen. Außer, es gibt heutzutage fortschrittlichere Methoden als '86.

Weiß eigentlich jemand, warum man Kernkraftwerke nicht einfach unterirdisch anlegt? Also zumindest die Reaktoren? Dann würde man da bei Bedarf ne Bleidecke drübergießen und hätte "nur noch" ein Grundwasserproblem, aber keins mit der Atmosphäre.
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon ganimed » Do 24. Mär 2011, 15:34

Ein unterirdisches Atomkraftwerk wäre, vermute ich mal, viel zu teuer, um nicht zu sagen, astronomisch teuer. Aber Vorteile hätte das schon.

Klingt aber zu sehr nach Science-Fiction. Wie oft hat man dort schon gelesen, dass alle Menschen irgendwann unterirdisch leben. Was die Maulwürfe gut umgesetzt haben, würde in der Realität für den Menschen wohl doch irgendwie unmöglich sein. Ich glaube, es gibt einfach nicht genügend Schaufeln.


Für mich war jetzt die Äußerung von Brüderle, ob wahr oder nicht, doch ein wenig erhellend. Dass das Moratioium nur dem Druck vor den Wahlen geschuldet ist. Und die Reaktion der Opposition wirkt beruhigend auf mich. Bin ich also nicht der einzige, der diese Art von politischem Kalkül irgendwie nicht mag.
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 24. Mär 2011, 16:48

Arathas hat geschrieben:Weiß eigentlich jemand, warum man Kernkraftwerke nicht einfach unterirdisch anlegt?
Ich glaube, Tante G. müsste die Antwort kennen. Wenn ich mich recht erinnere, wurde dies schön häufiger - nicht hier - und auch ernsthaft diskutiert. Es ist primär eine Kostenfrage, wenn ich mich recht erinnere, war der Grund für die Überlegung aber weniger die Folgen eines Super-GAUs, sondern mehr die Frage der Präventiv-Sicherheit - auch in Folge von 9/11. Du kannst ein Flugzeug nur schwer in ein "unsichtbares AKW" steuern, aber (theoretisch) relativ leicht in tatsächlich existierende, hoch aufragende AKWs.
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon platon » Do 24. Mär 2011, 17:22

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Wie veile Begriffe die sich weiter Entwicklet haben, darf man ihn nicht "komplett übersetzen". Super-größter anzunehmender Unfall" ist eben sprachlich greußlich und inhaltlich falsch.

Ein paar Beiträge höher hast Du es noch völlig korrekt geschildert:
Der GAU ist der Größte Anzunehmende Unfall, d.h. es wird damit gerechnet, dass dieser Unfall vorkommen wird und beherrschbar bleibt.
Der Super-GAU ist der über (lat. super) dem GAU angesiedelte Katastrophenfall, nicht mehr beherrschbar und auch nicht anzunehmen aber trotzdem theoretisch möglich.
Wenn aus der Theorie Praxis wird, dann ist man angeschmiert. Der Super-GAU ist kein vorgesehenes Szenario. Und hier hat Merkels Denkprozess eingesetzt. Die Physikerin ist ja nicht doof. Der war sofort klar, dass das, was ihr und uns immer als hypothetischer Spielfall mit zufälligem Ausgang verkauft wurde, sich möglicherweise gerade in Japan anbahnt. Und das, obwohl niemand annahm, dass Japan mit der Atomkraft verantwortungslos umgeht oder sie möglicherweise technologisch nicht beherrscht.
Dass ihr nicht mehr einfiel als die abrupte Kehrtwende, spricht für ihren Schock und dafür, dass sie von der Richtigkeit ihres Eintretens für die Kernenergie wirklich überzeugt war. Dumm gelaufen ...
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon xander1 » Do 24. Mär 2011, 17:53

platon hat geschrieben:Der GAU ist der Größte Anzunehmende Unfall, d.h. es wird damit gerechnet, dass dieser Unfall vorkommen wird und beherrschbar bleibt.
Der Super-GAU ist der über (lat. super) dem GAU angesiedelte Katastrophenfall, nicht mehr beherrschbar und auch nicht anzunehmen aber trotzdem theoretisch möglich.


Seit wann soll ein GAU definitionsgemäß beherrschbar sein?
Wieso ist ein SUPER-GAU nicht anzunehmen? Das ergibt keinen Sinn.

Die Unterscheidung von GAU und Super GAU macht nur dann Sinn, wenn es vorher eine Vorstellung von einem GAU gab, und dann aber ein größerer GAU entdeckt wird. Trotzdem bleibt beides ein GAU. Die Bezeichnung Super GAU ist stilistisch gesehen unangenehm. "Super" ist außerdem ein Modewort. Nur Medien können sich so eine Kombination aus Super und GAU einfallen lassen, damit sie Leser und Zuschauer finden.

Explosion, MegaExplosion, Superduper-Explosion... so schreiben Medien.

Es gibt keinen Grammatischen Fall in dem ein Superlativ durch einen weiteren Superlativ gesteigert werden kann.

Der Super GAU müsste wenn dann schon über unserer Vorstellungskraft liegen, damit er größer als annehmbar ist.

Wenn man dann doch noch eine Unterscheidung von GAU und SuperGAU unbedingt will, dann sollte man es allerdings nicht GAU nennen, weil das dann Unsinn ist.
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Re: Politischer Wahnsinn beim Atomausstieg

Beitragvon mat-in » Do 24. Mär 2011, 19:43

Hat eigentlich jemand eine Bezugsquelle für Kaliumiodid Tabletten? Nein, ich bin nicht paranoid (genug) um mir weche einzupfeifen, wenn die empfindlichsten meßgeräte die wir haben erste Isotope aus Japan anzeigen... aber ich habe meine beim letzten Umzug entsorgt und Fukushima hat mir bewußt gemacht das ich gerne wieder ein par zu Hause hätte... nur scheinen sie in allen online-apotheken und auch im Laden in der Stadt "nicht lieferbar" zu sein, schon seit einer Woche...
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