Hallo Gernot,
Gernot Back hat geschrieben:Dass es -weltweit betrachtet- ein Problem mit zu niedrigen Geburtenraten gäbe, wäre mir neu.
Dass die Frauen im Niger durchschnittlich 7,7 Kinder zur Welt bringen, stellt doch keine Lösung für unsere niedrigen Geburtenraten dar. Ansonsten würdest du genau das vorschlagen, was wir sonst den Unternehmen vorwerfen: Verlagerung von Arbeit in die Dritte Welt: "Für uns ist es zu teuer, Kinder aufzuziehen. Das können die Afrikanerinnen billiger. Außerdem sind die noch patriarchalisch organisiert, wodurch sie viele Kinder für uns produzieren." Ferner könnte man deine Haltung als Kolonialismus bezeichnen: Gebt uns eure Bananen und euer Öl, und jetzt auch noch eure Menschen.
jackle hat geschrieben:Deshalb sollte man ja für den Kindergarten nicht auch noch unnötigerweise Gebühren erheben.
Gerade die Paare, die so viel Geld verdienen, dass sie sich locker ein Kindermädchen (d.h. eine eigene Krippe) leisten könnten, bekommen sehr wenige Kinder. Kostenfreie Kindergärten sind sicherlich sinnvoll, sie lösen aber nicht unser Problem. Geringe Kinderzahlen entstehen durch hohe Opportunitätskosten. Wenn eine Frau lange studiert hat und nun in einem Job 4.000 Euro verdient, dann befürchtet sie, duch ein weiteres Kind 4.000 Euro zu verlieren. Andere befürchten, dann den letzten Rest ihrer knappen Frei- und Erholungszeit zu verlieren.
Das ändert doch an der Situation nichts. Auch eine Erhöhung würde nur dazu führen, dass Kinder für H4-Empfänger durchaus attraktiv sind, für beruflich engagierte Paare aber nicht, und zwar selbst dann, wenn du in jedes Haus einen kostenfreien Kindergarten einbaust.
Gernot Back hat geschrieben:In der Einführung des
Rechtsanspruchs auf
gebührenfreie öffentliche Kinderbetreuung und dem Heranführen auch von Vätern an die Kinderbetreuung über Anreize wie z.B. das
Elterngeld, sehe ich durchaus neue Konzepte.
Nein. Diese Konzepte haben die Katastrophe bewirkt. Dies sind die Konzepte, die unsere Kinder immer ärmer, kränker und ungebildeter machen.
Gernot Back hat geschrieben:Durch Schaffung von Anreizen auch noch für altbackene gegenteilige Konzepte kann man solche modernen Konzepte allerdings nur gefährden, von der Verplemperung öffentlicher Gelder, die solche Hüh-Hott-Politik bedeutet, einmal ganz zu schweigen.
Nein. Deine Konzepte sind die reaktionären Konzepte des Altfeminismus. Sie sind gescheitert und zwar restlos. Du musst nur die Augen aufmachen. Außerdem sind hierdurch zu viele Erwerbspersonen entstanden. Dieser Entwicklung verdanken wir unsere Arbeitslosigkeit und letztlich auch HartzIV.
Die von dir vertretene Politik wird seit 25 Jahren verfolgt. Wenn Wirtschaftsminister eine solche Katastrophe ausgelöst hätten, würde man sie in die Wüste schicken. Bei der Familie machen wir aber unbeirrt so weiter. Wir verfolgen Konzepte, die nicht nur schlecht sind, sondern die überhaupt nicht funktionieren können. Die Evolution hat die Geschlechtertrennung eingeführt, weil sie einen evolutiven Vorteil darstellt. Die Geschlechterrollen können im Einzelfall, aber nicht im Mittel angeglichen werden. Versuchte man es dennoch, dann könnte der Mensch nur noch durch Gen-Technologie und Brutkästen dauerhaft weiter existieren. Vermutlich würden sich Unternehmen dann ihre Mitarbeiter züchten. Sie würden bestimmte genetische Kompetenzen als ihre Key Assets auffassen. Sie hätten dann nicht nur Datenbanken mit Unternehmensinformationen, sondern auch noch Gen-Datenbanken.
Gruß Jackle