Mark hat geschrieben:Warum sollten Menschen die dem methologischen Naturalismus "verpflichtet" sind das weniger reflektieren ?
weil die sich selten Gedanken darüber machen, wo die Grenzen dieses Ansatzes liegen, solange er funktioniert. Ein sicheres Zeichen, dass es nicht 'rund' läuft, ist die Tatsache, wenn man sich bei Philosophen Rat holt. Das passiert ab und an. Vergiss nicht, dass die moderne Wissenschaftstheorie dadurch entstand, dass die Ergebnisse der Quantenmechanik nicht mehr mit der klassischen Denke zu fassen waren.
In den Naturwissenschaften argumentiert 'man' mit dem, was man weiß und schaut nicht auf das, was man nicht weiß. Das bedeutet, dass man auch eine Theorie verwendet, von der man weiß, dass sie falsch ist, solange es keine bessere gibt.
Das ist übrigens der Grund dafür, warum die Einwände von ID Naturwissenschaftler kalt lassen. Dass es offene Fragen gibt, ist sattsam bekannt (und gut so, denn sonst wäre abzusehen, dass Naturwissenschaftler sich neue Jobs suchen müssten). ID sollte also eher daran arbeiten, eine tragfähige Alternative zu formulieren.
Ich könnte mir eine vorstellen: eine 'Theorie der Lücken'. Es müsste gezeigt werden können, dass es prinzipielle Lücken gibt, die sich mit fortschreitender Forschung eher bestätigen als füllen lassen. Das wäre zwar noch lange kein Beweis für ID, aber durchaus eine extrem harte Nuss für Naturalisten. Die Wissenschaftsgeschichte zeigt allerdings, dass es derartige Lücken eben nicht gibt.
Fakt ist aber, dass es unter erstklassigen Naturwissenschaftlern, sogar unter Evolutionsbiologen (der Prozentsatz an Nicht-Theisten ist hier größer als in jeder anderen Disziplin, wenn ich den Statistiken Glauben schenken kann, die Du vermutlich meinst, da es sich um die Wiederholung einer Untersuchung von vor vielen Jahren mit denselben Fragen handelt, wird das vermutlich stimmen) gläubige Christen gab und gibt, zeigt, dass die 'Fronten' nicht so klar sind, wie es beispielweise ein Dawkins vertritt.