Das hat mit Menschsein nichts zu tun, es ist eine Frage ob man eine Tradition hat oder nicht. Die kann man nicht kaufen.Fisherman's Fellow hat geschrieben:Nunja, wie Ihr vielleicht wisst, gips im christlichen Raum so ein paar Regeln (die je nach Denomination allerdings variieren), was die Organisation der Nachkommen betrifft.
Mir war bis vorhin noch nicht so richtig klar, wie wichtig so etwas ist; einerseits, um ein ganzer Mensch zu sein, andererseits, um sicher vor überraschenden, ruinösen Schadensersatzforderungen zu sein:
emporda hat geschrieben:Das hat mit Menschsein nichts zu tun, es ist eine Frage ob man eine Tradition hat oder nicht.[...]
Ich bin deswegen kein anderer Mensch.
stine hat geschrieben:Ich kann nicht verstehen, dass man erstens Samen "spenden" möchte (für 70 Euro?) und zweitens als alleinstehende (lesbische) Frau solches in Anspruch nehmen will. Die Jammerei um alleinerziehende Mütter ist offensichtlich noch nicht groß genug?
Ich verstehe auch nicht, warum man dann, in all seiner fraulichen Unabhängigkeit dann doch plötzlich wieder einen Vater braucht und so einen "armen" Samenspender, der ja offensichtlich mit 70 Euro schon gut verdient hat, auf Unterhalt verklagen muß. Ganz zu schweigen, von den künftigen Ehen unter Halbgeschwistern.
stine hat geschrieben:Wer sich ständig gegen traditionelle Werte stemmt und alles herkömmliche und natürliche in Frage stellt, muß sich letztlich auch nicht wundern, wenn seine Lebensweise komplizierte, unbefriedigende und vielleicht sogar gefühlsverletzende Folgen hat.
Fisherman hat geschrieben:Tradition ist eine Sache, aber das Gefühl, keinen Vater zu haben außer einem Reagenzglas eine andere. Und offenkundig ist das Bedürfnis, hierüber Aufklärung zu erhalten, sehr stark. Man ist irgendwie nicht vollständig ohne Verbindung zu den Eltern bzw Vorfahren und ohne das Wissen um die eigene Herkunft.
Falk hat geschrieben:Dass es dem einen oder anderen auf diese Weise gezeugten Menschen als emotionales Problem der Unvollständigkeit vorkommt, kann genausogut damit zu erklären sein, dass es Menschen wie dich gibt, die ihre eigenen Emotionen diesbezüglich bei jeder Gelegenheit generalisieren.
Falk hat geschrieben:Möglich, dass es sich so verhält wie du meinst. Aber so sicher wie du tust ist es nicht. Also solltest du dich zurücknehmen, denn wenn du falsch liegst, dann trägst du eine Mitschuld am Leid dieser Menschen.
stine hat geschrieben:Ich kann nicht verstehen, dass man erstens Samen "spenden" möchte (für 70 Euro?) und zweitens als alleinstehende (lesbische) Frau solches in Anspruch nehmen will.
Ganz meine Meinung!Twilight hat geschrieben:Was das Gericht bewogen hat, aus einer Samenspende eine Vaterschaft mit Unterhaltspflicht abzuleiten, ist mir nicht wirklich klar. Das hintergeht vollständig den Sinn dieser Prozedur! Ein Recht auf Information, wer der Erzeuger ist, kann ich ja noch einsehen, aber Unterhalt und Erbe zu fordern geht zu weit.
Gute IdeeLinuxBug hat geschrieben:stine hat geschrieben:Wer sich ständig gegen traditionelle Werte stemmt und alles herkömmliche und natürliche in Frage stellt, muß sich letztlich auch nicht wundern, wenn seine Lebensweise komplizierte, unbefriedigende und vielleicht sogar gefühlsverletzende Folgen hat.
Ich wünsche dir eine Reise in eine Zeit, wo Frauen sich nicht gegen "traditionelle Werte" stemmen konnte und "alles herkömmliche und natürlich" nicht hinterfragen durfte (kein Wahlrecht, kein Recht auf Selbstbestimmung, kein Recht auf eigenen Namen, kein Recht auf Arbeit, im Grunde totale Abhängigkeit vom Ehemann,... und alles war die natürliche und von Gott gewollte Ordnung).
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Was hat dies eigentlich unter "Wissenschaft" zu suchen?
So wie der Eröffnungsbeitrag von FF angelegt ist, ist dies doch eher ein gesellschaftliches oder (eventuell noch) juristisches Problem. Natürlich mag man wissenschaftlich erörtern, warum Menschen so sind, aber unter "Gesellschaft & Politik" hättest FF dies wohl sinnvoller starten sollen - soweit überhaupt sinnvoll.
Wurde in der Eingangsfrage nicht einmal tangential gestriffen.stine hat geschrieben:Hatte anfangs, zumindest was die Möglichkeiten der Befruchtung betrifft,
sun hat geschrieben:Ob man wirklich seine Vorfahren kennen muss um ein ganzer Mensch zu sein bezweifle ich.
Mich interessieren meine Vorfahren nur soweit ich sie kennen lernen konnte, denn man entfernt sich ja schon von den Eltern so weit, dass der Einfluss des Lebens der Großeltern und noch älterer Generationen auf das eigene Leben (zumindest die Lebensführung) nur mit viel Teeblätterlesen noch zu sehen sein dürfte.
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 17 Gäste