Gibt es einen emotionalen Zusammenhang zwischen Ethik und Ästhetik?
Ich empfand es früher als hässlich, wenn manche Menschen etwas unmoralisches gemacht haben.
Wie kann man den Zusammenhang zwischen Ästhetik und Moral beschreiben?
xander1 hat geschrieben:Z.B. satt sein oder betrunken sein ist auch ein schönes Gefühl. Trotzdem assoziiere ich das nicht mit Ästhetik oder Ethik.
xander1 hat geschrieben:Ich denke, dass der Zusammenhang zwischen Ästhetik und Ethik ein besonderer ist. Bei Starwars sticht das ganz besonders hervor.
xander1 hat geschrieben:Die Schönheit und Hässlichkeit vom Bösen ist eine andere als die Schönheit und Hässlichkeit vom Guten. (Ob es das Gute oder Böse überhaupt gibt ist wieder ne andere Frage)
xander1 hat geschrieben:Aber vielleicht liegt das nur an unserem Filmkonsum, dass wir Ästhetik und Ethik irgendwie assoziieren. (Ich schaue seit 14 Jahren nur noch selten TV.)
xander1 hat geschrieben:Im Begriff Ästhetik steckt übrigens nicht nur Schönheit, sondern auch andere Formen, wie z.B. auch Hässlichkeit, weil Ästhetik ein abstrakter Begriff ist. Wikipedia könnte jetzt helfen, aber ich vertraue einfach meinem Wissen aus dem Kunstunttericht.
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich habe in diesem Zusammenhang mal eine Diskussion über die Parfümerie (/Parfümrerfei (?) ... oder wie auch immer das genannt wird, wenn das Medium der Geruch ist) als ästhetische Kunst mitbekommen - sie wird nur als Kunst bezeichnet, wenn die Gerüche angenehm sind und kann deswegen nur eine ästhetische, angenehme Kunst sein, während bei Musik und Malerei auch Hässlichkeit und Chaos als künstlerisch betrachtet werden kann. Diese wird deswegen als geringere Kunst betrachtet, weil sie nur angenehm/ästhetisch sein kann.
Was ich damit sagen will: Ästhetik bedeutet immer Wohlempfinden aber Wohlempfinden nicht immer Ästhetik (letzteres habe ich auch nicht geschrieben, wenn du genau hinguckst).
Darth Nefarius hat geschrieben:xander1 hat geschrieben:Ich denke, dass der Zusammenhang zwischen Ästhetik und Ethik ein besonderer ist. Bei Starwars sticht das ganz besonders hervor.
Nein, das denke ich nicht - ich empfinde persönlich nichts als unästhetischer als Moral und Ethik.
Darth Nefarius hat geschrieben:Als Fan merke ich, dass in Sachen Merchandise (also Comics und Romane) mittlerweile fast nur noch "die Bösen" im Fokus stehen, weil sie die vielschichtigeren Figuren sind und immer mehr Empathie wecken, wie ich annehme. Die anderen Archäetypen wirken wie Fossilien und Propaganda und sind höchst unmodern, verkaufen sich dementsprechend nicht).
Darth Nefarius hat geschrieben:kann man über ein ästhetisches Empfinden das "Richtige" erkennen?
Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn das so wäre, hätte die Menschheit wesentlich weniger Konflikte zu verzeichnen.
Darth Nefarius hat geschrieben:Allein im Gedanken, dass es etwas Gutes geben kann, liegt ein riesen Übel und die Wurzel des Problems: Das eigene Empfinden wird mit dem Empfinden anderer assoziiert ("die werden das bestimmt auch so sehen")
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich hingegen unablässig - läuft immer neben den Arbeiten und Recherchen (oder dem Schreiben im Forum) und ich teile deinen Eindruck nicht. Vielleicht liegt es ja gerade an der Seltenheit deiner Beobachtung: Antihelden (oder sogar waschechte Schurken - denke nur an die Wall-Street-Filme und ihre neuesten Ableger) wie Batman oder Ironman erfreuen sich bester Beliebtheit, währen die Saubermänner von damals wie Captain America oder Superman die größten Flopps und Antipathien verursachen.
Darth Nefarius hat geschrieben:xander1 hat geschrieben:Im Begriff Ästhetik steckt übrigens nicht nur Schönheit, sondern auch andere Formen, wie z.B. auch Hässlichkeit, weil Ästhetik ein abstrakter Begriff ist. Wikipedia könnte jetzt helfen, aber ich vertraue einfach meinem Wissen aus dem Kunstunttericht.
Dann ist der nicht besonders gut gewesen(aber ich will nicht behaupten, dass meiner besser war): http://www.duden.de/rechtschreibung/Aesthetik
Hervorzuheben:
"Bedeutungen
Wissenschaft, Lehre vom Schönen
das stilvoll Schöne; Schönheit
Schönheitssinn"
Aber ich kenne auch solche, die alles mögliche solange zerfaseln, bis oben unten ist - bei Kunst- , Deutsch- und Musiklehrern nichts Außergewöhnliches.
wikipedia hat geschrieben:Ästhetik bedeutet wörtlich: Lehre von der Wahrnehmung bzw. vom sinnlichen Anschauen. Ästhetisch ist demnach alles, was unsere Sinne bewegt, wenn wir es betrachten: Schönes, Hässliches, Angenehmes und Unangenehmes. Eine Lehre, die sich nur mit schönen Dingen beschäftigt, heißt Kallistik.
Alltagssprachlich wird der Ausdruck ästhetisch heute meist als Synonym für schön, geschmackvoll oder ansprechend verwendet. In der Wissenschaft bezeichnet der Begriff die gesamte Palette von Eigenschaften, die darüber entscheiden, wie Menschen Gegenstände wahrnehmen.
xander1 hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:[...]
Was ich damit sagen will: Ästhetik bedeutet immer Wohlempfinden aber Wohlempfinden nicht immer Ästhetik (letzteres habe ich auch nicht geschrieben, wenn du genau hinguckst).
Das verstehe ich nicht. Also ich sehe den Zusammenhang, weiß aber nicht wieso der so sein soll.
xander1 hat geschrieben:Das sehe ich jetzt nicht als Widerspruch, auch wenn man von sich alles mögliche wahre oder falsche Behaupten könne.
xander1 hat geschrieben:Vielleicht liegt das daran, dass die neueren 3 Teile eine genau umgekehrte Folge von Gut und Böse und dem besiegen des anderen haben, als die ältesten 3 Teile.
xander1 hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:kann man über ein ästhetisches Empfinden das "Richtige" erkennen?
Also ... Richtig und Falsch gibts bei Ästhetik nicht wirklich, aber ob man das trotzdem könnte ist eine interessante Frage, von der ich jetzt spontan keine Antwort habe, aber darüber lässt sich diskutieren!
xander1 hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn das so wäre, hätte die Menschheit wesentlich weniger Konflikte zu verzeichnen.
Vielleicht hätten wir mehr Konflikte, wenn wir das nicht erkennen würden daraus. Also mein Punkt ist ja, dass ich nicht weiß ob wir das bereits tun, also das richtige aus Ästhetik zu schlussfolgern.
xander1 hat geschrieben:Also mich nicht missverstehen. Ich will nicht sagen, dass Ästhetik mit Gutem und Böses mit Hässlichkeit korreliert. Nein! Ich will nur sagen, dass es einen besonderen Zusammenhang zwischen diesen beiden Welten gibt in unserer Empfindungswelt. Und was du in diesem Zitat beschreibst kann ich nur deshalb nicht bestätigen, weil ich kein TV / Kino etc. schaue.
[/quote]xander1 hat geschrieben:wikipedia hat geschrieben:Ästhetik bedeutet wörtlich: Lehre von der Wahrnehmung bzw. vom sinnlichen Anschauen. Ästhetisch ist demnach alles, was unsere Sinne bewegt, wenn wir es betrachten: Schönes, Hässliches, Angenehmes und Unangenehmes. Eine Lehre, die sich nur mit schönen Dingen beschäftigt, heißt Kallistik.
Alltagssprachlich wird der Ausdruck ästhetisch heute meist als Synonym für schön, geschmackvoll oder ansprechend verwendet. In der Wissenschaft bezeichnet der Begriff die gesamte Palette von Eigenschaften, die darüber entscheiden, wie Menschen Gegenstände wahrnehmen.
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich lüge nicht - nichts weckt bei mir mehr Ekel als jemand, der nicht sagt, was er persönlich will, sondern was er meint, das gut und richtig ist und deswegen getan werden muss - immer. Aber ich denke das ist in vielen Diskussionen hier durchgekommen.
Darth Nefarius hat geschrieben:V sehr gut
Darth Nefarius hat geschrieben:Naja, ich dachte, das wolltest du, da sich diese Frage quasi aufdrängt, wenn man über einen "Zusammenhang" redet.
Darth Nefarius hat geschrieben:Das kann man ja einfach prüfen: Empfinden alle (oder eine ausreichende Mehrheit über Kulturen, Regionen, Nationalitäten und Zeiten hinweg) dieselben Moralvorstellungen und Ethiken als schön oder nicht? Mein Eindruck ist, dass es nicht mal ansatzweise so ist.
Darth Nefarius hat geschrieben:Nun, wenn es einen Zusammenhang geben soll, kann sie nur eine proportionale oder antiproportionale Korrelation sein - soll heißen:
xander1 hat geschrieben:Aber dieser Ekel ist dann doch moralisch / ethisch begründet.
xander1 hat geschrieben:Du findest es nicht ethisch vertretbar, wenn jemand so tut als sei er besonders "edel".
xander1 hat geschrieben:Du willst quasi eine gewisse Ehrlichkeit anstelle eine verlogene Nettigkeit.
xander1 hat geschrieben: Du willst wissen woran du bist und suchst Menschen die dazu kompatibel sind, also auch so ticken in der Hinsicht. (Also das war jetzt meine Interpretation. Du kannst mich korrigieren!)
xander1 hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Naja, ich dachte, das wolltest du, da sich diese Frage quasi aufdrängt, wenn man über einen "Zusammenhang" redet.
Ich will nix aufdrängen. Ich will selbst den Zusammenhang verstehen. Die Fragen, die ich in dieses Forum stelle haben oft was mit mir selbst zu tun und ich will mich und meine Umwelt damit besser verstehen und meine Vergangenheit besser verarbeiten. Dazu muss ich die Welt verstehen und deswegen sind die Fragen allgemein gehalten.
xander1 hat geschrieben:Es gibt noch anderes als Korrelation in der Statistik. Es gibt z.B. verschiedene Nichtlineare Korrelationen, die dann aber streng genommen nicht Korrealtionen genannt werden dürfen. Dann gibt es noch zyklische quasikorrelationen und vor allem das hier http://de.wikipedia.org/wiki/Regressionsanalyse
Anstelle da einen linearen Faktor zu haben wie z.B. 30 Prozent bei der Korrelation, kann man da eine Formel finden lassen, die den Zusammenhang darstellt. Dafür gibts Mathesoftware und mit neuronalen Netzen kann sowas berechnet werden. Sowas in der Richtung hätte beinahe meine Masterarbeit werden könnnen, wollte ich dann aber nicht.
xander1 hat geschrieben:Aber was ich eigentlich nur sagen will, ist dass es weiß der Geier was für einen Zusammenhang gibt, nur was für einen weiß ich nicht. Was dann noch interessant wäre, warum es diesen Zusammenhang gibt.
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich würde mir die Frage stellen, ob es überhaupt einen Zusammenhang gibt - wenn ja, sehe ich ihn nicht.
xander1 hat geschrieben:Aber dieser Ekel ist dann doch moralisch / ethisch begründet. Du findest es nicht ethisch vertretbar, wenn jemand so tut als sei er besonders "edel". Du willst quasi eine gewisse Ehrlichkeit anstelle eine verlogene Nettigkeit. Du willst wissen woran du bist und suchst Menschen die dazu kompatibel sind, also auch so ticken in der Hinsicht.
xander1 hat geschrieben:Gewisses unethisches Verhalten empfinde ich als niedrig, also z.B. mal übertrieben wenn jemand einen anderen ermordet, weil er geringfügig beleidigt wurde. Für sowas niedriges würde ich Verachtung empfinden.
stine hat geschrieben:KANN MAN DENN NICHT EINFACH MAL EIN BISSCHEN NETT SEIN?
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