Evolutionskritik

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Beitragvon dvrvm » So 29. Jul 2007, 00:29

Naja das beste Argument gegen die gezinkte Erde ("sie schaut halt nur alt aus") scheint mir, (natürlich neben der Parsimonie, die die Christen niemals akzeptieren werden), ein religiöses zu sein: Angenommen es gäbe einen christlichen Gott, würde er uns dann betrügen wollen, indem er falsche Zeichen streut, die von ihm wegdeuten? Das steht im völligen Gegensatz dazu, dass er andererseits wieder durch Propheten und Jesus auf sich aufmerksam machen will.
OK, darauf gäbe es dann auch wieder die beiden Totschlägerargumente: "1. Gott will uns nur testen, ob wir auf dem wahren Weg bleiben, obwohl vieles dagegen spricht, 2. Gottes Wege sind unergründlich, HARHAR I WIN."
Zumindest beim zweiten Argument wissen aber die, die es anwenden, meist selber, dass sie auf verlorenem Boden stehen (das glaube ich ernsthaft: so ein Argument kann man doch nicht ehrlich meinen... mann...), und damit wäre unser Ziel im Grunde genommen erreicht. Ich erwarte von keinem Fundichristen, dass er in seinem eigenen Forum zugibt, dass sein Gedankengang nicht gerade schussfest ist.
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Beitragvon LinuxBug » So 29. Jul 2007, 01:24

dvrvm hat geschrieben:Zumindest beim zweiten Argument wissen aber die, die es anwenden, meist selber, dass sie auf verlorenem Boden stehen (das glaube ich ernsthaft: so ein Argument kann man doch nicht ehrlich meinen... mann...), und damit wäre unser Ziel im Grunde genommen erreicht.

Naja, sie wissen es nicht. Leider. Ich weiß nicht woher die ihren Glauben haben, aber es erstaunt mich immer sehr, wie "dumm" diese doch sein können (Bsp: "zutiefst christlich-jüdisch garantierte Gleichwertigkeit von Mann und Frau", "die Aufklärung - die scheinbar im Widerstand gegen das Chrustehntum sich entwickelt haben soll - ist in Wahrheit doch nicht anderes als nur eine Art "Christentum light"" und mein Liebling: "Ohne Schöpfung keine Evolution.")

:irre:
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 29. Jul 2007, 09:15

dvrvm hat geschrieben: 2. Gottes Wege sind unergründlich, HARHAR I WIN."
Zumindest beim zweiten Argument wissen aber die, die es anwenden, meist selber, dass sie auf verlorenem Boden stehen (das glaube ich ernsthaft: so ein Argument kann man doch nicht ehrlich meinen... mann...),
Nein, ich glaube viele meinen dies ernst. Die sehen (wobei sie recht haben *bg*) wie kleingeistig sie sind und gehen von einer (systemimmanenten) unendlich viel höheren Intelligenz von Gott aus, die das Menschlein tatsächlich nicht und niemals wird begreifen können. Dieser "Notausgang", dieses Wurmloch der Christen ist schon intelligent designed. :^^:
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Beitragvon MeMoTroll » So 29. Jul 2007, 15:55

Hier wurde im Prinzip schon alles gesagt, was, bezogen auf die Argumente selbst zu sagen wäre.
Wirklich erstaunlich finde ich die Tatsache, dass die religiösen Fundis wohl wirklich nicht verlegen sind, eins nach dem anderen, der biologischen, physikalischen, mathematischen oder chemischen Regeln und Gesetzmäßigkeiten, in Frage zu stellen. Zuerst die Evolution, dann die Zeit - als nächstes kommen die Wasserstoffbrückenbindungen, Gravitation. Vielleicht versuchen sie es bald, die grammatikalischen Strukturen der deutschen Sprache zu hinterfragen (sicher interessant!). Und eigentlich ist es nur eine Frage der Zeit, wann sie aufhören, an die Division zu glauben.

LG, Moritz
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Re: Evolutionskritik

Beitragvon emporda » Di 7. Aug 2007, 22:02

Nissen hat geschrieben:schickt mal eure argumente die euch entgegnet wurden (ich mein jetzt solche die man hört wenn man mit leuten auf der strasse diskutiert und nicht solche von akademikern die das die das ID vertreten oder kerationisten sind)

Noch mehr Schwachsinn der Kreationisten

Moderne Datierung von Fossilien durch den Zerfall von Nukliden mit Halbwertzeiten von Tausend bis zu Milliarden von Jahren, durch Dendrologie, durch Kalkbildung in Sedimenten, durch Nachweis seltener Spurenelemente, durch Röntgen Luminizens, durch Eisbohrkerne aus Grönland und der Antarktis mit bis zu 900.000 Jahren altem Eis, durch eingeschlossene perfekt erhaltene Insekten und Samen im Bernstein mit bis zu 40 Millionen Jahren sind für Kreationisten alle falsch. Die unwissenschaftliche Einteilung in Mikro- und Makroevolution dient nur der Ausgrenzung von Fossilien nach Bedarf, der Archaeopteryx als Übergangsform zwischen Reptil und Vogel wird negiert (Duane Gish, ICR Impact 1989). Dabei definieren die Fanatiker Makroevolution als spontane Mutation in eine neue Art, was die Evolution nicht kann. Neue Arten entstehen durch kumulierte kleine Mutationen als Anpassung über lange Zeiträume verteilt. Lama und Kamel, Löwe und Tiger, Pferd und Esel. Braunbär und Eisbär gelten heute als eigene Arten, können sich aber trotzdem paaren. Hier findet eine Aufspaltung von Arten über Hunderttausende Generationen statt ganz ohne Makroevolution, ohne weitere Trennung ist auch eine Rückentwicklung denkbar.

Als pseudowissenschaftliche Begründung muss jede Uhr eine Feder haben, die immer wieder aufgezogen werden kann. Wäre die Erde nur 10.000 Jahren alt, dann müssten die schnell zerfallende Nuklide in großen Mengen nachgewiesen werden können, aber nichts dergleichen. Jedes Nuklid bietet messtechnisch nur einen begrenzten Zeitrahmen an brauchbaren Ergebnissen, was Kreationisten gerne nutzen die Methode insgesamt zu diskreditieren. Die C-14 Methode mit einer Halbwertzeit von 5730 (+-40) Jahren eignet sich nur für Zeiten von 500 bis 55.000 Jahren (Nachweisgrenze 1 Teil pro Billionen ppt), darüber hinaus werden die Ergebnis zu ungenau. Dagegen ist der Anteil von Hafnium-182 im Mondgestein mit 9 Millionen Jahren Halbwertzeit ausreichend für eine Bestimmung des Erdalters von etwa 4,5 Milliarden Jahren. Mittels Massenspektrometrie werden die verbliebenen C-14 Atome zum C-12 Anteil in Relation gesetzt. Besonders die vielfach von Kreationisten monierte Verunreinigung der Proben zeigt deren Unfähigkeit das Verfahren überhaupt zu verstehen. Der 10 Jahre im Gefängnis sitzende Religionsclown Kent Hovind spottet ein Mammutfossil wäre 32.700, 15.380 und 21.300 Jahre alt bestimmt worden und verschweigt, dass es sich um verschiedene Tiere handelt gefunden von verschiedenen Personen zu anderen Zeiten an verschiedenen Orten.

Kreationstische Erklärungen für eine junge Erde wie Verlust von Sonnenmaterie, kosmischer Staub, Lava Volumen auf der Erde, Änderung des Mondabstandes, Linksdrehung von Monden, Ausdehnung von Sternenhaufen, Existenz der Saturnringe, Auskühlung von Saturn und Jupiter, Heliumgehalt der Atmosphäre, Abfall des Erdmagnetismus, Mineralgehalt der Meere, Artenschöpfung usw. sind alle als unsinnig widerlegt. Dieser Argumente extrapolieren Daten der letzten Hundert Jahre auf einen Zeitraum von Millionen oder Milliarden Jahre, statistisch totaler Unsinn. Ein weiteres Argument ist die Komplexität des Menschen, es wäre unmöglich Menschen durch Evolution zu erschaffen. Das zeigt wie sehr der biblische Anspruch dominiert, der Mensch als Ebenbild Gottes steht über der Natur (Henry Morris, 1974). Die Evolution kann jederzeit wiederholt werden, allerdings gäbe es bei der Vielzahl von Katastrophen und Zufällen ein ganz anderes Ergebnis als einen gottgleichen aufrecht gehenden Hominiden.

Fossilien in geologischen Schichtungen wie die Dinosaurier und Datierungen von Millionen und Milliarden Jahren wurden von Gott angelegt, um uns zu verwirren und unseren Glauben zu prüfen (Henry Morris 1972). Die Bibel kennt keine Dinosaurier, Hiobs-3 mit Behemot und Leviatan sind offensichtlich Nilpferd und Krokodil. Wenn Saurierfossilien nur in bestimmten geologischen Schichten vorkommen, hat das nichts mit deren Aussterben vor 65 Millionen Jahren zu tun, sondern ist nach Evolution-Facts-Inc, Tennessee darauf zurückzuführen, weil sie sich schneller laufend als Andere vor der Sintflut retten wollten. Das schließt den Plateosaurus ein, von dem Knochenteile in Bohrkernen aus 2615 m Meerestiefe gefördert wurden. Versteinerte Spuren in Glenn Rose und Antelope Springs dienen den Kreationisten als Beweis für die gemeinsame Existenz von Mensch und Saurier, wobei. Kreationisten wie George Adams im Paluxy River mit Hammer und Meisel eifrig nachgeholfen haben. Die Dinosaurier sind nach der Sintflut ausgestorben, weil auf Jahrzehnte Vulkanismus jegliche Sonneneinstrahlung blockierte, der Rest der Natur hat trotzdem unbeschadet überlebt – wieso?.

Das Licht Milliarden Lichtjahre entfernter Galaxien erreichte die Erde am ersten Schöpfungstag noch ohne Licht abstrahlende Objekte wie Sonne, Mond und Sterne. Gott trennte das Licht von der Dunkelheit und die Erde vom Wasser. Licht und Dunkelheit sind gleiche physikalische Erscheinungen, nur die Zahl der Lichtphotonen ist verschieden. Fotografiert man einen für den Menschen dunklen Teil des Nachthimmels mit Belichtungszeiten von Wochen, dann werden auch dort Tausende Galaxien und Millionen Sterne sichtbar. Dr. Russell Humphreys vom ICR ändert mit von ihm postulierten weißen Löchern im Universum Einsteins Relativitätstheorie derart ab, dass die Lichtgeschwindigkeit Millionen Mal größer sein kann als bekannt, Licht bereits am ersten Schöpfungstag die Erde erreichte und alle auf Einsteins Theorien basierenden Naturwissenschaften falsch sind. Dagegen bestätigt die Supernova 1987-A in 170.000 Lichtjahren Entfernung einen konstanten Wert zumindest für diesen Zeitraum, was die Glaubensfanatiker eben so wenig verunsichert wie etwa der biblische Wert von pi=3.00 entsprechend 1 Könige 7:23. Wenn der allwissende Gott den Schreibern des AT wirklich in die Feder diktierte, dann hat er dabei gelogen schlimmer als jeder Gebrauchtwagenhändler.

Als Beweis der weltweiten Sintflut reicht Gottes Wort. Keinem geologischen Fakt, keinem historischem Fossil und keiner wissenschaftlichen Erkenntnis kann erlaubt werden über dem geschriebenen Wort Gottes zu stehen (Henry Morris 1970). Das ist so absurd wie das Allwissen eines an Alzheimer und Parkinson leidenden Greises in Rom, der die Tiara trägt. Die erdnahe Schöpfung des Lichts ermöglichte Pflanzenwachstum noch bevor die Sonne schien, wobei sie je nach Dogma Tage oder Äonen durchgehalten haben. Das Licht der Milliarden von Lichtjahren entfernten Sterne erreichte die Erde in wenigen Tagen. Die Krater von Mond und Mars und die Ringe des Saturn sind Zeugen des ewigen Kampfes zwischen Satan und dem Erzengel Michael (The Remarkable Birth of Planet Earth, Henry Morris, ICR). Das ist Kaffeesatz lesen auf dem geistigen Niveau von Spiderman. Seitdem das ICR akademische Titel als „Kämpfer für das Christentum“ vergeben kann, ist auch ein Titel für Dr. Donald Duck denkbar.
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