Hat Jesus je existiert

Beitragvon emporda » Mo 20. Aug 2007, 11:52

Dieterle hat geschrieben:Ja, die Zeugen von wem auch immer haben mir die Woche mal wieder ein Pamphlet aufs Auge gedrückt, in dem der ganze Quatsch mit Zitaten aus der Bibel bewiesen wurde. Die Jungs sahen aber fast wie Banker und das Heft wie Raststättenwerbung aus. Sollte man verbieten! Schade ums Papier. Pilatus, gehören sie zu der Truppe? :schiefguck:

Die Zeugen laufen im Pionierdienst eher in etwas armselig einfacher Kleidung rum, aber immer paarweise. Die mit den schwarzen Anzügen in leicht antiquiertem Zuschnitt, das sind sicher die Mormonen.

Wen der Hintergrund zu dem hirnrissigen Quatsch interessiert, dem empfehle ich
http://www.sektenausstieg.net/
http://www.watchtowerdocuments.com/ (ZJ Padophilenmissbrauch)

Weil es so wunderbar irre ist, ein Auszug aus ZJ-Schriften etwa von 1995
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Wie wird das gegenwärtige System enden? Die Bibel sagt eine „große Drangsal“ voraus, die mit einem Angriff der politischen Elemente der Welt auf „Babylon die Große“, das Weltreich der falschen Religion, beginnen wird. Wie Jesus erklärte, wird während jenes Zeitabschnitts „die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird sein Licht nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden“. Das kann ein Hinweis auf buchstäbliche Himmelsphänomene sein. Auf jeden Fall werden die glänzenden Lichter der religiösen Welt bloßgestellt und vernichtet werden. Dann wird Satan, genannt „Gog vom Land Magog“, verdorbene Menschen dazu benutzen, einen Generalangriff gegen das Volk Jehovas zu unternehmen. Satan wird jedoch keinen Erfolg haben, da Gott seinem Volk zu Hilfe kommt. Die „große Drangsal“ wird ihren Höhepunkt in Harmagedon haben, dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“. Er wird jede Spur der irdischen Organisation Satans beseitigen und dadurch den Weg freimachen, daß den überlebenden Menschen endlose Segnungen zukommen.

"Wenn du ein junger Mensch bist, so mußt du dir auch über die Tatsache im klaren sein, daß du in diesem gegenwärtigen System der Dinge nie alt werden wirst. Wieso nicht? Weil alle Beweise in Erfüllung biblischer Prophezeiungen anzeigen, daß dieses verderbte System in einigen wenigen Jahren enden soll (Behauptung seit 1874). Über die Generation, die den Beginn der 'letzten Tage' im Jahre 1914 miterlebte, sagte Jesus voraus: 'Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen ..., bis alle diese Dinge geschehen.'"

"Als junger Mensch wirst du daher nie das Ende einer Laufbahn erreichen, die dir dieses System bietet. Wenn du zum Beispiel zur Mittelschule gehst und eine Hochschulbildung in Erwägung ziehst, so bedeutet das wenigstens vier, vielleicht auch sechs oder acht weitere Jahre bis zum Abschluß in einem besonderen Fach. Aber wo wird sich dieses System der Dinge dann befinden? Es wird auf seinem Weg zu seinem Ende weit vorangeschritten sein, wenn es nicht sogar schon verschwunden sein wird!"
"Darum finden es Eltern, die ihr Leben nach Gottes prophetischem Wort ausrichten, viel nützlicher, ihre Kinder einen Beruf erlernen zu lassen, der nicht eine so lange Studienzeit erfordert..."

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Frage: wie bescheuert muss man sein, um so etwas zu glauben - oder ist "Bin Ladin der Gog von Magog" ?
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Re: Hat Jesus je existiert

Beitragvon Logos » So 2. Sep 2007, 10:41

Jesus war und ist Schöpfungslogik in menschlicher Ausprägung

Wenn hier selbst Brights nach der Existenz eines vergotteten Gutmenschen mit Namen Jesus fragen, wird besonders deutlich, wie auch junge Denker dem Kurzschluss der Kirchenleere auf den Leim gehen. Folgerichtig müssen sie dann die ganze Theologie und Religionslehre als leeres Geschwätz, Abgerglaube abtun.

Seit ich vor ca. 20 Jahren an der Existenz eines Menschen mit Namen Jesus Zweifel bekam, bin ich bei der kritischen Forschung und ebenso der kirchlichen Dogmatik in die Lehre gegangen. Inzwischen bin ich gewiß, dass hinter der Gestalt Jesus weder ein junger Guru, noch kirchlicher Christusgott steht, der aus alten Mythen übernommen wurde.

Im Neuen Testament ist die antike Auseinandersetzung eines monontheistischen Bewusstseinswandels in damals verständlichen alten Bildern beschrieben: Vom abgrenzenden, blinden, tauben und rituserstarrten Gesetzesglauben im Tempelschatten zur universellen Wahrnehmung eines Schöpfers aufgrund des antik wissenschaftlich-philosophischen Weltbildes, in dem der Logos eine lebendige größe war. (Jedoch nicht pantheisitsch mit Gott gleichgesetzt wurde.)

Alle Fakten aufzählen zu wollen, die zu einer neuen Sichtweise des christlichen Glaubensgrundes zwingen, würde zu weit führen. Jeder Zuwachs an Wissen, jede neue Erkenntnisse, die von den Bibel- und Geschichtsforschern, den kirchlichen Dogmatikern, ebenso wie ihren Kritikern an Tageslicht kommt, weist darauf hin, dass die banale Vorstellung, die sich uns fest eingeprägt hat und von der alle aber(trotzt Wissen)gläubige wie atheistischen "Kirchenleerer" ausgehen, unhaltbar ist.

-Wer beispielsweise die Gnosis als urchristlich-philosophisch geprägtes Denken akzeptiert, die die gleiche Gestalt, die sich uns als wundertätiger Wanderguru eingeprägt hat, in scheinbar völlig absurder Weise ausmalt - der kann nicht einfach die Unmenge an Literatur über den lebendigen Logos als frommes Geschwätz abtun, sondern muss über griechisch-jüdische Glaubensaufklärer neu nachdenken.

-Wer weiß, dass Moses kein legendumwobener Volksbefreier ist, sondern seine reale Geschichte im rational durchdachten Monotheismus zu suchen ist, der sich aus Exilserfahrungen bzw. Kosmologien der Hebräer in antiken Hochkulturen ableitet. Oder auch David und Salomo keine Verherrlichungen menschlicher Könige sind, sondern für Schöpfungsweisheit stehen - der muss in neuer Weise nach dem Suchen, der von griechisch geprägten Denkern zur Zeitenwende als neuer Moses, wahrer König ... gesehen wurde.

-Wer auch bei den Kirchenvätern erkennt, dass sich die frühen Väter des christlichen Glaubens nicht um einen jungen Gott oder Gutmenschen gestritten haben, sondern die beste Darstellung des Gottessohnes, der in der Bildungshochburg Alexandrien im schöpferischen Prinzip, der Logik allen Werdens wahrgenommen wurde - der muss auch heute in neuer Weise nach dem suchen, der einzig auf den Schöpfer verweist.

Wer bisher das logischen Weltbild bzw. natürliche Werden ablehnte, weil er darin aufgrund seines Buchstabenglaubens den Gegener sah, kann unmöglich im natürlichen Logos den Grund seiner Lehre sehen.

Doch wer ein naturalistischtes Weltbild hat, sollte in neuer ernsthaft und wahrhaft aufgeklärter Weise über den geschichtlichen Jesus - und somit ein völlig neues christliches Selbst- und Weltbild - nachdenken können.

Unter "www.theologie-der-vernunft.de" hoffe ich weiter Denkanstöße geben zu können.
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Re: Hat Jesus je existiert

Beitragvon emporda » Di 4. Sep 2007, 05:11

Logos hat geschrieben:-Wer weiß, dass Moses kein legendumwobener Volksbefreier ist, sondern seine reale Geschichte im rational durchdachten Monotheismus zu suchen ist, der sich aus Exilserfahrungen bzw. Kosmologien der Hebräer in antiken Hochkulturen ableitet. Oder auch David und Salomo keine Verherrlichungen menschlicher Könige sind, sondern für Schöpfungsweisheit stehen - der muss in neuer Weise nach dem Suchen, der von griechisch geprägten Denkern zur Zeitenwende als neuer Moses, wahrer König ... gesehen wurde..

Alein die ersten Worte - wer weiß und rational durchdacht - zeigen deutlich wie wenig der Verfasser sich mit einfacher aber harter Logik auskennt. Woher soll denn jemand wissen, dass Moses dieses und jenes war

Moses ist samt seinen 5 Büchern ein Glaubensmärchen ähnlich Hänsel und Gretel, nur ein wenig älter. Zu der Zeit der Existenz Moses gab es kein Hebräisch, die Sprache/Schrift ist erst 300 Jahre später aufgekommen und dann noch als kaum zu unterscheidender Dialekt des Phönizisch (dem heutigen Süd-Libanon) mit gleicher Schrift. Nach einhelliger Meinung der Tanach-Historiker sind die ersten Bücher Moses in hebräischer Quadratschrift verfasst worde, die haben die frühern Israeliten erst rund 1000 Jahre nach Moses von den Aramäern kopiert. Die Griechen sind erst mit Alexander um 322 b.C. nach Ägypten gekommen und haben Alexandria gegründet, das war ebenfalls rund 1000 Jahre nach Moses. Wenn also die Moses Bücher griechische Denkansätze enthalten, dann ist das ein erster Beweis für ein Märchenbuch - in zeitlicher Relation gesehen wie die heutigen Geschichten von König Arthus und seiner Tafelrunde auf Camelot - es gibt keine Beweise aber wunderbare Beispiele von Heldenmut, edler Gesinnung, Treue und undendlicher Tapferkeit, alles notwendig um Idioten in Uniformen zu stecken und auf eine Idee zu trimmen.

Der Pharao, der Moses samt seinen Israeliten beim Auszug verfolgt haben soll und dabei elend im geteilten Roten Meer ersoffen ist, dessen Leiche liegt als Mumie im Museum in Kairo und hat nie im Wasser gelegen, sondern in einem Königsgrab. Man kann nie genau wissen, vielleicht hatten die damlas schon Doppelgänger wegen der vielen Morde ?

Ebensowenig konnten die Bücher und Gesetze Moses in Hieratischer Bilderschrift verfasst worden sein, es gab für den israelitischen Götzenkult im ägyptischen Hieratisch keine Schriftbilder, mit Bildern (Kartouchen) für Isis, Horus, Osiris usw. konnte man Israelitische Glaubensmystik nicht beschreiben. Nach fast 2 Generationen sprachen die Israeliten kaum etwas anderes als Hieratisch. Proto-Semitisch als Sprachvorgänger von Phönizisch dürften die Israeliten in Ägypten kaum gesprochen haben, woher hätten sie es kennen sollen. In Oberbayern oder dem Allgäu sprechen italienische Pizzabäcker und Gastarbeiter der 50er Jahre auch kein Ugaritisch (Pakistan), um die Relationen zu verdeutlichen.

Die Israeliten sind nach der Bibel mit 70 Mann nach Ägypten ausgewandert und nach nur 2 Generationen mit über 1 Millionen Mann nach Israel zurückgekehrt - wo kamen die blos alle her. Selbst Kanickelböcke können nicht so schnell hecken. Die Bevölkerung von ganz Ägypten war um 1490 b.C. nicht einmal so groß. Die Streitkräfte des damaligen "Weltreichs" Ägypten hatten in der Schlacht von Kadesh unter Pharao Thutmosis III allenfalls 1000 bis 1500 Mann, ein besseres Scharmützel von 2 größeren Räuberbanden. Moses Auszug aus Ägypten in 5er Reihen (so die Auslegung der Religionswissenschaftler) gäbe eine Marschkomlonne, die wäre länger als die Distanz Kairo-Jerusalem. Totaler Mumpiz

Das Salomo keine historische Getalt ist, das ist ein alter Hut. Rehabeam war nicht sein Sohn und Makeda - seine Geliebte und Königin von Saba, hat erst 100 Jahre später gelebt. Zu deren Existenz gibt es Funde von Ausgrabungen

Das obige Zitat zeigt, welch geschichtliche Aussagekraft der Text von Logos hat - NULL. Wenn man das nur verstehen kann, wenn man daran glaubt - nun dann sind wir bei einer weiteren Religion oder psycho-pathologisch einem Wahn
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Re: Hat Jesus je existiert

Beitragvon LOGOS » So 9. Sep 2007, 07:33

Es ist erstaunlich, wie gut manche Brights die Bibel kennen, dann an deren Buchstäblichkeit hängen bleiben und so immer wieder alles zu Märche erklären müssen. Genau das ist das Problem des schriftgeleerten "Kurz"-schluss, der einerseits zu kirchlichem Aberglaube führt, andererseits die Aufklärung in den nihilistischen Atheismus drängt. Mir ging es nicht darum, die Gestalt des Moses genau bestimmen zu wollen, sondern zu einem neuen Fragen nach dem Grund der Gestalten aufzufordern, die jenseits bisheriger Betrachtung nach dem Wort hört, das damals im kausalen Prozess kosmischen Werdens verstanden wurde: und somit nicht dort, wo heute im geheimnisvollen Hokus-Pokus bzw. jenseits des Naturwissens nach einer angeblichen Schöpfung oder einem Designer gefragt wird. Ob es um das buchstäbliche Verständnis von Schöpfung geht oder die biblischen Gestalten, so sind es die fest eingefleischten Vorurteile, die ein echt aufgeklärtes Nachdenken verhindern.

Wer die banale historische Kritik hinter sich lässt, dann nicht nur einfach alles als frommes Geschwätz verneint, sondern darüber nachdenkt, um was es den Verfassern der Schriften eigentlich ging, der stellt fest, dass es nicht um Moralpredigten geht, sondern den biblichen Bildern meist eine geistige Weiterentwickung und ihre Auseinandersetzung mit veraltetem Denken beschrieben wird. Mit dem Auseinandernehmen leerer Schriften ist es nicht getan. Dies war m.E. auch Thema des Neuen Testamentes, indem der schöpferische Logos (heute würden wir von einer naturalistisch-logischen Welterklärung sprechen) in menschlicher Gestalt zur Sprache gebracht wurde, sich mit Pharisäern und Schriftlehren auseinandersetzte.

Der Streit um Schöpfung oder Evolution wird demnach nur zwischen Schriftlehren ausgetragen, auch wenn sie sich als bright bekennen. Er löst sich auf, wenn wir vom Logos ausgehen, der zur Zeitenwende ein reale Größe, grund der Monotheismusreform war.
LOGOS
 

Re: Hat Jesus je existiert

Beitragvon Max » So 16. Sep 2007, 16:52

Wer die banale historische Kritik hinter sich lässt, dann nicht nur einfach alles als frommes Geschwätz verneint,
Mir erscheint es das einzig konsequente, entweder die gesamte Bibel für wahr zu halten oder die gesamte Bibel zu verwerfen. Einzelne Passagen herauszupicken, ist pure Willkür.

sondern darüber nachdenkt, um was es den Verfassern der Schriften eigentlich ging,
Wieso sollten die perversem und menschenverachtenden Priester, die vielen ideologisch-gefärbten, ungebildeten Überlieferer, die die Bibel verfasst haben, bitte etwas anderes gemeint haben, als das, was sie geschrieben haben?

der stellt fest, dass es nicht um Moralpredigten geht,
Dafür ist die Bibel zu ausdrücklich.

sondern den biblichen Bildern meist eine geistige Weiterentwickung
In welcher Hinsicht soll man sich denn weiterentwickeln, wenn man die Bibel liest. Mord, Frauenfeindlichkeit, Rassismus, Fremdenhass, Speziesismus, ein ekelhafter, tyrannischer Gott - das kann man doch höchstens als Anleitung nehmen, wie man es nicht machen soll.
Max
 
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Re: Hat Jesus je existiert

Beitragvon emporda » So 16. Sep 2007, 17:54

LOGOS hat geschrieben: um was es den Verfassern der Schriften eigentlich ging, der stellt fest, dass es nicht um Moralpredigten geht, sondern den biblichen Bildern meist eine geistige Weiterentwickung und ihre Auseinandersetzung mit veraltetem Denken beschrieben wird.

Das haben die Verfasser gleich mitgeliefert. Es sind die Vorschriften bis zu 1/3 des Einkommens im Tempel bei den Priestern abzuliefern, einen Reibach den man sich redlich mit dem Herrscher geteilt hat. Solange man die Menschen in geistiger Umnachtung halten konnte, funktionierte das System perfekt. Erst mit den Römern, die ihre eigene Götterwelt mitbrachten, installierten und darüber hinaus Steuern erhoben, kam es 66 n.C. zum Konflikt und zur Säkularisierung.

Letztendlich dienten diese "Steuern" in einer Theokratur nicht etwa kommunalen Einrichtungen zum Wohl der Menschen wie Straßen, Abwasser und Abfallbeseitigung, Sicherheit etc., sondern der Anhäufung und Zurschaustellung von Reichtum und Protz in Form von Palästen, Tempeln, Prunkgräbern und natürlich der Fettlebe dieser Drohnenklultur - Aristokratie. Gleichzeitig hatte sich diese Klasse so sehr an die Fettlebe gewöhnt, dass die wirtschaftlichen Ressourcen des eigenen armseligen Landes dafür nicht ausreichten. Also gehörten Eroberung und Ausbeutung der Nachbarländer zum alltäglichen Geschäft. Selbst das sehr frühe Jerusalem noch bekannt als Ur-u-salem wurde schon vom Vasallenkönig Abd Khiba unter Pharao Amenhotep IV (Echnaton 1353 – 1335 v.C.) regiert. Dabei hätte es doch der glorreiche Salomon sein sollen.

Bei den Beutezügen störte die sogenannte christliche Moral ebenso wenig wie 1500 Jahre später bei den Kreuzzügen. Etwa ab der 15.ten ägyptischen Dynastie waren alle "Königreiche" in Palästina nur tributpflichtige Vasallen der Ägypter, der Assyrer und der Babylonier, immer reihum in schöner Regelmäßigkeit mit zwischendurch neuen Ausbeutern wie die Hethiter, Griechen und Römer. Bei jedem Wechsel gab es neue Zerstörung, neue Götter, neue Herrscher und natürlich neue Steuern. Bekannt geworden ist ein römisches Steuerformular von 127 n.C., das bei Ausgrabungen gefunden wurde. Allerdings gab es Steuern schon seit etwa 3200 b.C.

Darüber hinaus unterstreiche ich jedes Wort, das Max geschrieben hat. Ich kenne die Bibel so gut wie gar nicht, sondern lese nur Kritiken darüber. Das ist schon schaurig genug. Unser Freund Logo macht den großen Fehler mit Gutmensch-Vorstellungen und Werten von Heute die Zeit von vor 2000 Jahren erklären zu wollen. Das gelingt niemals. Man muss sich gedanklich von allem trennen und versuchen die Möglichkeiten und Werte von damals zu erahnen und danach kann man vielleicht urteilen oder werten.

LOGOS hat geschrieben:Wer auch bei den Kirchenvätern erkennt, dass sich die frühen Väter des christlichen Glaubens nicht um einen jungen Gott oder Gutmenschen gestritten haben, sondern die beste Darstellung des Gottessohnes, der in der Bildungshochburg Alexandrien im schöpferischen Prinzip, der Logik allen Werdens wahrgenommen wurde - der muss auch heute in neuer Weise nach dem suchen, der einzig auf den Schöpfer verweist.

Hier zeigt Logos deutlich, dass er von Geschichte gar nichts kennt bzw. blind die Vorurteile und Wahrheiten wiedergibt, die ihm mit der Muttemilch eingetrichtert wurden.
http://www.earlychristianwritings.com/
Die geistige Elite in Alexandrien wie etwa Philon Judaeus (ca. 15 v.C. - 40 n.C.) mit seinen 50 Schriften hat über Jesus überhaupt nichts geschrieben. Man kannte zwar alte religiöse Texte, wiederholte sie in eigenen Schriften aber schrieb absolut kein Wort über den epochalen Jerusalemer Zeitgenossen. Die Jesuslegende ist erst lange nach 100 n.C. in Rom und nahen christlichen Centren entstanden, indem man fast alles aus anderen Heidenkulten kopierte und mit falscher Ortskenninis über Judäa aufmischte - Nazareth und Kapernaum wurden etwa um 300 n.C. erstmalig in Texten erwähnt und haben zur Zeit Jesu nicht einmal existiert.

Diese frühen Schreiber waren nur eifrige religiös orientierte Autoren, hatten keine Lexika, Reisebeschreibungen, Bilder, einschlägige Karten, Angaben über strukturelle und politische Verhältnisse der weit entfernten Landstriche, keine Ahnung von der jeweiligen Sprache und keinen Schimmer von den zeitlichen Abständen der handelnden Personen. Es gab keinen übergeordneten Kalender, alle Zeitangaben bezogen sich immer nur auf das X-te Regierungsjahr des jeweils lokalen Herrschers. Wann das aber in Bezug zum Regierungsjahr des jeweiligen römischen Kaisers war bzw. wieviel Jahre dazwischen lagen, das war raten wie in der Lotterie. Wer es nicht glaubt, der möge berechnen wie alt jemand im 3.ten Regierungsjahr von Kanzler Schmidt war, der im 5.ten Regierungsjahr vom Vater des König Hassan I von Marokko geboren wurde - alles ohne Dezimalsystem, nur mit römischen Zahlen und ohne Hilfe von Lexika oder Wikipedia. Die Resultate waren entsprechend, alles frei phantasiert. Zur Zeit der ersten Bibelfassung um 370 - 390 n.C. war deren Autor Hieronymus, vormals Sekretär des Papstes, der einzige Priester des Vatikans, der Hebräisch lesen konnte und niemand konnte sein Textverständnis hinterfragen.

Diese frühen Evangelien sind vergleichbar mit Holywood-Drehbüchern wie etwa zum Film Ben Hur. Historisch real an der Geschichte ist die Existenz von Judäa und Jerusalem, die militärische Besetzung als Garantie der römischen Macht sowie das Freizeitvergnügen der Legionäre mit ihnen altbekannten Sportarten samt Saufgelagen. Aus diesem banalen und nur auf Wirkung angelegtem Text lesen die Religionsfantasten sogar heraus, das das zweite Pferd von rechts im Gespann von Ben Hur ein direkter Urahn ihres Reitpferdes ist, mit dem sie jedes Wochenende in der Natur unterwegs sind.
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Re: Hat Jesus je existiert

Beitragvon Logos » Do 11. Okt 2007, 06:50

Wer sitzt wirklich den Vorurteilen auf, die ihm mit der Muttermilch eingetrichtert wurden?

Liegt nicht gerade darin das Problem, dass selbst aufgeklärte Denker wie die Brights der von Mutter Kirche/Tradition vorgegebenen Lehre auf den Leim gehen, nicht über die Logik/Kausalität des natürlichen Werdens (den im Wissen der Welt immer deutlicher werdenen Logos) als den eigentlichen urchristlichen und damit universellen Offenbarer, Erneuerung dekadenten Aberglaubens nachdenken können, sondern alles als Lug und Trug verneinen müssen?

Wer bei der Frage nach der Existenz Jesus nur nach einem vergotteten Guru, Gutmenschen... fragt, nur entleere Dogmen nachblättert, wie er dies bisher eingetrichtert bekam, der

-muss die christliche Glaubenslehre als geheimnisvolles leeres Geschwätz ablehnen,
-kann den von Philon von Alexandrien als Gottessohn gesehenen Logos alles Lebens nicht mit dem kosmisch-geschichtlichen Grund christlichen Glaubens bzw. dessen Person (menschlicher Rolle/Aufgabe) in Verbindung bringen,
-liest die Evangelien wie fromme Märchenbücher, geht allenfalls davon aus, dass alte Mythen neu sortiert wurden,
-wird jeden Glauben als ein überkommenes Träumen gegen oder jenseits alles Wissen der Welt um das kausale kreative Werden sehen...

Doch sind die Vorurteile noch haltbar, dass
-der christliche Logos, über den am Anfang der kirchlichen Lehre nachgedacht und gestritten wurde,
nur ein Mythos war,
-die Gnosis als inzwischen anerkannte urchristliche Erkenntnislehre, die sich uns durch neue Funde immer mehr aufblättert, nur persönlich-frommen Innenansichten entsprang,
-die damals gefassten christlichen Bedeutungsinhalte nur leere propagandistische Lehren waren, wie wir sie heute von der Theologie täglich hören oder als taube Dogmen lesen?

(hierzu auch: http://www.theologie-der-vernunft.de)

Mir geht es weder um die Verteidigung biblischer Aussagen, noch alter Glaubensdogmen.

Wo der Logos aller Natur bzw. des natürlichen Wissens der Welt als das eigentliche "Schöpfungswort" bzw. die ewige "Weisheit" verstanden wird,
-die am Anfang des Monotheismus stand,
-ewig neu personifiziert werden musste, um sie vermittelbar zu machen,
-verstanden und bewahrt zu werden,
-so auch zur christlichen Reform führte,
da entsteht ein völlig neues Glaubensverständnis.

Wenn vorurteilfrei über den Logos aller Natur als Grund urchristlichen Glaubens nachgedacht werden könnte:
-wäre es absurd, die biblisch-buchstäbliche Schöpfungslehre im Biologieunterricht einzuführen, sondern würde die naturalistische Sicht der Welt zur Grundlage des aufgeklärten Nachdenkens über den Glauben werden,
-würden die Menschen nicht mehr Buchstaben und leeren Tradtionen hintergerjagen oder diese verjagen wollen, sondern sich am lebendigen Logos orientieren - ohne in reine Naturgesetzlichkeit oder allein menschliche Moral verfallen zu wollen.

Gesucht wird der aufgeklärte Mensch,
-der nicht traditionellen Gesetzlichkeiten und Moralvorstellungen nachhinkt,
-an alten Bildern klebt oder diese einfach verneint,
sondern
-sich in Begeisterung für eine ganz natürliche Sinngebung,
-einen in Biologie und Geschichte neu erkennbaren Logos,
-der auf Grundlage seiner kulturellen Vorprägung auf den einen universellen unsichtbaren Schöpfer verweist, über den nichts weiter gesagt werden kann,
schöpfungsvernünftig (ökologisch und weltkökonomisch) verhält.

Allein sich über den Aberglaube witzig zu machen ist zu wenig. Ein völlig neuer Verstand des altbekannten Schöpferwortes und dessen ewiger Personifizierung kann Problemlösung bringen.
Logos
 

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