NorMill65 hat geschrieben:Die Mischung machts. Wie ihr sicher wisst, nimmt die Aktivität eines Individuums Zeit seines Lebens Einfluss auf seine "persönlichen" Gene, die ihrerseits wiederum Einfluss auf das Individuum, insbesondere aber auch auf seine Nachfahren haben. Einfach gesagt: Ein Tischler erzeugt durch sein alltägliches "Training" eine genetische Anpassung, die sich ggf. bei der richtigen Kombination mit einer entsprechenden genetischen Partnerin beim Nachwuchs in einem besonderen tischlerischen Talent ausdrückt. Insofern ist es schon ein aktiver Evolutionsprozess, wenngleich quasi nicht bewusst und nicht im entferntesten beeinflussbar. Das liegt vor allem daran, dass lediglich minimale Änderungen am Genom stattfinden; sollte sich aber rausstellen, dass die tendenzielle Voranpassung "tischlern" tatsächlich das Überleben sichert, setzt sich das dann auch auf Jahrmillionen immer mehr durch...
Nö.
NorMill65 hat geschrieben:Seh ich anders: direkte Vorfahren der Giraffe wollten aktiv an die hoch sitzenden Blätter herankommen, haben sich gereckt und gestreckt, hin und wieder belohnt durch schmackhaftes Blattgut (es zahlte sich also aus und wurde so wiederholt!). Das Verhalten veränderte schließlich über die entsprechende Einflussnahme auf die Gene das genetisch gesteuerte Verhalten aber auch des Knochenbaus (auf Jahrmillionen, versteht sich), so dass eine Wiederholung zunehmend begünstigt und diese mehrfach und immer öfter belohnt wurde - bis schließlich die Gestalt der modernen Giraffe unsere Wahrnehmung erfreuen konnte.
Nö.
Lebewesen besitzen ein Selbsterhaltungs- und Reproduktionsinteresse, und die Summe dieser Interessen treibt die Evolution (aktiv) voran. Wenn eine Art irgendo nur von Käfern lebt, diese Käfer aber immer seltener werden, dann werden einige Exemplare anfangen, nach anderen Nahrungsquellen zu suchen (nach Nischen), weil sie die genannten Interessen besitzen. Diejenigen, die das besonders gut können, setzen sich dann stärker durch. Eine Möglichkeit könnte z. B. sein, zur Nachbarinsel zu schwimmen, wo es noch Käfer gibt. Das gelingt aber nur denen, die tatsächlich schwimmen können. Vorher war es den Lebewesen überhaupt nicht aufgefallen, dass sie schwimmen konnten, da die Fähigkeit irrelevant war (keinen Selektionsvorteil darstellte).