Aeternitas hat geschrieben:OffTopic: Es wäre nett von euch wenn hier aufhören könntet euch in jedem Zweiten Satz Inkompetenz vorzuwerfen, das würde es für mitlesende wesentlich angenehmer machen euch zu folgen, da es eure Beiträge Qualitativ und Quantitativ wesentlich verbessern würdet.
smalonius hat geschrieben:Das Problem ist hier das "wollen".jackle hat geschrieben:Die Darwinsche Evolutionstheorie basiert in ihrer ursprünglichen und noch heute gültigen Formulierung (z. B. den bei Mayr vorzufindenden) auf Malthus. Malthus wiederum nahm an, dass sich alle Individuen einer Population möglichst oft vermehren wollen. In die Sprache von Mersch übersetzt heißt das: Die Individuen besitzen alle ein relativ gleich hohes „Reproduktionsinteresse“. Aus diesem Grund kann man es auch in einer ET unberücksichtigt und diese rein auf die Fitness basieren lassen.
Wenn ein Rüde eine läufige Hündin bespringt, dann nicht eines "Reproduktionsinteresses" wegen, sondern aus Geilheit. Tiere wollen vögeln - und da ist das "wollen" sogar angebracht. Daß mit dem Vögeln dann die Kinder kommen, ist nur geschickt von der Natur so eingerichtet. Nachkommen zu zeugen, liegt bildlich gesprochen vielleicht "im Interesse der egoistischen Gene", es liegt aber bestimmt nicht im Interesse der Individuen.
Sobald Sex nicht mehr zwangsläufig mit Nachkommenschaft einhergeht - so wie beim modernen Menschen -, ändern sich die Verhältnisse. Das geht erst seit 50 Jahren; mal sehen, was evolutiv daraus wird.
Individuen müssen nicht notwendigerweise die gleichen Reproduktionsinteressen besitzen, wie die in ihnen wirkenden Gene. Aus Sicht eines Individuums ist die Erbringung der aufwendigen und kräftezehrenden Nachwuchsarbeit alles andere als selbstverständlich; schließlich stirbt es irgendwann, und dann hat es von seinen Kindern nichts mehr. Es könnte sich also stattdessen für ein Leben ohne eigenen Nachwuchs entscheiden und seine zusätzlichen Freiheiten genießen. Die in ihm operierenden Gene hätten dann das Nachsehen. Nüchtern betrachtet haben also vor allem Gene und Populationen ein Interesse an der Reproduktion der Individuen (Reproduktionsinteresse). Damit sich die Individuen als „Überlebensmaschinen“ der Gene oder als „Säulen“ von Populationen trotzdem auf diese für sie kostenintensive Aufgabe einlassen, muss ihr Reproduktionsinteresse ein biologisches Fundament besitzen, welches für eine optimale Vertretung der Interessen von Genen und Populationen sorgt.
Offenbar erfolgt dies zu erheblichen Anteilen über die sexuelle Lust, denn seitdem es moderne Verhütungsmittel gibt, lassen sich Paarungs- und Reproduktionserfolg präzise voneinander trennen: Das Reproduktionsinteresse wird dann zu einer ökonomisch abschätzbaren Größe, die sich der Konkurrenz anderer Interessen des Individuums stellen muss. Auch dieser Zusammenhang macht deutlich, dass die Annahme eines populationsweiten einheitlichen Reproduktionsinteresses keineswegs selbstverständlich ist und im Rahmen einer Systemischen Evolutionstheorie explizit getroffen werden muss.
Der moderne Mensch hat indirekt auch Richard Dawkins’ Theorie vom „egoistischen Gen“ widerlegt. Die Vorstellung, Individuen seien in erster Linie Überlebensmaschinen ihrer Gene (Dawkins 2007: 63), kann nicht überzeugend erklären, warum Menschen, sobald Kinder gegenüber Alternativen wie beruflichem Erfolg, Automobilen oder Urlaubsreisen ökonomisch aufrechenbar sind, sich ganz häufig für den Beruf, das Auto oder die Urlaubsreise und gegen den eigenen Nachwuchs entscheiden. Unter dem Paradigma des „egoistischen Gens“ dürfte es das Central Theoretical Problem of Human Sociobiology eigentlich überhaupt nicht geben, und zwar ganz unabhängig davon, ob Menschen Zugriff auf leistungsfähige Mittel zur Familienplanung besitzen oder nicht.
Richard Dawkins entgegnet solchen Einwänden gegen seine Theorie mit den folgenden Argumenten (Dawkins 2007: 334):Wir haben die Macht, den egoistischen Genen unserer Geburt und, wenn nötig, auch den egoistischen Memen unserer Erziehung zu trotzen. Wir können sogar erörtern, auf welche Weise sich bewusst ein reiner selbstloser Altruismus kultivieren und pflegen lässt – etwas, für das es in der Natur keinen Raum gibt, etwas, das es in der gesamten Geschichte der Welt nie zuvor gegeben hat. Wir sind als Genmaschinen gebaut und werden als Memmaschinen erzogen, aber wir haben die Macht, uns unseren Schöpfern entgegenzustellen. Als einzige Lebewesen auf der Erde können wir uns gegen die Tyrannei der egoistischen Replikatoren auflehnen.
Und an anderer Stelle (Dawkins 2007: 496):Wir, das heißt unser Gehirn, sind ausreichend getrennt und unabhängig von unseren Genen, um gegen sie rebellieren zu können. Wie ich bereits sagte, tun wir dies immer dann im Kleinen, wenn wir Empfängnisverhütung betreiben. Nichts spricht dagegen, uns auch im Großen gegen unsere Gene aufzulehnen.
Mark hat geschrieben:Die ET versucht nur zu erklären wie die heutigen Lebewesen entstanden und sich nach diesen Mechanismen noch weiter entwickeln. Sie hat überhaupt keinen Anspruch auf die Erklärung soziokultureller Effekte menschlicher Gesellschaften.
Mark hat geschrieben:Erst Dawkins mit seinen Memen (die NICHT zur ET gehören) versucht das anzugehen und zu erklären, und das meiner Meinung nach so pragmatisch und grundlegend, daß man ihn nicht wiederlegen kann.
Mark hat geschrieben:Die ET jedoch kümmert sich um Psychologie nicht die Bohne. Punkt !!!!!!!!!!!!!!
Dann ist die Mehrheit auf dem Holzweg gewesen.jackle hat geschrieben:smalonius hat geschrieben: Genetische Äquipotenz ist Unsinn. Ich habe zwei Gegenbeispiele genannt, ein drittes wäre die Sichelzellenanemie.
Also bist du gegen die Mehrheitsauffassung der Soziobiologen, oder? Mersch hält genetische Äquipotenz für Unsinn, Voland meint in seinem Buch, die Mehrheit der Soziobiologen geht von einer genetischen Äquipotenz aus.
Recent acceleration of human adaptive evolution
John Hawks, Eric T. Wang, Gregory Cochran, Henry C. Harpending, and Robert K. Moyzis
There is a lot of technical detail in it, but we have accomplished essentially two things:
1. An empirical age distribution for alleles under recent selection, which number in the thousands.
2. A theoretical account of why these new alleles should have been increasing rapidly in numbers during the last 40,000 years.
http://johnhawks.net/weblog/topics/evol ... _2007.html
jackle hat geschrieben:smalonius hat geschrieben:Soso. Ein Wandel innerhalb einer Generation kann uns also etwas über die evolutiv veränderte Bevölkerung sagen - und zwar kann man (angeblich) daran sehen, daß die Europäer aufgrund der Emanzipation der Frau allmählich verdummen.
Wie kann man einen Fall des IQs um 9 Punkte thematisieren, aber den Anstieg um 60 Punkte ignorieren? Das nennt man Lügen mit Statistik.
Sollte man bezüglich Bruttosozialprodukt, Arbeitslosenzahlen etc. eine ähnliche Haltung einnehmen?
jackle hat geschrieben:Auf den Gedanken, dass du das lediglich nicht verstanden hast, bist du noch nicht gekommen, oder? Du beziehst dich auf einen Folienvortrag, der auf wenige Worte das reduziert, was in einem 480-Seiten dickes Buch steht. Nun beginnt hier wieder das sonderbare Gebahren, was auf der einen Seite meint, ein 480 Seiten starkes Buch lese ich erst gar nicht, dennoch erlaube ich mir, die kurzen Sätze in einem Folienvortrag in meinem Sinne zu interpretieren.
jackle hat geschrieben:Einzelpersonen spielen für die Evolution keine Rolle. Mersch spricht von Korrelationen, er argumentiert also statistisch. Aber scheinbar ist seine mathematische Argumentationsweise zu hoch für dich.smalonius hat geschrieben:Vor der Evolution sind sie alle gleich, egal welche Pseudofitness man einführt.
jackle hat geschrieben:smalonius hat geschrieben: Welches Sozialdarwinismus-Dilemma? Das Dilemma ergibt sich nur, wenn man ein Bild der Evolution hat, das im 19. Jahrhundert gängig war. Mersch erwähnt in seinem PDF 9 mal den Kampf ums Dasein. Niemand, aber auch gar niemand, der eine Ahnung von Evolution hat, verwendet diesen Begriff heute noch.
Ernst Mayr verwendet diesen Begriff ständig in seinem Buch und das ist aus 2005.
jackle hat geschrieben:Außerdem ist es genau umgekehrt: Mersch verwendet den Begriff selbst nicht, sondern er verwendet ihn nur im Zusammenhang mit der Darwinschen Evolutionstheorie und speziell dem Sozialdarwinismus.
smalonius hat geschrieben: Dann ist die Mehrheit auf dem Holzweg gewesen.
smalonius hat geschrieben: Ich kenn mich zwar nicht aus mit Evolution und deren Theorie, dafür bin ich aber auf dem Laufenden.
smalonius hat geschrieben: Du hast meine Frage nicht beantwortet, ob man das mit einer genetischen Veränderung innerhalb einer (!) Generation erklären kann.
smalonius hat geschrieben: Die "Russellsche Antinomie" oder Merschs Aussage über Objektorientierung reichen mir, um ein Urteil zu fällen.
smalonius hat geschrieben: Laß ich mal unkommentiert so stehen.
smalonius hat geschrieben:jackle hat geschrieben: Ernst Mayr verwendet diesen Begriff ständig in seinem Buch und das ist aus 2005.
Wirklich? Ich hätte gedacht, das steht nur in einem historisierenden Abschnitt.
smalonius hat geschrieben: Ja, eben. Und da sagt er, der Kampf ums Dasein führt zum Sozialdarwinismus. Nur die systemische Evolutionstheorie könne uns davor bewahren in Barbarei zu versinken.
smalonius hat geschrieben: Genug gesagt.
smalonius hat geschrieben:Dann ist die Mehrheit auf dem Holzweg gewesen.jackle hat geschrieben:smalonius hat geschrieben: Genetische Äquipotenz ist Unsinn. Ich habe zwei Gegenbeispiele genannt, ein drittes wäre die Sichelzellenanemie.
Also bist du gegen die Mehrheitsauffassung der Soziobiologen, oder? Mersch hält genetische Äquipotenz für Unsinn, Voland meint in seinem Buch, die Mehrheit der Soziobiologen geht von einer genetischen Äquipotenz aus.
folgsam hat geschrieben:Dieses ständige absprechen irgendwelche Kompetenzen geht nicht nur mir langsam gewaltig auf den Keks. Stellt das ab oder ich mach den Thread hier auch zu.
jackle hat geschrieben:Die einen werfen Inkompetenz ohne Argumente vor, anschließend kommen detaillierte Gegenargumente mit Zitaten etc. und der Inkompetenz-Retourkutsche, und dann ist es auf einmal störend.
El Schwalmo hat geschrieben: sagen wir mal so: es gibt eine Evolutionsbiologie. Wie schon der Name besagt, kommt der Mensch darin eher am Rande vor. Nun gibt es Menschen wie Dawkins, die die Denke der Biologie auf die Menschheit übertragen wollen. Wenn nun ein Mensch wie Mersch zeigen kann, dass Dawkins nicht Recht hat, dann folgt daraus nichts darüber, dass Mersch Recht hat.
El Schwalmo hat geschrieben: Das, was ich von Mersch bisher kenne, überzeugt mich genauso wenig wie das, was ich von Dawkins weiß.
El Schwalmo hat geschrieben: wenn es um Kompetenz geht, sollte man vorher genau danach schauen, um welche Kompetenz in welchem Bereich es geht.
El Schwalmo hat geschrieben:Dawkins ist wenigstens heftig umstritten, während Mersch, soweit ich sehe, erst noch so bekannt werden muss, dass man sich mit ihm befasst.
jackle hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben: sagen wir mal so: es gibt eine Evolutionsbiologie. Wie schon der Name besagt, kommt der Mensch darin eher am Rande vor. Nun gibt es Menschen wie Dawkins, die die Denke der Biologie auf die Menschheit übertragen wollen. Wenn nun ein Mensch wie Mersch zeigen kann, dass Dawkins nicht Recht hat, dann folgt daraus nichts darüber, dass Mersch Recht hat.
Das ist einerseits richtig. Nun ist aber eines der Resultate von Mersch: Für biologische Populationen (ungleich Mensch) folgt die Darwinsche Evolutionstheorie (= ET) als Spezialfall aus der Systemischen Evolutionstheorie.
jackle hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben: Das, was ich von Mersch bisher kenne, überzeugt mich genauso wenig wie das, was ich von Dawkins weiß.
Was heißt das? Überzeugt dich die ET nicht.
jackle hat geschrieben:Oder überzeugen dich einzig die Mersch'schen Annahmen und Aussagen zu menschlichen Gesellschaften nicht, also etwa seine Behauptung, dass in menschlichen Gesellschaften neben der Fitness noch das Reproduktionsinteresse bei Evolutionen zu berücksichtigen ist?
jackle hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben: wenn es um Kompetenz geht, sollte man vorher genau danach schauen, um welche Kompetenz in welchem Bereich es geht.
Jedenfalls ist Mersch in dem Bereich, wo seine Änderungen zur ET wirklich greifen (menschliche Gesellschaften, Demografie, Technologie etc.) tatsächlich Experte (mehrere Demografieexperten haben seine demografischen Bücher lobend gewürdigt),
jackle hat geschrieben:Dawkins bzgl. des Anwendungsspektrums der Memetik dagegen nicht. Die Darwinsche ET basiert auf Malthus, die von Mersch auf der modernen Demografie.
jackle hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Dawkins ist wenigstens heftig umstritten, während Mersch, soweit ich sehe, erst noch so bekannt werden muss, dass man sich mit ihm befasst.
Ist das nicht auch eine Antinomie: Mersch muss erst noch bekannt werden, bevor er bekannt werden kann. Etwa so?
El Schwalmo hat geschrieben: da ich davon ausgehe, dass die Darwinsche Evolutionstheorie (welche eigentlich? Myron hat Dich schon darauf hingewiesen, dass das ein Theorienbündel ist) unvollständig ist, wäre es für mich eher ein Argument gegen Mersch, wenn Darwins Theorie daraus als Spezialfall folgen würde.
El Schwalmo hat geschrieben: Mich überzeugt Evolution als historische Tatsache, ich gehe von einer Deszendenz aus, und die Mechanismen werden zurzeit erforscht.
El Schwalmo hat geschrieben: Ich habe die Präsentation von Mersch gelesen, und Teile des Vorworts. Das, von dem ich ausgehe, dass es zutrifft, war mir bekannt. Der Rest bezieht sich auf Bereiche, die mich eher nicht interessieren.
El Schwalmo hat geschrieben: Kannst Du bitte Quellen benennen?
El Schwalmo hat geschrieben: Es spielt keine Rolle, worauf eine Theorie basiert, sondern das, was sie erklären kann. Zudem vermute ich, dass 'moderne Demographie' im Bereich der nicht-menschlichen Lebenswelt eher keine Rolle spielt. Was wiederum bedeutet, dass Mersch dazu nichts beiträgt. Dann sind wir bei den übrigen Themen, zu denen Mersch schon Bücher geschrieben hat, und man kann sich fragen, wie das alles zusammenhängt.
El Schwalmo hat geschrieben: Nein. Sein Ansatz muss so bedeutsam sein, dass sich Menschen mit diesem überhaupt befassen. Dazu reicht es nicht, ein Buch im Selbstverlag zu schreiben oder irgendwelche Vorträge zu halten oder gar in Foren zu werben.
El Schwalmo hat geschrieben:Nein. Sein Ansatz muss so bedeutsam sein, dass sich Menschen mit diesem überhaupt befassen.
Aufgrund dieser Befunde erklären manche Wissenschaftssoziologen (Collins 1982, 1985; Latour 1988; Woolgar 1988), das Ziel der Wissenschaft sei nicht mehr die Wahrheitsfindung oder die Frage, warum man eine Theorie gegenüber einer anderen bevorzugt, sondern Autorität und Macht in den gesellschaftlichen Wissenschaftsinstitutionen.
jackle hat geschrieben:Ja, der Evolutionsglaube ist eine Religion, nämlich einer Religionsgemeinschaft mit dem Namen Wissenschaft.
platon hat geschrieben: Das mag die Privatmeinung von Herrn jackle (...) sein und er soll seinem Evolutionsglauben auch weiterhin anhängen dürfen. Eine allgemein akzeptierte Meinung ist das allerdings nicht.
El Schwalmo hat geschrieben: Nein. Sein Ansatz muss so bedeutsam sein, dass sich Menschen mit diesem überhaupt befassen. Dazu reicht es nicht, ein Buch im Selbstverlag zu schreiben oder irgendwelche Vorträge zu halten ...
Das Konzept des universellen Darwinismus verallgemeinert das Konzept des Darwinismus auf Gebiete auch außerhalb der Biologie. Dabei wird folgendes Schema genutzt:
Reproduktion/Vererbung: Eine Anzahl von Einheiten, sogenannte Replikatoren, müssen fähig sein, Kopien von sich selbst anzufertigen oder andere Einheiten zu veranlassen, entsprechende Kopien zu erzeugen. Die Kopien müssen ebenfalls reproduktionsfähig sein und müssen Eigenschaften erben. Dabei werden verschiedene Variationen rekombiniert.
Variation: Es muss eine Bandbreite von verschiedenen Merkmalen in der Population der Einheiten gegeben sein. Es muss einen Mechanismus geben, der neue Variationen in die Population einführt. Diese Varianten können zum Beispiel durch ungenaue Replikation entstehen.
Selektion: Vererbte Merkmale müssen (auf längere Sicht gesehen) die Reproduktionsfähigkeit der Einheiten beeinflussen, entweder durch Überlebensfähigkeit (natürliche Selektion) oder die Fähigkeit, für die Reproduktion notwendige Partner zu finden (sexuelle Selektion). Die Überlebensfähigkeit kann sich dabei auf die konkrete Umgebung beziehen, einschließlich anderer entsprechender Systeme. Selektionsursachen können zum Beispiel Ressourcenknappheit oder die Möglichkeit zu Kooperation sein.
jackle hat geschrieben:Selektion: Vererbte Merkmale müssen (auf längere Sicht gesehen) die Reproduktionsfähigkeit der Einheiten beeinflussen, entweder durch Überlebensfähigkeit (natürliche Selektion) oder die Fähigkeit, für die Reproduktion notwendige Partner zu finden (sexuelle Selektion). Die Überlebensfähigkeit kann sich dabei auf die konkrete Umgebung beziehen, einschließlich anderer entsprechender Systeme. Selektionsursachen können zum Beispiel Ressourcenknappheit oder die Möglichkeit zu Kooperation sein.
In seinem Buch von 1871 „Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl“ beschreibt Darwin eine weitere Art der Selektion, da er Beispiele von Merkmalsausprägungen gefunden hatte, die für den Merkmalsträger in seiner Umwelt eigentlich nachteilig waren und nicht durch sein Konzept der natürlichen Selektion erklärt werden konnten:
Die sexuelle Selektion ist nach Darwin eine Auslese von Männchen mit bestimmten Merkmalen durch die Weibchen derselben Art. Diese Merkmale verhelfen den Männchen in der Konkurrenz um die Weibchen zu einem Vorteil gegenüber ihren Geschlechtsgenossen hinsichtlich der Fortpflanzung.
jackle hat geschrieben:Seine Theorie ist meines Erachtens ein bedeutender intellektueller Durchbruch für das generelle Verständnis von Evolution. Demgegenüber wirkt die Wikipedia-Seite geradezu einfältig, obwohl diese den Stand der aktuellen Forschung relativ präzise wiedergibt.
El Schwalmo hat geschrieben: welchen Sinn macht es, den Stand eines Forschungsbereichs am Inhalt einer Wikipedia-Seite festzumachen?
El Schwalmo hat geschrieben: Einen 'intellektuellen Durchbruch' vermag ich in Merschs Ansatz, zumindest in dem Bereich, in dem ich kompetent bin, nicht zu erkennen. Wenn ich es richtig sehe, wendet sich Mersch gegen die Übertragung der Selektionstheorie durch Dawkins und andere Autoren auf den Menschen. Hier bin ich mit Mersch in der Kritik einig. Aber dann trennen sich unsere Wege. Mersch will die Menschheit retten, ich Evolution verstehen. Das sind zwei Paar Stiefel.
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