von HF******* » Mo 30. Mär 2009, 15:46
Wenn wir sowieso alle "secularer Humanisten" sind, brauchen wir uns auch nicht erst so bezeichnen. Das geht einfacher und eindeutiger. Schon aus dem Grund habe ich bei solchen Definitionen ein gewisses Misstrauen: Worauf will mich jetzt die Person festnageln, was ich doch eigentlich gar nicht vertreten habe? Bei den Brights ist das einfach, eine Definition, 9 Prinzipien und die werden auch nicht mehr geändert: Dogmatisch übrigens.
secular = säkular klappt auch schon in der Übersetzung nicht.
@Myron: "säkularer Humanist" das haben die Leute dort vielleicht nett definiert, ein Humanist ansich kann dagegen wiederum alles mögliche sein. Erich Mielke hat sich etwa als Humanisten bezeichnet. Nach dem evolutionären Humanismus können anscheinend auch Menschen umgebracht werden, wenn sie etwa noch im Mutterleib sind (bis zur Geburt) - unabhängig von der Frage, ob sie vielleicht außerhalb des Mutterleibes lange selbst lebensfähig wären. Der Begriff Mensch wird dort an so engen Punkten aufgehängt, dass einiges durch die Maschen fällt. So human ist das dann nicht - und es ist ja auch die Frage, was denn human ist. Was der neue Humanismus ist, weiß auch keiner, wahrscheinlich muss man da Religion attackieren. Alle paar Monate wird umdefiniert.
Der Begriff Humanismus hält nicht, was er verspricht. Er verspricht dieses oder jenes, andere dies und das. Was ist mit den Menschenrechten im Krieg und führt ein Humanist Krieg, wenn ja, wie, indem er im Krankenhaus Soldaten wieder zusammenflickt, Munition herstellt oder die Maschinerie bedient? Ist es humaner, das Volk versklaven zu lassen oder sich am Krieg zu beteiligen? Wie ist es mit „humanitären“ Auslandseinsätzen und darf man Völkermord mit Krieg verhindern?
Zu allen Punkten wurd unter Hinweis auf den Humanismus Bezug genommen: Ich kenne aber keine drei Humanisten, die einer Meinung wären. Entweder ist alles davon humanistisch, oder gar nichts. Eine Definitionsherrschaft gibt es aber nicht. Mir scheint gegenwärtig letzteres überzeugender, denn wenn der Begriff nicht eint und politisch in alle Himmelsrichtungen verwendet wird, um zu sagen dass man selbst „gut“ ist, dann ist es im Wesentlichen eine Leerformel, ein politisches Instrument.
Die Humanisten sind für mich ein wenig die Versicherungsverkäufer im ethischen Bereich. Nachher hat man etwas angenommen, was man nicht haben wollte. Wenn es nichts aussagt, dann lass doch das humanist bei secular weg…
oder sag gleich Bright.