Das glaub ich nicht. Ich möchte dich nur darauf hinweisen, dass mit den Menschen, so wie sie heute sind und denken, diese Utopia nicht machbar ist.FastForward hat geschrieben:wir reden aneinander vorbei. ;)
FastForward hat geschrieben:Die Automatisierung wird wiederum durch passionierte Ingenieure und Informatiker vorangetrieben. Der Arbeiter und die Maschinen sind somit keine „Feinde“ mehr.
Die Definition des "ICH" wandert also vom Haben zum Können. Passionierte Ingenieure werden an Wert zunehmen und werden privilegiert, der Personenkult fängt an.FastForward hat geschrieben:Wir überwinden den Materialismus nicht durch Enthaltsamkeit sonder durch Selbstverständlichkeit (Automation). Die Definition des „Ichs“ durch die Anhäufung von Vermögen verschwindet zwangsläufig.
Nimm das Kinderzimmer: Geschwisterlich angeschafftes Gemeinschaftseigentum wird immer dann zum Streitpunkt, wenn beide das Selbe haben wollen, obwohl das Gleiche nebenan liegt.FastForward hat geschrieben:Das Recht auf Eigentum wird zum Recht auf Nutzung.
Wehe es kommt zum Stromausfall! Eine Zukunft die einzig dem Energieverbrauch gezollt ist, kann uU ganz schön den Bach runtergehen. Diese Abhängigkeit ist doch heute schon ziemlich gefährlich.FastForward hat geschrieben:Informationen über Ressourcen, Produktion und Umweltbedingungen (etc) werden stets von Sensoren/Computern ermittelt und in die jeweilige Datenbank vor Ort eingespeist.
Es wird eine Generalideologie geben?FastForward hat geschrieben:7.Bildung: Sie wird nicht an der jeweiligen Ideologie oder Religion ausgerichtet sein. Es werden frühzeitig wissenschaftliche Erkenntnisse vermittelt. Da soziale Berufe meiner Ansicht nach an Stellenwert gewinnen werden, kann ich mir vorstellen, dass es die Kapazitäten gibt um jedem Kind eine sehr praktisch vermittelnde Bildung anzubieten. Die Kinder werden einerseits zu Generalisten ausgebildet, andererseits werden sie kaum Grenzen in ihrer freien Orientierung erfahren. Interessiert sich ein Kind z.B. für Forstwirtschaft wird es weniger Zeit am Schreibtisch als in der Natur verbringen.
Glaubst du das? Man wird sehr genau hinschauen, was das Volk bei Laune hält und nur das wird verbreitet werden.FastForward hat geschrieben:Datenträger: BlueRay, DVD, CD usw wird alles nicht mehr gebraucht wenn einem alle gewünschten Inhalte jederzeit frei im Internet zur Verfügung stehen. Theoretisch werden auch keine USB-Sticks usw mehr gebraucht, da man alles online transferieren kann. Hierbei setze ich natürlich die Abschaffung des Überwachungsstaates (bzw. des Staates allgemein) voraus.
Ja schön, wünschte ich mir heute auch schon. Aber Kulturgüter werden immer um die Welt reisen, sollte aber den Transport in Grenzen halten.FastForward hat geschrieben:c) Welthandel: Durch die regionalisierte Produktion wird der Welthandel und damit der Transportaufwand stark zurückgefahren. Wozu T-Shirts in China und Handys in Taiwan produzieren lassen?
FastForward hat geschrieben:Kurz von Jaque Fresco: „Die RBÖ ist ein System in dem alle Waren und Dienstleistungen ohne die Nutzung von Geld, Kredit, Tausch oder jeder anderen Form von Schuld oder Knechtschaft zur Verfügung stehen. Alle Rohstoffe sind das gemeinsame Erbe aller Erdbewohner und nicht nur von wenigen Ausgewählten. Die Voraussetzung auf der das System basiert ist, dass die Erde reichhaltig an Rohstoffen ist; unsere Praktik der Rationierung der Ressourcen durch monetäre Methoden ist irrelevant und kontraproduktiv für unser Überleben.
FastForward hat geschrieben:Die moderne Gesellschaft hat Zugriff auf weit fortgeschrittene Technologie und kann Nahrung, Kleidung, Behausung und medizinische Versorgung für jeden verfügbar machen; sie kann unser Bildungssystem aufwerten und eine nahezu grenzenlose Versorgung mit erneuerbarer, umweltverträglicher Energie entwicklen. Durch eine effizient gestaltete Ökonomie ist es möglich einen sehr hohen Lebensstandard mit allen Annehmlichkeiten einer hoch technologischen Gesellschaft jedem Individuum zu ermöglichen.
FastForward hat geschrieben:1.Anwendung der wissenschaftlichen Methode auf die Gesellschaft:
Das bedeutet im konkreten, dass Politik keine Rolle mehr spielt, da sie sich auf ideologischen Anschauungen stützt. Wir treffen also keine Entscheidungen mehr aufgrund einer Meinung, sondern fokussieren den Blick darauf WIE wir zu einer Entscheidung kommen und gehen dabei stehts unbestechlich wissenschaftlich vor.
FastForward hat geschrieben:2.Automatisierung: Alle Arbeiten die nicht freiwillig bzw. aus Leidenschaft erledigt werden, sollen so schnell wie möglich automatisiert werden. Die Automatisierung wird wiederum durch passionierte Ingenieure und Informatiker vorangetrieben. Der Arbeiter und die Maschinen sind somit keine „Feinde“ mehr. Die Maschine wird viel mehr als Freiheit empfunden und in alle gewünschten Bereichen willkommen sein. Dies ist einer der wichtigsten Aspekte in der RBÖ. Eine klassenlose Gesellschaft ist unserer Meinung nach nur möglich wenn die Bindung eines Menschen an eine Arbeit bzw. den Lohn vollkommen aufgegeben wird. Dies wiederum können nur Automationstechniken bewerkstelligen.
FastForward hat geschrieben:3.Geldloses System: Geld/Kapital ist einer der Grundstoffe der kapitalistischen Produktionsweise. Es verursacht Korruption, Ausbeutung, Kriminalität etc... Durch ein geldloses System transferieren unsere Anreizsystem vom „Haben zum Sein“. Wir überwinden den Materialismus nicht durch Enthaltsamkeit sonder durch Selbstverständlichkeit (Automation). Die Definition des „Ichs“ durch die Anhäufung von Vermögen verschwindet zwangsläufig.
Anders als in heutigen Wirtschaftlichkeitsrechnungen oder auch volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen können nun sowohl ökologische als auch soziale Aspekte berücksichtigt werden.
FastForward hat geschrieben:4.Nutzung statt Eigentum: Das Recht auf Eigentum wird zum Recht auf Nutzung. Dadurch wird das System konsistent und es lassen sich viele Vorgänge optimieren sowie Ressourcen einsparen.
FastForward hat geschrieben:5.Selbstversorgende regionale Einheiten: Durch die nicht profitbasierte Anwendung von Technologie wird es möglich sein das wichtigste stets vor Ort zu produzieren zum Wohle der Ansässigen.
FastForward hat geschrieben:6.Weltumspannendes Netzwerk: Informationen über Ressourcen, Produktion und Umweltbedingungen (etc) werden stets von Sensoren/Computern ermittelt und in die jeweilige Datenbank vor Ort eingespeist. Die regionale Datenbanken funktionieren in einem weltweiten Netzwerk mit allen anderen Datenbanken, wodurch die meisten Prozesse in Sekundenschnelle verarbeitet und Entscheidungen berechnet werden können. Dies betrifft vor allem die Logistik und Distribution. Das Nachfrage/Angebot-Prinzip wird also in seiner reinen und realen Form weiter betrieben.
FastForward hat geschrieben:7.Bildung: Sie wird nicht an der jeweiligen Ideologie oder Religion ausgerichtet sein. Es werden frühzeitig wissenschaftliche Erkenntnisse vermittelt. Da soziale Berufe meiner Ansicht nach an Stellenwert gewinnen werden, kann ich mir vorstellen, dass es die Kapazitäten gibt um jedem Kind eine sehr praktisch vermittelnde Bildung anzubieten. Die Kinder werden einerseits zu Generalisten ausgebildet, andererseits werden sie kaum Grenzen in ihrer freien Orientierung erfahren. Interessiert sich ein Kind z.B. für Forstwirtschaft wird es weniger Zeit am Schreibtisch als in der Natur verbringen.
FastForward hat geschrieben:8.Effiziente Nutzung der Ressourcen: Es gilt erstens das Konzept von Müll über Bord zu werfen. Die Produktion muss sowohl auf Langlebigkeit und Individualität ausgerichtet sein, als auch auf Wiederverwendbarkeit der Ressourcen. Ein Handy wird z.B. stets derartig konzipiert sein, sodass einzelne Komponenten leicht austauschbar sind.
Einerseits werden viel mehr Menschen mit „Wohlstand“ zu versorgen sein, andererseits haben wir durch das Prinzip „Nutzung statt Eigentum“ ein immenses Optimierungspotential.
FastForward hat geschrieben:a) PKW: blabla
FastForward hat geschrieben:Hierbei setze ich natürlich die Abschaffung des Überwachungsstaates (bzw. des Staates allgemein) voraus.
FastForward hat geschrieben:Ich verstehe dein Argument. Du hast Recht wenn du sagst, es wird eine Art Bewertung benötigt. Diese basiert allerdings alleine auf den zur Verfügung stehenden Rohstoffen. Die Bewertung ist also immer nach dem entsprechenden Rohstoff benannt. 1 Einheit Eisen, 1 Einheit Wasser usw. Diese lassen sich dann, in Verbindung mit der Nachfrage, in ein Verhältnis zueinander setzen, woraus dann 1 "Ressunit" (oder was weiss ich wie des dann heisst^^) wird.
FastForward hat geschrieben:Ich würde nicht von "Geld" sprechen, da es lediglich eine Rolle für Organisation und Verwaltung spielt. Der Begriff "Geld" ist mit der heutigen und historischen Funktionsweise belegt. Der Mensch als "Konsument" hat dann damit garnichts mehr zu tun, ausser dass er seine Bedürfnisse in Form der Nachfrage "meldet". Allerdings glaub ich nicht, dass es Umfragen geben wird. Du gehst z.B. in den "Laden" nimmst dir was du brauchst. Das wird dann registriert, als Nachfrage gespeichert und fließt in Echtzeit in die Kalkulationen ein.
FastForward hat geschrieben:Du hast also nichts in der Tasche mit dem du etwas kaufen kannst.
FastForward hat geschrieben:Brauchen wir wirklich unbegrenzte Ressourcen?
Wie ich meinen Post zuvor erläutert habe, können wir durch "Nutzung statt Eigentum" sehr viele Ressourcen einsparen. Zudem sind heute viele Produkte nicht sonderlich langlebig. Entweder ist die Qualität mangelhaft (Produktionskosten) oder das billige Produkt ist schon lange nicht mehr auf den neusten Stand was bei einem Standardwechsel (DVD -> Blueray) zu einem Pflichtkauf von einem neuen Produkt führt. Der zyklische Konsum ist schließlich eine Notwendigkeit in einem zu Wachstum verdammten System.
FastForward hat geschrieben:Es ist keine Frage, das Bewusstsein wird sich in manchen/einigen Punkten ändern müssen. Aber das wird ein verschwindend geringer Preis für das sein was man als Ergebnis bekommt. (wage ich jetzt einfach mal zu sagen )
FastForward hat geschrieben:Aber zweifelst du wirklich daran dass wir genug Rohstoffe haben wenn wir nicht verschwenderisch damit umgehen?
FastForward hat geschrieben:Wenn wir es darauf anlegen, dann holen wir uns die Rohstoffe im Überfluss aus dem ganzen Sonnensystem. Dazu wären wir in 50 Jahren sicher in der Lage. (Man bedenke dass wir vor 150 Jahren noch nichtmal fliegen konnten und vor knapp über 40 Jahren bereits zum Mond geflogen sind)
FastForward hat geschrieben:Knappe Rohstoffe wie z.B. Gold wird keiner für sein privates Vergnügen (Schmuck) bekommen. Darauf werden alle verzichten müssen bis es künstlich in Massen herstellbar ist. Es wird schließlich in Elektrogeräten gebraucht, was wiederum allen zu Gute kommt.
FastForward hat geschrieben:Was ist wenn die Produktionskapazitäten nicht ausreichen?
[...] zudem würde die Prozessgeschwindigkeit auf Grund der Abstinenz von Menschen erhöht werden können.
stine hat geschrieben:Du bist ein kreativer Träumer, Fast Forward, was kein Nachteil sein muss!Das glaub ich nicht. Ich möchte dich nur darauf hinweisen, dass mit den Menschen, so wie sie heute sind und denken, diese Utopia nicht machbar ist.FastForward hat geschrieben:wir reden aneinander vorbei. ;)
stine hat geschrieben:FastForward hat geschrieben:Die Automatisierung wird wiederum durch passionierte Ingenieure und Informatiker vorangetrieben. Der Arbeiter und die Maschinen sind somit keine „Feinde“ mehr.Die Definition des "ICH" wandert also vom Haben zum Können. Passionierte Ingenieure werden an Wert zunehmen und werden privilegiert, der Personenkult fängt an.FastForward hat geschrieben:Wir überwinden den Materialismus nicht durch Enthaltsamkeit sonder durch Selbstverständlichkeit (Automation). Die Definition des „Ichs“ durch die Anhäufung von Vermögen verschwindet zwangsläufig.
stine hat geschrieben:Nimm das Kinderzimmer: Geschwisterlich angeschafftes Gemeinschaftseigentum wird immer dann zum Streitpunkt, wenn beide das Selbe haben wollen, obwohl das Gleiche nebenan liegt.FastForward hat geschrieben:Das Recht auf Eigentum wird zum Recht auf Nutzung.
stine hat geschrieben:Wehe es kommt zum Stromausfall! Eine Zukunft die einzig dem Energieverbrauch gezollt ist, kann uU ganz schön den Bach runtergehen. Diese Abhängigkeit ist doch heute schon ziemlich gefährlich.FastForward hat geschrieben:Informationen über Ressourcen, Produktion und Umweltbedingungen (etc) werden stets von Sensoren/Computern ermittelt und in die jeweilige Datenbank vor Ort eingespeist.
stine hat geschrieben:Es wird eine Generalideologie geben?FastForward hat geschrieben:7.Bildung: Sie wird nicht an der jeweiligen Ideologie oder Religion ausgerichtet sein. Es werden frühzeitig wissenschaftliche Erkenntnisse vermittelt. Da soziale Berufe meiner Ansicht nach an Stellenwert gewinnen werden, kann ich mir vorstellen, dass es die Kapazitäten gibt um jedem Kind eine sehr praktisch vermittelnde Bildung anzubieten. Die Kinder werden einerseits zu Generalisten ausgebildet, andererseits werden sie kaum Grenzen in ihrer freien Orientierung erfahren. Interessiert sich ein Kind z.B. für Forstwirtschaft wird es weniger Zeit am Schreibtisch als in der Natur verbringen.
Frühzeitig werden die kleinen Gehirne geimpft und genau wie heute bereits in China eine Spezialisierung vorgenommen. Dann scheitert die freie Orientierung am jeweiligen Talent.
Soziale Berufe gewinnen an Stellenwert? Also doch wieder, genau wie bei den Ingenieuren der Aufbau einer hierarchischen Gesellschaft. Nicht das Geld und der Besitz machen den Wert, sondern die Tätigkeit und die Stellung innerhalb der Gesellschaft.
stine hat geschrieben:Glaubst du das? Man wird sehr genau hinschauen, was das Volk bei Laune hält und nur das wird verbreitet werden.FastForward hat geschrieben:Datenträger: BlueRay, DVD, CD usw wird alles nicht mehr gebraucht wenn einem alle gewünschten Inhalte jederzeit frei im Internet zur Verfügung stehen. Theoretisch werden auch keine USB-Sticks usw mehr gebraucht, da man alles online transferieren kann. Hierbei setze ich natürlich die Abschaffung des Überwachungsstaates (bzw. des Staates allgemein) voraus.
stine hat geschrieben:Ja schön, wünschte ich mir heute auch schon. Aber Kulturgüter werden immer um die Welt reisen, sollte aber den Transport in Grenzen halten.FastForward hat geschrieben:c) Welthandel: Durch die regionalisierte Produktion wird der Welthandel und damit der Transportaufwand stark zurückgefahren. Wozu T-Shirts in China und Handys in Taiwan produzieren lassen?
Alles in Allem: Ich finde die Idee sehr verträumt und unrealistisch, weil der Faktor Mensch nicht berücksichtigt wird. Es ist ein Ameisenstaat, der lediglich vorsieht, dass Roboter die Klos putzen.
LG stine
Nanna hat geschrieben:Schau dir mal die Entwicklung der Computerindustrie an: Nichts hat besser gezeigt, dass ein Angebot seine eigene Nachfrage generieren kann. In jedem Iphone steckt heute mehr Rechenpower als in allen Mondrakenten der 70er Jahre zusammen und völlig zu Recht aus der Sicht dieser Zeit dachte man in der Mitte des 20. Jahrhunderts noch, dass es niemals Bedarf für mehr als ein paar dutzend Computer auf der Welt geben würde. Unter meinem Tisch steht heute ein Gerät, das einem Rechenzentrum der 90er Konkurrenz hätte machen können und trotzdem habe ich Programme (für 3D-Animation), die mindestens die 10fache Leistung vertragen könnten. ...
Ergo: Sind Ressourcen endlich, MÜSSEN sie rationiert werden. Euer Konzept beruht nicht auf "reichhaltigen" Ressourcen, sondern auf "unendlichen", genauer gesagt "zu jedem Zeitpunkt unendlich verfügbaren".
Nanna hat geschrieben:Wie soll eine Ökonomie effizient gestaltet werden, wenn der Markt als Triebkraft der Effizienz schlechthin abgeschafft wird?
Nanna hat geschrieben:Das ist der unwissenschaftlichste Quark, den ich je gehört habe. Wer so spricht, versteht nicht, wo der Unterschied zwischen deskriptiv und normativ ist und vermischt folglich auch permanent beide Kategorien. Eine Welt ohne Ideologie, d.h. ohne Konzept davon, wie die Welt sein sollte, ist bis auf die Knochen nihilistisch, sie kennt keine Ziele, keine Ethik, kein Maß, weil sie keine Wertmaßstäbe hat. Normen sind nunmal nicht rein wissenschaftlich erlangbar, sind nicht letztbegründbar, d.h. immer zu einem gewissen Grad subjektiv und vorurteilsbehaftet. Und auch bei der Anwendung der wissenschaftlichen Methode gibt es niemals pure Objektivität, wie das Zitat suggeriert. Diese ganze Idee fußt auf einem völlig überzogenen Anspruch an die Wissenschaft. Wissenschaft als "ideologiefreie Heilslehre", das ist utopistische Ideologie bis ins Mark und ein komplettes Missverständnis dessen, was Wissenschaft ist und was sie leisten kann, noch dazu.
Nanna hat geschrieben:"Die Maschine ist gut", ist das kein Glaubenssatz, ist das keine Ideologie? Arbeiten sollen nicht aus Leidenschaft erledigt werden, aber die Automatisierung soll von "passionierten" (von lat. "leidenschaftlich") Ingenieuren vorangetrieben werden? Das ist doch ein höchst widersprüchliches Argument.
Sorry, ich kann der Idee der Automatisierung und der daraus entstehenden gleichen Grundanteile am Produktionsausstoß eine Menge abgewinnen, aber das entschuldigt nicht solch fadenscheiniges Argumentieren. Kritikloses Durchwinken irgendwelcher Neuerungen hat die Menschheit noch immer genauso wenig vorangebracht, wie starres Sperren dagegen.
Nanna hat geschrieben:Wenn Ressourcen endlich sind, muss es ein Zuteilungssystem geben. Da Menschen unterschiedliche Bedürfnisse haben, müssen sie tauschen können. Zum Beispiel könnte jeder ein Käse- und ein Marmeladenbrot am Tag zugeteilt bekommen, weil die automatischen Maschinen jeweils eines davon für jeden Erdenbürger pro Tag herstellen können. Nun mag einer nur Käse, der andere nur Marmelade: Also tauschen beide und haben einen Mehrwert davon. Angewendet auf ein höhergradig komplexes System muss zwangsläufig ein normiertes Tauschmittel (man nennt es gerne kurz "Geld") eingeführt werden, um den Tauschhandel effizient abzuwickeln.
Kurzgedacht ist auch der Glaube, dass Kriminalität sich ausschließlich aus monetären Gründen entwickelt. Das Geld ist euer Feindbild, um das eure Gedanken kreisen. Es gibt aber andere Beweggründe, Geltungsdrang, sexuelle Bedürfnisse, Rache, psychische Erkrankungen, die alle zu kriminellem Verhalten führen. Und selbst Besitz wird nicht außenvor sein, denn es wird immer Leute geben, für deren Selbstwertgefühl, Narzissmus oder Sicherheitsdenken es wichtig ist, mehr als andere zu haben. Menschen einfach über einen Kamm zu scheren und als weiße Blätter zu betrachten, die man beliebig zu besitzlosem Denken erziehen kann, das ist auch schon wieder ein hochgradig unwissenschaftliches, da realitätsfernes, Argument.
Nanna hat geschrieben:Dieses Denken steckt irgendwo in der Ökonomie des 19. Jahrhunderts fest. Sowas macht vielleicht Sinn bei Land, nicht aber bei anderen Dingen. Was ist dem, was jemand mit seiner Hände bzw. seines Kopfes Arbeit erschaffen hat, beispielsweise einem revolutionären Werkzeug oder einem geistigen Werk wie einer Sinfonie? Müssen die Leute das dann zwangsweise abgeben? Warum dürfen sie sich ihr Verdienst nicht vergolden lassen, zumal sie vielleicht Opfer gebracht und Arbeit investiert haben?
Nanna hat geschrieben:Ich hab nichts dagegen, aber wozu? Da doch angeblich umweltfreundliche Energie im Überfluss vorhanden ist, fällt der Anreiz zur Effizienz komplett weg. Ein schönes Beispiel, wie man sich selber argumentativ das Knie wegschießen kann, indem man sich aus zwei Welten, der Realität und der Utopie, irgendwelche Szenarien zusammenbastelt, indem man Anfangsbedingungen beider Welten wild durcheinandermixt. Entscheidet euch: Entweder Energie ist begrenzt (Realität), dann macht Effizienz Sinn, oder Energie ist unendlich vorhanden (Utopie), dann ist Effizienz irrelevant (und wenn man die Ingenieurstechnik der Automobile des 20. Jahrhunderts ansieht, sieht man sofort, dass Effizienz den Ingenieuren auch egal ist, wenn sie nicht eine notwendige Zielvorgabe ist).
Nanna hat geschrieben:Ja, das ist jetzt mal fast was rundum sinnvolles, nur ist das keine neue Idee. Ich behaupte sogar, dass der Kapitalismus das effizienter regeln kann, weil er ein universales Zuteilungskriterium (Geld) hat.
Beispiel: Ein Mann in Nigeria und ein Mann in Kanada fordern beide 50 Einheiten eines seltenen Rohstoffes an, in beiden Fällen geht es um die Herstellung eines ausgefallenen Objekts. Das Venus-System hat kein Mittel der Zuweisung von Relevanz und auch kein Hierarchiesystem, da ja alle gleich sind.
- Geld entfällt, weil es aus ideologischen Gründen (ja, allerdings!) abgelehnt wird. Der Nigerianer kann also nicht ein Jahr lang seine Marmeladenbrote beiseite legen und nur Käsebrote essen, um dann 356 tiefgefrorene Marmeladenbrote gegen die 50 seltenen Rohstoffeinheiten zu tauschen, obwohl das System das durchaus zuließe - tja, blöd gelaufen dank ideologischer Vorgaben, die es nach offizieller Lesart aber gar nicht gibt (klingt, als bräuchte man eine verdammt fitte Propagandaabteilung, um den Leuten sowas zu verkaufen).
- Soziale Gründe (der Nigerianer ist hochangesehen, der Amerikaner eher asozial) entfallen, da ja alle die gleichen Nutzungsrechte haben - aus ideologischen Gründen übrigens.
- Bleiben normative Gründe. Beispielsweise könnte der Amerikaner für den Gesundheitssektor arbeiten und der Nigerianer für den Konsum. Dummerweise beinhalten normative Entscheidungen a) Ideologie, b) resultiert aus ihnen eine ungleiche Behandlung (was in der herrschenden und offiziell nicht existenten Ideologie a priori als böse gilt) und c) gibt es gar keinen Modus, darüber zu entscheiden, denn wissenschaftlich kann man die Frage wegen der in a) genannten Ideologie nicht beantworten und Meinungen sind ja schon wieder gegen die herrschende Ideologie.
Was lernen wir? Es gibt keine Entscheidungen ohne Zielsetzungen und keine Zielsetzungen ohne grundlegende Weltsicht (=Ideologie). Ein Angebot-Nachfrage-System, das bei mehr Nachfrage als Angebot und unteilbaren Mengen (beispielsweise machen das nigerianische und das amerikanische Projekt NUR dann Sinn, wenn eines davon die kompletten verfügbaren 50 Einheiten erhält, erhalten beide 25 kann keines verwirktlicht werden) zusammenbricht, ist kein Fortschritt.
Nanna hat geschrieben:Meine Güte...
Es gibt mehr Inhalte, als vermittelt werden können. ERGO müssen Inhalte gekürzt werden. ERGO muss darüber irgendjemand entscheiden. ERGO muss dieser jemand verschiedenen Inhalten Relevanzen zuweisen. ERGO muss anhand einer Meinung, d.h. einer auf einer bestimmten Weltsicht (=Ideologie) entwickelten Idee, die Inhaltsauswahl erfolgen.
Und nochmal zum Mitmeißeln, ihr HABT bereits eine starke Ideologie, nämlich die, ich nenne sie mal, Venus-Ideologie....
Und nochwas, Kinder, die keine Grenzen in ihrer Orientierung erfahren, werden hilflos und asozial, weil sie eben auch Orientierung brauchen, an der sie sich ausrichten können. Sobald Kindererziehung einem bestimmten Konzept folgt, und das MUSS sie, ist eine Weltsicht und Ideologie im Spiel.
Ach ja, übrigens... warum sollte jemand soziale Berufe ergreifen, wenn er sich den ganzen Tag mit nervigen Kindern umgeben muss, dafür nicht mehr vom Kuchen kriegt als andere und außerdem in derselben Zeit gemütlich am Strand liegen könnte? Weiter oben stand noch, dass das Selbstverständnis nicht mehr über Arbeit erreicht werden soll, jetzt auf einmal gibt es doch jede Menge Berufe, die man dringend in Massen braucht, Ingenieure und Erzieher beispielsweise.
Nanna hat geschrieben:Gut und richtig, nur eben auch keineswegs eine neue Idee. Mithilfe des monetären Systems (Steuern auf Ressourcen, Strafen für Müllproduktion) ließe sich das genauso oder sogar effizienter in den Griff kriegen (Geld ist ein extrem starker Motivator).
Nanna hat geschrieben:Selbiges hier: Das Konzept ist nicht neu und wird in der Industrie auch langsam übernommen. Kein Bedarf, die komplette Wirtschaft dafür umzubauen.
Nanna hat geschrieben:Ja, natürlich [Sarkasmus].
Die Abschaffung des Geldes wird ja selbstverständlich auch das Ende von Ehestreits ...
Die indoktrinierte Masse sehe ich im Gegenteil dort, wo man sich als Gleicher unter Gleichen gar nicht mehr getraut eine eigene Meinung zu haben, dort wo man es aufgegeben hat, anders sein zu wollen. Nicht jeder, der den Wettbewerb schätzt und seine Ideen verwirklicht, ist Profiteur des kapitalistischen Systems. Oft ist es nur einfach jemand, der voran kommen möchte.FastForward hat geschrieben:Der Faktor Mensch wird immer herangezogen wenn es darum geht eine klassenloses System vorzuschlagen. Das nicht bewiesene Totschlagargument derer die entweder tatsächlich davon überzeugt sind, die vom Klassensystem profitieren oder der indoktrinierten Masse.
FastForward hat geschrieben:Du bist ja ein Meister der Interpretation von nichtmal latent vorhandenen Inhalten. Du hast dein Bild (dein Eigentum) und das lässt du dir nicht wegnehmen und verschwendest keinen Gedanken daran wie man Probleme in einer RBE lösen könnte.
FastForward hat geschrieben:2. Wer kein Arzt mehr sein will weil er kein größeres Stück vom Kuchen bekommt kann eben kein Arzt mehr sein. Der Lebenstandard eines Arztes wird in einer RBE eher steigen als fallen.
FastForward hat geschrieben:Wenn man so will muss die RBE auch eine Ideologie sein, da sie schließlich temporäre Ziele verfolgt und temporäre ethische Maßstäbe kennt. Allerdings sind die bisherigen Ideologien immer statisch gewesen. Die Ideologie der RBE fußt auf Offenheit für neue Erkenntnisse. Also diese anzunehmen und nicht zu verdrängen weil sie "nicht in die Ideologie" passt. Es geht darum sich nicht an ein festes Wertegerüst zu klammern, da dies nur Konflikt verursacht und Fortschritt blockiert. Also deskriptiv und schlussfolgernd, anstatt normativ und abweisend.
FastForward hat geschrieben:Natürlich müssen wir gewisse Regeln temporär festlegen die von der Menschheit definiert werden müssen.
FastForward hat geschrieben:Wie wäre es damit, dass einfach produziert wird was die Leute wollen?
FastForward hat geschrieben:Wir sagen nicht dass Kriminalität nur durch Geld entsteht. Geld bzw. Wohlstand ist aber in den meisten Fällen der Auslöser. Selbst wenn du in einem heruntergekommen Viertel sinnlos zusammengeschlagen wirst, liegt die Wurzel des Problems beim Geld (Wohlstand). Warum sonst gibt es solche Problemviertel und warum sind es immer die Armen?
FastForward hat geschrieben:Wichtig ist, dass Projekte online angemeldet werden. Hat das Projekt eine bestimmte Größe wird man sich Know-How bei seinen Mitmenschen suchen. Die Unterstützung von diesen Leuten gibt schonmal den ersten Gradmesser wie wichtig das Projekt ist. Zudem könnte man einführen dass man Projekte alleine mit seiner Stimme fördern kann. Das ist dann meinungsbasiert.
FastForward hat geschrieben:Du hast vollkommen Recht wenn du sagst dass die RBE eine Weltanschauung ist, ansonsten könnte ich sie hier auch garnicht vertreten. Es geht darum keine Entscheidungen aufgrund eines veralteten Standes der Ideologie zu treffen. Gibt es Erkenntnisse die den bisherigen Erkenntnissen widersprechen muss dies angenommen und integriert werden. Eine dynamische Ideologie auf dem Stand des aktuellen Wissens könnte man sagen. Man nimmt Abstand von diesem Begriff weil Ideologie für Statik und Unverbesserlichkeit steht.
Philo hat geschrieben:Wir modernen, kapitalistisch geprägten (indoktrinierten)und sonstwie (religiös) psychisch entarteten Menschen, leugnen daher nur zu gerne eine geistige Fehlentwicklung, die wir längst als Normalität akzeptiert haben.
Nanna hat geschrieben:Auch an dich: Lies Jared Diamond [...]
Klaus hat geschrieben:Das Venus-Projekt ist eine unwissenschaftliche Utopie und hat für mich schon esoterische Züge.
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