peppermind hat geschrieben:Ich habe mich hier angemeldet, um eine Frage zu diskutieren, die für mich eine große Bedeutung innerhalb einer atheistischen Weltanschauung hat. Das ist die Frage nach SPIRITUALITÄT. Ich bin persönlich zu dem Schluß gelangt, daß Spiritualität eines externen Gottes nicht bedarf und lehne jedes Bild und jede Vorstellung von einem externen Gott ab. Trotzdem denke ich, daß es bestimmte Werte gibt, die für alles Lebende zutreffen. Diese Werte - wie zum Beispiel das Recht auf Leben oder die Liebe zu allem Lebendigen - stellen für mich eine höhere Wirklichkeit dar. Ich habe den Eindruck, daß auch Brights bestimmte Werte als Konsenz auffassen? Ich denke, diese Werte sind nicht von einem "Gott" gegeben, sondern eine Art systeminherenter Konsenz alles Lebenden. (Man kann sie übrigens spieltheoretisch ableiten.)
Ich stimme Dir zu, als Atheist ist Gott für mich eine Märchenfigur wie etwa der Wolf in Rotkäppchen, trotzdem achte ich moralische Werte. Mein Handeln duldet aber keine Übertretung, ich kann nicht hinterher zum Priester rennen, eine Beichte zusammenstoppeln und mich nach 10 Mal beten von allen Sünden befreit fühlen - und danach den selben Schei... noch einmal machen. Im Grundsatz ist Religion etwas für moralisch schwache Menschen, eine Art Trostpflaster für die menschlich/seelische Unfähigkeit der Gesellschaftsnorm gerecht zu werden.
Diese moralischen oder ethischen Werte sind Teile unser genetischen Entwicklung, ohne solche Werte wären wie längst ausgestorben. Tierarten haben auch solche Werte, es gibt z.B. untereinander Beißhemmungen oder sexuelle Wettbewerbe sind zu reinen Schaukämpfen umgestaltet.