stine hat geschrieben:Ob es nun aber besser ist einen freien Geist mit religiöser Kraft zu unterstützen oder staatlich festgelegte Gesellschaftsregeln prägend einzuimpfen, bleibt dabei Ansichtssache.
Die Dreistigkeit seiner Argumentation ist kaum zu übertreffen.pinkwoolf hat geschrieben:Bei Huber jedoch packt mich jedes Mal ein Würgreiz.
Schon klar: wenn man etwas aus dem Jahre 1826 zitiert, kann es durchaus patriarchalisch ausfallen.[Zitat Schleiermacher] "Das, was am nächsten liegt, ist die Analogie zwischen dem allgemeinen menschlichen Zustand in Beziehung auf das höchste Wesen und dem Zustande des Kindes im Verhältnis zu den Eltern. Dieses Gepräge tragen die Erzählungen, in denen das höchste Wesen als Vater dargestellt wird; die Vorstellung von Gott als dem Vater ist dem Kinde eine lebendige; es hat eine Analogie, woran es das, was ihm als Religiöses gegeben wird, sich veranschaulicht.“
Schön.Kinder haben in unserer Gesellschaft nicht nur ein Recht auf Bildung, sie haben, wie der Religionspädagoge Friedrich Schweitzer nicht müde wird, zu betonen, auch ein Recht auf Religion. Sie haben ein Recht auf religiöse Elementarbildung und -erziehung.
Hört, hört!Deshalb muss es in unserer Gesellschaft religiöse Angebote und damit die Vermittlung von Lebenssinn und ethischen Werten auch in nicht-kirchlichen Kindertagesstätten geben.
Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen: die Kirchen "beteiligen sich an einer öffentlichen Aufgabe, für deren Erfüllung der Staat zu sorgen hat." Ich kann euch sagen, was das auf Deutsch heißt:In Deutschland befindet sich die Mehrheit der Kindertagesstätten in freier Trägerschaft, die meisten davon in kirchlicher Trägerschaft. Damit folgen die Kirchen ihrem eigenen Selbstverständnis, das sie zur Sorge für Kinder verpflichtet. Zugleich beteiligen sie sich an einer öffentlichen Aufgabe, für deren Erfüllung der Staat zu sorgen hat.
Forschungsgruppe Weltanschauung in Deutschland
Finanzierung konfessioneller Kindertageseinrichtungen (2002)
Staatliche Zuwendungen --- 2.816.748.000 Euro
Elternbeträge --------------------- 563.350.000 Euro
Kircheneigene Gelder ---------- 375.566.000 Euro
Insgesamt ------------------------ 3.755.664.000 Euro
http://fowid.de/fileadmin/datenarchiv/K ... 202002.pdf
Matthäus 6
Wenn du Almosen gibst, sollst du nicht lassen vor dir posaunen, wie die Heuchler tun in den Schulen und auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber Almosen gibst, so laß deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut.
Was will uns Huber damit sagen? Dies vielleicht: "Wir stellen nur konfessionell gebundene Mitarbeiter ein. Wie wir das rechtfertigen sollen, wissen wir selbst nicht, in Anbetracht der Tatsache, daß unsere Einrichtungen größtenteils vom Staat bezahlt werden."Ebenso können die Erzieherinnen selbst jeweils für ihren Glauben sprechen. Die mit allen diesen Möglichkeiten verbundenen rechtlichen Fragen etwa hinsichtlich der Grenzen der Religionsfreiheit oder hinsichtlich der erforderlichen Transparenz der religiösen Ausrichtung bedürfen allerdings der weiteren Klärung, an der sich die evangelische Kirche gerne beteiligt.
smalonius hat geschrieben:Bei uns gab's nämlich gerade eine Woche Stadtmission. Motto: Von Wegen zu Gott. [was Groß- und Kleinschreibung so alles ausmachen kann. ]
smalonius hat geschrieben:Forschungsgruppe Weltanschauung in Deutschland
Finanzierung konfessioneller Kindertageseinrichtungen (2002):
Staatliche Zuwendungen --- 2.816.748.000 Euro
Elternbeträge --------------------- 563.350.000 Euro
Kircheneigene Gelder ---------- 375.566.000 Euro
———
Insgesamt ------------------------ 3.755.664.000 Euro
http://fowid.de/fileadmin/datenarchiv/K ... 202002.pdf
Myron hat geschrieben: Der Anteil der Kirchengelder beträgt also bloß 10%!
platon hat geschrieben:Wie kommst Du darauf, das sei Geld der Kirche?
Myron hat geschrieben:Das von den Kirchenmitgliedern freiwillig gezahlte Geld ...
platon hat geschrieben:Sprichst Du jetzt von den Spenden, für die es auf Wunsch auch eine Spendenquittung gibt - der Staat also auch wieder kräftig mitfinanziert - oder von der Kirchensteuer, die (von Kirchenmitgliedern oder deren Ehegatten) vom Staat eingezogen wird, ob sie wollen oder nicht?
Myron hat geschrieben: Kann man neuerdings nicht mehr aus der Kirche austreten?
platon hat geschrieben:Es nützt Dir nichts, aus der Kirche ausgetreten zu sein, wenn Deine Frau/Dein Mann, mit Dir in Gütergemeinschaft lebend, weiterhin in der Kirche ist.
Dann zahlst Du von Deinem Gehalt Kirchensteuer. So trickreich sind die Brüder.
platon hat geschrieben:Es nützt Dir nichts, aus der Kirche ausgetreten zu sein, wenn Deine Frau/Dein Mann, mit Dir in Gütergemeinschaft lebend, weiterhin in der Kirche ist.
Dann zahlst Du von Deinem Gehalt Kirchensteuer. So trickreich sind die Brüder.
platon hat geschrieben:@myron Und ich habe dazu gesagt: Und diese 10% stammen aus der zwangsweise eingezogenen Kirchensteuer, gegen die sich ein Kirchenmitglied (wenn es das bleiben will) nicht wehren kann.
pinkwoolf hat geschrieben:Dieser Trick hat mich auch endlos geärgert, weil ich selbst betroffen war. Statistisch sind diese Fälle aber wohl eher insignifikant, so dass ich den Kirchen ihre 8 - 10% Eigenanteil nicht streitig machen würde.
pinkwoolf hat geschrieben:Wenn man Huber reden hört, klingt es allerdings so als trügen die Kirchen die Last zu 100%. Solche Rhetorik ist nicht einmal meiner Verachtung würdig.
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