Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon PW_ » Sa 31. Okt 2009, 23:20

Sappy hat geschrieben:Ich habe jetzt gerade ein paar mal etwas in der Art gelesen wie "Ich kenne niemanden der ADHS vortäuscht um an Tabletten zu kommen". Ist bei mir persönlich nicht anders, aber ich wunder mich immer wieder, dass so wahnsinnig viele Kinder Medikamente nehmen wegen einer Aufmerksamkeitsstörung oder Hyperaktivität. Damit will ich jetzt nicht sagen, dass das prinzipiell falsch ist. Aber hätte ich ein Kind würde ich erstmal versuchen Alternativen zu finden um ihm/ihr das zu ersparen. So kommt mir das aber bei einigen Eltern überhaupt nicht vor. Ich habe den Eindruck, dass viele von ihnen Tabletten für die beste und womöglich auch einzige Möglichkeit halten ihr Kind "ruhig zu stellen".


Wer immer noch glaubt, der der Sinn irgendeiner, egal welcher, Therapie gegen AD(H)S wäre die "Ruhig-Stellung", der :explodieren: :explodieren: Methylphenidat ist sehr oft - wie in meinem Fall auch - die wichtigste Grundlage für alles andere. Ohne Methylphenidat wären alle anderen Maßnahmen sehr erschwert und deshalb weniger erfolgreich oder unter Umständen sogar vollkommen umsonst.

Ohne Methylphenidat bin ich, zumindest äusserlich, ganz hervorragend "ruhig gestellt". :lachtot: Komischerweise fand das mein Umfeld aber auch nie gut. Die meinten dann, ich sei extrem faul, wolle nur tun, was mir Spass macht, sei feige, übertrieben ängstlich, würde mich selbst und sie nicht wirklich ernst nehmen wollen, würde absichtlich sabotieren (wenn ich z.B. mal wieder aufgrund meiner "wunderbaren ruhig-Gestelltheit" nicht schnell genug war oder gar nicht erst in die Gänge gekommen bin und dadurch immer extrem unpünktlich war), etc. pp. Und das schlimmste: Ich würde das selbst nicht wissen, weil ich es einfach nicht wahrhaben will.

Ich bin sehr sehr froh, dass mittlerweile viele Eltern ihren Kindern, und meisst ja auch ihrem Bankkonto oder eben den öffentlichen Kassen, keine jahrelangen vergeblichen Therapieversuche mehr zumuten. Ich weiss, wie frustrierend das für mich als Kind war. Bei leichtem AD(H)S bedarf es keiner Medikamente und man sollte dann auch höchstens in Extrem-Belastungssituationen welche geben. Wenn Kinder mit AD(H)S aus sehr schwierigen Familienverhältnissen kommen, ist es sehr wichtig ganz genau abzuklären in wie fern bei den Kindern - und vorallem dann auch bei den Eltern (!!!) - wirklich AD(H)S vorliegt. Hier gibt es, denke ich, eine sehr sehr grosse Verwechslungsgefahr. Aber eben auch sehr sehr viele Überschneidungen. Denn A(H)S wird nunmal größtenteils vererbt und AD(H)S ist nicht gerade geeignet um als Erwachsener ein ausreichend einfaches, geordnetes und gesundes Leben zu führen. Weshalb Sucht-Probleme und diverse Persönlichkeitsstörungen bei Erwachsenen mit ADHS eher die Regel und nicht die Ausnahme sind.

Wenn Medikamente gegeben werden, sollte dies aber unbedingt mit anderen Therapieformen kombiniert werden. Wenn das häufig nicht der Fall ist, dann muss das an unserem sch** Gesundheitssystem. Erwachsenen steht jedenfalls im Moment GAR KEINE Therapie auf Kassenkosten zu.
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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon PW_ » Sa 31. Okt 2009, 23:52

platon hat geschrieben:10 mg Ritalin ist eine homöopathische Dosis, die braucht kein Mensch.

10 mg Ritalin unretardiert machen mich ca. 2 Stunden lang einigermaßen aufmerksam. Damit liege ich absolut an der unteren Grenze. Bei den allermeisten wirkt eine Einzeldosis sogar zwischen 3 und 5 Stunden.

Das Neuroenhancement sich dauerhaft durchsetzen wird, glaube ich nicht. Denn dazu braucht es GENÜGEND Leute, die das mitmachen. Und wer das will, der kann das schon seit Jahrzehnten tun - und einige tun es ja durchaus auch: Speed, Meth-Amphetamin, Kokain, Exctasie etc. sind dafür noch viel effektiver als Ritalin.

Ich bin übrigens gegen NE. Ich nehme Methylphenidat gegen ein Leiden, was ich wirklich habe. Ich nehme keine Mittel, z.B. um mein Gedächtnis verbessern. Denn dies verursacht mir keinerlei dauerhaftes Leiden. Sollte ich aber irgendwann z.B. dement werden, werde ich genau damit anfangen!!!
Demenz birgt grosse Gefahren, auch für mein Umfeld und auch für meinde körperliche Gesundheit, und AD(H)S bei mir auch.

Was Stines Argument mit den "Grenzen" betrifft, die ich angeblich akzeptieren soll, da kann ich nur sagen: Wenn dem so wäre, dann dürfte niemand Krankheiten versuchen zu heilen, Behinderungen und Leiden zu behandeln, sondern jeder müsste den Dingen einfach ihren Lauf lassen. Das hat schon Jesus nicht so gehandhabt. Menschen und Tiere heilen, helfen, v.a. Hilfe zur Selbsthilfe geben, wo immer es möglich ist, dass ist im christlichen Sinne ein Auftrag! Die Menschen jedoch in der Mehrheit nicht zu akzeptieren und "verbessern" zu wollen, das ist lt. Bibel auf keinen Fall in Gottes Sinn.

Eventuell ist es - deutlich erschwert - erlernbar, auch mit schwerem AD(H)S ohne Medikamente glücklich zu sein. Aber die Einschränkungen hat man dann trotzdem. Und nicht nur man selbst, sondern das ganze Umfeld ja auch.
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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon stine » Mo 2. Nov 2009, 17:14

PW_ hat geschrieben:Was Stines Argument mit den "Grenzen" betrifft, die ich angeblich akzeptieren soll, da kann ich nur sagen: Wenn dem so wäre, dann dürfte niemand Krankheiten versuchen zu heilen, Behinderungen und Leiden zu behandeln, sondern jeder müsste den Dingen einfach ihren Lauf lassen.
Schon interessant, dass jeder liest, was er lesen möchte.
Die Akzeptanz der Grenzen betraf in dem zitierten Post die Grenzen menschlicher Aufnahmefähigkeit und Leistungsfähigkeit bei Sportlern und normal Gesunden, Grenzen, die jeder Leistungswillige einfach mal ohne Doping bei sich anerkennen sollte.

Wenn jetzt die Aussage des "normal Gesunden" wieder Probleme macht, dann kann ich auch nicht mehr helfen. :ka:

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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon Nanna » Mo 2. Nov 2009, 18:46

Wodurch werden die Grenzen aber definiert? Es gibt sinnvolle Grenzen, z.B. dass der Körper lieber eine Ohnmacht auslöst anstatt seinen Stoffwechsel lebensgefährlich zu überlasten, es gibt aber auch die sinnvolle Grenzüberschreitung, die jeder normale Sportler tagtäglich erlebt, wenn er trotz Erschöpfung trotzdem weitermacht und so seine Leistungsfähigkeit langsam steigert. Der Unterschied ist, dass die zweite Grenzüberschreitung üblicherweise nicht im Verdacht einer dauerhaften Schädigung des Organismus steht.

Beim Neuroenhancement geht die Argumentation analog: Gibt es wirklich keine oder nur vernachlässigbare Nebenwirkungen, und zwar nicht nur organischer, sondern auch sozialer Art, dann spricht nichts dagegen.

Nach allem, was ich bisher über die Anwendung von Ritalin bei Gesunden gelesen habe, beispielsweise die Affektverflachung, halte ich die sozialen Nebenwirkungen allerdings für eklatant. Man stelle sich eine Gesellschaft von sich selbst optimierenden Zombies vor.
Zudem muss klar sein, dass in einer neuroenhancten (hiermit wäre der Begriff eingedeutscht) Gesellschaft auch die Leistungsanforderungen steigen würden, d.h. nach einer kurzen euphorischen Phase käme der Augenblick der Ernüchterung, in dem man feststellt, dass der Arbeitgeber das Arbeitspensum mindestens im selben Maß wie die gesteigerte Leistung nach oben geschraubt hat, man also von seiner persönlichen Warte aus wieder denselben Leistungsdruck in grün hat, nur jetzt auch noch mit einem vernebelten Sozialleben. Das schwächt nicht nur zwischenmenschliche Beziehungen und geht damit auf die allgemeine gesellschaftliche Stabilität, sondern tötet auch jegliche Kreativität, worüber eine ganze Reihe von Branchen gar nicht so begeistert sein wird.
Mal davon abgesehen darf man den Suchtfaktor nicht ausblenden. In dem Spiegelartikel ist davon die Rede, dass die Frau, deren Fall geschildert wurde, mit der Zeit eine immer höhere Dosis brauchte und am Ende zusammenbrach. Am Ende übersteigen die finanziellen und sozialen Kosten den Produktivitätsgewinn der Ritalin-Phase vielleicht sogar, schließlich muss irgendjemand den Workaholic wieder zusammenflicken. Da sind mir Leute, die eine konstante Leistung bringen und ein ausgeglichenes Sozialleben haben lieber, als solche, die ein paar Jahre wie die Blöden arbeiten und danach psychische und physische Wracks sind.
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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon stine » Mo 2. Nov 2009, 19:07

Nanna hat geschrieben:Zudem muss klar sein, dass in einer neuroenhancten (hiermit wäre der Begriff eingedeutscht) Gesellschaft auch die Leistungsanforderungen steigen würden, d.h. nach einer kurzen euphorischen Phase käme der Augenblick der Ernüchterung, in dem man feststellt, dass der Arbeitgeber das Arbeitspensum mindestens im selben Maß wie die gesteigerte Leistung nach oben geschraubt hat, man also von seiner persönlichen Warte aus wieder denselben Leistungsdruck in grün hat, nur jetzt auch noch mit einem vernebelten Sozialleben.
Klar wäre die Leistungs-Anforderungsspirale die logische Konsequenz.
Im Sport wird das doch dauernd vorgemacht. Die Überschreitung der natürlichen Grenzen ohne Hilfsstoffe ist im Sport eher selten geworden. Wenn dies nun auf das Arbeitsleben übertragen werden würde, wären die Folgen kaum auszudenken.
Ich halte die Pharmaindustrie an dieser Stelle für gefährlich.
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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon platon » Di 3. Nov 2009, 19:38

PW_ hat geschrieben:10 mg Ritalin unretardiert machen mich ca. 2 Stunden lang einigermaßen aufmerksam.

Das ist genau das, was ich sage. Mein Sohn nimmt Medikinet retard 40 mg und kommt damit gut über den Tag (ca. 8 - 16 Uhr). Und wenn er es nicht nimmt, kann er am nächsten Tag nicht mal mehr eine Seite aus einem Buch in einem Stück vorlesen.
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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon snoozebutton » Mi 4. Nov 2009, 11:58

Vorab ein Tipp und Klassiker an alle: Stanislaw Lem - Der futurologische Kongreß
An einem Abend lässt sich das Büchlein durchlesen ohne Gebrauch von Ritalin und Co., nur Interesse sollte man haben.

Wenn ich mir die Liste der Symptome bzw. "Störungen" für ADS und ADHS anschaue, dann sehe ich zunächst absolut normale Eigenschaften, die jeder in irgendeiner Art besitzt. Natürlich wird für eine Diagnose vermutlich das volle Spektrum oder ein großer Teil davon abgedeckt sein müssen. Wir können mal ausrasten, mal faulenzen, mal unkonzentriert sein oder eine gewisse Melancholie an den Tag legen. Es stellt sich dabei jedoch keine Frage nach einer Krankheit, da wir im Alltag zu funktionieren scheinen. Erfüllt man den Katalog der Symptome zu einem großen Teil, fällt die Dysfunktionalität im Vergleich zu einem "normalen" (keinesfalls diskriminierend gemeint, mir sind die Menschen mit "Störungen" sympathischer als manch ein Funktionierender) Menschen auf.

Zur Behandlung nimmt man Ritalin und Co., damit eine "normale" Funktion gewährleistet und der Aufwand und Stress des Umfelds verringert wird. Was wiederum mit weniger Kosten und mehr Effizienz für das ganze System verbunden ist. Im Prinzip habe ich nichts dagegen einem Menschen das Leben mittels Medikamenten zu erleichtern, egal ob es eine Behinderung, eine psychische Störung, etc. ist aber stelle mir dennoch die Frage nach Alternativen ohne Anarchie walten zu lassen.

Wäre es vielleicht besser, wenn Mutter, Vater, Schule, etc. mehr Zeit für das Kind hätten, um es kennenzulernen und eine Integration nach seinem Konsitut zu ermöglichen?

Warum werden die Eigenschaften des Kindes so radikal "zurechtgerückt", damit es uns und der Gesellschaft passt oder gar bequemer ist? (damit meine ich nicht die Erziehung, die das in gewisser Weise auch tut aber bereits über tausende von Jahren besteht, sondern die Veränderung der Psyche)

Müssen wir nach dam Leistungsprinzip trachten, bis wir letztendlich Trivial-Maschinen sind und unsere Kreativität ausgerottet ist? Bekanntlich ist das der Tod für die Evolution, zumindest nach dem aktuellen stand der Dinge.

Für mich ist das Phänomen von den Krankheiten wie ADS, ADHS, Autismus etc. in gewisserweise ein Spiegelbild der Gesellschaft. Absoluter Pluralismus, Multifunktionalismus und Rationalisierung bis ins kleinste Detail findet man auch in den Verhaltensweisen der "Kranken".

Ich frage mich und beantrage mit Aussagen nicht das Recht auf Wahrheit.
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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon platon » Do 5. Nov 2009, 00:17

Dein Beitrag ist von erlesener Unkenntnis geprägt, snoozebutton. Das sind die typischen sinnfreien Argumente der Reichsbedenkenträger gegen eine Medikation von Kindern. Würdest Du das mit Insulin oder Blutdrucksenkern genauso halten? Es geht nicht darum, das "Leben zu erleichtern" sondern einen Stoffwechseldefekt zu kompensieren, ohne dass er dadurch geheilt werden kann - wie beim Insulin.
Nein, es hilft überhaupt nicht, wenn Mutter, Vater, Schule, etc. mehr Zeit für das Kind hätten, denn die Kinder sind selbst überaus unglücklich, wenn sie sich mal wieder während des Unterrichts am Fenster stehend wiederfinden, wohin sie einfach einer plötzlichen Eingebung folgend gegangen sind und den Grund dafür nicht mehr wissen. Die Unfähigkeit zur Konzentration - auch beim Spielen - ist für die Kinder sehr belastend.
snoozebutton hat geschrieben:Für mich ist das Phänomen von den Krankheiten wie ADS, ADHS, Autismus etc. in gewisserweise ein Spiegelbild der Gesellschaft. Absoluter Pluralismus, Multifunktionalismus und Rationalisierung bis ins kleinste Detail findet man auch in den Verhaltensweisen der "Kranken"

Du hast wirklich keine Ahnung! Gilt dasselbe auch für Krebs, Diabetes, Infarkt und Hirnschlag, Osteoporose oder Hämophilie? Alles nicht heilbar, aber z.T. behebbar.
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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon snoozebutton » Do 5. Nov 2009, 02:09

platon hat geschrieben:Dein Beitrag ist von erlesener Unkenntnis geprägt, snoozebutton. Das sind die typischen sinnfreien Argumente der Reichsbedenkenträger gegen eine Medikation von Kindern.

Soweit ich das hier sehe, ist das hier ein Forum zur Diskussion. Habe eine neutrale Aussage mit möglichen weiteren Fragen geliefert und sogar mit einem Vermerkt nicht nach Wahrheit zu streben. Du hingegen labelst mich und meinst bereits alles zu wissen, da ich anscheinend keine Ahnung habe.
platon hat geschrieben:Würdest Du das mit Insulin oder Blutdrucksenkern genauso halten? Es geht nicht darum, das "Leben zu erleichtern" sondern einen Stoffwechseldefekt zu kompensieren, ohne dass er dadurch geheilt werden kann - wie beim Insulin.

Ich habe nichts gegen die Medikation von Krankheiten geäußert, wenn du aufmerksam meinen Beitrag liest. Lediglich in dem Fall von ADS und ADHS habe ich versucht die Finalität des Medikaments als die Hand Gottes zu hinterfragen und nach Alternativen zu suchen, da ich keine Lösung habe. Das Ganze habe ich versucht in den gesellschaftlichen Kontext zu stellen, mehr nicht.
platon hat geschrieben:Nein, es hilft überhaupt nicht, wenn Mutter, Vater, Schule, etc. mehr Zeit für das Kind hätten, denn die Kinder sind selbst überaus unglücklich, wenn sie sich mal wieder während des Unterrichts am Fenster stehend wiederfinden, wohin sie einfach einer plötzlichen Eingebung folgend gegangen sind und den Grund dafür nicht mehr wissen. Die Unfähigkeit zur Konzentration - auch beim Spielen - ist für die Kinder sehr belastend.

Auch Kinder können bereits sehr früh mundtot gemacht werden (Freuds Kulturtheorie dürfte dir auf die Sprünge helfen, besonders im Zusammenhang mit Sprache). Also ich wäre auch sehr unglücklich, wenn meinem Handeln stets mit Tadel begegnet wird und reden würde ich darüber sowieso nicht, weil es dem Erwachsenen als Unsinn erscheinen wird.
platon hat geschrieben: Du hast wirklich keine Ahnung! Gilt dasselbe auch für Krebs, Diabetes, Infarkt und Hirnschlag, Osteoporose oder Hämophilie? Alles nicht heilbar, aber z.T. behebbar.

Soweit ich es lesen konnte ist ADS und ADHS ein neues Phänomen, das aus dem 18. Jahrhundert oder so stammt (habe ich mir nicht ausgedacht, sondern bei Menschen gelesen, die meinen Ahnung davon zu haben). Krebs, Diabetes, etc. kannten schon die Ägypter.

Das alles ohne jemanden als ahnungslos zu beschimpfen und versuchen für den Diskurs zu disqualifizieren. Mir schien die Bequemlichkeit des Medikaments Ritalin nach dem Boom der 70er und 80er auf der Hand zu liegen. Zu dieser Zeit hat man das Medikament massenweise an Kinder verabreicht ohne eine tatsächliche Dysfunktionalität im cerebralen Bereich vorzufinden. Liegt eine Dysfunktionalität vor, bitte schaufelt das Zeug ohne nach Morgen zu fragen, um heute zu sein. Ich finde das bedenklich.

Reichsbedenkenträger haben ihre guten Seiten: Sie hätten die Atombombe vermutlich auch in 30000 Jahren nicht gezündet "Sie kann doch nicht einfach so fliegen!"
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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon platon » Do 5. Nov 2009, 19:12

snoozebutton hat geschrieben:Habe eine neutrale Aussage mit möglichen weiteren Fragen geliefert und sogar mit einem Vermerkt nicht nach Wahrheit zu streben.

Nein, genau das hast Du ja nicht getan, sondern Feststellungen getroffen, wie:
An einem Abend lässt sich das Büchlein durchlesen ohne Gebrauch von Ritalin und Co., nur Interesse sollte man haben., obwohl Du selbst eingestehst, keinen blassen Schimmer zu haben.
Weiter schreibst Du:
...dann sehe ich zunächst absolut normale Eigenschaften, die jeder in irgendeiner Art besitzt.
Auch da hast Du entweder nicht hingeschaut, oder Du willst nicht sehen, dass das Verhalten von AD(H)S-Kindern mit "absolut normalen Eigenschaften" nicht das geringste zu tun hat.
Mit:
Wäre es vielleicht besser, wenn Mutter, Vater, Schule, etc. mehr Zeit für das Kind hätten, um es kennenzulernen und eine Integration nach seinem Konsitut zu ermöglichen?

unterstellst Du, dass AD(H)S ein Vernachlässigungsproblem sei, es ist aber nachgewiesenermaßen ein Stoffwechseldefekt wie Diabetes.
Und zum Schluss kommt:
Für mich ist das Phänomen von den Krankheiten wie ADS, ADHS, Autismus etc. in gewisserweise ein Spiegelbild der Gesellschaft.

Entweder meinst Du etwas unglaublich Triviales, das keiner Erwähnung wert ist, oder Du unterstellst, diese Krankheiten seien Modekrankheiten, weil man ihre Hintergründe vor 100 Jahren noch nicht kannte.
Der Zappelphilipp, den Heinrich Hoffmann vor 170 Jahren in seinem Struwwelpeter beschrieb, war damals bereits ein bekanntes Phänomen und nichts anderes als ein ADHS-Kind. ADHS ist uralt, seine Hintergründe kennen wir erst seit ein paar Jahrzehnten.
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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon spacetime » Fr 6. Nov 2009, 22:18

platon hat geschrieben:unterstellst Du, dass AD(H)S ein Vernachlässigungsproblem sei, es ist aber nachgewiesenermaßen ein Stoffwechseldefekt wie Diabetes.

Tatsächlich war Diabetes in der früheren Geschichte ein Selektionsvorteil für hungernde Menschen. Erst seit der Sesshaftigkeit wurde aus dieser einst positiven Eigenschaft, eine Krankheit. Das gleiche könnte doch auch für ADS/ADHS gelten. platon kennt ja die Symptome, deshalb würde mich interessieren, ob manche möglicherweise in der Frühgeschichte des Menschen ein Vorteil (in bestimmten Situationen, analog zu Diabetes: "Nahrungsknappheit") waren. Übrigens, was man heute als unnormal oder krank bezeichnet, kann auch in Zukunft wieder als normal gelten.

platon hat geschrieben:Entweder meinst Du etwas unglaublich Triviales, das keiner Erwähnung wert ist, oder Du unterstellst, diese Krankheiten seien Modekrankheiten, weil man ihre Hintergründe vor 100 Jahren noch nicht kannte.

Und wenn es noch so "trivial" erscheinen mag, was soll diese ignorante Haltung?
Was man heute als krank bezeichnet ist, wie schon erwähnt, nicht immer eine Krankheit gewesen. Es sagt also unbedingt etwas über die Gesellschaft und unsere Lebensweise aus, was als unnormal definiert wird.

platon, man darf solche Fragen nicht so zweidimensional betrachten. Selbst wenn snoozebutton nicht der Experte auf dem Gebiet ist, sollte man ihm doch gestatten seine Ansichten zu erläutern. Sonst vergrault man hier nur die neuen Mitglieder...

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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon platon » Sa 7. Nov 2009, 00:31

spacetime hat geschrieben:Tatsächlich war Diabetes in der früheren Geschichte ein Selektionsvorteil für hungernde Menschen.

Wie kommst Du auf die Idee, Diabetes sei ein Selektionsvorteil gewesen? Das war er nie! Hungernde Diabetiker kriegen nicht so früh diabetische Spätschäden, aber einen Vorteil gegenüber Gesunden haben Diabetiker in keinem Fall. Nenn mir mal die positiven Eigenschaften einer Krankheit, die verhindert, dass Du das bisschen Nahrung, das du hast, gut verwerten kannst.

spacetime hat geschrieben:Erst seit der Sesshaftigkeit wurde aus dieser einst positiven Eigenschaft, eine Krankheit. Das gleiche könnte doch auch für ADS/ADHS gelten.

Hast Du irgend einen Beleg dafür, dass Diabetes mal ein Vorteil war und wenn ja, worin er bestanden hat?
spacetime hat geschrieben:Übrigens, was man heute als unnormal oder krank bezeichnet, kann auch in Zukunft wieder als normal gelten.

Ja, wenn es alle haben, wird aus dem Außergewöhnlichen das Gewöhnliche.

spacetime hat geschrieben:Was man heute als krank bezeichnet ist, wie schon erwähnt, nicht immer eine Krankheit gewesen.

Falsch, spacetime. Eine Krankheit ist eine Krankheit, ob man sie erkennt oder nicht. Diabetes war eine Krankheit, ehe sie einen Namen hatte und ADHS ebenfalls.

spacetime hat geschrieben: man darf solche Fragen nicht so zweidimensional betrachten. Selbst wenn snoozebutton nicht der Experte auf dem Gebiet ist, sollte man ihm doch gestatten seine Ansichten zu erläutern.

Dann soll er fragen und keine wilden Behauptungen aufstellen, die er hinterher als Fragen verstanden wissen will.
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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon snoozebutton » Sa 7. Nov 2009, 02:07

Eigentlich hätte ich bei den Themen dieses Forums und dem Niveau der Beiträge mehr Literalität erwartet aber anscheinend muss man hinter jeden Satz das "Zwischendenzeilen" hinzufügen...

Eingestiegen bin ich mit der "Behauptung" ein Büchlein ohne Ritalin lesen zu können. Bezog sich lediglich auf den Gebrauch von Ritalin als Mittel zur Konzentration (z.B. ein Studi usw.) ohne eine Krankheit zu haben. Dann habe ich mich zu ADS und ADHS geäußert und zwar zu den Symptomen, die ich mir vor dem Beitrag angeschaut und durchgelesen habe. Dazu gehören solche Erläuterungen wie "ist unkonzentriert, antriebslos,....". Das widerum habe ich in eine "dreiste" Behauptung überführt, dass solche "Symptome" jeder in irgendeinerweise hat, indem ich sagte: "Wir können mal ausrasten,..."

Soll ich das noch fortführen?! Und ich denke, dass Zeichensetzung klar ist. Wenn "?" am Ende des Satzes, dann bedeutet das tatsächlich auch, dass es eine Frage ist und keine Behauptung.

Richtig, ich habe von dem Thema nicht viel Ahnung. Aber genau deswegen wäre es doch paradox Behaptungen aufzustellen und damit z.B. Platons Aussagen für nichtig zu erklären, oder?

Zur Trivialität: Trivial ist für mich mein Frühstück und nicht, dass ich für dieses Frühstück 20Stunden für 3cent Lohn arbeiten muss. Viele Welten leben Platon!
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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon platon » Sa 7. Nov 2009, 11:15

snoozebutton hat geschrieben:Eigentlich hätte ich... mehr Literalität erwartet ...

Was soll das heißen?

snoozebutton hat geschrieben: Bezog sich lediglich auf den Gebrauch von Ritalin als Mittel zur Konzentration (z.B. ein Studi usw.) ohne eine Krankheit zu haben.

Ritalin unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz, aber es gibt keinen Kick. Würdest Du so etwas nehmen, wenn Du es nicht brauchst?
Und die Steigerung der Konzentration funktioniert nur bei wenigen Gesunden, bei mir z.B. hat das nach der Pubertät nichts mehr gebracht - vorher schon!
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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon spacetime » Sa 7. Nov 2009, 18:24

platon hat geschrieben:Hast Du irgend einen Beleg dafür, dass Diabetes mal ein Vorteil war und wenn ja, worin er bestanden hat?

Die Gene, welche heute für die Entstehung von Diabetes verantwortlich sind, waren in früherer Zeit so etwas wie Spargene. Der Körper konnte die Nahrung durch diese Anpassung besser verwerten, was wegen des heutigen Wohlstands eine Krankheit (Diabetes) wurde.
Sorry, ich habe mich da im vorherigen Post etwas unglücklich ausgedrückt.

platon hat geschrieben:Falsch, spacetime. Eine Krankheit ist eine Krankheit, ob man sie erkennt oder nicht. Diabetes war eine Krankheit, ehe sie einen Namen hatte und ADHS ebenfalls.

Natürlich ist Krankheit gleich Krankheit, unabhängig der Diagnose. Was ich meinte war, dass sich die Definition einer Krankheit über den Normalzustand herleitet. Verändert sich dieser, muss die Krankheit neu definiert werden.

platon hat geschrieben:Ritalin unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz, aber es gibt keinen Kick. Würdest Du so etwas nehmen, wenn Du es nicht brauchst?

In den USA nehmen es Studenten zuhauf vor Klausuren. Es soll ja keinen Kick geben, sondern die Aufmerksamkeit erhöhen. Es wird also ganz bestimmt von Menschen missbraucht, ohne dass sie es für die Therapie einer Krankheit benötigen. Ob snoozebutton das nehmen würde, ist eine ganz andere Frage und lenkt nur von der Sachlichkeit der Diskussion ab.
Außerdem gibt es noch andere potentielle Neuro-Enhancer, beispielsweise Modafinil.
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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon platon » Sa 7. Nov 2009, 19:21

spacetime hat geschrieben:Die Gene, welche heute für die Entstehung von Diabetes verantwortlich sind, waren in früherer Zeit so etwas wie Spargene. Der Körper konnte die Nahrung durch diese Anpassung besser verwerten, was wegen des heutigen Wohlstands eine Krankheit (Diabetes) wurde.

Nein, da muss ich Dich berichtigen. Bei Menschen, die hungern, macht sich die Insulinresistenz nicht oder nur wenig bemerkbar - insofern kann man das als "Vorteil" bezeichnen, wenn man den Hunger als erstrebenswerten Zustand ansieht - aber eine bessere Verwertung der Nahrung findet dadurch nicht statt. Man hat dann nur keine diabetischen Spätschäden, die durch die Glykylierung aller möglichen Zellbestandteile auftreten. Da das aber lange nach der Reproduktionsphase geschieht, ist eine Selektion auf den Typ II-Diabetes nicht anzunehmen.
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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon spacetime » So 8. Nov 2009, 01:03

platon hat geschrieben:Nein, da muss ich Dich berichtigen. Bei Menschen, die hungern, macht sich die Insulinresistenz nicht oder nur wenig bemerkbar - insofern kann man das als "Vorteil" bezeichnen, wenn man den Hunger als erstrebenswerten Zustand ansieht - aber eine bessere Verwertung der Nahrung findet dadurch nicht statt. Man hat dann nur keine diabetischen Spätschäden, die durch die Glykylierung aller möglichen Zellbestandteile auftreten. Da das aber lange nach der Reproduktionsphase geschieht, ist eine Selektion auf den Typ II-Diabetes nicht anzunehmen.

"Ursachen für Diabetes: Thritfy-Genotype-Hypothese:
Über Jahrmillionen der menschlichen Evolution bestand ein Selektionsvorteil für Gene, die die Nahrungsaufnahme und Energiespeicherung unterstützen; unter aktuellen Ernährungsbedingungen sind diese Gene nachteilig.
" (aus "Pädiatrie integrativ" von Eckhard Schönau)

Wikipedia(Diabetes mellitus):
"Die angeborene Insulinresistenz hat durchaus einen biologischen Sinn. Die hohe Insulinausschüttung führt zu einer zuverlässigen Verstoffwechselung aller aufgenommenen Kalorien, was in Hungerzeiten das Überleben sichert. Menschen mit angeborener Insulinresistenz sind „gute Futterverwerter“ und neigen häufig bei vorhandenem Angebot bereits in der Kindheit zu Übergewicht. In Ländern der „Dritten Welt“ findet man deswegen überdurchschnittlich viele Menschen mit Insulinresistenz, was dort mit steigendem Wohlstand zu einer explosionsartigen Zunahme des Typ-2-Diabetes führt (siehe Indien)."
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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 8. Nov 2009, 10:29

Wikipedia ist viel, aber alles andere als eine verlässliche Quelle.
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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon platon » So 8. Nov 2009, 15:08

spacetime hat geschrieben:Wikipedia(Diabetes mellitus):
"Die angeborene Insulinresistenz hat durchaus einen biologischen Sinn. Die hohe Insulinausschüttung führt zu einer zuverlässigen Verstoffwechselung aller aufgenommenen Kalorien, was in Hungerzeiten das Überleben sichert."

Das ist eine gern zitierte aber nicht belegte Theorie! Die hohe Insulinausschüttung führt nämlich nicht! zu einer zuverlässigen Verstoffwechselung aller aufgenommenen Kalorien, sondern sie ist Folge der hohen Glucosekonzentration im Blut, die durch die Insulinresistenz hervorgerufen wird. Alle Nicht-Zuckerkalorien (Fette, Eiweiße) sind davon nicht betroffen. Der Grund, warum die Insulinresistenz so verbreitet ist, liegt allerdings im permanenten Hungerzustand weiter Teile der Weltbevölkerung, durch den sie nicht negativ auffällt.
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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon spacetime » Mi 11. Nov 2009, 20:28

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Wikipedia ist viel, aber alles andere als eine verlässliche Quelle.

Nun ja, es gibt auch Ausnahmen... wobei man oft keine besseren Quellen als Wikipedia auf die schnelle findet. Ansonsten muss ich dir natürlich Recht geben.

platon hat geschrieben:Das ist eine gern zitierte aber nicht belegte Theorie! Die hohe Insulinausschüttung führt nämlich nicht! zu einer zuverlässigen Verstoffwechselung aller aufgenommenen Kalorien, sondern sie ist Folge der hohen Glucosekonzentration im Blut, die durch die Insulinresistenz hervorgerufen wird. Alle Nicht-Zuckerkalorien (Fette, Eiweiße) sind davon nicht betroffen. Der Grund, warum die Insulinresistenz so verbreitet ist, liegt allerdings im permanenten Hungerzustand weiter Teile der Weltbevölkerung, durch den sie nicht negativ auffällt.

Aber du hast die Idee, welche dahinter steckt verstanden. Selbst wenn sie jetzt nicht auf dieses Beispiel (Diabetes) zutreffen sollte, wird es andere Krankheiten geben, welche durch veränderte Umweltbedingungen zum Vorteil werden. Ebenso werden aus guten, schlechte Gene(d.h. welche, die für Krankheiten verantwortlich sind)) Das dürfte dir bekannt sein (Evolution etc. ;-))
Hunger war nun einmal über Jahrmillionen der Normalzustand. Das Überangebot an Nahrung ist insofern unnormal und macht deshalb unter anderem auch krank. Dieses Prinzip gilt für viele Krankheiten.

Auf ADS/ADHS übetragen: Normalzustand war Normadenleben -> (Veränderung der Umwelt) Stadtleben -> Krankheiten durch Bewegungsmangel o.A.
Das war mein Gedanke dahinter. Anstatt die Kinder mit Medikamenten zu füttern, sie unter, an ihre Natur, angepassten Lebensbedingungen groß zu ziehen. In China wird das übrigens in ähnlicher Art und Weise praktiziert. Man sieht, das Kind hat eine genetische Anlage zum Leistungssport, also schickt man auf eine Sportschule. Ich finde diese Idee grandios.
Zuletzt geändert von spacetime am Mi 11. Nov 2009, 21:01, insgesamt 1-mal geändert.
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