PoppersFan hat geschrieben:Alles, was du zu deinem Religionsverständnis sagst, klingt eindeutig pantheistisch, wäre da nicht deine Ablehnung des Pantheismus und der ständige Bezug auf das Christentum - oder bei anderen Gelegenheiten auch auf den Islam in deinem Sinne. Dieser Bezug auf die überkommene Religion macht deine Ideen zur Religionskritik und ihre Anwendung zum Reformationsversuch. Würdest du auf diesen Bezug verzichten hätten wir es "einfach" nur mit einem naturalistisch inspirierten Pantheismus zu tun, der auf religiöse Altlasten verzichtet und damit auch die Anbindung an die übliche Religionspraxis aufgibt.
Christlich = naturalistisch
(Brights sind Jünger Jesus - ohne es zu wissen)
Wie durch ein aufgeklärtes Historien- und somit christliches Sohns- und somit Selbstverständnis:
-Die derzeitige Trennung der Weltbilder (damit Glaube jenseits des Wissens, völlig entleert, persönlich beliebig, geheimnisvoll, unnatürlich, nebensächlich...) überwunden werden.
-Die bisherigen Glaubensaussagen und Bedeutungsinhalte der alten Lehre mit neuen Inhalte gefüllt werden, damit der frei denkende Mensch in seiner Ganzheit zu einem neuen aufgeklärten Bewusstsein findet.
-Um sich als geistbegabtes, selbst-verant-WORT-liches GeSCHÖPF (begeistertes Werk-zeuge natürlicher Schöpfung und somit Bestimmung)als Gen-esis-maximierer welt- bzs. schöpfungsvernünftig verhält. (Letztlich Lust dabei empfindet, hier seine Leistung, sein Vermögen einzubringen.)
Hallo PopperFan,
mir ist bewusst, dass ich in einem völlig anderen "christlichen" Selbstverständnis denke als das, was derzeit wie selbstverständlich vorausgesetzt wird und so kaum verstanden werde.
Auch wenn ich das in meinen unzähligen Argumentationen gegenüber meinen theologischen Lehrern dies nicht so deutlich zum Ausdruck gebracht habe, so bin ich davon überzeugt, dass die wahre christliche Zeitenwende auf einem Monotheimus gründet, der nur im "natürlichen Denken" zu begründen ist: Die Gestalt Jesus genau das abbildet, was wir heute als Weltvernunft, Logik, Kausalität umschreiben.
Wenn im Neuen Testament keine antiken Kreationisten zu finden sind, die ein 6tagewerk hochhalten oder ID-Forscher, die gegen die griechische Kausalität/Logik des kosmischen Geschehens sprechen, keine Sondertheorien zur Schöpfung zu lesen sind, wie wir sie heute selbst dort hören, wo aufgeklärte Theologen in der natürlichen Evolution das Wirken eines so allerdings geheimnisvoll bleibenden Baumeisters nachdenken, dann gibt es für mich nur eine Lösung: Nur durch die natürlichen Logik lässt sich auf den Schöpfer schließen. Genau das, was die christlichen Lehren sagen, wenn sie auf Jesus, den einzigen Offenberer pochen, nach griechischer Aufklärung nun nur ihn noch als Glaubensgrund gelten lassen.
Auch wenn ich wieder für übergeschnappt angesehen werde. Der Naturalismus ist nicht gegen die christliche Offenbarung gerichtet, was nach wie vor alle ernsthaften Dialoge scheitern lässt: Nach meiner aufgeklärten neuen Sicht dessen, was historisch-hoheitlich Jesus war, lässt sich nur in natürlichen Bild der Welt über einen Schöpfer nachdenken. (OK: das bedeutet nicht automatisch voraussetzen, gleichwohl ich im neuen Denken über den alten Glauben und die heute Weltprobleme beim kausalen Schließen bleiben möchte, keinen Grund sehe, warum nicht.)
Wie bereits oft dargelegt, ist dieses völlig neue Denken über den chrislichen Glaubensgrund, weswegen ich mich nicht als Pantheist (zumindest Pankretionist), sondern als "Christ" verstehe, in vielen Jahren der Verwertung theologischen und historischen Wissens gewachsen. Hier in der Diskussion mit Brights wird mir bewusst, welche Wende dieses neuen chrisltiche Selbstverständnis bewirken würde. Und ich denke allen Ernstes, dass nur so die Ziele, die sich die Brights gesetzt haben und auch viele christlich Gläubige verfolgen gesetzt haben, sich verwirklichen lassen.
Doch die alten Vorsellungen einfach abzuschütteln, mich "nur" materialistisch zu verstehen, macht mich nicht zu dem was ich oben als "Geschöpf" versucht habe zu verdeutlichen - mit all den ganz logisch erwarteten Folgen aufgrund eines neuen natürlichen Bewusstseins.
Dass zu dieser Re-form (die Religion nicht verflacht, sonder ganz natürlich bedeutsam macht) ein Umdenken von zwei Seiten Not-wendig ist, ist mir klar. Sonst würde ich nicht meine theologischen Lehrer oder den Papst auffordern, den Auferstandenen, den lebendigen Gottessohn (auf den er permanent besteht) mit den Augen der Aufklärung nachdenken zu lassen und hierzu gleichzeitig Brights ansprechen.
Und dass dabei ein ganz anderes "Denken" über den Schöpfer aller Natur - kein persönlich oder buchmäßig vor-gesetzter geheimnisvoller Gott, Mann im Himmel, der zu überreden wäre, über ein konservativmoralische Gerechtigkeit Haus hält und hier und da eingreift - herauskommt, dürfte klar sein. Doch ich denke, dass all dies letztlich in der urchristlichen Lehre, die wir als "frohe Botschaft" bezeichnen schon eingebrieft ist.
Wenn ich nicht erkennen würde, dass der von höherer Bestimmung gereichnigt Humanismus, den Mensch nicht wirklich humanistisch handeln lässt, das freie Wirtschaften ohne die unischtbare Hand (eine zeitgemäßes natürlich-schöpferisches Bewusstsein) nicht dazu führt wirklich zu "wirtschaften" , wie es für die natürliche Genesis angemessen wäre, würde ich mir mir keine Gedanken über ein neues Glaubensbewusstsein machen.
Nein: Es ist dann keine religiöse Selbstmanipulation mehr, sondern dient dazu, in einer dafür begeisterten Weise der ganz natürlich-schöpferischen-globalen-universalen Bestimmung (Gerechtigkeit Gottes) gerecht zu werden.
Es bleibt unsere verant-WORT-ung als geist-vernunftgebte selbstbewusste Wesen, für das im gesamten Kosmos kreativ-wirksame schöpferische Wort, das am Anfang des aus antiken Hochkulturen hervorgegangenen, befreiten Monotheismus (Moses) als "Weisheit" in David und Saolomo personifiziert wurde, in Jesus, der neu erkannten Logik allen Lebens wieder echt menschlich lebendig war und jetzt in neuer Weise im natürlichen Werden auf-geklärt wiederverstanden werden kann.
Der natürliche Mensch von Morgen ist kein Atheist, der alles verneint und sich so allein als sinnloses Produkt eines unsinnigen kreativen Zufalles sehen muss. Er weiß aufgrund seiner Psychologik, warum er Sonntags aufgeklärt lautstark "Jesus geh voran singen" und die ganz natürlich-kosmisch wirksame Schöpfungskraft Einsteins persönlich ansüprechen muss, um Montags natürlich-schöpfungsvernünftig zu leben, wie er es die Humanistien und Weltaufklärer erhofften und eine globale Wirtschaftsweise, mit den uns heute - auch hierfür Gott sei Dank - gegebenen Möglichkeiten notwendig macht.
Soviel vorweg.