stine hat geschrieben:Ich bin mir ziemlich sicher, dass kein System der Welt es schaffen wird, des Menschen ureigenste Eigenschaft, den Egoismus, zu besiegen.
Imagine that you are an anthropologist studying a group of hunter-gatherers whose lives closely approximate the ancestral human condition. You know that meat is a resource that is critically important for fitness. [...] You expect that hunters will attempt to keep the game that they catch for themselves and their kin. If they share with nonrelatives at all, it must be in a way that will be reciprocated by those individuals in the future.
What you discover is not at all what you expected. The sharing of meat is scrupulously fair. Ever after you weigh with portable scales all the meat that is captured over a period of weeks, there is no statistically significant difference between the hunter's share and the shares of other members of the group. Neither is meat shared in a way that is likely to be reciprocated in the future. Some men are better hunters than others, yet they share equally with those who provide less and are unlikely to provide more in the future.
Sober, Wilson - Unto others, 1998
Findest du?milanburg hat geschrieben:Schon wieder so eine anthropologische Behauptung, bei der dem Menschen irgend welche natürlichen Attribute angehängt werden ohne den geringsten Beweis. Dann noch in der Form des Ursprünglichen, Ureigenen. Das sind schon mal zwei Gewaltmärsche durch das Ungefähre.
Genau - und da sind wir wieder beisammen! Erziehung und Bildung machen den Menschen zum sozialen Wesen. Wo sie aber nicht tiefgründig greift und der Halberzogene sich ohne Aufsicht und Belohnung wähnt, wird er sich nicht sozial verhalten.milanburg hat geschrieben:Der exogene Faktor strahlt von der Kultur her aus, früh schon geprägt durch Erziehung und Bildung. Der Eintritt in den kulturellen Raum erfordert in einem gewissen Maße Triebverzicht. Der äußere Zwang in der Erziehung wird interiorisiert. Kulturelle Einflüsse wirken darauf ein, soziale Lösungen zu bevorzugen.
This scenario informally describes the current conceptualization of meat sharing in hunter-gatherer societies (e.g. Blurton Jones 1984, 1987; Hawkes 1993; Kaplan and Hill 1985a,b; Kalpan, Hill and Hurtado 1984; reviewed by Wilson 1998).
stine hat geschrieben:So gibt es viele Beispiele der Rücksichtslosigkeit und der Übervorteilung im Reiche der Anonymität. Sozial reden und tun ist oft NUR damit verbunden, ob es jemand hört oder sieht.
smalonius hat geschrieben:Ein schlanker Staat sieht anders aus. Nichts tun Politiker lieber, als Geld auszugeben, das nicht ihres ist. (Nee, halt, sie schreiben ihren Bürgern auch noch gerne vor, was sie zu tun und zu lassen haben.)
Im anglo-amerikanischen Raum gibt es die Libertarians, das ist die kapitalistische Variante des Anarchismus. Diese Strömung ist in Kontinental-Europa praktisch nicht existent. Dabei könnten wir eine Prise davon echt gut gebrauchen.
Nanna hat geschrieben:Das sind jetzt auch eher unbelegte, polemische Meinungen.![]()
Nanna hat geschrieben:Die Liberalisierung, der Wirtschaft und insbesondere der Finanzmärkte, hat zwar einen freieren Geldfluss ermöglich, das hat aber überproportional dem Bankensektor geholfen, der in zunehmender Weise mit sich selbst beschäftigt ist. Ob damit auch eine diese Maßnahmen rechtfertigende Steigerung des Lebensstandardes zustandegekommen ist, darf zumindest als offene Frage im Raum stehen gelassen werden.
Nanna hat geschrieben:Wir stimmen hoffentlich darüber überein, dass verbindliche Regeln für eine stabile Gesellschaft notwendig sind, für eine prosperierende sowieso.
Nanna hat geschrieben:Dass das Individuum immer am besten geeignet ist, seine eigenen Interessen zu erkennen und zu formulieren oder gar ein unabhängig denkender homo oeconomicus wäre bzw. sein könnte, ist so ein Mythos, der durch den libertären Diskurs geistert, [...]
Nanna hat geschrieben:Damit das halbwegs funktioniert brauchen wir Spezialisten, die sich damit beschäftigen, dieses Regelsystem auszuarbeiten und zu überwachen, darunter fallen auch die Politiker.
Nanna hat geschrieben:Besonders negativ tut sich dabei momentan ausgerechnet die Vermischung des öffentlichen Gutes mit dem neoliberalen, als tendentiell libertären, Gedankengut hervor, wie dieser Telepolis-Artikel vor einigen Tagen gut darlegte.
smalonius hat geschrieben:Kein angenommenes Resultat. Ich war nur zu faul, noch mehr abzutippen.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Macht keinesstine hat geschrieben:Können Staatssysteme die sich nach dem Schwächsten ausrichten überhaupt funktionieren?
folgsam hat geschrieben:Dass Kinder aus "schwachen" Elternhäusern durchaus nicht zu tumben Hooligans aufwachsen müssen, der Gedanke ist dir vielleicht auch schon gekommen.
folgsam hat geschrieben:Dass Kinder aus "schwachen" Elternhäusern durchaus nicht zu tumben Hooligans aufwachsen müssen, der Gedanke ist dir vielleicht auch schon gekommen.
Statt Herdprämien und reaktionärer Geselschaftsmodelle, könnte man an der Stelle ansetzen und dafür sorgen, dass aus diesen Kindern vielleicht auch was wird.
Dass es bei Darwin natürlich nicht um 'schwache' und 'starke' Individuen geht und deine plumpe Übertragung dieses falschen Bildes auf moderne westliche Geselschaften nicht nur hinkt, sondern noch gar nicht gehen gelernt hat, macht die Sache kaum besser.
platon hat geschrieben:folgsam hat geschrieben:Dass Kinder aus "schwachen" Elternhäusern durchaus nicht zu tumben Hooligans aufwachsen müssen, der Gedanke ist dir vielleicht auch schon gekommen.
Dass Kinder aus "schwachen" Elternhäusern im Schnitt jedoch erheblich häufiger zu tumben Hooligans heranwachsen, ist dir aber klar und auch statistisch belegt.
Über die Gründe dafür können wir uns gerne unterhalten, über die Tatsache eher nicht!
folgsam hat geschrieben:Dass es bei Darwin natürlich nicht um 'schwache' und 'starke' Individuen geht und deine plumpe Übertragung dieses falschen Bildes auf moderne westliche Geselschaften nicht nur hinkt, sondern noch gar nicht gehen gelernt hat, macht die Sache kaum besser.
folgsam hat geschrieben:Trage ich vielleicht einen Dawkinssticker am Revers, dass du zu jeder Unzeit mit herausgeklaubten Zitaten von ihm kommen musst? Jedenfalls hat das, was du zitiert hast, nichts mit dem zu tun was ich über deinen Kommentar geschrieben habe.
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