Reliquien und deren Fälschung

Re: Reliquien und deren Fälschung

Beitragvon emporda » Do 31. Jan 2008, 11:55

JustFrank hat geschrieben:Gerade unter den Anhängern des römischen Tuntenballes (@Admin: ist meine persönlich Meinung) häufen sich Menschen, die schlichtweg glauben, was sie glauben wollen.

Was mirt in der biologische Realität noch Kopfschmerzen bereitet ist die Frage, gibt es zu einer Tunte mit 6 Pimmeln auch das passende Gegenstück mit 6 A...löchern. Wenn nicht, machen die das sequentiell :kopfwand:
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Re: Reliquien und deren Fälschung

Beitragvon JustFrank » Do 31. Jan 2008, 13:26

Also die Frage kann ich auch nicht beantworten. In Biologie war ich immer eine Niete, vor allem im Fach Katholische Sexualmutanten.

Aber Scherz beiseite, bemerkenswert ist doch, mit welcher Hartnäckigkeit sich so ein Reliquienschund hält. Auf der anderen Seite hatte ich vor einigen Wochen bei einer Feier das Vergnügen mit zwei sehr katholisch erzogenen Damen weltanschauliche Dinge zu diskutieren.

Dabei gab es lustige Fragen und Statements, wobei das beides Mädels mit Hochschulausbildung waren:

Zitat: Der Mensch ist nicht aus Einzellern entstanden. Schließlich war zuerst auf der Erde. :motz:

Frage: Was ist eigentlich weiter von uns entfernt? Der Mond oder die Wolken? :lachtot:

Da wundert es mich überhaupt nicht mehr, dass Menschen glauben eine Medaillie würde sie vor Autounfällen beschützen.
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Re: Reliquien und deren Fälschung

Beitragvon gerhard » Sa 2. Feb 2008, 16:31

Auch wenn man mich wieder als hartnäckigen Missionar verschimpft, der Atheisten für dumm verkaufen würde, was beides nicht meine Absicht ist:

Was regt Ihr Euch über den hier beschriebenen Unsinn auf, wenn Ihr selbst den Reliquienfälschern bzw. der zur Zeitenwende notwendigen Personifizierung, Darstellung von Denkweisen auf den Leim geht, das Wesen des Neuen Tesamtes weiter für einen von der Kirche vergotteten Wanderprediger haltet und somit die Weltvernunft ins Abseits stellt?

Dass es damals um keinen geheimisvollen Ersatzgott und keinen mystifiziertern Guru ging, ist mir gerade wieder an einer Darlegung über die Entstehung des Weihnachtsfestes bewusst geworden. Weder eine Abbildung, wie wir sie so selbstverständlich vor Augen haben, noch ein Geburtstagsfest, hat es in den ersten Jahrhunderten gegeben. Das Weihnachstsfest wurde erst nach heftigem Widerstand gefeiert, der Heiden wegen. Weil sich deren Denkhorizont an einer menschlichen Gestalt festgebissen hatte und für Jesus ein Geburtsfest gefeiert werden musste, wie man es von römischen Kaisers gewohnt war. Den christlichen Denkern soll dies ein Dorn im Auge gewesen sein, weil sie Jesus nicht für einen menschlich Mächtigen noch eine Göttergestalt hielten. Auch wenn man den Tag des über aller kosmischen Gesetzmäßigkeit stehenden Sonnengottes wählte, somit gleichzeitig auch das Datum der Wintersonnenwende, wo die dem Werden der Welt zugrunde liegende Logik am deutlichsten Zutage tritt und ein völliger Neuanfang zum echten Licht denkender Logik symbolisiert werden sollte, hat sich leider der heidnische Götterglaube gegenüber der Weltvernunft in menschlicher Person (Rolle, Aufgabe) bis heute durchgesetzt.

So bleibt es weiter absurd (angeblich auch jenseits des Glaube)nach dem Abbau der vermenschlichten Vorstellungen und Reliquien, in aufgeklärter Weise über eine Geisteshaltung nachzudenken zu wollen, die völlig frei von dogmatischen Vorstellungen bzw. Kirchenlehren ihre ganz natürlich kreative=schöpferische Sinngebung durch die Ratio begründen will und sich dabei zu allem Übel auch noch für christlich hält, auf Jesus beruft.
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Re: Reliquien und deren Fälschung

Beitragvon gerhard » Sa 2. Feb 2008, 16:41

David Strauß, der für den Beginn des aufgeklärten Nachdenkens über die biblischen Texte, insbesondere die Person Jesus steht, schrieb über die Kirche:

"Man wird erst ganz wahr, nachdem man den letzten Schritt aus den Grenzen dieser Selbstbelügungsanstalt herausgemacht hat."

Noch problematischer als die Selbstbelügung der Schriftgelehrten scheint mir, dass selbst aufgeklärtes Denken in den alten Bildern gefangen bleibt. Erst nach dem Abbau durch die historische Kritik, der Befreiung aus den Klauen kirchlich vorgesetzter Bilder, Buchstaben und Reliquien wäre m.E. heute die Zeit reif, sich nicht nur über Hokus-Pokus im heutigen Reliquenhandel Gedanken zu machen, sondern die Denkfreiheit und das Wissen zu verwerten, um in neuer Weise nach dem Wesen der Weltvernunft zu fragen, um das es den antiken Glaubensaufklärern ging.

(@Ostfriese, ich hoffen, dass Du mein Nachdenken über die Vernunft als wahren Grund des urchristlichen und gleichzeitig aufgeklärten Kultes nicht wieder eine unnütze, längst dagewesene Missionierung siehst. Wenn nicht, du bist der Herr, zumindest des hier geschriebenen Wortes.)
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Re: Reliquien und deren Fälschung

Beitragvon ostfriese » Sa 2. Feb 2008, 21:00

gerhard hat geschrieben:Was regt Ihr Euch über den hier beschriebenen Unsinn auf, wenn Ihr selbst den Reliquienfälschern bzw. der zur Zeitenwende notwendigen Personifizierung, Darstellung von Denkweisen auf den Leim geht

Wir gehen niemandem auf den Leim, sondern setzen uns, sofern wir Religionskritik betreiben, mit allen möglichen heute vertretenen Glaubensrichtungen kritisch auseinander.

Dazu gehört u.a. das Christentum in heutiger Prägung, wohingegen wir uns um eventuelle Auffassungen altgriechischer Vordenker des Monotheismus nicht kümmern müssen, da sich heute niemand mehr darauf beruft und sie außer Dir auch niemanden mehr interessieren.

Aber ich erwarte nicht, dass Du das einsiehst. Diskutier nur weiter mit Dir selbst, wenn Dir das was gibt.
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Re: Reliquien und deren Fälschung

Beitragvon gerhard » So 3. Feb 2008, 07:45

ostfriese hat geschrieben: Dazu gehört u.a. das Christentum in heutiger Prägung, wohingegen wir uns um eventuelle Auffassungen altgriechischer Vordenker des Monotheismus nicht kümmern müssen.


Nein, niemand geht den alten Bildern und Buchstaben einer kirchlichen Lehre auf den Leim???

Und da es am Anfang der christlichen Kultur nicht um die allen Naturgesetzen, wie dem menschlichen Denken zugrunde liegende Vernunft (in menschlicher Gestalt) ging, die auch Gegenstand des philosophischen Denkens am Anfang erneuter Aufklärung war und ist, sondern um den Religionsgründer Jesus, den wir von den Bildern, aus der Kirchenleeere so gut kennen, müssen wir auch nicht um einen Neuanfang kümmern.
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Re: Reliquien und deren Fälschung

Beitragvon ostfriese » So 3. Feb 2008, 12:59

gerhard hat geschrieben:Nein, niemand geht den alten Bildern und Buchstaben einer kirchlichen Lehre auf den Leim???

Lies, was ich geschrieben habe! Deine Strohmann-Attacken berühren mich/ uns nicht.
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Re: Reliquien und deren Fälschung

Beitragvon gerhard » So 3. Feb 2008, 17:51

ostfriese hat geschrieben:! Deine Strohmann-Attacken berühren mich/ uns nicht.


Was Du mit "Strohmann" meinst, kann ich nicht nachvollziehen. Und attaktieren, will ich weder Dich noch Andere.

Allenfall etwas provokanten Anstoß geben, sich von reliquienartigen Bildern zu befreien, um den Grund christlicher Kultur aus aufgeklärter Perspektive zu betrachten, damit die Vernunft, auf die man sich hier beruft, auf eine höhere Ebene zu heben.
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Re: Reliquien und deren Fälschung

Beitragvon JustFrank » Mo 4. Feb 2008, 08:42

Eine "Christliche Kultur" kann keine "aufgeklärte Perpektive" haben, gerhard. Schnall das endlich mal.

Sorry again für den Einzeiler, fällt mir schwer auf derartig flache Äusserungen mehrzeilig zu antworten.
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Re: Reliquien und deren Fälschung

Beitragvon gerhard » Mo 4. Feb 2008, 12:29

JustFrank hat geschrieben:Eine "Christliche Kultur" kann keine "aufgeklärte Perpektive" haben, gerhard. Schnall das endlich mal.


Nochmals: Nicht wenn man die Reliquien und Textbilder als Hinweise für einen wundersamen Heilspediger, Religionsgründer... hält und dann die philosophisch lebendige Vernunft (die wir heute durch die Aufklärung neu in Händen halten und über deren Wesen vor 2000 Jahren nachweislich diskutiert wurde), nicht als eigentlichen Grund nachdenken kann.
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Re: Reliquien und deren Fälschung

Beitragvon trazy » Mo 4. Feb 2008, 13:38

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Re: Reliquien und deren Fälschung

Beitragvon JustFrank » Mo 4. Feb 2008, 15:17

trazy hat geschrieben:Fälschung oder nicht?
http://cgi.ebay.de/Papst-Benedikt-XVI-S ... dZViewItem


Wow! Das ist saulustig. Für arme Trottel, die Bauschutt eine heilige Bedeutung beimessen ist das Ding sowas von echt, wie es für mich zu entsorgender Bauschutt ist.

Wie immer dem auch sei, dieser Stein hat mit dem Papst soviel zu tun, wie ein Stück Würfelzucker mit einer Tiefseegarnele. Und selbst wenn der Seelenfänger aus Rom dreimal täglich an den Stein gelullert hat, ist und bleibt das ein Stein.
:kopfwand:
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Re: Reliquien und deren Fälschung

Beitragvon stine » Mo 4. Feb 2008, 16:47

ebay hat geschrieben:Dieses Mauerfragment ist einzigartig und bewusst so gewählt.
Genau dieser Teil sprach mich persönlich an und vermittelte mir eine enge Verbundenheit zum heiligen Vater.
Ich würde mich persönlich sehr darüber freuen, wenn dieses besondere Stück an einen Menschen übergeht, der es zu schätzen weiß.
Es gibt viele Mauerfragmente, aber nur eines von seinem damaligen Geburtshaus. Dadurch ist dieses Stück eine absolute Rarität.

Auf die Art und Weise könnte man ziemlich schnell über Steine reich werden.
Bild
LG stine
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Re: Reliquien und deren Fälschung

Beitragvon JustFrank » Di 5. Feb 2008, 21:34

Nun stelle ich mir gerade mal vor, wie der glückliche Ersteigerer dieses Steins das gute Stück in seinem Haus auf den Ehrenplatz aller Ehrenplätze stellt und jedem Besucher die Bedeutung diesen Stückchen Bauschutts mit dem Megaphon einflüstert.

Kann sich noch einer an diesen komischen Harpe Kerkeling Film, Kein Pardon, erinnern. Da hatte die Rolle des Steins eine Packung Kukident.
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