Die Seite hat mich schon irritiert, noch mehr allerdings die vielen Zeichenfehler durch die falsche Formation in der Petition, das war schon sehr amüsant!
Aber jetzt bitte zu den "christlichen Werten": Das Christentum existierte nicht, als die Griechen selbst mit humanistischen Grundsätzen die Philosophie "erfanden". Diese Philosophie von der der Islam im 14. Jh. eine Blütezeit hatte und viele Lehren übernahm, und im Zeitalter der Aufklärung in Europa eine Renaissance erlebte, um die Menschenrechte in z.B. der ersten französischen Revolution zu proklamieren, existierte vor Christus! Kant selbst sagte, dass der Schritt aus der
selbstverschuldeten Unmündigkeit die Aufklärung war. Nur durch die immensen Veränderungen im Zeitalter der Industrialisierung war die Kirche mehr oder weniger dazu gezwungen das philosophische Gedankengut auch anzuwenden. So viel dazu, dass es ureigenste christliche Tradition ist.
Wer an die Kinderarbeit denkt, die durchaus verbreitet war in allen Zeiten, der möge bedenken, dass letztendlich Friedrich der Große das Abschaffend er Kinderarbeit forderte - nicht die Kirchen. Gut er tat das aus ganz eigennützigen Gründen, aber den Schutz der Kinder erreichte er dadurch, weil er gesunde Jugendliche auf dem Schlachtfeld wollte, und keine verstümmelten, verkrümmten Menschen. Die Kirche hat mit dem Schutz des Kindes eigentlich nicht viel am Hut hier in Deutschland. Nirgendwo in der Bibel steht übrigens, dass Kinderarbeit verboten ist.
@stine:Was das Schwul sein angeht - und nun das ganze biblische ethische Wesen, das findet man doch am Besten in unserem liebsten Mose. Dieser der mit einigen Menschen durch die Wüste ins "verheißene" Land zog.
(3. Mose 20:13) . . .Und wenn ein Mann bei einer männlichen Person liegt, ebenso wie man bei einer Frau liegt, so haben sie beide eine Abscheulichkeit begangen. Sie sollten unweigerlich zu Tode gebracht werden. Ihr eigenes Blut ist auf ihnen.
Daraus folgt unweigerlich: Schwul sein ist verboten - Lesben sind durchaus akzeptabel. Dies allerdings entgegnen diese Fanatiker in ihrem Vorschlag - was somit nicht mehr Bibelkonform ist.
Ein weiteres Argument:
(2. Mose 22:16-17) . . .Falls nun ein Mann eine Jungfrau verführt, die nicht verlobt ist, und er tatsächlich bei ihr liegt, soll er sie unbedingt für den Kaufpreis für sich als Frau erwerben. 17 Falls sich ihr Vater entschieden weigert, sie ihm zu geben, so soll er das Geld gemäß dem für Jungfrauen festgesetzten Kaufpreis auszahlen.
Nett, Verführung Minderjähriger, berauschen durch Alkohol und die Frau wird verkauft. Richtig!
Sklaven gab es übrigens auch zu der Zeit - wir sollten die Sklaverei ganz schnell wieder einführen!
Aber das erwähnt ja schon JustFrank. Man holt sich nur die Zitate die man will. Ich sehe durchaus Fehler in der Argumentationskette dieser Fundamentalisten.
Auch möchte ich nochmal auf Nanna eingehen: Die Stärke der Rolle der Frau z.B. unterscheidet ganz enorm in verschiedenen Kulturkreisen - auch wenn dort angebliche Katholiken wohnen. Die Germanen und Kelten waren durchaus gleichberichtigter als die Frauen im Mittelmeerraum. Die Wüstenstämme im vorderen Orient hatten schon vor tausenden Jahren einen anderen Umgang mit Frauen als Germanen oder Völker in Schwarzafrika, die vor der Kolonialisierung noch stark matriarchalisch geprägt war. Das Christentum fegte diese Kulturen beiseite - nicht gänzlich aber nachhaltig.
Echte christliche Menschenrechte wären ähnlich der Scharia bzw. dem dritten Mose Buch und ehrlich als Frau würde ich in so einer Kultur nicht leben wollen. Auch meinen Kindern würde ich niemals diese Werte vermitteln wollen.
Nochmal an stine: Humanistische Werte werden in der heutigen Welt durchaus vermittelt - offensiv an humanistischen Schulen. Uns verabschiedete der Direktor mit einer Rede, dass wir niemals den humanistischen Weg verlassen sollten, dass er nicht will, dass wir nach Profitgier streben - und das war schon vor fast 10 Jahren als er uns das sagte. Es ist jedem Menschen selbst überlassen wie er handelt - aber es gibt eine Gemeinschaft - Staat wie wir es nennen - hier hat jeder Rechte und Pflichten. Falschaussagen sind dort verboten, Betrügen ist verboten - kommt es raus, dass ich in meiner Bewerbung geschwindelt habe, so ist das fatal für mich. Wenn ich meinen Mann oder meine Frau betrüge, ist das keine Sünde, aber die Konsequenzen meiner Handlung muss ich akzeptieren. Diese sind durchaus schlimmer, als ein Segen vom Pfarrer nach der Beichte, dass dann alles wieder gut ist. Wer gegen die Gesetze des Zusammenlebens handelt, kennt die Folgen. Hier braucht man keinen Gott. Lügner werden ebenso ungern gesehen, wie Betrüger. Das regelt der Mensch miteinander selbst im Umgang. Christliche Werte haben nichts mit der Fabel zu tun vom Schäfer und den Lügen mit dem Wolf.
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit sagt - Ich kenne übrigens keinen Menschen über 1 Jahr der nicht einmal gelogen hat, allein deshalb gehen alle Christen ins Fegefeuer?! Menschenrechte hat Gott nicht geschaffen. Wie auch, es gibt ihn gar nicht, deshalb gibt es auch heute noch überall Ungleichheit - aber jeder Mensch ob religiös oder nicht kann seinen Teil dazu beitragen, dass die Welt besser wird - immerhin besser als alles auf Satan zu schieben, der angeblich manche Menschen beeinflusst. Wir sollten lernen Konsequenzen aus unserer Handlung zu tragen. Regeln und Einschränkungen - Befehle von Gott oder Politiker sind nur notwendig bei ungebildeten Menschen. Rein logisch denkende Menschen überprüfen ihre Handlung nach Sinn und Folgen für die eigene Stellung in der Gemeinschaft. Aber solange die Gemeinschaft toleriert, dass Gott alle Sünden weg macht, dann ist doch das "Sündigen" selbst vollkommen legitim. Dieser "christliche Pfad" bringt ganz sicher keinen Fortschritt im Gedankengut der menschlichen Rasse.