gerhard hat geschrieben:Ich hoffe auf eine mündig re-formierte Glaubensvorstellung, die den kreativen=schöpferischen Sinn/Logos des wissenschaftlich fassbaren Weltgeschehen zum Thema hat und hilft diesen zu halten. Und genau dazu bedarf es einer weiteren Diskussion zwischen Glaube und Wissen.
Ari hat geschrieben:Religionen leben vom Dogmen und wissenschaften Leben von der beseitigung dogmatischen denkens. Wie sollte das jemals passen?
gerhard hat geschrieben:Was ist das "Böse" wirklich?
Telos hat geschrieben:gerhard hat geschrieben:Was ist das "Böse" wirklich?
Das Böse ist der Preis der Freiheit. (Safranski)
Telos hat geschrieben:Solange, wie Vernunft oder Wissenschaft mit dem Bösen und der Kontingenz nicht fertig werden, also nie, solange sind wir auf Glauben und Religion angewiesen, also immer.
ganimed hat geschrieben: Mein vorläufiges Fazit: Das Böse ist, wie auch immer genau definiert, zum Menschen gehörig wie seine Nase. Reines Wunschdenken, es eines Tages los werden zu wollen. Und im Gegensatz zur Wissenschaft ist die Religion tatsächlich so überheblich, diese "Nase" entfernen zu wollen. Mehr noch, es wird naßforsch behauptet, dass Gott das Böse bereits überwunden habe. Guter Witz. Und wieso ist es dann noch da?
Telos hat geschrieben:dass der Gottessohn, also die Inkarnation Gottes, durch seinen Tod das Böse aus dem Sein nicht entfernt, sondern es überwindet. Indem der Einzelne dem Bösen (Elend, Ungerechtigkeit, Tod, Verfolgung ...)ausgesetzt ist und bleibt - und am Ende der Welt die Verwandlung der Welt selbst und des Einzelnen durch die Auferstehung steht.
Telos hat geschrieben:Dem stehen die realen, menschengemachten Versuche gegenüber, das Böse der Welt anders aus der Welt zu schaffen
gerhard hat geschrieben:Der SINN, den ich dort sehe, wo mir Naturwissenschaftler in ganzheitlicher Weise die Welt, alles evolutionäre-natürliche Werden beschreiben, verlangt von mir ein ökologisches, ein weltökonomisches kreatives Mitwirken im großen Ganzen.
ganimed hat geschrieben:gerhard hat geschrieben:Das ist die Stelle, wo ich bisher bei deiner Darstellung nicht recht weitergekommen bin. Du siehst also einen Sinn. Aber welchen Sinn? Bevor du aus dem Sinn etwas folgerst, bevor du beschreibst, was dieser Sinn verlangt, wäre es nett, einfach mal den Sinn zu beschreiben oder wenigstens anzudeuten. Will fragen: was ist eigentlich das Ziel des von dir immer wieder beschriebenen Logos?
gerhard hat geschrieben:...als Mitglieder einer Gesellschaft, die letztlich gemeinsam den einen Sinn allen Lebens umzusetzen
gerhard hat geschrieben:als Weltbürger, der sich im Sinne der kreativen Gemeinschaft verhält
gerhard hat geschrieben:als Mitglied einer ökologischen Gesamtheit, das überlegt, wie es diese Ordnung halten, so im kreativen Werden der Welt mitwirken, Zukunft gestalten (im menschlichen Kampf ums Überleben) das Leben der nächsten Generationen maximieren kann.
gerhard hat geschrieben:Ob bei Letzerem Algen reichen, wie Du fragst, da hab ich meine Zweifel.
ganimed hat geschrieben:Was ist der eine Sinn allen Lebens?
pinkwoolf hat geschrieben:Ich gratuliere zu dieser Rückfrage. Wozu muss alles Leben einen Sinn haben, und dann auch noch denselben?
ganimed hat geschrieben:"Der Sinn des Lebens ist nicht objektiv und extern vorgegeben, da es keinen Gott und keine absichtsvolle Evolution gibt, und kann daher von jedem Individuum nach Belieben und subjektiv selbst festgelegt werden. Aus den Motivations- und Belohnungsmechanismen des menschlichen Gehirns wäre wohl zu schließen, dass der Sinn des Lebens für die meisten Menschen die Maximierung von Wohlbefinden, Spaß und Glück ist, was auch immer das konkret für den einzelnen Menschen und seine Bedürfnisse bedeutet."
gerhard hat geschrieben:nicht nur in einem Sinne, der bei mir und anderen männlichen Nassnasenaffen zwischen den Beinen sitzt, somit im extremen Hedonismus der einzige Sinn wäre. Sondern in einem Sinne, der der kreativen menschlichen Gemeinschaft, die laut soziobilogischer Einsicht selbst auf Ehe, Familie, Verlässlchkeit...angewiesen ist, statt auf willkürliches Begatten (nach dem es mich je nach dem weiblichen Gegenüberer durchaus gelüstet), gerecht wird.
gerhard hat geschrieben:Wenn meine persönliche Lust, mein Wohlbefinden den Sinn vorgeben würde, dann wäre es für mich völlig sinnlos, hier mit Nichtgläubigen zu diskutieren. Lust und Wohlbefinden verschafft es mir nicht und doch halte ich es für sinnvoll, über einen "natürlichen" Sinn allen Seins nachzudenken, voneinander zu lernen.
gerhard hat geschrieben:Doch wenn für dich Deine Existenz als geistbegabter Affe sinnvoller ist, als Sternenstaub im "schwarzen Loch" oder die Existenz in einer zufälligen Zwischenstation, dann scheint es auch für Dich einen Sinn im Fluss allen Lebens (Logos) zu geben, dem zu folgen wäre
ganimed hat geschrieben:[Das klingt so, als würdest du nur deshalb einen Sinn im Fluss allen Lebens sehen wollen, weil dir die Existenz in einer zufälligen Zwischenstation nicht so sehr behagt.
gerhard hat geschrieben:sondern bringe so nur die Selbstsucht auf die Spitze, wenn der Sinn nur vom menschlichen Selbst gesetzt wird.
gerhard hat geschrieben:Nein, wenn jeder nur seinen Sinn selbst setzt, ist keine menschliche Gesellschaft mit verbesserter Zukunft zu machen
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