Wer sieht sich als Weltbürger und wer fühlt sich eher der Region zugehörig? Eigentlich muss man heute beides sein. Man braucht einen gesunden Regionsegoismus, weil das einfach vernünftig ist, da es ohne Frage immer Konkurrenz gibt und es gibt idealistische Motive und Notwendigkeiten (Umweltschutz), die für ein Weltbürgertum sprechen. Beide Extreme sind ideologielastig oder glaubenslastig.
Monotheistische Strömungen stehen dabei im Gegensatz zu Buddhistischen und Humanistischen Denkweisen, zumindest was diese eine Frage betrifft. (bei buddhistischen bin ich mir nicht so sicher). Aber es gibt ja auch die gemäßigten monotheistischen Humanisten. Zumindest weiß ich von der Bibel, dass gepredigt wird lieber für die eigene Gruppe zu sorgen als für unbekannte Arme. Es gibt da eine Bibelstelle in der Jesus überteures Öl für seine Füße bekommen soll und einer will es lieber den Armen geben, jedoch will er angeblich das Geld für sich verbuchen. Also wird das überteure Öl für die Füße von Jesus verwendet. (Hoffentlich habe ich mich richtig erinnert.)
Fakt ist, dass man als Weltbürger genügend Ressourcen haben muss, damit man so stark sein kann, nicht ins Wetteifern zu geraten; aber es wird immer ein Wetteifern geben.
Was macht eigentlich ein Weltbürger oder internationaler Kommunist oder Anarchist, wenn er sieht, dass es in fernen oder nicht so fernen Ländern nationale Strömungen gibt oder verborgene nationale Strömungen, die im Gedankengut von Schriften liegt. Es gibt ja die Rede von der islamischen Nationalität. Es gibt die Bibel, die das auserwählte Volk glorifiziert.
Will der Weltbürger dann andere vom Weltbürgertum überzeugen wie Islamisten ihren Glauben der ganzen Welt schenken wollen? Erzeugt das nicht etwa erhärtete Fronten, die nur dazu führen, dass man noch überzeugter von seiner Ideologie wird oder eine Sinnkrise erlebt, ins totale Gegenteil verfällt usw?
Was für einen Sinn machen eigentlich die vielen Weltbürger-Verantwortungs-Themen im Brightsforum? Ist das nicht widerum sehr egomanisch, wenn man sich so extrem verantwortlich fühlt für die Welt? Nimmt man sich da nicht zu sehr wichtig? Ja klar, einem ist die Welt in diesem Moment wichtig, aber auf der anderen Seite erhebt man seine Position gegenüber dem Rest. Man fühlt sich größer als Weltbürger, so wie ein Nationalist sich größer durch seinen Stolz fühlt. Ist das nicht wieder eine Ersatzdroge wie der des Nationalismusses?