taotne hat geschrieben:Hier will ichs derweil belassen.
Hoffe auf ein paar interessante Antworten.
emporda hat geschrieben:taotne hat geschrieben:Hier will ichs derweil belassen.
Hoffe auf ein paar interessante Antworten.
Vernunft ist eine Verhaltensnorm - sonst nichts. Da Verhalten den Umständen angepaßt ist, ist es auch die Vernunft
Was heute vernünftig ist (vorsichtig Auto zu fahren), war es vor Jahrhunderten nicht
Was in der Arktis vernünftig ist (eine warme Jacker anzuziehen), ist es in den Tropen nicht
Sehe ich auch so. Dies ist aber nach meinen bisherigen Informationen zumindest im Alltag die gängige ansicht. Man soll Gespräche/Verhandlungen nicht emotional sondern rational führen. Ist nur ein Versuch dem Begriff der Vernunft etwas näher zu kommen...Pip hat geschrieben:Für nicht richtig halte ich die Aussage Emotionalität wäre das Gegenteil von Vernunft.
taotne hat geschrieben:Aber jetzt ist meine Frage, was ist die Vernunft auf der ontologischen Ebene? Was ist es, dass wir Ratio nennen?? Mich interessiert diese Frage insbesondere hinsichtlich der Legitimation ein vollkommen rationales Weltbild aufzubauen. Was ist sozusagen der Unterbau des ganzen. Und wie lässt sich dies legitimieren?? In Diskussionen stößt man immer wieder auf den Ausdruck Vernunftgläubigkeit. Um diesen Ausdruck auseinander zu nehmen, muss ich zuerst feststellen, was Vernunft eigentlich ist. Die Vernunft Kants als transzendentes Konzept hilft mir da nicht weiter. Es muss also biologische Mechanismen geben, welche Vernunft "hervorbringen". Gibt es dazu schon Ergebnisse der Hirnforschung??
Oder Aussagen von naturalistischen Philosophen?
Ja das ist die Frage. Kann er das? Wenn das in jedem Fall rational Legitim wäre/ist, bedeutet das absoluten Relativismus.PoppersFan hat geschrieben:
Abgesehen davon: Würden empirische Erkenntnisse wirklich den Aufbau eines vollkommen rationalen Weltbilds legitimieren? Ich glaube, der kritische Rationalismus und der Naturalismus sind auf diesem Weg ungefähr so weit gekommen wie man kommen kann. Und selbst jetzt ist Vernünftigkeit immer noch eine Frage der Einstellung: Schließlich kann man jederzeit den Standpunkt beziehen, das Argumente eitel sind und nur die wahre Durchdringung mit dem göttlichen Geist wirklich zählt (oder so, um mal ein Beispiel zu nennen). Der Irrationalismus kann sich gegen den Rationalismus jederzeit vollständig immunisieren.
Rae hat geschrieben:Hunde können in ihrer Gier so viel fressen bis es ihnen wieder oben rauskommt.
Obwohl sie es nicht nötig hätten - so wie ihr Vorfahre - der Wolf.
Normalerweise beschweren sich Frauen doch über das Gegenteil. Echt unvernünftig, die wissen auch nicht was sie wollen.Rae hat geschrieben:Solange die Emotionen dem Geist unterstellt bleiben ist das Vernünftig.
gegebene Werkzeuge? Was soll das denn sein? Außerdem hat niemand die Vernunft von irgendwas getrennt. Defacto haben wir bisher Vernunft noch gar nicht definiert bzw. definieren können.Rae hat geschrieben:Es ist bestimmt vernünftig - die Vernunft nicht isoliert von den andern dem Menschen gegebenen "Werkzeugen"
zu gebrauchen.
Für diese Diskussion völlig irrelevant.Hunde können in ihrer Gier so viel fressen bis es ihnen wieder oben rauskommt.
Obwohl sie es nicht nötig hätten - so wie ihr Vorfahre - der Wolf. Sie bekommen
täglich ihr Fressen und hätten sie Verstand dann würden sie das nach Jahren
gemerkt haben und würden nicht unvernünftig so viel rein fressen bis nichts mehr
Platz hat.
Hast du eigentlich schon mitbekommen, dass das ein Forum für Naturalisten und Materialisten ist?? Emotionen sind nicht dem Geist unterstellt. Und Geist in diesem Sinne gibt es nicht.Rae hat geschrieben:Solange die Emotionen dem Geist unterstellt bleiben ist das Vernünftig.
Dann weis man auch wie sie passend zu gebrauchen sind und hat
sie im Griff.
Auch 100% reines Spam-post.Rae hat geschrieben:Der Wolf fand nicht jeden Tag Nahrung und wenn er was fand, dann wurde
rein gefressen was das Zeug hält. Er wusste ja nicht wenn ihm wieder ein
fetter Braten über den Weg läuft.
Unsere Hunde haben jahrelange Erfahrung - das Frauchen oder Herrchen
jeden Tag was zum Futtern bereitstellt.
Wenn mal irgendwo Futter herumsteht und sie so drauflos fressen bis es
ihnen wieder oben raus kommt, dann ist das eben nicht vernünftig und
wir können sagen, das Hunde keine Vernunft beim Fressen habe.
Viele Menschen machen es den Hunden gleich und essen sich krank.
Vielleicht sind ja auch nicht alle Hunde so unvernünftig oder nur die die
auch unvernünftige Besitzer haben..
taotne hat geschrieben:Ja aber das ist dann das große Problem. Wenn es ein Zirkelschluss ist und somit Vernunft nicht naturalistisch begründet werden kann, heißt das, dass wir Vernunft a priori vorraussetzen müssen. Und hier komm ich dann zu dem Punkt, der mir nicht gefällt, dass nämlich diese Annahme nicht gerechtfertigt werden kann und somit auf der gleichen Ebene einer "Glaubenswahrheit" steht. Und da kommt man dann Argumentativ nicht heraus. Das ist ne Sackgasse.
Ich finde, dass es dafür eine Lösung geben muss... Sonst haben wir ein Problem...
taotne hat geschrieben:Ja das ist die Frage. Kann er das? Wenn das in jedem Fall rational Legitim wäre/ist, bedeutet das absoluten Relativismus.
Das ist dann ein ziemliches Problem für die Brights Bewegung, weil sie dann das naturalistische Weltbild nicht über ein geglaubtes Weltbild stellen kann.
Dies halte ich für ein schwerwiegendes argumentatives Problem, das gelöst werden muss....
Das stimmt. Das könnte mein Fehler sein. Diese objektive Letztbegründung gibt es nicht, aber ich bin auf der Suche nach einer Begründung. Zumal ich vor einigen Wochen bei einer Theater Vorführung von Schillers "Die Räuber" in einer Waaldorfschule war. Das war ganz eigenartig. Dort tumelten sich lauter Cartesianer. Und einer meinte, dass er die objektive Welt mit seinem Geiste wahrnehmen könne. War ne ziemlich hitzige erkenntnistheoretische Diskussion. Und mein Problem war echt die Legitimation eines naturalistischen Weltbildes. Also habe ich mir in letzter Zeit etwas Gedanken darüber gemacht. Ist es eigentlich nicht die falsche Frage, ob wir eine objektive Welt erkennen können?? Sollten wir nicht viel eher Fragen, was intersubjektiv wahr ist? Für diese Intersubjektivität benötige ich aber Vernunft als "Filter" Sonst kann ich keine sinnvollen Aussagen machen. Also bin ich auf der Suche nach der Vernunft.PoppersFan hat geschrieben:Ich habe den Eindruck, dass Du nach Letztbegründungen suchst. Die gibt es aber nicht. Ich betrachte es als einen wesentlichen Schritt zum kritischen Rationalismus, dass man mit dem hypothetischen Charakter aller Erkenntnis leben lernt und auch damit, dass man nun mal nicht alles weiß oder beweisen kann. Dazu braucht es allerdings einen Mut, den viele nicht aufbringen, und ihre Angst vor der Unsicherheit treibt sie in die vermeintliche Sicherheit dogmatischer Standpunkte.
Hmm.. Dieses Thema wird mir noch einiges an Kopfzerbrechen bereiten.PoppersFan hat geschrieben:Wir haben kein Problem. Wir können unsere Ansichten zwar nicht letztgültig beweisen, aber das kann niemand. Unser Glauben (es ist einer) hat jedoch den Vorteil, unendlich viel fruchtbarer, stringenter und moralischer zu sein als alle anderen, und damit lässt sich gut Werbung machen.
taotne hat geschrieben: Was ist Vernunft?
taotne hat geschrieben:Kann ein Hund...
taotne hat geschrieben:Ist emotional das Gegenteil von vernünftig???
taotne hat geschrieben:Hoffe auf ein paar interessante Antworten.
Mir geht es hier nicht um Andersdenkende oder was weiß ich was. Mir ging es in diesem Thread darum ein persönliches Problem zu lösen, welches aus bestimmten Annahmen und einer bestimmten Weltanschauung resultiert. Deswegen stell ich diese Frage auch in einem Brights Forum und nicht wo anders, weil ich denke, dass dort das Problem am ehesten nachvollzogen werden kann. Mir ging es hier um eine bestimmte Art von Erkenntnisgewinn. Von mir aus kann jemand anderer denken, was er will.Rae hat geschrieben:Wer so mit andersdenkenden Menschen umgeht muss sich nicht verwundern das
die Bewegung hinter der er steht einen schlechten Ruf bekommt.
PoppersFan hat geschrieben:Wir haben kein Problem. Wir können unsere Ansichten zwar nicht letztgültig beweisen, aber das kann niemand. Unser Glauben (es ist einer) hat jedoch den Vorteil, unendlich viel fruchtbarer, stringenter und moralischer zu sein als alle anderen, und damit lässt sich gut Werbung machen.
Genau darum geht es mir. Der große Unterschied scheint die Prüfung der Fakten durch die Vernunft zu sein. Doch hab ich Probleme dies erkenntnistheoretisch zu rechtfertigen. Sind es die empirischen Fakten, die eine größere Rolle spielen und die aus dem puren Glauben eine annehmbare Hypothese machen?emporda hat geschrieben:Wir vertrauen darauf, dass bestimmte Fakten und Realitäten von vernünftigen Menschen korrekt geschildert werden. Hier von Glauben zu sprechen ist vollkommen fehl am Platz. Man glaubt etwas wie Gott gegen alle Vernunft und logischen Gründe, teilweise blind und fanatisch bis zu bitteren Ende.
taotne hat geschrieben:Genau darum geht es mir. Der große Unterschied scheint die Prüfung der Fakten durch die Vernunft zu sein. Doch hab ich Probleme dies erkenntnistheoretisch zu rechtfertigen. Sind es die empirischen Fakten, die eine größere Rolle spielen und die aus dem puren Glauben eine annehmbare Hypothese machen?
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