Scientologen drängen in die Schulen. Der islamische Religionsunterricht wird eingeführt. Das katholische und das evangelische Christentum lassen keinen Zweifel an der Bedeutsamkeit des bekenntnisgebundenen Religionsunterrichts. Wie lange dauert es, bis Juden, Hindus, Buddhisten, Zeugen Jehovas und Hare Krishna die Schüler an staatlichen Schulen indoktrinieren dürfen?
Ist diese Gleichsetzung zu provokant? Im Alten Testament (10 Gebote) werden die Frauen mit Sklaven, Haustieren und sonstigen Besitztümern des Mannes in einem Atemzug genannt. Zwei Jahrtausende Volksverdummung, Hexenverbrennung, Kreuzzüge und Höllenangst sind kein Grund, am bekenntnisorientierten Religionsunterricht zu zweifeln. Dschihad, Unterdrückung von Frauen und Selbstmordanschläge werden außer Acht gelassen, wenn islamischen Verbänden die Hand zum Religionsunterricht gereicht wird.
Natürlich muss sich die Schule mit Scientology beschäftigen. Und natürlich muss authentisches Material dabei genutzt werden. Die Herangehensweise ist wichtig: die kritische Prüfung. Ebenso aber auch die wissenschaftliche Durchleuchtung der großen Religionsgemeinschaften, genauso wie Esoterik, Astrologie, Homöopathie, Geistheilen und Löffelbiegen.
Aus aufkläererischer Perspektive mutet es fast lächerlich an, wie Christen gegen Scientologen wettern, weil diese mit Aberglauben und Gehirnwäsche Geld verdienen. Die Kirche war auch mal an diesem Punkt (Ablasshandel). Noch heute geben Menschen einen nicht unbeträchtlichen Teil ihres Einkommens regelmäßig dafür her, dass sie ihre Rationalität, die sie bei der Bedienung von Handys und Computern anwenden, Sonntags an der Kirchenpforte abgeben. Dass ungebildete Menschen anfällig sind für Geister- und Götterglauben, Psychotricks, Zauberei, Kartenlegen und anderen Schabernack, wissen wir.
Wenn unsere Schulen junge Menschen in Schutz nehmen will, muss sie sie aufklären, zum eigenen kritischen Denken anregen und so ihre Persönlichkeit stärken. Das konsequent anzugehen, hieße alle diese oben aufgezählten Phänomene als Unterrichtsgegenstände objektiv, wissenschaftsnah, kritisch und kontrovers zu behandeln.
Junge Menschen, die selbstbestimmt denken und handeln, werden auf Scientologen und Löffelbieger nicht hereinfallen. Allerdings führt Bildung auch zur Neutralisierung der christlichen Indoktrination. Bildung ist schon eine schlimme Sache. Man könnte ja fast ungläubig werden.
[C]Arrowman hat geschrieben:kann es sein, dass die den kassiert haben, oder wird der erst moderiert?
Klaus hat geschrieben:Das ist ein ganz aktiver Vertrter von Scientology. Der liest regelmäßig bei uns. Ist aus der Schweiz.
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