Dennett: Kein Bewusstsein ohne Sprache

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Dennett: Kein Bewusstsein ohne Sprache

Beitragvon Myron » Fr 19. Sep 2008, 03:30

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Re: Dennett: Kein Bewusstsein ohne Sprache

Beitragvon Aeternitas » Do 25. Sep 2008, 18:45

Wiewohl es noch niemanden gibt, dessen Schmerz das wäre, berechtigt uns das ebenso wenig, Babys oder Tiere zu misshandeln wie Komapatienten, die eindeutig nicht bei Bewusstsein sind.


Äh! Ich hoffe doch das das Falsch übersetzt ist, das Komapatienten nichts fühlen ist doch zumindest im Idealfall nur Temporär und unter anderem deswegen wohl kaum rechtens.

Ich glaube zwar auch das Klein-Kinder ein Unterentwickeltes Bewusstsein haben, glaube aber nicht das dafür Sprache notwendig ist, ich würde eher davon ausgehen das Sprache bzw. Sprachverständnis eine Folge dieser Neuronalen Reifung ist.
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Re: Dennett: Kein Bewusstsein ohne Sprache

Beitragvon ganimed » Do 25. Sep 2008, 19:50

Ich ahne, dass ich irgendwie falsch liege. Aber ich weiß nicht wieso.
Ich muss nämlich an einen von Geburt an Stummen denken. Möglicherweise in einer Gegend, wo ihm auch niemand Gebärdensprache beibringt. Der wäre dann ohne Sprache. Ist dieser jemand dann auch ohne Bewusstsein?

Ich würde also auch erstmal denken, dass Bewusstsein und Sprache im Baby vielleicht Hand in Hand reifen, vielleicht sich gegenseitig ein wenig fördern, aber vielleicht nicht wirklich ursächlich zusammen hängen.
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Re: Dennett: Kein Bewusstsein ohne Sprache

Beitragvon folgsam » Do 25. Sep 2008, 19:56

Du verwechselst vielleicht eine tatsächliche Sprache mit der Fähigkeit zu einer solchen. Wenn die besteht, dann dürfte auch ohne erlernte Sprache ein Bewusstsein vorhanden sein.
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Re: Dennett: Kein Bewusstsein ohne Sprache

Beitragvon ganimed » Do 25. Sep 2008, 21:40

Aha: die Fähigkeit zur Sprache hat man, muss sie aber nicht nutzen.
Die Fähigkeit für ein Bewusstsein hat man nicht. Es sei denn, man hätte die Fähigkeit zur Sprache.
Hm...
Da muss ich das Buch wohl wirklich mal lesen. So von außen leuchtet mir das jedenfalls nicht ein auf Anhieb.
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Re: Dennett: Kein Bewusstsein ohne Sprache

Beitragvon Twilight » Fr 26. Sep 2008, 14:42

ganimed hat geschrieben:[...] einen von Geburt an Stummen [...] in einer Gegend, wo ihm auch niemand Gebärdensprache beibringt

Die vokale Sprache macht (zu meinem Bedauern) nur einen geringen Anteil unserer Kommunikation aus. Das gleiche gilt für den Anteil an Gebärden, die im Falle eines Stummseins die vokale Sprache ersetzen sollen. Unbewusste Gebärden, Mimik, Körperhaltung, Atemrythmus und sogar Geruch geben einen ganzen Batzen an Information ab, die einfach unbeabsichtigt und oft sogar ungewünscht ist.
Ich wage also zu behaupten, dass KEIN Lebewesen absolut sprachlos ist.
Aber jedem Lebewesen deshalb ein Bewusstsein zusprechen würde ich nicht.
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Re: Dennett: Kein Bewusstsein ohne Sprache

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 26. Sep 2008, 15:18

Twilight hat geschrieben:Ich wage also zu behaupten, dass KEIN Lebewesen absolut sprachlos ist.
Aber jedem Lebewesen deshalb ein Bewusstsein zusprechen würde ich nicht.
Nun, ersteres halte ich für übertrieben, ebenso allerdings die Behauptung "kein Bewusstsein ohne Sprache".
Sprache bedeutet immer Mitteilung von "irgendwas" nach außen mit dem Zweck, dass diese Mitteilung von einem "Partner" verstanden wird. Meines Wissens wurde noch nicht bei allen Einzellern sowas entdeckt und auch von einer Kommunikation bei Regenwürmern ist mit nichts bekannt. Auch bei der Paarung von Schnecken ist mir nicht bekannt, dass hier auch noch Informationen übermittelt werden, also halte ich es für "sprachlosen Sex" :mg: . Sehr wohl würde ich aber warnende Ausdünstungen von Pflanzen vor Fressfeinden (die z.B. eine sofortige Erhöhung von Bitterstoffen in "empfangenden Pflanzen" bewirken) für eine Form der Sprache halten => eine Information würde übertragen.
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Re: Dennett: Kein Bewusstsein ohne Sprache

Beitragvon Twilight » Fr 26. Sep 2008, 15:44

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Meines Wissens wurde noch nicht bei allen Einzellern sowas entdeckt und auch von einer Kommunikation bei Regenwürmern ist mit nichts bekannt.

Macht nichts. Irgendeine Art von Rückkopplungssystem innerhalb einer Einzellerpopulation muss es geben. Vielleicht werden nur Botenstoffe abgesondert oder die fressen sich gegenseitig die Nahrung weg, so dass eine primitive Form der Selbstregulation stattfindet. Aber ich finde es nur schwer vorstellbar, dass da NICHTS ist.
Die kleinste Einheit einer Information ist das Bit. Normalerweise in der Digitaltechnik verwendet, lässt es sich aber auch auf andere Dinge übertragen. "Hier ist eine Amöbe"/"Hier ist keine Amöbe" lässt sich schon durch bloße An- und Abwesenheit übermitteln. Und irgendein Wesen, das in der Lage ist, diese Information zu empfangen und zu verarbeiten, wird darauf reagieren.
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Re: Dennett: Kein Bewusstsein ohne Sprache

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 26. Sep 2008, 15:53

Nein, so weit muss die "Erkenntnisfähigkeit" einer Amöbe eben nicht einmal gehen, deshalb würde ich da behaupten "keine Sprache"
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Re: Dennett: Kein Bewusstsein ohne Sprache

Beitragvon Twilight » So 28. Sep 2008, 05:33

Ich weiß nicht, wo die Grenze zwischen bloßer Reaktion, sei sie nun physikalisch oder instinktiv und Handeln aufgrund "echter" Erkenntnis liegt. Was ein Mensch bei der direkten Kommunikation mit einem anderen Menschen empfängt, spielt sich größtenteils auch unterbewusst ab.
Genauso würde ich behaupten dass die Grenze zwischen bloßer Information und Sprache ebenso fließend sind.
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