spacetime hat geschrieben:Wie merken das Tiere eigentlich vor Katastrophen?
Gar nicht. Zumindest nicht regelmäßig.
Ein Grund für tatsächliche "Nervosität" unter Tieren vor Katastrophen wie Vulkamausbrüchen und Erdbeben ist, dass sie einfach noch bessere oder andere Sinne haben (siehe auch Klaus' Beitrag). Viele Tiere haben bessere Nasen, viele Tiere tragen ihre bessere Nasen tiefer am Boden. Austretende Gase sind oft schwerer als Luft, auf jeden Fall sind die Gase in Austrittsnähe auch noch höher konzentriert.
Viele Tiere reagieren auf leichte Bodenbewegungen auch viel sensibler, möglicherweise auch weil bei Vierfüßern der (relative) Abstand größer ist.
Der Mensch ist sehr ein Augentier, was er nicht sieht, benötigt ein viel höhere Schwelle wahrgenommen zu werden. Tiere sind einfach oft viel nervöser und reagieren entsprechend auf Reize, bei denen der Mensch sich träge (in Gedanken) noch einmal umdreht und "weiterdöst" (muss nicht schlafen sein, sondern einfach nicht darauf seine Aufmerksamkeit richten). Wer Tiere hat und/oder kennt, wird wissen. Bringst du (als Beispiel) in einen Pferdestall (oder andere Ansammlung von Tieren) ein ungewöhnliches, einmaliges, leises Geräusch, so sind die meisten Tiere dort solange nervös bis sie es wieder vergessen haben (kann durchaus ein bisserl dauern) oder bis sie von der Harmlosigkeit überzeugt wären. Menschen - sollten sie je beunruhigt sein -wenn sie nichts sehen sind meist sofort wieder beruhigt. Erst wenn das ungewöhnliche Geräusch sich wiederholen würde, würden sie nachsehen. Pferde wären da schon eher in heller Panik. (dummer Igel, was muss er auch schmatzend durchs Heu laufen
)
Das zweite ist aber auch die Phantasie des Menschen. Im Allgemeinen wird ja
nachher behauptet, dass die Tiere
vorher "nervös" waren.
'Jegliche "ungewöhnliche" Bewegung' der Tiere - falls vorhanden - von vorher, wird nachher als Anzeichen gewertet. Auch neigt Mensch dazu, eine Beobachtung die er erwartet (weil man erzählt hat dies werde/würde so sein), unbewusst sich selber hinzudichten. Test über die Zuverlässigkeit von Zeugenaussagen bestätigen dies. Was erwartet wird das vorfällt, wird so gesehen, auch wenn es gar nicht war. (Auch ohne vorsätzliches Aufschneiden oder Lügen)