Euer Ziel im Leben

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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon BeTween » Sa 12. Mär 2011, 22:15

Julia hat geschrieben:Solang du nach dem Glücke jagst,
Bist du nicht reif zum Glücklichsein,
Und wäre alles Liebste dein...


Deutsche Dichterkunst in allen Ehren, aber es muss nicht immer alles stimmen, nur weil es gut klingt. Ich "jage" mein Glück und muss sagen, dass ich trotzdem bereits glücklich bin. Ja.. ich bin ein glücklicher Mensch und war das eigentlich schon immer. Falls sich irgendwann eins meiner Ziele als nicht realisierbar herausstellt, würde ich mir halt ein anderes setzen...

stine hat geschrieben:Ja, missverständlich, weil es nach Bedenkenlosigkeit, Oberflächlichkeit, Rücksichtslosigkeit, Ignoranz, Egoismus und nach mir die Sintflut klingt.
Kann sein, dass das ein Hauptziel im Leben ist, das sich täglich durch kleine Zielchen beweisen muss. Ich persönlich halte das aber für übertriebenen Egoismus.


Ja, ich merke schon.. der Begriff Spaß führt leicht zu Missverständnissen. Größtenteils sehe ich das aber so wie es hier von vielen bereits geäußert wurde (z.B. fritz-ferdinand hat es ziemlich treffend Formuliert). Ich will meine Zufriedenheit auf lange Sicht gesehen maximieren. Das heißt, Dinge zu tun, die mir jetzt Spaß machen, mir aber dafür in 20 Jahren total das Leben vermiesen, würden zu einem insgesamt geringeren Maß an Zufriedenheit führen (Auf das ganze Leben gesehen). Außerdem erhöht es auch durchaus die eigene Zufriedenheit, anderen zu helfen und selbstlose Dinge zu tun. Sei es durch gesteigertes Ansehen oder durch (das edlere) im Gehirn ausgelöste Zufriedenheitsgefühl das einem sagen, etwas richtiges getan zu haben. Ein guter Mechanismus unserers Gehirns um letztendlich der Gruppe als ganzes einen Vorteil zu verschaffen. Evolution wirkt sich eben nicht nur auf einzelne Individuen aus, sondern auch auf Gruppenverhalten.

tangens hat geschrieben:Aber die Wahrnehmung bringt nicht viel, wenn wir nicht wissen, dass wir die eine Information überhaupt wissen, d.h. wenn wir es nicht bewusst machen.Deswegen sind das bewusste Wahrnehmen und die bewusste Verarbeitung von Information das Entscheidende, was uns von anderen Lebewesen unterscheidet.


Ich denke, unbewusste und bewusste Vorgänge im Gehirn gehen zu fließend ineinander über, als dass man daran das Besondere an uns Menschen festmachen könnte.
Viele Tiere, wie z.B. Vögel oder Affen benutzen Werkzeuge um an Nahrung zu kommen. Und wenn ich sehe wie so eine Elster es schafft den Schraubverschluss einer Flasche zu öffnen, um an die Nahrung darin zu kommen, dann ist das für mich auch sowas wie bewusstes Handeln. Es gibt keinen grundlegenden Unterschied zwischen uns und Tieren.. wir haben uns halt auf ein besonders leistungsfähiges Gehirn spezialisiert so wie sich z.B. Geparden auf besonders schnelles sprinten spezialisiert haben..
Inwiefern dann dadurch, dass wir es können, bewusstes Wahrnehmen ein Ziel oder sogar einen Sinn für uns darstellt versteh ich nicht ganz.

tangens hat geschrieben:von fritz-ferdinand

Ewiges Leben nach Art vieler Religionen? Ganz nett die ersten tausend Jahre, nach der ersten Million kotzt einen alles nur noch an und nach der ersten Trilliarde (nach der die Ewigkeit noch nicht einmal angekratzt ist) ist sogar jeder Wunsch, alles möge auch irgendwie mal enden, restlos weggebrannt, man "lebt" nur noch, weil man nicht sterben kann


Das würde ich nicht sagen! Das Leben ist auch nach Trilliarde Jahren gelebt zu werden! Schließlich gibt es unendlich Möglichkeiten Dingen zu erleben, selbst Sachen, die man schon gemacht hat, sind immer wieder aufregend, wenn man sie wieder erlebt (z.B. den Sonnenuntergang beobachten)


Na da würde ich glatt gegen Wetten.. hab mir da als (noch) gläubiges Kind öfters Gedanken drüber gemacht.. >Unendlich<. So ein unscheinbarer Begriff, den wir aber eigentlich gar nicht richtig begreifen können. Was würdest du dazu sagen 1 Jahr in einem kleinen weißen sterilen Raum ohne jeglichen Gegenstand zu verbringen? Was davon, 2 Jahre in einem kleinen weißen sterilem Raum zu verbringen, dir aber zu jederzeit ein beliebiges Buch in diesem Raum erscheinen lassen zu können. Oder wärst du lieber 100 Jahre in einem kleinen weißen Raum eingesperrt, hättest aber jemanden mit dem du dich unterhalten könntest? Oder würdest du lieber 1000000000 Jahre zu zweit auf einer 20x20m großen Insel mit 2 Palmen und einem kleinen Bach verbringen? Wofür würdest du dich entscheiden? ich wette du fändest den Sonnenuntergang auf der 20 x 20 meter großen Insel schon nach 10000 Jahren nicht mehr allzu brennend interessant.
In der Unendlichkeit wird alles irgendwann mal langweilig.
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon Arathas » Sa 12. Mär 2011, 22:50

Julia hat geschrieben:oder ob ich bewusst versuche Zufriedenheit zu maximieren, was imho schief gehen wird


Denke auch, dass das in der Form schief geht. So schräg hab ich das aber auch noch nie angedacht. Wer würde denn so an die Sache rangehen? ;-)
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon tangens » So 13. Mär 2011, 02:18

BeTween hat geschrieben:Na da würde ich glatt gegen Wetten.. hab mir da als (noch) gläubiges Kind öfters Gedanken drüber gemacht.. >Unendlich<. So ein unscheinbarer Begriff, den wir aber eigentlich gar nicht richtig begreifen können. Was würdest du dazu sagen 1 Jahr in einem kleinen weißen sterilen Raum ohne jeglichen Gegenstand zu verbringen? Was davon, 2 Jahre in einem kleinen weißen sterilem Raum zu verbringen, dir aber zu jederzeit ein beliebiges Buch in diesem Raum erscheinen lassen zu können. Oder wärst du lieber 100 Jahre in einem kleinen weißen Raum eingesperrt, hättest aber jemanden mit dem du dich unterhalten könntest? Oder würdest du lieber 1000000000 Jahre zu zweit auf einer 20x20m großen Insel mit 2 Palmen und einem kleinen Bach verbringen? Wofür würdest du dich entscheiden? ich wette du fändest den Sonnenuntergang auf der 20 x 20 meter großen Insel schon nach 10000 Jahren nicht mehr allzu brennend interessant.
In der Unendlichkeit wird alles irgendwann mal langweilig.


Die 3 Punkte (mit dem sterilen, weißen Raum, bzw. die 4 Punkte, wenn man noch die kleine Insel dazufügt) beschränken die Freiheit enorm. Aber wie ich schon oft erwähnte habe, ist die Freiheit etwas entscheidendes im Leben. Durch das bewusste Wahrnehmen sind wir einach nur in der Lage zu Handeln. Nun ist es so, dass wir dadurch in der Lage sind, eine unbegrenzte Anzahl von Möglichkeiten haben, auf etwas zu reagieren. Genau so gibt es eine unendlich große Anzahl an Möglichkeit überhaupt irgendiwie zu reagieren. Das Leben ist eben kein steriler, weißer Raum oder eine kleine Insel mit einem wunderbaren Blick auf den Sonnenuntergang. So ist das Leben nicht! Das gibt es so viel im Leben, das man den Versuch, diese riesen Fülle irgendwann ausgeschöpfen zu wollen, NIE erfüllen kann. Denn die Handlungsmöglichkeiten sind eben undenlich groß.
Ich würde mich also weder in einen weißen, sterilen Raum, in dem ich mir jedes belibige Buch zukommen lass könnte, noch in einem Raum, mit dem ich mich unterhalten könnte, einsperren lasse, weil das eben nicht das Leben ist!
Diese überweltigende, ungeheure Fülle an Möglichkeiten deckt das "langweilig werden in der Ewigkeit", die Langweile wird dadurch vernichtet, weil man eben immer wieder neues machen kann. Und die alten Sachen kann man auch wiederum machen, wobei die Vielfalt immer noch unendlich bleibt (unendlich mal/plus/hoch unendlich = unendlich).
Selbst wenn wir annehemen würden, dass es irgendwann mal langweilig werden würde (was nicht sein kann, wie ich grade eben eklärt habe), dann würde es dennoch nicht am Wert des Lebens ändern. Das Leben wäre sogar in der "langweiligen Ewigkeit" wert, gelebt zu werden. Dann mach ich halt eben das eine wieder und wieder. Es ist besser, als dass ich es nicht machen könnte, denn mit dem Tod ist wirklich alles aus, das kann man nicht rückgängig machen. Das meine ich auch die ganze Zeit mit "bewusstem Wahrnehmen": Wenn wir tod sind, sind wir nicht mehr in der lage bewusst etwas in der welt zu machen, weil es uns nicht mehr gibt. Aber während dem Leben sind wir dazu in der Lage, und es ist besser, ständig den Sonnenuntergang zu beobachten und dazu eben die Möglichkeit zu haben, als tot das überhaupt nicht machen zu können.
Also: In der Unendlichkeit kann es nicht langweilig werden und das Leben ist immer wert gelebt zu werden. Es ist einfach nur schön zu leben!! :mg:
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon stine » So 13. Mär 2011, 10:22

tangens hat geschrieben:Das Leben wäre auch dann nicht langweilig, wenn man keine Ziele hat. Schließlich gibt es so viele Dinge, die man machen kann, dass der Versuch, all diese Dinge zu machen NIE zu Ende gehen würde.
Das sind doch lauter kleine Ziele. Jetzt fahr ich an den See und schau mir die Segelboote an. Ein Tagesziel, oder nicht?

tangens hat geschrieben:...hier geht es um die wichtigen Dinge im Leben, wie sie definiert werden, ist jetzt Nebensache...
Die Wichtigkeit der Dinge ist eben gerade keine Nebensache. Wenn mein Nachbar als Ziel hat Bürgermeister zu werden und ich als Ziel habe meine Familie gesund zu ernähren, dann sind beide Ziele gleichwichtig, im gesellschaftlichen Kontext aber ist der Bürgermeister dann der strebsamere und der erfolgreichere. Die Wichtigkeit der Ziele ist eine gesellschaftlich oktroyierte Vorgabe. Kleine Ziele gelten erst gar nicht als solche, sind in einer Leistungsgesellschaft nicht anerkannt.

tangens hat geschrieben:Es ist einfach nur schön zu leben!! :mg:
Bist wohl auch so ein Honigkuchenpferd, was? :mg:

LG stine
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon ganimed » So 13. Mär 2011, 21:15

Julia hat geschrieben:
Arathas hat geschrieben:Und warum tust du das (bzw. versuchst es)? Weil es dich zufrieden stellt, es zu tun, bzw. du weniger zufrieden wärst, wenn du nicht die Welt verbessern würdest.

Der für mich entscheidende Punkt ist, dass der Fokus auf etwas anderem liegt. Und meine These ist, dass wer nur auf sein eigenes Glück fixiert ist, es nicht erlangen wird.

Diese Antwort finde ich nicht sehr überzeugend. Der entscheidende Punkt war doch, dass auch Umweltaktivisten ihre Zufriedenheit maximieren. Und meine These ist, dass jeder Mensch darauf fixiert ist, sein eigenes Glück zu maximieren. Nur liegt das eigene Glück bei vielen Menschen gar nicht im Egoismus, sondern in einem gesunden Mix aus Eigennutz und Selbstlosigkeit.

Julia hat geschrieben:Und Leute, die sich für andere Belange einsetzen, tun das in der Regel, weil sie unzufrieden sind, mit dem gegenwärtigen Zustand der Welt, das stimmt, aber es ist nicht nur eine persönliche Unzufriedenheit, sondern eine die aus Anteilnahme am Geschick anderer resultiert.

Woraus die Unzufriedenheit resultiert ist in diesem Fall doch Haarspalterei. Wichtig ist nur, dass die Unzufriedenheit da ist und man sie (aus egoistischen Gründen) abstellen möchte. Natürlich ist der Benefit von guten, selbstlosen Taten sicher auch, dass man ein wenig stolz darauf ist, es nicht für sich selber getan zu haben. Aber das sollte einen doch nicht blind dafür machen, dass man es letztlich eben doch für sich getan hat. Und das finde ich auch völlig in Ordnung und sollte dem Stolz und dem guten Gefühl keinen Abbruch tun.

Julia hat geschrieben:Nicht nur ich habe die Erfahrung gemacht, dass man oft dann am glücklichsten ist, wenn man das gar nicht anstrebt, wenn man im Gegenteil sogar sein persönliches Glück hintanstellt und sich für andere (Belange) einsetzt.

Wieso sollte jemand sein persönliches Glück hinanstellen und sich lieber für andere Belange einsetzen? Genau, weil einen das glücklicher macht. Es ist daher, so meine ich, Unsinn, zu glauben, dass man wirklich sein eigenes Glück hintanstellen könnte. Da machst du dir was vor. Man strebt ständig danach, glücklich zu sein. Und irgendwann ist man dann auch am glücklichsten. Der Rest ist Einbildung.
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon BeTween » So 13. Mär 2011, 22:55

das Problem ist, dass sich manche Leute eben diesem Zufriedenheitsgefühl durch Selbstlosigkeit beraubt fühlen, wenn man sie darauf hinweist, dass sie es in gewisser Hinsicht auch für sich selbst tun.
Wo ist das Problem? Etwas für andere zu tun, wird doch dadurch nicht abgewertet. Es ist doch gut, dass wir so funktionieren, dass wir persönliches Glück und Zufriedenheit auch durch selbstlose Taten erlangen können. Auch wenn sie dadurch genaugenommen nicht mehr rein Selbstlos sind. Na und? Ist doch schön.. ;-)

Vielleicht ist auch die Sorge derer, die auf die reine Selbstlosigkeit ihrer Taten bestehen, dass andernfalls die Anerkennung von anderen für diese Taten kleiner werden könnte (Paradox :look: aber dafür haben wir ja ein Unterbewusstsein).
Also ich habe auch viel Anerkennung für Leute übrig, die großes Glück und Zufriedenheit aus ihrem Einsatz für die Allgemeinheit erlangen. Ja.., auch wenn sie was davon haben...
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon stine » Mo 14. Mär 2011, 07:53

Also ich weiß nicht...
Diese Befriedigung durch Selbstlosigkeit kann ich nicht nachempfinden. Wenn das über einen längeren Zeitraum von mir gefordert wird, fühle ich mich ausgenutzt und ziehe die Reissleine. Dann werde ich für kurze Zeit zur Egoistensau. :devil:

LG stine
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon BeTween » Mo 14. Mär 2011, 10:00

Tja, dann bist du in dem Punkt ehrlicher zu dir selbst und zu uns als die meisten es sind...
Man profitiert auf viele Wege durch selbstlose Taten.. Da wäre einmal die Anerkennung, dann die offene Forderung an andere, von ihnen das gleiche zu verlangen, falls man selbst mal in so eine Situation geraten sollte. Also eine Art Versicherung, die man bezahlt, wenn man es sich gerade leisten kann und die einem somit eventuell Hilft, wenn man gerade Hilfe braucht. Das ist zwar nicht sicher aber da man in Zeiten der Selbstlosigkeit sowieso einen Gewissen Überschuss hat, durchaus eine rationale Handlung.
Trotzdem gibt es sicher auch Situationen, in denen man nur für das innere Zufriedenheitsgefühl "selbstlos" handelt (z.B. wenn es niemand mitbekommt). Ich denke, dass die Anzahl dieser "Selbstlosigkeiten" um einiges geringer Sind als die der anderen.
Aber wie gesagt.. trotzdem finde ich auch die weniger selbstlose Art der Selbstlosigkeit ;-) durchaus erstrebenswert und tue den Leuten den gefallen ihnen dafür ein Stück Anerkennung zu geben =). Warum sollte ich diesen uralten und wirkungsvollen Mechanismus der Evolution auch aushebeln.
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon Julia » Mo 14. Mär 2011, 15:14

BeTween hat geschrieben:Vielleicht ist auch die Sorge derer, die auf die reine Selbstlosigkeit ihrer Taten bestehen, dass andernfalls die Anerkennung von anderen für diese Taten kleiner werden könnte (Paradox :look: aber dafür haben wir ja ein Unterbewusstsein).

Also in dem Bereich in dem ich tätig bin kriegt man so gut wie keine Anerkennung für sein tun, weder von der Öffentlichkeit noch von den meisten Mitstreitern. Natürlich kommt es auch mal vor, dass jemand sagt, dass er diesen Einsatz gut/mutig/bewundernswert findet, aber die meisten fragen einen, warum man nicht lieber Arbeiten geht (ich bin nicht arbeitslos!) oder sich für irgendwas anderes einsetzt, das ihnen wichtiger erscheint. Das kommt natürlich ausschließlich von Leuten, die gar nichts tun, manchmal mache ich mir eine Spaß daraus, sie für ihr Engagement auf dem Gebiet, das ihnen ja angeblich so wichtig ist, zu loben.

Soziale Anerkennung kriegt man für seinen Aktivismus vermutlich am ehesten, wenn man in Bereichen aktiv ist, die schon in der Gesellschaft verankert sind. In der Regel ist politischer Aktivismus aber unbequem und Dankbarkeit braucht man nicht erwarten.

Ich bestehe auch nicht auf die "Selbstlosigkeit" meiner Taten, ich bestehe darauf, dass der Fokus auf etwas anderem liegt und gebe ja gerade zu bedenken, dass es dieser veränderte Fokus ist, der auch zu einem persönlichen Gewinn führt, der aber gar nicht direkt/bewusst angestrebt wurde. Ich bin ja immer noch unzufrieden mit der Welt, die hat sich durch meine Aktivismus ja leider noch nicht so stark geändert, dass ich zufrieden sein könnte. Aber der Aktivismus an sich ist etwas, das einen auf eine Art zufriedener machen kann und das auf viele verschiedene Arten.
Deswegen verwundert es mich auch nicht, dass politische Aktivisten glücklicher sind, als andere Menschen. Falls sie also indirekt ihr Wohlbefinden maximieren, machen sie es jedenfalls erfolgreicher als der Rest, das ist doch schon mal ein interessanter Punkt.

stine hat geschrieben:Diese Befriedigung durch Selbstlosigkeit kann ich nicht nachempfinden. Wenn das über einen längeren Zeitraum von mir gefordert wird, fühle ich mich ausgenutzt und ziehe die Reissleine.

Vielleicht weil dir nicht wirklich etwas an der Sache liegt? Wenn du dich freiwillig für eine gute Sache einsetzt, dann kannst höchstens du dich selbst ausnutzen.

ganimed hat geschrieben:Der entscheidende Punkt war doch, dass auch Umweltaktivisten ihre Zufriedenheit maximieren. Und meine These ist, dass jeder Mensch darauf fixiert ist, sein eigenes Glück zu maximieren.

Kennst du den Unterschied zwischen: "Ich strebe einen Doktortitel an" und "Pflanzen streben zum Licht".
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Re: Euer Ziel im Leben

Beitragvon stine » Mo 14. Mär 2011, 16:45

Julia hat geschrieben:Vielleicht weil dir nicht wirklich etwas an der Sache liegt? Wenn du dich freiwillig für eine gute Sache einsetzt, dann kannst höchstens du dich selbst ausnutzen.
Ja, da ist was dran!
Leider ist die Erwerbswelt oft eine grausame. Ich denke gerade an den Ausspruch von weißnichtmehrvonwem der da heisst: Wenn wir nicht tun können was wir wollen, dann sollten wir wenigstens wollen, was wir tun.

Julia hat geschrieben:Kennst du den Unterschied zwischen: "Ich strebe einen Doktortitel an" und "Pflanzen streben zum Licht".
Da ist keiner. Und manche Menschen sind wie Kletterpflanzen... :mg:

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