Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon ujmp » Mo 8. Feb 2010, 18:24

Nanna hat geschrieben:Nebenfrage: Gibt es so gesehen einen Unterschied zwischen "Natur" und "Kosmos"?

Gute Frage. Man kann natürlich vom Menschen in der Natur oder als Teil der Natur sprechen, genau wie mit Kosmos. Aber Kosmos ist ist auch so ein Begriff, bei dem ich mich frage, wozu er egentlich gut ist.
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Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon platon » Mo 8. Feb 2010, 19:00

stine hat geschrieben:Wieso sind die Amerikaner seinerzeit nicht auf den Mond geknallt und konten wieder von dort starten?

Das ist nicht Dein Ernst, oder? Du weißt nicht, dass ein Raketenantrieb keine Atmosphäre braucht, sondern alleine durch den Ausstoß von Treibstoffpartikeln eine Antriebskraft in die entgegengesetzte Richtung erfährt (Rückstoßkraft, 3. Newton). Wie wärs, wenn Du erst googelst und dich dann blamierst? Fragen über Fragen ...
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Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon Twilight » Mo 8. Feb 2010, 19:17

stine hat geschrieben:Mir ist zB noch nicht klar, warum eine Rakete im Weltall fliegen kann. Rückstoß kann es doch nicht sein, oder?
Weiß das hier jemand?


Also eigentlich ist genau das der Grund, warum immer nur eine Rakete mit menschlicher Besatzung im All ist: Nachdem sich die Crew mit Feenstaub bestreut hat, werden sie ganz fröhlich und das Universum mit samt Erde und den diversen Umlaufbahnen bewegt sich ein Stück um sie herum, so dass die Rakete etwas später in der Umlaufbahn um die Erde kreist. Was das gewaltige flammende Getöse beim Start angeht, so weiß jeder, der es schonmal probiert hat, welche üblen Verdauungsprobleme Drogen verursachen können. :klugscheisser:

Da diese Erklärung aber im Allgemeinen nicht so elegant klingt, behilft sich die Fachwelt mit dieser:
Wenn du frei im Raum schwebst - sagen wir, im Inneren einer Rakete - und du hast dich nicht stark genug von der Wand abgestoßen, so dass der Luftwiderstand deine Bewegung bremsen konnte, bevor du die nächste Wand erreichst, dann hilft es, alles, was du bei dir trägst, mit einem kräftigen Stoß in eine Richtung zu schleudern. So wie du die Sachen abstößt, stoßen die Sachen auch dich ab (Aktio = Reaktio). Der aus der Energie deines Stoßes entstehende Impuls wirkt auf dich und die Sachen gleich stark. Das heißt, dass die Sachen sich, da sie vermutlich leichter sind als du, schneller bewegen werden. Trotzdem sollte dein eigenes Bewegungsmoment ausreichen, um dich zur nächsten Wand zu tragen.

Die Rakete selbst macht es ähnlich. Um aber nicht nur mit einer Aufziefeder den ganzen Treibstoff rauszudrücken, und dadurch einen Bewegungsimpuls zu erhalten, wird der Treibstoff angezündet, so dass er sich selbst aus den Düsen drückt und ordentlich Schub macht.
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Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon Twilight » Mo 8. Feb 2010, 19:23

@ Platon:
Seit wann blamiert sich jemand, der eine einfache Frage stellt?
Warum stellen sich Lehrer nicht einfach vor die Klasse, schreiben www.google.de an die Tafel und gehen dann erstmal bis zur Mittagspause Kaffee trinken, während die Kiddies sich seitenweise relevantes und unrelevantes Wissen zusammengoogeln? (angenommen, man brächte sie dazu, das von sich aus zu tun, anstatt Onlinegames zu spielen)

Andere Menschen zu fragen ist einfach besser.
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Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon Charles Dawkins » Mo 8. Feb 2010, 20:36

Nanna hat geschrieben:Die Evolution hat auf der Erde dazu geführt, dass einige "Killerarten" entstanden sind, deren einziger Feind ihr eigener Erfolg ist. Das betrifft nicht nur den Menschen, ich bin sicher, ein Biologe kann hunderte Beispiele aufzählen, wo Jäger so große Entwicklungssprünge gemacht haben, dass sie ihre Beute und sich selbst ausgerottet haben und damit ein Ökosystem komplett aus dem Takt gebracht haben.


...und diese Killerarten sind meist erst zu 'Killerarten' geworden, als sie durch Migration oder Verschleppung in andere Lebensräume und Ökosysteme gelangten. Mittlerweile passiert dies meist durch direkte oder indirekte Hilfe des Menschen. Die Evolution produziert kaum Killerarten, sondern im Gegenteil mehr oder minder stabile Ökosysteme. Ich nenne mal ein paar eindrucksvolle Beispiele für Killerarten (einfach mal danach googeln): Meerwalnuss (Mnemiopsis leidyi, eingeführt in die Ostsee, Schwarzes Meer), Nilbarsch (Lates niloticus, eingeführt in den Victoriasee), Braune Nachtbaumnatter (Boiga irregularis, eingeführt nach Guam), Agakröte (Bufo marinus, eingeführt u.a. nach Australien), Kaninchen (Oryctolagus cuniculus, eingeführt u.a. nach Australien), Meerneunauge (Petromyzon marinus, eingeführt in die Großen Seen), Fuchskusu (Trichosurus vulpecula, eingeführt nach Neuseeland) und und und... diese Liste könnte man fast beliebig fortsetzen. Alle sind erst zu Killern geworden als sie in einen neuen Lebensraum verschleppt wurden, in dem sie ein invasives Potential entfalten konnten. In ihrer Heimat sind diese Arten überwiegend unauffällig, da sie gut in die jeweiligen Ökosysteme integriert sind. Diese Arten machen in ihren neuen Lebensräumen auch nicht schlagartig große Entwicklungssprünge, sondern sind von Anfang an im Vorteil vor anderen Arten die nicht an die neue Konkurrenz angepasst sind.

Interessanterweise trifft diese Beobachtung auch auf den Menschen zu.
Der Mensch stammt aus Afrika, aber ausgerechnet Afrika hat einen Großteil seiner Makrofauna behalten. Unterdessen haben Gebiete in denen der Mensch ursprünglich nicht heimisch war, wie Europa, Nordamerika, Südamerika und ganz besonders Inseln wie Madagaskar, Neuseeland, Neukaledonien etc. ihre großen Tierarten größtenteils verloren. Fairerweise muss man sagen, dass am Aussterben der großen Tierarten in Südamerika eher die entstandene Landbrücke zu Nordamerika schuld war, und die damit einwandernden Tierarten. Das Prinzip ist aber das gleiche, nur das die Killerart hier zunächst nicht der Mensch war, sondern andere Spezies die über die Landbrücke nach Südamerika immigriert sind. Dieses Prinzip gilt natürlich nicht nur für die großen Tiere, sondern eine Vielzahl von Organismen.

Der Mensch ist also nicht unbeding als 'Killerart', sondern eher als invasive Art zu betrachten.
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Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon stine » Mo 8. Feb 2010, 21:40

Twilight hat geschrieben: (Aktio = Reaktio)
Danke, die Regel kenne ich.
Ich kann also im Weltraum keinen Ball werfen, ohne mich nicht selbst ebenfalls von ihm fortzubewegen, ja?
So bleibt dennoch die Frage: Wohin bewegen sich die Teilchen? In welche Richtung und warum?

platon hat geschrieben:Wie wärs, wenn Du erst googelst und dich dann blamierst? Fragen über Fragen ...
Magst du mir das ergoogln, Platon?
Wäre dir für deine Hilfe sehr dankbar!

LG stine
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Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon platon » Mo 8. Feb 2010, 22:20

stine hat geschrieben:Wohin bewegen sich die Teilchen? In welche Richtung und warum?

Liebe stine, Bewegung von Massen erfolgt nur unter Krafteinwirkung.
Kraft ist eine vektorielle Größe, d.h. sie hat nicht nur einen Betrag (also eine gewisse Stärke) sondern auch noch eine Richtung. Jeder Körper bewegt sich also in der Richtung der Kraft, die auf ihn einwirkt und zwar so lange bis er durch andere auf ihn einwirkende Kräfte gezwungen wird, seine Bewegung zu ändern (Richtung oder Stärke). Das war Newton 1. Findest Du bestimmt auch beim googeln.
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Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon ujmp » Mo 8. Feb 2010, 22:38

stine hat geschrieben:
Twilight hat geschrieben: (Aktio = Reaktio)
Danke, die Regel kenne ich.
Ich kann also im Weltraum keinen Ball werfen, ohne mich nicht selbst ebenfalls von ihm fortzubewegen, ja?
So bleibt dennoch die Frage: Wohin bewegen sich die Teilchen? In welche Richtung und warum?

Stell dir vor, du stehst mit Schlittschuhen auf dem Eis, Angesicht zu Angesicht mit deiner Doppelgängerin, die wie dein Spiegelbild dasteht, ebenfalls mit Schlittschuhen. Wenn du sie jetzt wegschiebst, wird sie auf dem Eis in eine Richtung von dir weggleiten - aber du wirst dich auch bewegen, in die entgegengesetzte Richtung (weil es deine Doppelgängein ist( also selbes Gewicht) um den selben Betrag). Warum? Weil die Kraft, die du auf sie anwendest, ebenso auf dich wirkt.

Jetzt stell dir vor, du bist eine Rakete im Weltraum und um zu beschleunigen, schiebst du deine Doppelgängerin hinten raus...genau das selbe!

Bei einem Raketenantrieb kommt es also nicht darauf an, dass es hinten heiß ist, sondern nur, wieviel Masse in welcher Geschwindigkeit nach hinten rausgepustet wird. Man könnte auch sagen, die Rakete stößt sich von sich selbst ab.
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Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon platon » Mo 8. Feb 2010, 22:45

Eine ganz ernsthafte Frage, stine: Lernt man solche Sachen nur auf dem Gymnasium? Nicht auf Real- oder Hauptschule? Schließlich ist sowas doch Physik zum Anfassen?
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Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon ujmp » Di 9. Feb 2010, 08:37

Mensch Platon, man vergisst es halt wieder, besonders wenn man weder Mathe noch Physik für seinen Job braucht. Ich weiß es auch nur, weil ich mich für Raumfahrtprobleme interessiere.
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Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon stine » Di 9. Feb 2010, 08:47

platon hat geschrieben:Eine ganz ernsthafte Frage, stine: Lernt man solche Sachen nur auf dem Gymnasium? Nicht auf Real- oder Hauptschule? Schließlich ist sowas doch Physik zum Anfassen?
Physik zum Anfassen lernt man sicher, aber leider stehen selbst in weiterführenden Schulen nie Reisen ins All auf dem Stundenplan.

LG stine
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Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon platon » Di 9. Feb 2010, 09:42

stine hat geschrieben:Physik zum Anfassen lernt man sicher, aber leider stehen selbst in weiterführenden Schulen nie Reisen ins All auf dem Stundenplan.

Meine Güte, Du musst doch nicht "ins All reisen" um die drei Newtonschen Gesetze zu begreifen. Du musst nirgendwohin um Physik zu kapieren.
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Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon platon » Di 9. Feb 2010, 09:46

ujmp hat geschrieben:Mensch Platon, man vergisst es halt wieder

Ist ja in Ordnung, aber er ärgert mich, wenn Leute sich ohne nachzudenken die Welt erklären und das dann auch noch groß verkünden. Wofür gibt es denn ein Internet, für solche weltbewegenden Probleme reicht sogar Wikipedia völlig aus. Ist das zuviel verlangt?
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Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon ujmp » Di 9. Feb 2010, 10:11

platon hat geschrieben:solche weltbewegenden Probleme reicht sogar Wikipedia völlig aus.

Wenn man völlig im Dunkeln tappt, hilft Wikipedia oft nicht weiter, weil die viel zu weitschweifig sind und null Ahnung von Wissenvermittlung haben. Sowas ist Zeitverschwendung, wenn man es wirklich erst lernen muss.
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Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon ujmp » Di 9. Feb 2010, 10:30

stine hat geschrieben:Physik zum Anfassen


Leicht vorstellbar ist das Rückstoßprinzip auch mit zwei Booten auf einem See. Wenn man von einem Boot aus versucht, das andere wegzustoßen, bewegen sich beide Boote in entgegengesezte Richtung. Wie sehr, hängt natürlich von deren Gewicht ab, ein schweres Boot wird sich weniger bewegen, als ein leichteres.

Alle Klarheiten beseitigt?
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Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon stine » Di 9. Feb 2010, 13:14

Danke ujmp!
Mir ging es nicht um die physikalischen Gesetze, ich verstehe das noch :crazy: , auch das mit dem Rückstoss :furz: leuchtet mir druchaus ein. Ich kenne auch das Beispiel mit dem Boot und dem Stein ins Wasser... , was mich erstaunt und das kommt offensichtlich nicht rüber, ist, warum dies ebenso frei aller irdischen Größen wie Schwerkraft und Luftwiderstand genauso funktioniert.
Aber ich möchte den Thread von Arathas hier nicht weiter missbrauchen.

Platon, du darfst dich wieder entspannen, lass dich von was anderem nerven.

LG stine
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Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon ujmp » Di 9. Feb 2010, 13:50

stine hat geschrieben: warum dies ebenso frei aller irdischen Größen wie Schwerkraft und Luftwiderstand genauso funktioniert.

Frag mal so: Welchen Einfluss sollte denn der Luftwiderstand und die Schwerkraft haben? Sie wirken doch auf beide Boote gleichermaßen! Im Weltraum sieht man eben, dass sie keine Einfluss haben.
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Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon Twilight » Di 9. Feb 2010, 14:17

Gerade ohne Luftwiderstand und Schwerkraft, also frei von anderen Einflüssen lässt sich die Impulserhaltung am Besten veranschaulichen.
Meine kleine Grafik mit der Kosmonautin und dem Ball sollte es deutlich machen: Sie benutzt nicht den Luftwiderstand wie ein Segelboot oder ein Fallschirm sondern den Impuls, der sich zwischen ihr und dem Ball aufbaut. Sie könnte das selbe auch im Vakuum tun, aber da hätte sie geringfügige Atemschwierigkeiten.
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Re: Die Erde in 65 Millionen Jahren - was bleibt vom Mensch?

Beitragvon platon » Di 9. Feb 2010, 20:52

stine hat geschrieben:was mich erstaunt und das kommt offensichtlich nicht rüber, ist, warum dies ebenso frei aller irdischen Größen wie Schwerkraft und Luftwiderstand genauso funktioniert.

Weil Du es nicht begriffen hast!
Wo kommen denn beim Rückstoßprinzip Schwerkraft oder Luftwiderstand vor?
Und wenn sie nicht vorkommen, dann spielen sie keine Rolle (jetzt kommt wahrscheinlich ein Klugscheißer und behauptet: natürlich spielen sie eine Rolle - zumindest in der realen Welt -, sonst würden sich die Eisläufer - oder Boote - ja bis in alle Ewigkeit bewegen :2thumbs: )
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