AgentProvocateur hat geschrieben:Wie erwähnt, halte ich folgende Fähigkeiten für notwendige Bedingungen für Willensfreiheit: Erkenntnis- und Reflexionsfähigkeit. Ich glaube nicht, dass Dein kleines Programm die hat.
AgentProvocateur hat geschrieben:Ich habe nirgends gesagt, dass ich Zufall für unmöglich / unlogisch hielte. Wie gesagt nehmen wir hier nur for the sake of argument einen Determinismus an.
AgentProvocateur hat geschrieben:Klar kann es eingegrenzte Zufälle geben, aber das hatten wir doch eigentlich schon. Und ich nehme auch nicht an, dass Zufall nicht in einem Akteur entstehen kann, das Problem für mich besteht nur darin, einsehen zu können, inwiefern das Freiheit herstellt, (wenn der Zufall einfach so entsteht). Ich meine, dass Kontrolle notwendiger Bestandteil von Freiheit ist, etwas, das unkontrollierbar einfach so zufällig entsteht, kann keine Freiheit herstellen. Bzw. ich hätte halt gerne mal erklärt, wie das gehen könnte, wie man sich das vorstellen kann.
Teh Asphyx hat geschrieben:Er meinte eben genau, dass man zum Beispiel aus dem Satz vom zureichenden Grund nicht hinter den Satz selbst zurück schließen kann, genauso wenig kann die klassische Physik die Quantenphysik erklären.
Teh Asphyx hat geschrieben:Ich bin natürlich für den harten Akteur, weil ich denke, dass je komplexer die Einsicht einer Entität in Notwendigkeiten sein kann (ob das eine Maschine oder ein klassisches Lebewesen ist, sei dahingestellt), diese Entität weniger determiniert und mehr determinierend wird (dürfte sich im Allgemeinen mit Bewusstsein als Emergenz decken lassen).
Teh Asphyx hat geschrieben:„Neu“ muss nicht bedeuten, dass der Akteur keine bestehenden Parameter verwenden darf.
Teh Asphyx hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:Wie erwähnt, halte ich folgende Fähigkeiten für notwendige Bedingungen für Willensfreiheit: Erkenntnis- und Reflexionsfähigkeit. Ich glaube nicht, dass Dein kleines Programm die hat.
Hat es aber. Nicht in dem großen Umfang wie ein Mensch, sondern weitaus simpler, aber wenn es diese Fähigkeit nicht hätte, wäre es nicht in der Lage ein Ergebnis aus einer Eingabe abzuliefern.
Teh Asphyx hat geschrieben:Wenn der Zufall im Akteur entsteht, dann gehört der Zufall zum Akteur. Dadurch falsifiziert sich schonmal Deine Schlussfolgerung, dass der Akteur nicht selbst entscheiden würde, wenn der Zufall entscheiden, denn der Zufall ist im Akteur und nicht außerhalb.
AgentProvocateur hat geschrieben:two-stage model of free will ... Erfüllt das Deine Anforderungen einen harten Akteur?
AgentProvocateur hat geschrieben:Nun addieren wir noch einen echten Zufallsgenerator und schon haben wir einen harten Akteur. Und nun? Worauf soll das hinauslaufen, was soll damit gezeigt werden, was ist der Zweck dieser Übung?
AgentProvocateur hat geschrieben:Aha? Gut, nehmen wir das einfach mal an, for the sake of argument. Nun addieren wir noch einen echten Zufallsgenerator und schon haben wir einen harten Akteur. Und nun? Worauf soll das hinauslaufen, was soll damit gezeigt werden, was ist der Zweck dieser Übung?
AgentProvocateur hat geschrieben:Teh Asphyx hat geschrieben:Wenn der Zufall im Akteur entsteht, dann gehört der Zufall zum Akteur. Dadurch falsifiziert sich schonmal Deine Schlussfolgerung, dass der Akteur nicht selbst entscheiden würde, wenn der Zufall entscheiden, denn der Zufall ist im Akteur und nicht außerhalb.
Mein Einwand war aber der, dass Zufall nicht aktiv kontrolliert werden kann. Das hat Zufall so an sich.
ganimed hat geschrieben:Ich fand das mit dem zureichenden Grund recht abstrakt aber meinetwegen sei es mal so richtig. Dann würde ich diese Schlußfolgerung aber immer noch stark in Zweifel ziehen. Wieso kann die klassische Physik in Bezug auf Qantenphysik ebenso wenig wie der Satz in Bezug auf sich selbst? Ich fürchte, so richtig viel klarer ist mir Heideggers Gedankenwelt also nicht geworden.
ganimed hat geschrieben:Ich verstehe deine Haltung fast ebenso wenig wie die Heideggers, muss ich sagen. Harter Akteur, dafür bin ich auch. Aber deine Begründung verstehe ich noch nicht. Was hat die Härte des Akteurs mit Komplexität oder Einsicht zu tun? Ein harter Akteur ist imstande, eine Ursachenkette zu beginnen. Wie er das macht, ist mir laut Definition völlig egal. Zufall wäre eine Möglichkeit. Aber Einsicht? Wie soll das denn gehen?
ganimed hat geschrieben:Doch, das muss es bedeuten. Die "neuen" Ursachen sind nur dann "neu", wenn es keinen einzigen kausalen Abhängigkeitsfaden zu bestehenden Parametern gibt.
ganimed hat geschrieben:Ich bin ja selber wirklich ein harter Determinist, der trotz Quantenphysik nicht an die Existenz von Zufall glaubt. Mich interessiert, wie das von dir gemeint ist, wenn du vom Improvisieren auf der Gitarre sprichst. Du glaubst wirklich, dass Quantenvorgänge in deinem Gehirn echten Zufall erzeugen und dein Gehirn dann diese Zufälle unter Beachtung musikalischer Regeln in eine nicht vorherbestimmte Improvisation umwandelt?
ganimed hat geschrieben:Nach meinem Schema macht dich das zu einem Libertarianer, oder irre ich mich?
ganimed hat geschrieben:Deine Entscheidungen, welche Noten du genau improvisierst sind (wenigstens teilweise) frei, weil echt zufällig, und du behauptest mit dem Zufall, dass der gesamte Vorgang nicht determiniert ist.
ganimed hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:two-stage model of free will ... Erfüllt das Deine Anforderungen einen harten Akteur?
Ja, genau. Das wäre für mich sogar schon ein rationaler, harter Akteur.
ganimed hat geschrieben:Teh Asphyx hat geschrieben:„Neu“ muss nicht bedeuten, dass der Akteur keine bestehenden Parameter verwenden darf.
Doch, das muss es bedeuten. Die "neuen" Ursachen sind nur dann "neu", wenn es keinen einzigen kausalen Abhängigkeitsfaden zu bestehenden Parametern gibt.
ganimed hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:Nun addieren wir noch einen echten Zufallsgenerator und schon haben wir einen harten Akteur. Und nun? Worauf soll das hinauslaufen, was soll damit gezeigt werden, was ist der Zweck dieser Übung?
Wie subtrahieren den Zufallsgenerator ganz schnell wieder (weil wir doch im Determinismus sind und ich will dort zumindest gerne bleiben). Und nun haben wir einen weichen Akteur, der laut deines Freiheitsbegriffes genauso frei ist wie ein Mensch. Das aber ist absurd. Was genau daran liegt, dass dein Freiheitsbegriff nicht stimmen kann.
Mehr wollte ich eigentlich erstmal nicht. :)
ganimed hat geschrieben:Ach doch: ich wollte doch wieder meinen Freiheitsbegriff nehmen, dass nur harte Akteure frei sind. Harte gibt es aber ohne Zufall im Determinismus nicht. Also bin ich inkompatibilistisch. Ihr endlich auch?
AgentProvocateur hat geschrieben:Dieses wird vom two-stage-model nicht erfüllt. Der Vorschlagsgenerator erzeugt nicht zusammenhanglos völlig beliebige Vorschläge, sondern auf die Situation zumindest halbwegs angepasste, also von dieser abhängige.
AgentProvocateur hat geschrieben:Nein, das Programm, selbst wenn ich zugestehen würde, dass es Erkenntnis- und Reflexionsfähigkeit hat, ist nicht genauso frei wie ein Mensch, weil es nicht hinreichende Erkenntnis- und Reflexionsfähigkeit hat, sondern um zig Größenordnungen weniger. Mein Freiheitsbegriff ist ein gradueller, z.B. ein kleines Kind hat weniger Willensfreiheit als ein normaler Erwachsener.
AgentProvocateur hat geschrieben:Nein, mein Problem ist nach wie vor, dass mir nicht so recht einleuchten will, wie Zufall Freiheit herstellen kann.
Teh Asphyx hat geschrieben:Ich wollte lediglich sagen, dass es bis auf die Komplexität keinen signifikanten Unterschied zwischen der Reflexionsfähigkeit eines Computers und eines Menschen gibt.
Teh Asphyx hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:Mein Einwand war aber der, dass Zufall nicht aktiv kontrolliert werden kann. Das hat Zufall so an sich.
Und da der Zufall ja zum Akteur gehört und nicht den Akteur kontrolliert (der Zufall ist hier nämlich auch keine eigenständige Entität), sondern die Aktion des Akteurs selbst ist, ist der Akteur ja gerade frei, wenn der Zufall nicht durch irgendwas anderes kontrolliert wird.
ganimed hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:Dieses wird vom two-stage-model nicht erfüllt. Der Vorschlagsgenerator erzeugt nicht zusammenhanglos völlig beliebige Vorschläge, sondern auf die Situation zumindest halbwegs angepasste, also von dieser abhängige.
Was ist nochmal ein indeterministischer Generator? Was ist das indeterministische an ihm? Ich als Programmierer wüsste keine andere Implementierung als einen Zufallsgenerator, dessen Ergebnisse ich irgendwie mit einem Plausibilitätsfilter bearbeitet, so dass der Generator insgesamt nur "gute" Möglichkeiten liefert. Aber ok, wenn der indeterministische Generator so nicht funktioniert sondern wenn du darauf bestehst, dass er "gleichzeitig" indeterministisch und doch kausal abhängig ist, dann ist das Gesamtkunstwerk also doch kein harter Akteur. Mein Fehler.
ganimed hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:Nein, das Programm, selbst wenn ich zugestehen würde, dass es Erkenntnis- und Reflexionsfähigkeit hat, ist nicht genauso frei wie ein Mensch, weil es nicht hinreichende Erkenntnis- und Reflexionsfähigkeit hat, sondern um zig Größenordnungen weniger. Mein Freiheitsbegriff ist ein gradueller, z.B. ein kleines Kind hat weniger Willensfreiheit als ein normaler Erwachsener.
Aber demnach hätte das Programm also Willensfreiheit, wenn auch nur ein ganz ganz ganz kleines bisschen? Oder ab welchem Schwellwert stürzt bei dir die graduelle Freiheit auf 0?
Ich fände einen Freiheitswert > 0 für das Programm immernoch absurd. Du nicht?
ganimed hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:Nein, mein Problem ist nach wie vor, dass mir nicht so recht einleuchten will, wie Zufall Freiheit herstellen kann.
Zufall kann kausale Unabhängigkeit herstellen. Kausale Unabhängigkeit ist laut meines Freiheitsbegriffes genau Freiheit. Dir will die Herstellung von Freiheit durch Zufall genau deshalb nicht einleuchten, weil du meinen Freiheitsbegriff nicht teilst. Ich schlage deshalb vor, bei der Frage zu bleiben, wieso mein und nicht dein Freiheitsbegriff der bessere ist.
Deinen Freiheitsbegriff finde ich schlechter, weil Programme plötzlich, wenn auch nur wenig, Freiheit haben.
AgentProvocateur hat geschrieben:Zufällig = indeterminiert. Aber das bedeutet nun nicht auch "beliebig"
AgentProvocateur hat geschrieben:Weicher Akteur + Zufallsgenerator = harter Akteur.
ganimed hat geschrieben:Die erste Ursachenkette der C-Wahl fängt jedoch neu an und ist kausal unabhängig.
ganimed hat geschrieben:Es wäre also schon so, dass nur ein einziger Zufallsgenerator für teilweise kausale Unabhängigkeit sorgte und damit für einen harten Akteur.
ganimed hat geschrieben:Dem stimme ich zu. Im Determinismus gibt es aber gerade keinen Zufallsgenerator und damit keinen harten Akteur. Damit bleibt es doch dabei, dass nach meinem Freiheitsbegriff (wo nur harte Akteure frei sind) es im Determinismus keine Freiheit gibt. Stimmts?AgentProvocateur hat geschrieben:Weicher Akteur + Zufallsgenerator = harter Akteur.
ganimed hat geschrieben:Und nach deinem Freiheitsbegriff haben weiche Akteure (Programme, Menschen und Rehe) alle einen freien Willen, nur in unterschiedlichem Maße. Stimmts?
AgentProvocateur hat geschrieben:Du nimmst also Deinen Einwand von oben gegen Teh Asphyx zurück: "Die "neuen" Ursachen sind nur dann "neu", wenn es keinen einzigen kausalen Abhängigkeitsfaden zu bestehenden Parametern gibt." Richtig?
AgentProvocateur hat geschrieben:Aber im Indeterminismus gibt es harte Akteure und dort gilt dann das Gleiche für Deine Ansicht. Dann wären auch Programme, Menschen und Rehe in Deinem Sinne frei.
AgentProvocateur hat geschrieben:jemand, der nicht rational handeln kann, weil er ununterbrochen unter dem Tourette-Syndrom leidet, wäre Deiner Ansicht nach komplett frei, wenn seine Zuckungen und Äußerungen nur rein zufällig / indeterminiert erfolgten.
AgentProvocateur hat geschrieben:mir geht es hier vor allem um rationale Entscheidungen und Handlungen
AgentProvocateur hat geschrieben:Nach Deiner Auffassung wären die entweder total unfrei, weil die ja von nichts abhängen dürften (und es kann keine rationalen Entscheidungen / Handlungen geben, die von nichts abhängen) oder aber, weil Du nun ziemlich zurückgerudert bist: sie wären zumindest weniger frei als der hypothetische völlig indeterminierte Tourette-Mensch, der keinerlei Einflüssen unterliegt.
ganimed hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:jemand, der nicht rational handeln kann, weil er ununterbrochen unter dem Tourette-Syndrom leidet, wäre Deiner Ansicht nach komplett frei, wenn seine Zuckungen und Äußerungen nur rein zufällig / indeterminiert erfolgten.
Die Handlung, also das Zucken, wäre komplett akausal. Das ist aber nicht der Wille des Patienten (nehme ich mal an). Freier Wille ist schon noch was anderes. Und komplett frei wäre der Wille natürlich nur, wenn er komplett akausal wäre. Das wäre dann die absolute Unberechenbarkeit.
ganimed hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:mir geht es hier vor allem um rationale Entscheidungen und Handlungen
Wieso kommt da eigentlich nicht das Wort "frei" vor? Ich finde das, nur nebenbei bemerkt, wiedermal sprachlich verräterisch. Du meinst bei deinem Freiheitsbegriff nicht wirklich "frei" und "unabhängig", sondern "rational" und "vernünftig".
ganimed hat geschrieben:Der Tourette-Mensch kann mehr machen, er kann zucken wenn das vernünftig ist UND er kann zucken, wenn es unvernünftig ist. Letzteres kann dein vernünftiger Mensch nicht. Also hat der Tourette-Mensch recht, wenn er sagt: "ich bin mal so frei und zucke, auch wenns nicht vernünftig ist. Zuck".
ganimed hat geschrieben:Und jetzt drehe ich dein Argument mal um. Gesetzt den Fall, dass Person A vernünftig ist und Person B mit Zufallsgenerator rumläuft (meinetwegen Tourette). Und beide täten einen ganzen Tag lang genau dasselbe. Nur mal angenommen. Zufällig würde Person B dann zucken, wenn Zucken auch die einzig richtige Bewegung ist (mit den Schultern bei Nichtwissen zum Beispiel). Beide Personen würden sich genau gleich verhalten und du würdest dennoch behaupten, dass Person A freier ist, weil all seine Entscheidungen auf vernünftigen Überlegungen beruhten, während B meistens nur einfach mal so was machte.
ganimed hat geschrieben:Jeder normale Mensch würde das aber doch nicht "freier" nennen, sondern lediglich sagen: Person A ist vernünftiger und rationaler. Jeder normale Mensch definiert Freiheit über die Anzahl der Möglichkeiten und nicht über die genaue Beschaffenheit der Fesseln.
ganimed hat geschrieben:Und wenn man zurückspult und diesen Tag wieder und wieder ablaufen lässt, dann verhält sich A immer genau gleich, jeden Tag. Und B eben nicht. Der oben beschriebene Tag war ein seltener Spezialfall, wo B zufällig dasselbe tat wie A. An den meisten anderen Tagen macht B andere Sachen. Jeder normale Mensch würde dann doch nach etwa 100 Tagesdurchläufen staunen, welche Handlungsmöglichkeiten B doch hat, aus wievielen Optionen er scheinbar wählen kann, wie breit gefächert seine Wahlmöglichkeiten sind. Mit einem Wort, wie viel freier B doch ist. Ganz ehrlich, ich kapiere nicht, wieso du A freier nennst, der sich bei jeder Tagwiederholung völlig sklavisch immer gleich verhält.
AgentProvocateur hat geschrieben:@Dissidenkt: wessen Standpunkt greifst Du an, auf wen oder was beziehst Du Dich? Hast Du mal ein paar Links zu Leuten, die das vertreten, was Du angreifst?
Ich führe diese Diskussion nicht zum ersten Mal, ich habe schon einiges von verschiedenen Seiten darüber gelesen, aber bisher ist mir noch nie jemand untergekommen, der eine absolute Freiheit in Deinem Sinne vertreten würde. Es gibt zwar zugegebenermaßen einige Leute, die diesen Standpunkt ebenso wie Du angreifen, z.B. MSS (und diverse andere), aber wenn es niemanden gibt, der ihn vertritt, an wen wendet sich das dann, was soll das, was will man damit erreichen?
Dissidenkt hat geschrieben:Was ich hier immer wieder zu erklären versuche, aber niemand wirklich nachvollziehen kann, ist der Fakt, dass es keine "Freiheit" im absoluten Sinne und auch kein "freies" Irgendwas gibt. Nichts ist absolut frei.
AgentProvocateur hat geschrieben:Teh Asphyx hat geschrieben:Ich wollte lediglich sagen, dass es bis auf die Komplexität keinen signifikanten Unterschied zwischen der Reflexionsfähigkeit eines Computers und eines Menschen gibt.
Aber das gilt dann ebenso für Deine Auffassung, das hat also nichts speziell mit meiner Auffassung zu tun, oder?
AgentProvocateur hat geschrieben:Also, um das mal festzuhalten: frei ist man Deiner Auffassung nach genau dann, wenn irgendwo eine neue Kausalkette entsteht, oder anders gesagt: wenn es hypothetisch möglich ist, dass die bestenden Kausalketten mal so und so verlaufen können. Ist das soweit korrekt?
AgentProvocateur hat geschrieben:Warum die Kausalketten aber mal diesen und mal diesen Weg einschlagen, ist Deiner Ansicht nach unwichtig, spielt keine Rolle. Richtig?
AgentProvocateur hat geschrieben:Wofür würdest Du den Akteur als verantwortlich ansehen: für das Ergebnis des Zufallsgenerators oder für seine determiniert erfolgende Abwägung und Entscheidung und darauf folgende Handlung?
AgentProvocateur hat geschrieben:Was ist denn nun ein freier Wille Deiner Meinung nach? Wenn der total akausal wäre, also von nichts abhinge und gleichzeitig von den Wünschen, Einstellungen und Zielen der Person abhinge? Merkst Du nicht, dass das ein Widerspruch in sich ist, dass Du etwas per se Unmögliches forderst?
AgentProvocateur hat geschrieben:Allerdings sind für mich "frei" und "unabhängig" keine Synonyme. Genauer gesagt: sie wären für mich nur dann Synonyme, wenn unter "unabhängig" nicht "unabhängig von allem" verstanden wird.
Vollbreit hat geschrieben:Ich sehe das Problem auch darin, dass von Eurer Seite eigentlich kaum wirkliche Argumente oder die gewünschten Definitionen kommen ... aber warum der Zufall dann die Freiheit noch ein wenig vergrößert, dafür hatte ich dann auf einmal, genau wie ihr, keine Argumente…
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