Homosexualität als seelische Störung?!

Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon EineRealistin » Do 26. Jun 2008, 11:32

@Stine
Das Tabu in der RKK ist m.E. in unseren Breiten eins der Probleme. Grundsätzlich bin ich kein Fachmann, eine frühkindliche Prägung in streng religiösem Umfeld erscheint mir durchaus denkbar .
Es ist ja generell natürlich, dass es hetero- und auch homosexuelle Menschen gibt, jeder hat die gleiche Existenzberechtigung. So wie bei den Menschen, wird das ja auch bei den Tieren beobachtet (s. o.). Daher wäre die Homosexualität als solche auch nicht zu hinterfragen, um niemanden zu diskriminieren.
Ich denke aber auch, dass zwar die Disposition als Erbanlage bei homosexuellen Menschen vorhanden ist, aber die endgültige homosexuelle Neigung bei der Geburt noch nicht komplett ausgeprägt ist. Ich kann mir vorstellen, dass sich die homosexuelle Orientierung mit dem Heranwachsen ausbildet und somit neben genetischen auch sozialen Einflüssen von der frühen Kindheit bis zur Pubertät unterliegt.
Zum gesellschaftlich diskutierten Thema wird die homosexuelle Neigung wohl erst durch die strikte Ablehnung durch die (R-K) Kirche, unabhängig davon wie sie ursprünglich im Einzelfall entstanden ist. Tabuisierung nicht nur der homosexuellen, sondern aller sexuellen Themen, sowie auch (früher) fehlende Aufklärung kann m.E. bei vorhandener genetischer Disposition zur (oft zunächst unbewussten) Beeinflussung der sexuellen Entwicklung beitragen. Wegen der (kirchlichen) Ächtung gehen sicher auch Homosexuelle entgegen ihrer Neigung zunächst eine hetero-Ehe ein und zeugen auch Kinder.
Sind eigentlich Studien zur Auswirkung der Homosexualität auf Ehe/ Scheidungen bekannt?

Andere Religionen haben andere Themen: z.B. ist bei den Hindus das Sexratio der weiblichen zur männlichen Bevölkerung regional schon gravierend beeinträchtigt, wer weiß ob das die Homosexualität der männlichen Bevölkerung in diesen Regionen beeinflussen wird?
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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon stine » Do 26. Jun 2008, 12:10

1von6,5Milliarden hat geschrieben:
stine hat geschrieben:In allen Religionen ist vordergründig die Homosexualität tabu.
So absolut über alle Zeiten und alle Länder hinweg, ist diese Aussage wohl falsch.

Könnte sein,
aber mir ist keine Religion bekannt, die Homosexualität nicht verurteilt oder sogar bewußt fördert.

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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon stine » Do 26. Jun 2008, 12:18

EineRealistin hat geschrieben: Ich kann mir vorstellen, dass sich die homosexuelle Orientierung mit dem Heranwachsen ausbildet und somit neben genetischen auch sozialen Einflüssen von der frühen Kindheit bis zur Pubertät unterliegt.

Das ist genau meine Rede.
Eine latente Veranlagung mag schon da sein, aber ob die sich ausprägen würde, wenn man ihr keine so große Bedeutung beimißt, ist die Frage.
Vor Jahren habe ich mal im Wartezimmer der Kinderärztin eine Broschüre vom Jugendamt gefunden, darin hieß es: Die ersten sexuell positiven Kontakte im Leben eines Jugendlichen wären prägend.
Wenn dem so wäre, dann wäre eine gesellschaftliche Anerkennung und Publikmachung des Andersseins eine Herausforderung der jugendlichen Neugier. Ob das die Homosexualität im Besonderen fördert? Könnte durchaus sein.

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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon kopfkino » Do 26. Jun 2008, 16:08

Sicher sind die prägend, aber doch nicht dahingehend, ob man nun hertero- oder homosexuell wird, sondern eher dahingehend, wie man überhaupt mit seiner Sexualität umgeht. Ein offener Umgang mit allen sexuellen Orientierungen führt eher dazu, dass junge Menschen sich und ihre Sexualität akzeptieren können. Das ist imho eine wesentliche Voraussetzung für ein freies, selbstbestimmtes Leben.

Bisher war es doch nicht so, dass jemand "hetereo wurde" weil das als Normalität verkauft wurde, sondern das eine Unzahl homosexuell orientierter Menschen mit ihren Neigungen hinterm Berg hielten, und bis hin zur Selbstverleugnung ein sicher nicht besonders glückliches Leben als Scheinhetero führten. Hier hat es schon einige Fortschritte gegeben, aber von einem gleichberechtigten Zusammenleben ist man noch weit entfernt. Es gibt immer noch massive Homophobie und entsprechende Zurückhaltung bei Homosexuellen. Und das weiter oben angesprochene Herauskehren der Neigung oder so...ich sehe das eher als Flucht nach vorn. Wahrscheinlich wird die eigentliche Normalität von vielen Menschen erst akzeptiert, wenn das Extrem eine gewisse schon fast zum Standard geworden ist. Das mag nicht der beste Weg sein, aber besser als nichts vielleicht durchaus.

In anderen Bereichen liegt die Gesellschaft hier noch weiter zurück, was die Akzeptanz angeht. Am Beispiel einer BDSM-Neigung kann man ganz gut beobachten, wie der Druck der "gesellschaftlichen Normalität" wirkt. Es gibt relativ wenige Menschen, die bereits in jüngeren Jahren ihre BDSM-Neigung leben. In der Altersgruppe Ende 20/Anfang 30 nimmt der Anteil plötzlich deutlich zu. Offenbar damit etwa zu dem Zeitpunkt, wo viele nach Hineinwachsen in das Standard-Sexualverhalten und häufig einer ersten längeren, im sexuellen aber nicht besonders befriedigenden Beziehung, in die Lage kommen, sich vor sich selbst zu emanzipieren. Das nur mal als anderes Beispiel, dass ich ganz interessant finde, weil es in der Regel ein weniger starker Bruch ist, als der Wechsel vom anderen zum eigenen Geschlecht.
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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon emporda » Do 26. Jun 2008, 16:44

stine hat geschrieben:Wenn dem so wäre, dann wäre eine gesellschaftliche Anerkennung und Publikmachung des Andersseins eine Herausforderung der jugendlichen Neugier. Ob das die Homosexualität im Besonderen fördert? Könnte durchaus sein.
Deswegen vernaschen die Priester kleine Jungen und Mädchen, es geht nur um eine erzieherisch Aufgabe um ihnen den Weg ins spätere Sexualleben zu ebenen.

Alle verurteilten Priester sollten wegen den Fehlurteilen finanziell entschädigt werden. :kopfwand: :kopfwand: :kopfwand:
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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon stine » Do 26. Jun 2008, 17:07

@emporda
Du solltest endlich mal begreifen, dass Missbrauch überall, auch in den allerbesten (hier vielleicht sogar besonders oft) Kreisen vorkommt. Ich darf an den leider längst vergessenen Skandal in Belgien erinnern. Die Konsumenten der Kinderpornografie waren zum größten Teil gut zahlende Richter, Lehrer, Politiker usw.
An dieser Stelle möchte ich mal :kotz:

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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon folgsam » Do 26. Jun 2008, 18:12

Pädophilie ist ein anderes Thema und darüberhinaus sehr wahrscheinlich eine sexuelle Orientierung die sich von all den anderen Spielarten der "Perversion", von Fuß- und Strapsfetisch bis Bondage und Sadomaso, nicht substanziell unterscheidet. Man könnte darüber diskutieren ab welchem Alter Kinder sexuellen Handlungen selbstbestimmt zustimmen können, aber das würde den Thread sprengen.
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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon tore354 » Do 23. Okt 2008, 04:31

Habe ca. bei der Mitte aufgehört zu lesen, weil sich bei sowas in mir eine derartige Wut aufstaut, dass ich gar nicht mehr kann. Homosexuelle neigen eher zu psychischen Störungen. Das liegt SICHER NICHT an der engstirnigen Gesellschaft, die es ihnen so schwer macht. Das liegt GANZ SICHER an ihrer Sexualität selber, oder vielleicht an der Tatsache, dass sie die Bibel nicht oft genug lesen. </ironie off> Brr, mir wird gleich schlecht.
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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon apostat » Do 23. Okt 2008, 13:29

stine hat geschrieben:Eine latente Veranlagung mag schon da sein, aber ob die sich ausprägen würde, wenn man ihr keine so große Bedeutung beimißt, ist die Frage.


Ich kann Dir übrigens versichern, dass meiner bis dahin latenten Homosexualität während meiner Jugend keinerlei Bedeutung beigemessen worden war. Meine Eltern waren sicher nicht dran interessiert, diese zu fördern (und sie haben auch gar nichts bemerkt). Und auch sonst gab es nichts und niemanden, der hier etwas zu Tage gefördert hätte. Und in den späten Siebziger Jahren in der ländlichen Umgebung, in der ich aufgewachsen bin, gab es da schon gar keine Verführungen zum Schwulsein...

Und dennoch war die Veranlagung immer da und wird immer bleiben...

Anscheinend können sich Nichtbetroffene nur äußerst schwer in die Lage eines Homosexuellen hinein versetzen. Anders kann ich mir solche Aussagen wie die obenstehende nicht erklären.
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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon Gernot Back » Sa 25. Okt 2008, 18:41

stine hat geschrieben:Eine latente Veranlagung mag schon da sein, aber ob die sich ausprägen würde, wenn man ihr keine so große Bedeutung beimißt, ist die Frage.9,99


apostat hat geschrieben:Und dennoch war die Veranlagung immer da und wird immer bleiben...

Anscheinend können sich Nichtbetroffene nur äußerst schwer in die Lage eines Homosexuellen hinein versetzen. Anders kann ich mir solche Aussagen wie die obenstehende nicht erklären.


Ich wäre mir da bei mir selbst nicht so sicher. Zwar habe ich bisher nur leibhaftige Erfahrungen mit Männern gemacht, aber es ist ja auch nicht so, als ob mich Heteropornos überhaupt nicht anmachten, im Gegenteil ich finde sie fast oft geiler als Homopornos! Jahrelange "Mitschwule", die plötzlich "Heteros" wurden, kenne ich auch. Häufiger sind mir allerdings die Fälle vermeintlich jahrelang "Heterosexueller" bekannt, die ihre immer schon bestehenden homosexuellen Anteile plötzlich entdeckten.

Wir Menschen haben immer beide Anteile, hetero- wie homosexuelle und sind fast nie zu 99,99% der eine oder der andere Anteil und das ist auch gut so!

Das sagt dir ein Mitschwuler!

Gruß Gernot
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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon pinkwoolf » Sa 25. Okt 2008, 21:55

tore354 hat geschrieben:Homosexuelle neigen eher zu psychischen Störungen. Das liegt SICHER NICHT an der engstirnigen Gesellschaft, die es ihnen so schwer macht. Das liegt GANZ SICHER an ihrer Sexualität selber, oder vielleicht an der Tatsache, dass sie die Bibel nicht oft genug lesen. </ironie off>


Auch dieses Individuum vernachlässigt die Bibel-Lektüre:

http://www.theonion.com/content/video/f ... cehorse_to

:^^:
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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon webe » Sa 25. Okt 2008, 23:09

Es gibt einige deutsche Politiker die homosexuell veranlagt sind und hohe Ämter in der Politik begleiten: Diese weisen auf keine pshychischen Störrungen hin, und würden sowas-berechtigt-von sich weisen; jene öffentliche Personen müssten uns als politisch interessierte Bürger vorbehaltlos bekannt sein.

@stine

Es ist eine fälschliche Annahme, dass Frauen nicht auf PornoFilme stehen. Oft sind sogenannten SoftPornos mit Spielfilmcharakter dem weibliche Geschlecht als Anreger nicht verpönt; was natürlich nicht für alle Damen gilt.
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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 26. Okt 2008, 14:08

webe hat geschrieben:Es gibt einige deutsche Politiker die homosexuell veranlagt sind und hohe Ämter in der Politik begleiten: Diese weisen auf keine pshychischen Störrungen hin, und würden sowas-berechtigt-von sich weisen; jene öffentliche Personen müssten uns als politisch interessierte Bürger vorbehaltlos bekannt sein.

Und? Beweist gar nichts.
Abgesehen davon, würde ich den bekanntesten Schwulen durchaus - relativ zum Durchschnittsbürger - eine Verhaltensauffälligkeit bescheinigen :mg:
Aber ob es an "Politiker" oder "schwul" liegt, ist eine andere Sache. Viele Politiker (auch hochwahrscheinlich streng heterosexuelle) sind ähnlich verhaltensauffällig.

webe hat geschrieben:@stine

Es ist eine fälschliche Annahme, dass Frauen nicht auf PornoFilme stehen. Oft sind sogenannten SoftPornos mit Spielfilmcharakter dem weibliche Geschlecht als Anreger nicht verpönt; was natürlich nicht für alle Damen gilt.
Tolle Wortwahl, ein Aussage ohne jegliche Festlegung :up:
So wie die Tabakindustrie sich ihre Studien schafft, macht es auch die Porno-Industrie. Um den Konsum hirnloser Hardcore-Pronos zu "normalisieren", wird auf angeblich mäßig-beliebten Konsum etwas weniger dümmlicher Softpornos hingewiesen und dies verglichen, sogar quasi fast gleichgesetzt.
Da ich deine "Antwort" nur als Antwort auf stines Beitrag vom 26.06. bezüglich Kinderpornografie sehe kann, muss ich mich schon sehr fragen. :veg:
Ansonsten geht dieser Thread nämlich nicht um Pornografie irgendwelcher Art, sondern um Homosexualität und die Behauptung dies sei eine "seelische" Störung.
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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon genie84 » Mo 15. Dez 2008, 11:52

Interessant dass immer wenn Leuten scheinbar die Argumente ausgehen auf andere Themen (Pädophilie, Pornographie) ausgewichen wird. Das alles hat mit Homosexualität nichts zu tun und ich finde es eine Frechheit, dass diese armen Menschen bis heute verfolgt werden. Man sollte meinen unsere Gesellschaft wäre bereit endlich wirkliche Akkzeptanz zu zeigen, aber sichtlich funktioniert das nicht... :sauer:
Wird sich das je ändern, was meint ihr?
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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon apostat » Mi 17. Dez 2008, 09:47

genie84 hat geschrieben:Interessant dass immer wenn Leuten scheinbar die Argumente ausgehen auf andere Themen (Pädophilie, Pornographie) ausgewichen wird. Das alles hat mit Homosexualität nichts zu tun und ich finde es eine Frechheit, dass diese armen Menschen bis heute verfolgt werden. Man sollte meinen unsere Gesellschaft wäre bereit endlich wirkliche Akkzeptanz zu zeigen, aber sichtlich funktioniert das nicht... :sauer:
Wird sich das je ändern, was meint ihr?


Schwer zu sagen. Es könnte sich ändern, aber es wird vermutlich kein linearer Prozess sein. Ich vermute eher, dass Zeiten größerer Toleranz und Zeiten stärkerer Repressionen einander abwechseln werden.

In unserem Kulturkreis leben wir zum Glück inzwischen in einer Epoche, in der man als Homosexueller kaum noch Repressionen zu fürchten hat. Aber man braucht nicht weit zu reisen, um ganz andere Verhältnisse zu erleben. Das geht schon los in Osteuropa, wo Schwule immer noch mit Steinen beworfen werden und setzt sich fort in arabischen Staaten, in denen man als Schwuler nach wie vor um sein Leben fürchten muss.

Und ich komme nicht umhin, gewisse Parallelen zwischen der Religiosität eines Volkes und dessen Homophobie zu sehen...
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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon Gernot Back » Mi 17. Dez 2008, 19:59

Hallo Apostat!

apostat hat geschrieben:Und ich komme nicht umhin, gewisse Parallelen zwischen der Religiosität eines Volkes und dessen Homophobie zu sehen...


Das brauchst du meines Erachtens gar nicht so schamhaft vorzutragen:

Es besteht allgemein eine direkte Korrelation zwischen Religiosität und sexueller Verklemmtheit/Repression.

In so fern ist Religion die natürliche Feindin eines jedes Menschen, der/die in sexueller Freiheit leben will.

Als solche gilt es, Religion zu bekämpfen, am besten, indem man diesen Aberglauben als Realsatire der Lächerlichkeit preisgibt, woimmer sich einem/r die Möglichkeit bietet.

Gruß Gernot
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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon ganimed » Mi 17. Dez 2008, 21:27

Selbst wenn es eine direkte Korrelation gibt, man könnte daraus keine Ursache-Wirkung-Beziehung herleiten.
Religion ist also möglicherweise gar nicht die Ursache für sexuelle Verklemmtheit/Repression.

Ich würde eher wetten, dass es nun einmal sehr viele verklemmte, unsichere Menschen gibt. Und diese neigen einerseits dazu, Homosexualität völlig falsch zu beurteilen und andererseits neigen sie dazu, Ordnung und Geborgenheit im Glauben zu suchen. Die Ursache wären, wenn das stimmte, also einfach die Menschen. Und die Wirkung wäre einerseits Homophobie und andererseits Gläubigkeit.

Wäre es nicht also, solange es keinen Hinweis auf Ursache-Wirkung gibt, hundertmal sinnvoller, direkt gegen diese Verklemmtheit und Repression vorzugehen (Aufklärungsmaßnahmen zum Beispiel), statt sich unvermutet auf ein korrelierendes Phänomen zu werfen (und Religionen als Realsatire zu beschimpfen)? Religionskritik in allen Ehren, aber manchmal taucht sie eben auch dort auf, wo sie eigentlich erstmal nichts zu suchen hat.
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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon Myron » Mi 17. Dez 2008, 23:11

Gernot Back hat geschrieben:Es besteht allgemein eine direkte Korrelation zwischen Religiosität und sexueller Verklemmtheit/Repression.

In so fern ist Religion die natürliche Feindin eines jedes Menschen, der/die in sexueller Freiheit leben will.


"The worst feature of the Christian religion, however, is its attitude toward sex—an attitude so morbid and so unnatural that it can be understood only when taken in relation to the sickness of the civilized world at the time the Roman Empire was decaying."

"Das schlechteste Merkmal der christlichen Religion ist jedoch ihre Einstellung zum Sex—eine Einstellung, die so krankhaft und so unnatürlich ist, dass man sie nur verstehen kann, wenn man sie im Zusammenhang mit dem Siechtum der zivilisierten Welt zur Zeit des Zerfalls des römischen Imperiums betrachtet."
[© meine Übers.]

(Russell, Bertrand. "Why I am not a Christian." In Bertrand Russell, 'Why I Am Not a Christian' and Other Essays on Religion and Related Subjects, 3-23. Reprint, New York: Touchstone. p. 26)
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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon lorenz » So 11. Jan 2009, 20:49

Ich sehe die Hauptaufgabe der Religion (das, was sie groß und wichtig, "staatstragend" usw. gemacht hat) darin, dass sie in Ergänzung zur "weltlichen Macht" das Seelenleben der Beherrschten in Schach halten sollte. Religion als so eine Art "Seelenpolizei". (Religiöse betonen ja gern die moralische / ethische Wirkung der Religion, ja begründen manchmal sogar deren Existenznotwendigkeit mit dem moralischen Zwang, den sie ausübt.)
Wenn Religion so eine "Seelenpolizei" ist, dann ist es logisch, dass es darin ein "Kommissariat für Sexualität" geben muss, denn Sexualität ist ein starker Trieb! Den muss man unter Kontrolle kriegen, wenn man über die Menschen herrschen will. Freiheit, die den Namen verdient, hat es da nicht zu geben, die ist der Hauptfeind des zentralen Anliegens.
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Re: Homosexualität als seelische Störung?!

Beitragvon apostat » Mo 12. Jan 2009, 09:14

Übrigens: es gibt ein neues Buch mit dem Titel "Vatikanistan - Eine Entdeckungsreise durch den kleinsten Staat der Welt". In diesem Buch habe ich am Wochenende mal ein wenig geblättert. Dort gibt es ein ganzes Kapitel zum Thema Sex. Wenn man dem Buch Glauben schenken soll, dann wird angeblich ausgerechnet im engsten Umfeld des Vatikan die Sexualmoral recht leger gehandhabt. Angeblich wird es nur nicht gern gesehen, wenn man seine Neigungen innerhalb der Vatikanmauern auslebt, aber man ist ja schnell auf italienischem Staatsgebiet....
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