Macht keinesstine hat geschrieben:Können Staatssysteme die sich nach dem Schwächsten ausrichten überhaupt funktionieren?
Neinstine hat geschrieben:Ist es nicht gegen das Leben, wenn man das Starke ausbremst, um das Schwache nach oben zu puschen?
Es macht keinen Sinn, ist aber sinnvollstine hat geschrieben:Macht es wirklich Sinn, bei den Beschäftigungsprogrammen des Bundes und der Gemeinden nicht die geeignetsten Bewerber zuerst zu beschäftigen, sondern, wie heute morgen in dradio gehört, jene bevorzugt einzustellen, die am längsten arbeitslos waren und am schwersten auf dem Arbeitsmarkt zu vermitteln sind?
Nein! Aber was wäre die "natürliche Bestimmung"? Da möchte ich ganz konkret ein paar Beispiele mit Begründung von dir.stine hat geschrieben:Ist eine Einstellung nach Kriterien wie "bei gleicher Qualifikation sind Schwer-und Schwerstbehinderte vorzuziehen" eine Einstellung gegen die natürliche Bestimmung?
Was ist stark, was ist schwach? Ist ein Behinderter wirklich ein Schwacher, nur weil er in einigen Disziplinen - warum auch immer - einen deutlichen Nachteil hat?stine hat geschrieben:Muss man das Starke bewusst unterdrücken, um dem Schwachen eine Chance zu geben oder sollte man Stärken besser einsetzen, um für das Schwache Sorge tragen zu können?
ziemlich, man könnte es auch ganz anders auffassenstine hat geschrieben:Ich weiß, dass meine Frage provokant ist,
Ja. Aber gerade die Fortentwicklung von der Mikrobe zu einem sozialen Wesen bedingt genau solches Handeln (also nicht das Fragen, sondern das "Tun", das Unterstützen auch der schwächeren oder behinderten Mitglieder der Gruppe). Auch von anderen sozialen Tieren wird im Prinzip ähnliches berichtet, also ist es absolut sogar noch "primitiv-natürlich" und nicht erst eine Erfindung eines nachdenkenden, theoretisierenden Menschenhirnes.stine hat geschrieben: aber im Sinne des natürlichen Werdens finde ich sie durchaus berechtigt.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Da möchte ich ganz konkret ein paar Beispiele mit Begründung von dir.
tischl hat geschrieben:Man kann die Starken auch solange belasten, bis sie die Schwachen sind.
tischl hat geschrieben:...das ist ekelhaft! Wirklich widerlich!
Genau - es war eine Frage!!tischl hat geschrieben:@stine:
Du hast gefragt, ob es gegen die "natürliche Bestimmung" ist, Schwerbehinderte bevorzugt einzustellen!
Deine Fragen sind noch schwieriger zu beantworten als meine, aber ich unterstelle dir nicht, dass du alles Gesunde aus dem Weg räumen möchtest, so wie du das umgekehrt sofort in meine Frage implementiert hast.tischl hat geschrieben:Dann erkläre mir mal was du unter "natürliche Bestimmung" und "im Sinne des natürlichen Werden" meinst. Und was hat dies mit Behinderten (z.B. einem Querschnitts-Gelähmten) zu tun? Was ist dessen "natürliche Bestimmung", Deiner Meinung nach?
tischl hat geschrieben:Du hast gefragt, ob es gegen die "natürliche Bestimmung" ist, Schwerbehinderte bevorzugt einzustellen!
stine hat geschrieben:Genau - es war eine Frage!!
tischl hat geschrieben:Dann erkläre mir mal was du unter "natürliche Bestimmung" und "im Sinne des natürlichen Werden" meinst. Und was hat dies mit Behinderten (z.B. einem Querschnitts-Gelähmten) zu tun? Was ist dessen "natürliche Bestimmung", Deiner Meinung nach?
stine hat geschrieben:Sag du mir, tischl, wie sieht dein ideales System aus, das alle zufrieden stellt?
stine hat geschrieben:Muss man das Starke bewusst unterdrücken, um dem Schwachen eine Chance zu geben
p.a.t. hat geschrieben:Ich bin hier zwar erst seit gestern; aber ohne Dich beleidigen zu wollen, hören sich Deine Ausführungen wie Sozialdarwinismus an. Sorry.
Herbert Spencer - Social Statics
Chapter XXV.: Poor-laws.
Wir müssen all jene als falsche Menschenfreunde bezeichnen, die zukünftigen Generationen noch größeres Unheil aufbürden, um heutiges Elend zu vermeiden.
Läßt man dieses Übel zu, wird es zu einem großen Ansporn für die Faulen und zu einem Hemmnis für die Tüchtigen, aber die Freunde der Armen würden dies leugnen, weil es hier und da zu Wehklagen führt. Sie sind blind gegenüber der Tatsache, dass die Gesellschaft nach der natürlichen Ordnung der Dinge ständig ihre ungesunden, unfähigen, langsamen, unzuverlässigen Mitglieder ausscheidet, und deshalb befürworten diese zwar wohlmeinenden, aber gedankenlosen Menschen einen störenden Eingriff, der nicht nur den Reinigungsprozess zu Stillstand bringt, sondern den Niedergang sogar verstärkt - weil sie die Vermehrung der Rücksichtslosen und Unfähigen begünstigen, indem sie ihnen unerschöpfliche Versorgung bieten ...
http://oll.libertyfund.org/index.php?op ... apter_6384
stine hat geschrieben:Im Wesentlichen ging es mir darum zu verstehen, warum es sinnvoller sein soll, wenn Leistungsträger ausgebremst werden.ng
stine hat geschrieben:Wahrscheinlich wäre dann der Einheitsarbeitsplatz mit Einheitsbezahlung, egal ob Facharzt oder Zeitungsausträger, die sozialste Konsequenz.
Glaubt man denn ernsthaft, dass das irgendjemanden motiviert?
stine hat geschrieben:Das Modell Mensch ist natürlich auf Erfolg ausgerichtet. Wieso soll er das nicht ausleben dürfen?
Genau das war der Aufhänger, warum ich diesen Thread angefangen habe. Eine Radiomeldung, die sich auf dieses Einstellungskriterium für öffentliche Aufgaben bezog.Kurt hat geschrieben:Andererseits sehe ich aber auch keinen Grund, jemandem einen Job zu geben, der die letzten Jahre mit Biertrinken und Fernsehen verbracht hat. Auf so ein Experiment würde ich mich als Arbeitgeber nicht einlassen.
Sehe ich auch so. Man könnte derzeit fast meinen es gäbe nur ein: Entweder/Oder.smalonius hat geschrieben:Grundsätzlich ist es keine gute Idee, denke ich, Geld erst von den Leuten einzukassieren, um es dann wieder an sie in Form von Subventionen auszugeben. Abzüglich eines Verwaltungsaufschlags.
Anderseits gibt es durchaus Aufgaben, die ich gerne kommunal finanziert sehen würde. Den Privatisierungswahn bei Infrastruktur empfinde ich als entsetzlich. Schienennetz verkaufen, Wasserversorgung privatisieren, geht's noch? Dem Staat gehörts, und private Unternehmen, der billigste Bieter, pachten es. Auf Zeit. Und - muß ich es wirklich erwähnen? - verhungern wollen wir auch keinen lassen.
PW_ hat geschrieben:Soweit ich weiss, motivieren intrinsische Motive weit besser, als extrinsische.
Ja, persönliche Wertschätzung kann ein gutes Motiv für Leistung sein, aber warum musst du das sofort wieder relativieren? Dürfen wir nicht mehr stolz sein, auf Geleistetes? Müssen wir uns nach jedem Erfolg gleich wieder ganz klein machen und wegducken?PW_ hat geschrieben:Am meisten motiviert mich: persönliche Wertschätzung (aber bitte mich auch nicht deutlich mehr schätzen als andere Menschen)
Der arme Darwin hat mit dieser Idee offensichtlich gar nichts zu tun. Es waren andere, die versuchten seine Evolutionstheorie auch auf menschliche Gesellschaften anzuwenden. Das heisst aber nicht, dass jemand sie schonungslos durchgesetzt hätte. Der Sozialdarwinismus war nie mehr, als pure Theorie - eine mögliche Formel für die Funktionalität von Staatssystemen.smalonius hat geschrieben:Aber Stine kann sich schon wehren. ;) Der arme Darwin nicht.
stine hat geschrieben:1von6,5Milliarden hat geschrieben:Da möchte ich ganz konkret ein paar Beispiele mit Begründung von dir.
Beispiele kann ich dir nicht nennen, wei ich keinen Zugang zu so besetzten Arbeitsplätzen habe.
Dies war wohl ganz eindeutig! Zitate verkürzen damit man sich um die gewünschte Antwort drücken kann, ist nicht so dass was ich schätze.1von6,5Milliarden hat geschrieben:]Nein! Aber was wäre die "natürliche Bestimmung"? Da möchte ich ganz konkret ein paar Beispiele mit Begründung von dir.
stine hat geschrieben:Und ja, wehren kann ich mich schon, ich finde es nur ätzend, wenn jemand ständig auf dem selben Missverständnis herumtanzt.
Klar, die Formulierung lädt zu Spekulationen ein, wie diese:stine hat geschrieben:Ist eine Einstellung nach Kriterien wie "bei gleicher Qualifikation sind Schwer-und Schwerstbehinderte vorzuziehen" eine Einstellung gegen die natürliche Bestimmung?
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Was ist die "natürliche Bestimmung" eines Rollstuhlfahrers?
Was ist die "natürliche Bestimmung" eines Zuckerkranken?
Was ist die "natürliche Bestimmung" eines Durchschnittsmenschen von IQ100-110, keine eingetragene Behinderung?
stine hat geschrieben:Ein gutes System ist für mich eins, das jeden nach seiner Qualifikation tun lässt und Ideenreichtum unterstützt.
stine hat geschrieben:(1) Macht es wirklich Sinn, bei den Beschäftigungsprogrammen des Bundes und der Gemeinden nicht die geeignetsten Bewerber zuerst zu beschäftigen, sondern, wie heute morgen in dradio gehört, jene bevorzugt einzustellen, die am längsten arbeitslos waren und am schwersten auf dem Arbeitsmarkt zu vermitteln sind?
stine hat geschrieben:(2) Ist eine Einstellung nach Kriterien wie "bei gleicher Qualifikation sind Schwer-und Schwerstbehinderte vorzuziehen" eine Einstellung gegen die natürliche Bestimmung?
stine hat geschrieben:(3) Muss man das Starke bewusst unterdrücken, um dem Schwachen eine Chance zu geben oder sollte man Stärken besser einsetzen, um für das Schwache Sorge tragen zu können?
Was ist daran grenzwertig?1von6,5Milliarden hat geschrieben:Es beantwortet die Frage absolut nicht und deine Verknüpfung, entweder ist dies die Antwort oder "es gibt Streit", ist um es noch freundlich zu sagen sehr grenzwertig!
Man sollte Stärken besser einsetzen, um für das Schwache Sorge zu tragen.tischl hat geschrieben:stine hat geschrieben:(3) Muss man das Starke bewusst unterdrücken, um dem Schwachen eine Chance zu geben oder sollte man Stärken besser einsetzen, um für das Schwache Sorge tragen zu können?
Was sind Deine persönlichen Antworten auf Deine selbstgestellten Fragen, das würde mich schon brennend interessieren.
stine hat geschrieben:Ohne jetzt soziale Aspekte mit ins Boot zu holen bedeutet natürlich zuerst einmal alles, was ohne Zutun und ohne Hilfestellung von außen funktioniert. Natürlich sind auch Behinderungen als Folge eines Unfalles, einer Disposition oder einer falschen Lebensweise oder was es sonst noch gibt. Tiere in freier Wildbahn leben natürlich. Bei höher entwickelten Tieren ist sogar soziales Verhalten innerhalb eigener Clans natürlich.
Nun unterscheiden Vernunft und Moral den Menschen von anderen höherentwickelten Tieren. Vernunft ist sicher noch eine natürliche Eigenschaft des Menschen, aber ob anerzogene Moral eine natürliche Eigenschaft ist, könnte man schon in Frage stellen. Aber aufgrund dieser Eigenschaften, die Menschen von anderen höherentwickelten Tieren unterscheiden, ist er dazu verpflichtet, eine vernünftige und moralisch einwandfreie Gesellschaftsform zu schaffen, um seine Spezies zu erhalten und zu vermehren.
Die natürliche Bestimmung eines Menschen mit Behinderung wäre demnach keine andere, als die eines Nichtbehinderten, nämlich die, das Sozialgefüge nach seinen ihm möglichen Fähigkeiten zu unterstützen, soweit er dies ohne zusätzliche Hilfestellung bewerkstelligen kann.
Und wie das möglich ist, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, dazu ist das Feld der Behinderungen zu groß und die Einsetzbarkeit wahrscheinlich viel differenzierter zu betrachten, als ich ahnen kann.
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