Das Profil der GBS ...

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Beitragvon ostfriese » Di 20. Nov 2007, 00:12

... und ihrer Fördermitglieder.

Die Ergebnisse einer Erhebung unter den GBS-Förderern liegen vor und sind online einzusehen.

Fast erwartungsgemäß, aber doch beeindruckend: das hohe Bildungsniveau;
Ermunternd: die hohe Zustimmung zu allen bisherigen Aktionen der Stiftung;
Nachdenkenswert: der geringe Anteil an Frauen -- welche sich aber umso entschiedener engagieren;
Erstaunlich: die vergleichsweise geringe Bedeutung, welche die Förderkreismitglieder der Religionskritik beimessen;
Bezeichnend: Die Berufstätigen (und Kindererziehenden) zwischen 30 und 45 zeigen eine höhere Bereitschaft zu aktivem Mitwirken bei der GBS als Studenten und Rentner.
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Re: Das Profil der GBS ...

Beitragvon stine » Di 20. Nov 2007, 08:21

Dass die männliche Bevölkerung mit Hochschulabschluß den größten Anteil der Förderer darstellen, kann überhaupt nicht verwundern. Das hat, wie hier bereits mehrmals festgestellt, damit zu tun, dass die Denkweise einseitig stabil gefördert wurde.

Was mir zu denken geben würde ist die Tatsache, dass der Anteil an Promovierten und Habilitierten extrem abfällt.
Haben die schon wieder weitergedacht?

LG stine
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Re: Das Profil der GBS ...

Beitragvon jan » Di 20. Nov 2007, 10:55

stine hat geschrieben:Was mir zu denken geben würde ist die Tatsache, dass der Anteil an Promovierten und Habilitierten extrem abfällt.
Haben die schon wieder weitergedacht?


Sehr lustig. :lachtot:
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Re: Das Profil der GBS ...

Beitragvon Jakob » Di 20. Nov 2007, 15:52

Wenn von allen GBS-Mitgliedern mit Hochschulabschluß fast 30 % promoviert haben, dann finde ich das ganz beachtlich. Wie hoch ist denn der Promoviertenanteil unter allen deutschen Hochschulabsolventen? Das wäre nämlich ein brauchbarer Vergleichsmasstab. Ich glaube nicht, daß jeder dritte Student später auch promoviert (hat). Somit sagt die Statistik aus, daß der protzentuale Anteil der GBS-Mitglieder an der Gesamtbevölkerung mit steigender Bildung (Abschluß) eher noch zunimmt.

Statistiken wollen richtig gelesen sein. :erschreckt:
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Re: Das Profil der GBS ...

Beitragvon ostfriese » Di 20. Nov 2007, 16:13

stine, das war jetzt wirklich ein Eigentor (weil Du damit offenbart hast, dass Du lieber eine Statistik verbiegst, als einer für Dich unbequemen Wahrheit ins Auge zu sehen).

Am relativ höchsten in der GBS ist der Habilitiertenanteil, gefolgt vom Promoviertenanteil (fast neunmal so hoch wie im Bevölkerungsschnitt!!), gefolgt vom Diplomiertenanteil, gefolgt vom allgemeinen Akademikeranteil (viermal so hoch), gefolgt vom Abiturientenanteil (dreieinhalb mal so hoch).

Will sagen: Je höher der Bildungsgrad, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer GBS-Fördermitgliedschaft.

Daran gibt es nichts zu deuteln. Wer "weiter denkt", wendet sich im statistischen Mittel von Gott ab, nicht umgekehrt. Unter Deiner (!) Prämisse, dass Professoren und Doktoren weiter denken als andere Akademiker oder Abiturienten, wäre diese Behauptung sogar eine unumstößliche Tatsache. Kannst Du dies als Wahrheit akzeptieren?
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Re: Das Profil der GBS ...

Beitragvon stine » Di 20. Nov 2007, 17:18

Schon gut, schon gut, ich schäme mich auch gleich.
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Re: Das Profil der GBS ...

Beitragvon El Schwalmo » Di 20. Nov 2007, 18:30

ostfriese hat geschrieben:Daran gibt es nichts zu deuteln. Wer "weiter denkt", wendet sich im statistischen Mittel von Gott ab, nicht umgekehrt.

hmmm, was ist mit alternden Physikern? Bist Du sicher, dass es weniger habiliterte Gläubige als Ungläubige gibt? Ist nicht gerade ID unter 'weiter denkenden' Menschen sehr verbreitet?

Ich müsste jetzt mal in älteren Zeitschriften wühlen, irgendjemand hat Anfang der 1900er Jahre eine Untersuchung gemacht, die sich mit der Frage nach Religiosität von Gebildeten befasste, die Ende der 1900er Jahre wiederholt wurde. IIRC waren die Ergebnisse nicht sehr unterschiedlich.

Vermutlich hast Du Recht, wenn Du unter 'Gott' den naiven Kinderglauben an den Christengott verstehst. Es gibt aber durchaus Menschen, die im reifen Alter (wieder?) Christen werden, aber dann einen 'reiferen' Glauben vertreten. Ich vermute, dass 'Abwendung von Gott' mit sehr vielen Dingen zu tun hat, wobei das 'weiter denken' nicht unbedingt im Vordergrung stehen muss. Ich vermute, dass da eher Lebenskrisen, Begegnungen mit Menschen und so weiter eine Rolle spielen.
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Re: Das Profil der GBS ...

Beitragvon Andreas Müller » Di 20. Nov 2007, 20:45

Wie viele Fördermitglieder gibt es eigentlich?
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Re: Das Profil der GBS ...

Beitragvon Max » Di 20. Nov 2007, 21:04

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Re: Das Profil der GBS ...

Beitragvon Andreas Müller » Di 20. Nov 2007, 21:08

Wir haben mehr Teilnehmer allein in Deutschland. Die Zahlen hat mir Paul Geisert (der Brights-Gründer) gerade geschickt:

Registered under Germany: 1,092
Registered under Austria: 122
Registered under Switzerland: 234

@ Max: Wir warten übrigens alle noch auf deine Stellungnahme, bis dahin läuft hier nichts und ich habe eigentlich eine Reihe Pläne. Du könntest auch mal meine Mails beantworten.
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Re: Das Profil der GBS ...

Beitragvon ostfriese » Di 20. Nov 2007, 22:24

El Schwalmo hat geschrieben:hmmm, was ist mit alternden Physikern?

Manch alternder Mensch (ob Physiker oder nicht) liebäugelt naturgemäß mit einer Rückkehr zum Glauben, weil er sich der Realisation seiner eigenen Endlichkeit nähert. Und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt... ;D

El Schwalmo hat geschrieben:Bist Du sicher, dass es weniger habiliterte Gläubige als Ungläubige gibt? Ist nicht gerade ID unter 'weiter denkenden' Menschen sehr verbreitet?

Nee, hab ich nie behauptet. Das hängt wohl stark von der Gesellschaft ab, in der sie aufgewachsen sind. Aber der Anteil von Atheisten und Agnostikern unter den Habilitierten einer -- kulturell halbwegs homogenen -- Region dürfte signifikant höher liegen als bei der übrigen Bevölkerung derselben Region. Besonders ausgeprägt ist der Atheismus z.B. unter Biologen und Philosophen, das Phänomen müsste Dir also eigentlich schon begegnet sein.

El Schwalmo hat geschrieben:Es gibt aber durchaus Menschen, die im reifen Alter (wieder?) Christen werden, aber dann einen 'reiferen' Glauben vertreten.

Da würde ich gern nachhaken: Ist ein "reiferer Glaube" einer, der sich aller empirisch relevanten Aussagen enthält?

El Schwalmo hat geschrieben:Ich vermute, dass 'Abwendung von Gott' mit sehr vielen Dingen zu tun hat, wobei das 'weiter denken' nicht unbedingt im Vordergrung stehen muss. Ich vermute, dass da eher Lebenskrisen, Begegnungen mit Menschen und so weiter eine Rolle spielen.

Gemessen an meiner persönlichen Geschichte kann ich Dir da nur zustimmen. Meine Gründe waren damals (vor 15 Jahren) eher emotionaler als rationaler Natur.
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Re: Das Profil der GBS ...

Beitragvon pinkwoolf » Di 20. Nov 2007, 23:13

Ostfriese hat geschrieben:
Ist ein "reiferer Glaube" einer, der sich aller empirisch relevanten Aussagen enthält?

Da hast du wohl den Nagel auf den Kopf getroffen. Das gilt nicht nur für alternde Physiker, sondern auch für aufgeklärte Bischöfe und sonstige Christen aller Altersklassen.

Obwohl alle es leidenschaftlich abstreiten, tritt hier doch wieder der Gott der Lücken zu Tage. Alles was wissenschaftlich erforscht und bewiesen ist, ist nicht das Problem der Gläubigen. Da bleiben doch immer noch genügend Phänomene, die nicht bewiesen und unerforschlich sind. Und wenn dann ein Phänomen ganz unverhofft doch erforscht wird ... um so besser, dann haben die Gläubigen ein Problem weniger. Übrig bleiben wird immer etwas.

Und das sage ich Gottloser, der immerhin an anderer Stelle die Behauptung erhoben hat, dass die objektiven, naturwissenschaftlich analysierbaren Erkenntnisse über das Funktionieren meiner Physis und Psyche überhaupt gar nichts mit meiner subjektiven Befindlichkeit zu tun haben.
Da besteht offensichtlich auch eine Lücke; aber diese mit :santagrin: zu füllen erscheint mir lachhaft. Und wenn ich sie überhaupt nicht gefüllt kriege, werde ich trotzdem zufrieden sterben. Später mal irgendwann.
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Re: Das Profil der GBS ...

Beitragvon stine » Di 20. Nov 2007, 23:20

pinkwoolf hat geschrieben:Da besteht offensichtlich auch eine Lücke; aber diese mit :santagrin: zu füllen erscheint mir lachhaft. Und wenn ich sie überhaupt nicht gefüllt kriege, werde ich trotzdem zufrieden sterben. Später mal irgendwann.


Ich glaube, dass niemand zufrieden stirbt, wenn er nicht wenigstens ein kleines Fünkchen Hoffnung auf irgendwas hat.
Aber wir alle werden es erst dann selber wissen, wenn es soweit ist.

LG stine
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Re: Das Profil der GBS ...

Beitragvon ostfriese » Di 20. Nov 2007, 23:39

stine hat geschrieben:Ich glaube, dass niemand zufrieden stirbt, wenn er nicht wenigstens ein kleines Fünkchen Hoffnung auf irgendwas hat.

Diese Hoffnung will ja niemand irgendjemandem nehmen. Nur sind "Wünsche an das Jenseits" eben keine tragfähigen Problemlöser im Diesseits. Wir dürfen so viel spekulieren und hoffen, wie wir wollen, so lange wir nicht versuchen, auf diese Spekulationen und Hoffnungen irgendetwas anderes zu gründen als unser privates Wohlbefinden. Darum geht's.
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Re: Das Profil der GBS ...

Beitragvon pinkwoolf » Mi 21. Nov 2007, 17:50

@ stine
Ich glaube, dass niemand zufrieden stirbt, wenn er nicht wenigstens ein kleines Fünkchen Hoffnung auf irgendwas hat.

Hoffnung auf irgendwas? Für mich selbst, im Unterschied von Hoffnungen für die Kinder? Damit kann doch nur das Jenseits gemeint sein. Das wäre für mich aber keine Hoffnung, sondern eine Schreckensvorstellung.

Nö, ist schon besser, wenn irgendwann mal Schluss ist.
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mangelndes Interesse an Ethik/Moral

Beitragvon Max » Mi 21. Nov 2007, 18:47

Bemerkenswert finde ich das mangelnde Interesse der Fördermitglieder an Ethik und Moral. Lediglich 8 Prozent der Rücksender geben dies als einen Interessenschwerpunkt an. Dies steht in starkem Kontrast zu ihrem Interesse an der Wissenschaft (63%). Hier einige möglche Ursachen:
  1. Anarchie: Man hält präskriptive Aussagen, hier ethische Normen, für nicht prüfbar. Sie können nicht wahr oder falsch sein. Man glaubt daher, eine rationale Diskussion über Normen sei nicht oder nur schwer möglich. Dies kann sich darin ausdrücken, dass man dem Bereich der Ethik Willkür unterstellt und alle Aussagen für gleichwertig hält. Unter den Fördermitgliedern ist sicherlich der eine oder andere, der so denkt.
  2. Selbstverständlich: Der ethische Bereich wird als selbstverständlich abgetan. Man hat zwar ethische Überzeugungen und Werte, hält diese jedoch nicht einer Diskussion oder dezidierten Beschäftigung wert.
  3. Relativismus: Man hält Normen und Werte für etwas bloß relatives, etwas in der heimatliche Kultur wahres oder für etwas rein persönliches, individuelles

Diese möglichen Erklärungen wirken m.E. äußerst seltsam und stehen alle drei im Widerspruch zum Programm de GBS. Interessant in diesem Zusammenhang finde ich auch, dass sich mehr als doppelt so viele Mitglieder für "Sport /Fitness/Ernährung" interessieren wie für Umwelt- und Tierschutz zusammen.

Woran könnte das liegen?
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Re: Das Profil der GBS ...

Beitragvon Andreas Müller » Mi 21. Nov 2007, 19:54

Ach, Quatsch. Das ist doch eine rein willkürliche, spekulative Auswahl. Das kann auch strategische Gründe haben oder sonst welche.
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Re: Das Profil der GBS ...

Beitragvon ostfriese » Mi 21. Nov 2007, 19:56

Nee, das sind berechtigte Fragen.

Auch ich vermisse öffentliche Bekenntnisse von Wissenschaftlern, politische Einmischung, klare Statements aus konzertierten Gremien (wenn z.B. ein einzelner Wissenschaftler erklärt, der anthropogene Treibhauseffekt oder die Evolution seien akzeptierte Fakten, nützt das wenig, wenn ihm sogleich vor laufenden Kameras ein Kollege widerspricht; eine z.B. von allen Wissenschaftlern der Max-Planck-Institute unterzeichnete Erklärung hätte da schon erheblich mehr Gewicht -- langfristig träume ich von Expertengruppen, die sich als politische Beratungs-Gremien einen weltweiten öffentlichen Ruf erwerben...). Gäbe es unter den Forschern ein paar mehr mutige Figuren, müsste ein Dawkins nicht für alle den Kopf hinhalten.

Das Klischee vom Elfenbeinturm hat anscheinend seine Berechtigung. Oder: Wenn kleine Kinder spielen, sind sie gesund; wehe, man nimmt den "Riders on the Flow" ihre Forschungsgegenstände weg!

Es fehlt nicht an guter Wissenschaft, es fehlt an guter Vermittlung!
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Re: Das Profil der GBS ...

Beitragvon Klaus » Mi 21. Nov 2007, 20:28

Henning, die Politik ist aber in den Augen der meisten Wissenschaftler ein schlechtes Trägermittel. Politische Einmischung kann nach hinten losgehen und bedeutet oftmals den wissenschaftlichen Tod des Akteurs. Politik hat viel zu oft Wissenschaft mißbraucht. Denk an Einstein, nach seinem Brief gegen die Atombombe. Politisches Engagement ist sehr, sehr mutig.
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Re: Das Profil der GBS ...

Beitragvon Ari » Mi 21. Nov 2007, 20:33

Ich würd mir auch mehr öffentlichkeitswirksame Auftritte nahmhafter deutscher Wissenschaftler wünschen. Aber es gibt sicher auch Gründe warum dies selten erfolgt. Z.b. wieviel Zeit zwischen Lehre und Forschung für solche Dinge ist und ob man nicht befürchtet zuviel Kritik oder Aufmerksamkeit auf sich zu lenken
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