Warum Religionen nicht moralischer machen

Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon Jakob » Di 27. Nov 2007, 17:31

JustFrank hat geschrieben:Sie wissen einfach nicht, dass sie lügen. Sie wissen nämlich auch nicht, dass das was sie als Wahrheit empfinden in Wirklichkeit ein äusserst fragiles Gebilde aus Legenden, Übertreibungen, Verdrehungen und Erfindungen ist. Genauso wenig wissen sie, dass sie den ganzen Kram zu einem bestimmten Zweck glauben sollen und dass bestimmte Leute ihren Nutzen daraus ziehen.


Natürlich wissen sie, daß sie lügen. Zumindest hier in Europa und anderen technisierten Regionen der Welt, in denen man guten Zugang zu Informationen hat. Anhand einer durchschnittlichen Schulbildung kann man, sofern man will, das System Religion durchschauen und als faktisch unwahr erkennen. Die meisten Gläubigen wollen aber einfach nicht. Sowas nenne ich grob fahrlässige Unwissenheit und das ist in diesem Zusammenhang gleichwertig mit bewußtem Lügen.

Wenn hierzulande tatsächlich einer nicht weiß und wirklich nicht wissen kann, daß Religion offensichtlich unwahr ist, dann muß er schon extreme geistige Defizite haben.

(Ich weiß, daß das sehr scharf formuliert ist und hoffe , daß dies niemand als persönliche Beleidigung auffaßt.)
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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon trazy » Di 27. Nov 2007, 17:52

Jakob hat geschrieben:
JustFrank hat geschrieben:Sie wissen einfach nicht, dass sie lügen. Sie wissen nämlich auch nicht, dass das was sie als Wahrheit empfinden in Wirklichkeit ein äusserst fragiles Gebilde aus Legenden, Übertreibungen, Verdrehungen und Erfindungen ist. Genauso wenig wissen sie, dass sie den ganzen Kram zu einem bestimmten Zweck glauben sollen und dass bestimmte Leute ihren Nutzen daraus ziehen.


Natürlich wissen sie, daß sie lügen. Zumindest hier in Europa und anderen technisierten Regionen der Welt, in denen man guten Zugang zu Informationen hat. Anhand einer durchschnittlichen Schulbildung kann man, sofern man will, das System Religion durchschauen und als faktisch unwahr erkennen. Die meisten Gläubigen wollen aber einfach nicht. Sowas nenne ich grob fahrlässige Unwissenheit und das ist in diesem Zusammenhang gleichwertig mit bewußtem Lügen.

Wenn hierzulande tatsächlich einer nicht weiß und wirklich nicht wissen kann, daß Religion offensichtlich unwahr ist, dann muß er schon extreme geistige Defizite haben.

(Ich weiß, daß das sehr scharf formuliert ist und hoffe , daß dies niemand als persönliche Beleidigung auffaßt.)


Genau meine Worte, meine Gedanken. Genau das! Das ist das was ich denke. Grobe Fahrlässigkeit und so weiter.

Wer hier argumentiert, dass die Gläubigen einfach nur irrational sind und wirklich in der Mehrzahl glauben, der ... naja ... der versteht NICHTS.

LinuxBug hat geschrieben:A: Sie wissen einfach nicht, dass sie lügen.
B1: Menschen entscheiden sich bewusst einer Religion beizutreten und
B2: sie verpflichten sich, sich belügen zu lassen und diese Lügen weiterzuverbreiten.
C: Du unterstellst, dass sie sich ihrer Handlungen bewusst sind.
D: Jemand der sich einer Lüge anschließt, wird zum Lügner.
E: Religion ist leicht als Lüge zu entlarven.

A: Sie sind dir überlegen, weshalb du so denkst
C: Das unterstelle ich auch und mehrere unterstellen das hier
E: NEIN. Zu entlarven nicht, aber zu begreifen.
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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon LinuxBug » Di 27. Nov 2007, 18:57

trazy hat geschrieben:Wer hier argumentiert, dass die Gläubigen einfach nur irrational sind und wirklich in der Mehrzahl glauben

Ich argumentiere weder das eine noch das andere. (Ich wollte bloß Frank zeigen, wo er widersprüchlich argumentiert hat)
trazy hat geschrieben:A: Sie sind dir überlegen, weshalb du so denkst

Erstens nicht mein Punkt, sondern Franks. Zweitens sind sie nicht überlegen, sondern ignorant und für mich gibt es da noch einen Unterschied :^^:
trazy hat geschrieben:C: Das unterstelle ich auch und mehrere unterstellen das hier

es ist mir total egal, wieviele Leute eine konträre Position vertreten, wenn kein Argument gegen meine gebracht wird :hust

Jakob hat geschrieben:Natürlich wissen sie, daß sie lügen. [...] Wenn hierzulande tatsächlich einer nicht weiß und wirklich nicht wissen kann, daß Religion offensichtlich unwahr ist, dann muß er schon extreme geistige Defizite haben.

Ich denke nicht, dass sie es wissen, wenn ihnen von klein auf beigebracht wird, dass es eine nichtaufhebbare Trennung zwischen Wissen und Glauben gibt, die man auch braucht um ein moralisches und sinnerfülltes Leben zu führen. Woher sollten sie es auch wissen? Nur weil Informationen zur Verfügung stehen, heißt das nicht, dass irgendjemand sie auch benutzen würde (bei manchen Sachen braucht man auch einen Lehrer um es zu verstehen, der auch erkennen kann, wo eventuell Basiskenntnisse fehlen....) :pfeif:

Dass die meisten Gläubigen "nicht wollen" glaub ich gerne, sie haben ja auch keinen Grund zum Wollen. Ignorance is bliss! :mg:
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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon v.a.n. » Mi 28. Nov 2007, 07:23

Jakob hat geschrieben:Natürlich wissen sie, daß sie lügen. Zumindest hier in Europa und anderen technisierten Regionen der Welt, in denen man guten Zugang zu Informationen hat. Anhand einer durchschnittlichen Schulbildung kann man, sofern man will, das System Religion durchschauen und als faktisch unwahr erkennen. Die meisten Gläubigen wollen aber einfach nicht. Sowas nenne ich grob fahrlässige Unwissenheit und das ist in diesem Zusammenhang gleichwertig mit bewußtem Lügen.

Wenn hierzulande tatsächlich einer nicht weiß und wirklich nicht wissen kann, daß Religion offensichtlich unwahr ist, dann muß er schon extreme geistige Defizite haben.
das ist für mich eine sehr abgehobene und arrogant wirkende Position.
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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon stine » Mi 28. Nov 2007, 09:06

Ich denke auch nicht, dass alle Christen oder sonstwie Gläubige "lügen", weil sie sich bewußt an einen Gedanken anschließen, der für sie nachvollziehbar ist. Auch denke ich nicht, dass alle einem "geistigen Defizit" unterliegen. Wie die Gehirnforschung zeigt, gibt es eben unterschiedlich veranlagte Menschen und wer bestimmt, natürlich gesehen, was richtig und was falsch ist?

Jede Religion (auch der Glaube an bestimmte Staatsformen) beinhaltet Ideologien, die man als richtig oder falsch empfinden kann. Wer sie als richtig empfindet, wird sich anschließen und wer nicht, wird es nicht tun. Daraus zu schließen, dass alle Andersdenkenden Idioten sind, ist etwas engstirnig. Natürlich kann man darüber streiten, welche Ideologie Sinn macht und welche nicht. Aber selbst hier wird, wenn sich jemand erst einmal entschieden hat, oft kein gemeinsamer Konsens gebildet werden können.

Wir sehen das tagtäglich in unserer Parteienlandschaft.
Zwei Leute - zwei Meinungen.
Deshalb ist aber nicht einer von beiden doof.

Was die Mitläufer betrifft, so machen selbst die sich Gedanken darüber, WO sie mitlaufen. Und genau deshalb "lügen" sie nicht, sondern sind überzeugt davon, das Richtige zu tun. Sind sie es einmal nicht mehr, so werden sie das System ohnehin in Frage stellen.

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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon JustFrank » Mi 28. Nov 2007, 09:33

Nein Stine,

bei zwei Meinungen ist nicht automatisch einer doof, solange jede Meinung eine reale Basis hat.

Bei Religionen fehlt genau diese Basis, weshalb hier die religiöse Seite schlicht und simpel Unrecht hat.
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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon trazy » Mi 28. Nov 2007, 11:50

LinuxBug hat geschrieben:
trazy hat geschrieben:A: Sie sind dir überlegen, weshalb du so denkst

Erstens nicht mein Punkt, sondern Franks. Zweitens sind sie nicht überlegen, sondern ignorant und für mich gibt es da noch einen Unterschied :^^:

Du hast es einfach nicht verstanden. Ich habe geschrieben sie seien dir überlegen, weil sie besser schaustellen können. Weil sie dir weis machen können sie würden glauben. Sie sind so intelligent und durchdacht, dass sie das perfekt beherrschen. Du sollst nur denken, dass sie ignorant seien. Viele glauben wirklich, aber die Eliten sind die Kontrolleure dieser wirklich gläubigen. Die ungläubigen in den Glaubensgemeinschaften sind die Chefs. Unter den obersten Kirchenvertretern sind weniger echte gläubige wette ich, als unter den Kirchen-Konsumenten.

LinuxBug hat geschrieben:
trazy hat geschrieben:C: Das unterstelle ich auch und mehrere unterstellen das hier

es ist mir total egal, wieviele Leute eine konträre Position vertreten, wenn kein Argument gegen meine gebracht wird :hust
Anstelle ausschliesslich nur Argumente zu brauchen kannst du auch meiner Erfahrung trauen. Darum geht es mir.


Jakob hat geschrieben:Ich denke nicht, dass sie es wissen, wenn ihnen von klein auf beigebracht wird, dass es eine nichtaufhebbare Trennung zwischen Wissen und Glauben gibt, die man auch braucht um ein moralisches und sinnerfülltes Leben zu führen.

Weißt du, so wie du denken sehr viele Menschen. So sollen Sie auch denken. Die Atheisten sollen die Kirchen und Sekten nicht durchschauen, auch den Kommunismus nicht und sonsige Denkgebäude, die nicht haltbar sind. Alles läuft auf Manipulation hinaus.

Ohne die Manipulatoren gäbe es wahrscheinlich nur einzelne Esoteriker und keine Kirchen. Staatsbürgerkunde so ideologisierend in der DDR wäre nicht nötig gewesen, wenn man ein funktionierendes System darbieten würde. Das heißt, alles in allem,

dass es immer Manipulatoren gibt, die den Glauben vermitteln. Es wird ein Ungleichgewicht der Realität hergestellt, dass nur die Manipulatoren begreifen, oder zumindest noch weit besser als die Atheisten. Menschen mit einem konkreten falschen Weltbild handeln nicht adäquat. Der Manipulator weiß wie sie ticken, wie ihre Denkschema ablaufen und kann damit passend den Einfluss ausüben, um irgendetwas zu erreichen.

Die Eliten, die die Gläubigen um sich schaaren verfolgen gute oder schlechte Ziele, aber sie beherrschen ihre Gefolgschaft mit nackter Manipulation und extrem gut durchdachter Psychologie. Das ist ein Erfahrungswert. Wie soll ich das Beweisen.

Theologie ist ein Studium. Theologie verfolgt pragmatische Zwecke. Wer das verlacht, der will nicht darüber nachdenken. Wer das verlacht, der unterstellt mir vielleicht ich würde für den Glauben argumentieren. Die Denkweise, dass DIE ANDEREN, von WOANDERS oder von FRÜHER einfach dumm waren in irgendwelchen Zusammenhängen ist dumm.
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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon stine » Mi 28. Nov 2007, 13:58

trazy hat geschrieben:Die Eliten, die die Gläubigen um sich scharen verfolgen gute oder schlechte Ziele, aber sie beherrschen ihre Gefolgschaft mit nackter Manipulation und extrem gut durchdachter Psychologie. Das ist ein Erfahrungswert.

Das trifft sicher auf manche Mitwirkende an der zweiten Stelle der Hierarchie zu. Dort, wo es darum geht nach oben zu buckeln und nach unten zu treten. An der Spitze ist man sicher von "seiner" Ideologie überzeugt, sonst könnte man nicht so überzeugend so lange durchhalten. Dies gilt insbesondere auch für politische Ideologien.

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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon trazy » Do 29. Nov 2007, 11:50

stine hat geschrieben: An der Spitze ist man sicher von "seiner" Ideologie überzeugt, sonst könnte man nicht so überzeugend so lange durchhalten. Dies gilt insbesondere auch für politische Ideologien.
LG stine

Umgekehrt: An die Spitze kommt man eher wenn man nicht daran glaubt, weil man das System durchschauen kann und am Besten schaustellen kann.
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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon LinuxBug » Do 29. Nov 2007, 12:10

Dann sollten wir uns vielleicht mal um ein paar Posten bewerben :^^:
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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon stine » Do 29. Nov 2007, 13:48

trazy hat geschrieben:
stine hat geschrieben: An der Spitze ist man sicher von "seiner" Ideologie überzeugt, sonst könnte man nicht so überzeugend so lange durchhalten. Dies gilt insbesondere auch für politische Ideologien.
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Umgekehrt: An die Spitze kommt man eher wenn man nicht daran glaubt, weil man das System durchschauen kann und am Besten schaustellen kann.


Kommt darauf an, was du für die "Spitze" hältst. Honecker war bestimmt bis zuletzt von seinem Staatsmodell überzeugt. Und Hitler ebenso. Auch Saddam Hussein und wie sie alle heißen. Die obersten Führer waren immer von IHRER Idee überzeugt.
Die zweite Riege ist die zielgerichtete, die durchschaut, auf welche Knöpfe man drücken muß, um oben zu bleiben und von unten zu profitieren.
Wahrscheinlich auch in der Kirchenriege.

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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon emporda » Do 29. Nov 2007, 14:04

Jakob hat geschrieben:Natürlich wissen sie, daß sie lügen. Zumindest hier in Europa und anderen technisierten Regionen der Welt, in denen man guten Zugang zu Informationen hat. Anhand einer durchschnittlichen Schulbildung kann man, sofern man will, das System Religion durchschauen und als faktisch unwahr erkennen. Die meisten Gläubigen wollen aber einfach nicht. Sowas nenne ich grob fahrlässige Unwissenheit und das ist in diesem Zusammenhang gleichwertig mit bewußtem Lügen.

Wenn hierzulande tatsächlich einer nicht weiß und wirklich nicht wissen kann, daß Religion offensichtlich unwahr ist, dann muß er schon extreme geistige Defizite haben.

Das trifft m.E. ziemlich gut den Kern und teilt die sogenannten Gläubigen in 4 Gruppen

1) Die Gruppe denen bewußt ist, das es sich um ein mythisches Lückengebäude handelt. Das ist die Führungsschicht der sogenannten göttlichen Kultur, die private Machtgelüste befriedigen als auch Profit für die eigene Existenz daraus ziehen. Diese Leute sind moralisch total korrupt, würden sie die von Ihnen gepredigten Moralansprüche wirklich einhalten, dann wäre der Spuk Religion sofort beendet. Sie müssen nur dafür sorgen, daß die nachgeordneten Gruppen zahlenmäßig stark bleiben und das notwendige Geld beschaffen.

2) Die Gruppe mit den manipulierten grauen Zellen, bei denen im Kopf fabrizierte Erinnerungen und Phantasien zur nicht existenten Realität werden, indem es zwischen dem für Gefühl zuständigen frontparietalen Region und dem fürs tatsächliche Erkennen zuständigen medialen Temporallappen (MTL) zu Überlagerungen kommt. In leichten Fällen gibt es nur die "deja vue" Erlebnisse, das eben Erlebte gab es doch früher schon einmal - natürlich nicht es wurde jeweils nur an verschiednen Orten 2 Mal gespeichert.
Diese Menschen glauben wirklich an das was sie reden und agieren als sei es Realität, sie sind durch keine logischen Gründe davon abzubringen. Medizinisch gesehen liegt hier ein psychopathologischer Wahn vor, der in extremen Fällen für eine geschlossene Anstalt oder eine Klosterzelle reicht, wo man dann nach den Worten des Vatikans spirituell erneuert wird. Diese Runderneuerung geschieht mit Tausenden von schwulen und pädophilen Priestern, die so dumm oder triebhaft waren sich erwischen zu lassen. Homosexualität ist nach theistischer Wissenschaft nur eine falsche Einstellung und keine genetische Veranlagung - also ein persönlicher Defekt und sündige Verfaßtheit (Ratzinger).

3) Die Gruppe denen das ganze religiöse Brim-Bram-Brorium suspekt ist, die aber nicht über ihren Schatten springen können. Die Vorpragrammierung in der Kindheit vom Gute-Nacht-Gebet, der frommen Kindergartentante, die beeindruckenden Geschichten im Religionsunterricht, der heiligen Kommunion bis hin zum Druck des gesellschaftlichen Umfeldes ist zusammen so stark, das man innerlich kapituliert - Religion ist ja nicht Schlechtes. Die Absurditäten und Verbrechen weren komplett ausgeblendet. Diese für die Superfrommen durch Schwund hochgefährdete Gruppe wird von der betenden Mumie in Rom wie folgt klassifiziert:
Wer nicht die unfehlbaren Inhalte des christlichen Glaubens ohne Zweifel, ohne Kritik und Vorbehalte annimt, der hat nach der katholischen Glaubenskongreation einen persönlichen Defekt, ein ungenügend gebildetes Gewissen, eine sündige Verfaßtheit und huldigt der Untreue gegen den Heiligen Geist. (Ratzinger Mai 1990 als Großinquisitor). Angst, Verteufelung und Druck der Gemeinschaft motivieren

4) Die Gruppe der geistig umnachteten, die absolut alles glauben was man ihnen erzählt. Es kommt ja von einer höheren studierten Autorität, muß also stimmen. Man kann ja nicht einmal selber nachlesen, dazu reicht das Wissen und Können nicht aus. Und im Fernsehn bringen sie es auch, also ist es wahr.
Zuletzt geändert von emporda am Do 29. Nov 2007, 15:13, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon stine » Do 29. Nov 2007, 14:17

Lieber emporda,

ich stelle in deinen Posts immer wieder einen tiefgründigen Hass auf die Katholische Kirche und ihrer gläubigen Christen fest. Ob in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden, oder ob einige schwarze Schafe viel Unheil angerichtet haben oder ob mancher Bischof als "Ungläubiger" sein Salär an der falschen Stelle bezieht, ist eine fatale Sache, aber es lässt sich doch nicht abstreiten, dass der Glaube vielen Menschen auch seelischen Beistand brachte und immer noch bringt.
Ich frage mich, was du SELBST, mit der Kirche und ihren Mitarbeitern, erlebt haben mußt, um sooo eine Aversion täglich pflegen zu müssen.

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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon emporda » Do 29. Nov 2007, 14:24

stine hat geschrieben:Lieber emporda,

ich stelle in deinen Posts immer wieder einen tiefgründigen Hass auf die Katholische Kirche und ihrer gläubigen Christen fest. Ob in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden, oder ob einige schwarze Schafe viel Unheil angerichtet haben oder ob mancher Bischof als "Ungläubiger" sein Salär an der falschen Stelle bezieht, ist eine fatale Sache, aber es lässt sich doch nicht abstreiten, dass der Glaube vielen Menschen auch seelischen Beistand brachte und immer noch bringt.
Ich frage mich, was du SELBST, mit der Kirche und ihren Mitarbeitern, erlebt haben mußt, um sooo eine Aversion täglich pflegen zu müssen.LG stine

Außer daß ich mich hervorragend amüsiert habe, hatte ich mit denen keinerlei Berührungspunkte. Als (in Bayern) der Relgigonslehrer merkte, das wir 13 und 14-jährigen immer nur die Wichsflecken auf seiner Sutane gezählt haben, bin ich als ungetaufter Evangele aus jedem Religionsunterricht rausgeflogen und hatte 2 Mal die Woche eine schöne Freistunde um Hausaufgaben zu machen.
Vorher hatte ich als armes Flüchtlingskind weder ein eigenes Bett noch ein Buch, aus dem man schöne Geschichten hätte vorlesen können. Wir haben in Fischkuttern, in Turnhallen, in Klassenzimmern, in Kapellen, in Bordells zu vielen Menschen auf Strohsäcken gehaust und waren Futter für das Ungeziefer. Am Leben erhalten hat uns die tägliche englische Schulspeisung (Flensburg) aus Trockenmild und Keksen. Sonst gab es 2 Jahre lange nur Steckrüben.

Dafür konnte ich mit 7 Jahren (Jahrgang 1938) ein Maschinengewehr laden und erkannte am Ton den Unterschied zwischen deutschen und englischen Jagdbombern - nur bei den letzten mußte man runter vom Wagen und rein in den Straßengraben ganz gleich wie hoch der Dreck war. Wer das nicht lernte, der hat das Kriegsende nicht erlebt. Wegen der Diskrepanz zwischen dem frommen Gesülze und der erlebten Realität hat mich als Kind Religion angewiedert, in dem Aspekt war ich mit 8 Jahren schon erwachsen. Das Seeufer um die Insel Lindau war eine einzige Müllhale für Waffen und Munition der ehemaligen Wehrmacht. Viele Mitschüler haben sich im Umgang damit die Finger weggesprengt, sind erblindet oder haben sich gar mit verrosteten Waffen erschossen. Da ich das Zeug gut genug kannte, ist mir nie etwas passiert, wenn wir Munition und Flakgranaten im Lagerfeuer verbrannt haben. Im Frühjahr bei Niedrigwasser lagen die überall zu Tausenden rum.

Beruflich mußte ich immer ergründen und auch wissen, warum Menschen das nicht machen was sie machen sollen, oder das machen was sie eigentlich nicht sollen und für beides auch noch bezahlt bekommen. Davon kann ich nicht ablassen.
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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon emporda » Do 29. Nov 2007, 15:21

stine hat geschrieben:Kommt darauf an, was du für die "Spitze" hältst. Honecker war bestimmt bis zuletzt von seinem Staatsmodell überzeugt. Und Hitler ebenso. Auch Saddam Hussein und wie sie alle heißen. Die obersten Führer waren immer von IHRER Idee überzeugt.LG stine

Da liegst Du verkehrt. Als Hess nach Stalingrad vorsichtig einen Dialog mit England erwähnte, soll Hitler (nach Zeugen) gesagt habe - da brauchen sie gar nicht dran zu denken, mit mir redet keiner mehr (er meinte 1938 München). Folglich war Hitler klar, es bliebt ihm trotz minmalster Chance nur Durchhalten und auf ein Wunder hoffen. Der Tot von Millionen war ihm als kranker Egomane vollkommen egal, das hatte er schon mit den Juden bewiesen. Hess hat an seine Idee wie auch an Hitler geglaubt, deswegen ist er nach England geflogen um einen Separatfieden auszuhandeln.
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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon trazy » Fr 30. Nov 2007, 09:12

emporda hat geschrieben:Folglich war Hitler klar, es bliebt ihm trotz minmalster Chance nur Durchhalten und auf ein Wunder hoffen. Der Tot von Millionen war ihm als kranker Egomane vollkommen egal, das hatte er schon mit den Juden bewiesen.


Entschuldigung, dass ich mit dieser Nachricht hier nur unterstreichen moechte, was du schreibst, aber das ist mir wichtig. Ich koennte mehr dazu schreiben, will aber nicht vom Thema abkommen. Ich finde das sooo wichtig fuer das Verstaendnis vieler, wie solche Luegensysteme funktionieren. Aber was waere dir wichtiger, ein qualvoller eigener Tod oder der anderer Menschen? Ich finde die Handlungsweise schon sehr egomanisch, aber nicht krank, auch wenn Hitler krank war (vor Angst).

Zurück zum Thema: Wenn die Elite der Lügensysteme, der Ideologiesysteme und Glaubenssysteme nicht von der Lüge wüssten, dann würden diese Systeme nicht existieren bzw. nie existiert haben.

Solche Systeme existieren deshalb, weil es Unterschiede in Intelligenz, Cleverness, Schaustellerisches Können, Dreistigkeit und Skrupellosigkeit gibt. Wären alle Menschen gleich Intelligent, clever, dreist, skrupellos und könnten gleich gut schaustellen, dann gäbe es keine Lügensysteme. So lange das aber so ist, so werden sich automatisch solche Lügensysteme bilden, weil es Unterlegenheit und Überlegenheit gibt.
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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon emporda » Fr 30. Nov 2007, 19:02

trazy hat geschrieben:Entschuldigung, dass ich mit dieser Nachricht hier nur unterstreichen moechte, was du schreibst, aber das ist mir wichtig.

Dazu noch eine Information:

Wissenschaftler des Institute for Social Research der Universität von Michigan fanden heraus, daß Lesen über Gewalt im Namen Gottes bei durchschnittlichen Religiösen als auch bei Nichtreligiösen Aggressionen weckt. Brad Bushman, Professor der Psychologie und Kommunikation am ISR betont, daß die Beweise zur Bestätigung dieser Hypothese mittels Gruppen von Universitätsstudenten gewonnen wurden, die nicht dem Typ von Terroristen entsprachen, die Zivilisten in die Luft sprengen. Sogar bei nicht religösen Teilnehmern führte Kontakt mit gottgewollter Gewalt in der Folge zur einer Aggressionssteigerung. Daß diese Wirkung bei solch einer Gruppe festgestellt wurde, belegt den heimtückische Einflusses von verkündeter Gewalt in literarischen Schriften, Computerspielen und Predikten von Heilsverkündern aller Art und Richtungen.

Es ist in diesem Sinn ist es - ohne jede persönliche Wertung - geradezu wichtig die Kommentare von Stine zu lesen. Sie geht diesen Manipulatorer menschlicher Gehirne und Wahrheitsverdrehern unbewußt auf den Leim. Nach Stines Schreibe muß es ein tranzendentes Logos geben, sonst kann die Welt nicht existieren und die Menschen wären auf ewig unglücklich.
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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon stine » Fr 30. Nov 2007, 19:26

Naja, dass DU besonders glücklich bist in deinem Unglauben, lieber emporda, das lese ich nicht gerade aus deinen Zeilen.

Sei lieb gegrüßt von stine
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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon JustFrank » Fr 30. Nov 2007, 20:05

stine hat geschrieben:Naja, dass DU besonders glücklich bist in deinem Unglauben, lieber emporda, das lese ich nicht gerade aus deinen Zeilen.


Wie kommst du nur auf die Idee, dass jemand ohne Glaube aus eben diesem Grund unglücklich sein müsste?

Die meisten Atheisten haben sich ganz bewusst für diesen Weg entschieden, weil sie sich ganz bewusst die Welt anschauen.

Das klingt für mich weit glücklicher, als wenn ich dahingehend manipuliert durchs Leben laufen soll, dass ich mit einem Glauben zwangsweise infiziert wurde und dieser Glaube nichts als leeres Gefasel ist.
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Re: Warum Religionen nicht moralischer machen

Beitragvon stine » Fr 30. Nov 2007, 23:11

Es ging mir um empordas Hasstiraden, die er immer wieder einmal loslässt, die auf mich nicht das Licht eines glücklichen und zufriedenen Menschen werfen.

JustFrank hat geschrieben:Wie kommst du nur auf die Idee, dass jemand ohne Glaube aus eben diesem Grund unglücklich sein müsste?

Das kommt daher, dass ich immer von mir auf andere schließe, was ein großer Fehler zu sein scheint, der mich aber schon ein Leben lang begleitet.

Wo ich emporda allerdings sehr recht gebe, ist die Tatsache, dass wirklich viel Unrecht unter dem Deckmantel verschiedenster Religiösität geschah und geschieht.

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