@ smalonius: Ich versuche mal zu erklären was ich meine verstanden zu haben und ihr könnt mich korrigieren und halt schreien, wenn ich Blödsinn rede, ok?
Erstmal zu EPR: Wenn ich zwei verschränkte Teilchen habe, die sagen wir mit antiparallelem Impuls mit gleichem Betrag auseinanderfliegen, kann ich indem ich Messungen an Teilchen A vornehme Aussagen über Teilchen B treffen. Auch in der QM gilt, dass wenn der Impuls des einen Teilchens P(A)=p ist, der Impuls des anderen P(B)=-p sein muss. Andererseits könnte ich statt dem Impuls auch den Ort von A messen und könnte dann Aussagen über den Ort von B machen. Das heißt, laut EPR, dass Teilchen A und B schon vor der Messung einen definierten Impuls und Ort besitzen, hier wird vorausgesetzt, dass die Messung an A das Teilchen B, das Millionen von Lichtjahren entfernt sein kann nicht beeinflusst, das ist die Lokalität.
Es geht also um die Frage in welchem Zustand sich ein Teilchen
vor der Messung befindet. Die QM sagt: In einer Überlagerung von allen möglichen Zuständen, die Wahrscheinlichkeitsverteilung ist durch die Wellenfunktion gegeben.
Es lässt sich leicht zeigen, dass Observablen ("Messgrößen"), deren Operatoren nicht kommutieren (wie zum Beispiel Impuls und Ort, oder die Komponenten des Drehimpulses) einer Unschärferelation (die Bekannteste ist wohl die Impuls-Orts-Unschärfe) genügen, also nicht gleichzeitig in wohldefinierten Zuständen vorliegen können, ergo ist nach EPR die QM unvollständig, da sie die Realität nicht richtig beschreibt, hier kommen die versteckten lokalen Variablen ins Spiel.
Was erst wie eine philosophische Frage klingt: "Was macht das Teilchen, wenn niemand hinguckt?" hat sich dann durch Bell doch als eine physikalische Frage herausgestellt. Dazu wandelt man das Beispiel ein bisschen ab und behandelt Teilchen deren Spin verschränkt ist. Wenn ich den Spin an Teilchen A in eine bestimmte Richtung messe und als Wert -1 erhalte, weiß ich, dass Teilchen B den Spin 1 in dieselbe Richtung hat und das gilt für alle Richtungen. Die Spinoperatoren in verschiedene Richtungen kommutieren nicht! Wir haben also den gleichen Fall wie bei Impuls und Ort, nur dass wir mehr als zwei Observablen haben, da wir ja in beliebige Richtungen messen können. Bell hat jetzt herausgefunden, dass es einen Unterschied macht, ob die Teilchen von vornherein einen definierten Spin in alle Richtungen besitzen oder ob Gott würfelt.
Die
Herleitung der Formel ist eigentlich recht verständlich.
B. Greene (das Buch habe ich auf meinem Rechner gefunden...) erklärt das mit Mulder und Scully recht anschaulich. Beide bekommen eine Box mit 3 Türen, beim öffnen sehen sie dann ein blaues oder ein rotes Licht (oder so ähnlich) und zwar immer dassselbe wenn sie die gleiche Tür öffnen. Jetzt kann man fragen ob das so von vornherein programmiert wurde, dass bestimmte Türen eine bestimmte Farbe liefern oder ob das tatsächlich zufällig die ein oder andere Farbe erscheint (aber immer dieselbe für die gleiche Tür der beiden Boxen, da sie ja "verschränkt" sind). Die Türen entsprechen jetzt den Raumrichtungen und die Farben den Spineigenwerten. Wenn die Boxen programmiert waren also zum Beispiel 1 (blau), 2 (rot), 3 (blau) gibt es folgende Möglichkeiten, die dazu führen, dass S. und M. die gleichen Farben zu sehen bekommen: Mulder öffnet 1, Scully öffnet 1, also (1,1), oder Mulder öffnet 3 und Scully 1 (3,1), (1,3), (3,3), (2,2). Das sind 5 Möglichkeiten von 9, also mehr als die Hälfte der Fälle. Die beiden Fälle lassen sich also prinzipiell unterscheiden und ganz ähnlich funktioniert das auch mit dem Spin.
Und wer sich jetzt noch für die
Widerlegung interessiert... ;)
http://arxiv.org/abs/0904.4259(Disproofs of Bell, GHZ, and Hardy Type Theorems and the Illusion of Entanglement)
An elementary topological error in Bell's representation of the EPR elements of reality is identified. Once recognized, it leads to a topologically correct local-realistic framework that provides exact, deterministic, and local underpinning of at least the Bell, GHZ-3, GHZ-4, and Hardy states. The correlations exhibited by these states are shown to be exactly the classical correlations among the points of a 3 or 7-sphere, both of which are closed under multiplication, and hence preserve the locality condition of Bell. The alleged non-localities of these states are thus shown to result from misidentified topologies of the EPR elements of reality. When topologies are correctly identified, local-realistic completion of any arbitrary entangled state is always guaranteed in our framework. This vindicates EPR, and entails that quantum entanglement is best understood as an illusion.
Da bin ich jetzt überfragt...