Zappa hat geschrieben: Du hast mich sicher nicht überfordert, ...
Lass mal. Ich las gestern deinen Dialog mit El Schwalmo bei den Memen. Da hat mir der El Schwalmo doch glatt leid getan ...
Zappa hat geschrieben: Du hast mich sicher nicht überfordert, ...
smalonius hat geschrieben: Ob diese Fortpflanzungsinteressen die gleichen sind wie bei Mersch müßte man erst zeigen.
smalonius hat geschrieben:Stets? Ist jede Eigenschaft adaptiv und durch die Auslese geschaffen? Ich dachte, das ist noch nicht raus.
smalonius hat geschrieben:Ich bin grad auch nicht mit den egoistischen Genen vereinbar. Nichts gegen Dawkins, er ist ein guter Multiplizierer, er hat die Ergebnisse anderer Leute in klarer, allgemeinverständlicher Sprache dargestellt. Viel eigenes hat er nicht hinzugefügt. Doch! Meme!
smalonius hat geschrieben:Du willst eine klare, leicht und unstrittig ermittelbare Größe wie Fitness über die Nachkommenschaft mit einem subjektiven, schwammigen und von jedem kritisierbarem Begriff wie: hat die Eigenschaft "tauglich auf dem Gebiet X" ersetzen? Du hast eine Baum, der hat die Wachstumsrate 2/Jahr....
smalonius hat geschrieben:Glaubst du, daß man Selektionsfaktoren bewerten kann? Wieviele Punkte bekomme ich für meine Adleraugen? Und was ziehst du ab, wenn ich Tomaten drauf habe? Zählt mein geleaster RollsRoyce auch? Und das ich mal einer alten Dame über die Straße geholfen habe? Ne. Sowas eröffnet der Subjektivität alle Pforten.
smalonius hat geschrieben:Du unterschätzt Darwin. Schau in den Price-Thread, zweiter Post, Zitat aus Descent of Man.
smalonius hat geschrieben:Soziale Selektion. Die kannte ich noch nicht. Gefällt mir sogar. Als Begriff - nicht inhaltlich.
Aber eigentlich hast du Staatliche Selektion gemeint, oder?
xander1 hat geschrieben:Mal ne Zwischenfrage: Wie kann man die Adoption in die Evolutionstheorie einordnen? Muss man das gar nicht? Ist das bei Mersch anders als bei Darwin oder Dawkins? Braucht man dafür wieder eine neue Theorie?
Oder was ist wenn man den Willen hat, dass speziell von einer Frau der Wahl und einem Mann der Wahl das Kind gezeugt wird, das man dann großzieht, wenn man seine Gene nicht weitergeben will?
jackle hat geschrieben:Es ging darum, dass unterschiedliche soziale Organisationen unterschiedliche Selektionen bewirken können.
El Schwalmo hat geschrieben:jackle hat geschrieben:Es ging darum, dass unterschiedliche soziale Organisationen unterschiedliche Selektionen bewirken können.
eben. Und deshalb können auch Männer Familienmanager sein.
El Schwalmo hat geschrieben: Man muss halt nur die sozialen Organisationen entsprechend einrichten.
El Schwalmo hat geschrieben: Dann braucht man auch nicht im Tierreich nach Modellen zu suchen.
El Schwalmo hat geschrieben:Wahlweise kann man auch fragen, warum man lieber die Frauen zu Familienmanagern machen möchte, weil man an der Verteilung der Geschlechterrollen als sakrosankt sieht.
jackle hat geschrieben:Wenn es die Norm ist, dass Frauen üblicherweise Hausfrau und Mutter werden, dann wird anders selektiert, also wenn Frauen üblicherweise einen Beruf anstreben. Gene spielen bei der Entscheidung keine Rolle, und das widerspricht einem zentralen darwinistischen Dogma
jackle hat geschrieben:Da redet der Soziobiologe Wuketits über sein Fachgebiet.
jackle hat geschrieben:Hier geht es um die Verwandtenselektion, die Dawkins popularisiert hat. Die ist mit dem Begriff Reproduktionsinteresse nicht vereinbar. Schrieb ich aber bereits.
Mersch
Allerdings, und das ist die warnende Botschaft der Systemischen Evolutionstheorie, darf dies dann nicht dazu führen, dass mit dem sozialen Erfolg für beide Geschlechter das nicht genetisch bedingte Reproduktionsinteresse aus sozialen/ökonomischen Gründen sinkt. Dieser Zusammenhang lässt sich unmittelbar aus der Price-Gleichung herleiten (http://www.amazon.de/gp/forum/cd/discus ... XYT61GOBO0).
jackle hat geschrieben:smalonius hat geschrieben:Du willst eine klare, leicht und unstrittig ermittelbare Größe wie Fitness über die Nachkommenschaft mit einem subjektiven, schwammigen und von jedem kritisierbarem Begriff wie: hat die Eigenschaft "tauglich auf dem Gebiet X" ersetzen? Du hast eine Baum, der hat die Wachstumsrate 2/Jahr....
Was soll das? Weißt du überhaupt, worüber geredet wird?
jackle hat geschrieben:smalonius hat geschrieben:Glaubst du, daß man Selektionsfaktoren bewerten kann? Wieviele Punkte bekomme ich für meine Adleraugen? Und was ziehst du ab, wenn ich Tomaten drauf habe? Zählt mein geleaster RollsRoyce auch? Und das ich mal einer alten Dame über die Straße geholfen habe? Ne. Sowas eröffnet der Subjektivität alle Pforten.
Was glaubst du, wie die sexuelle Selektion funktioniert? Wie ermitteln die Weibchen die Fitness des Männchens?
smalonius hat geschrieben: Und deshalb sollen alle Traits adaptiv sein?
smalonius hat geschrieben: Das beißt sich aber damit:Mersch
Allerdings, und das ist die warnende Botschaft der Systemischen Evolutionstheorie, darf dies dann nicht dazu führen, dass mit dem sozialen Erfolg für beide Geschlechter das nicht genetisch bedingte Reproduktionsinteresse aus sozialen/ökonomischen Gründen sinkt. Dieser Zusammenhang lässt sich unmittelbar aus der Price-Gleichung herleiten (http://www.amazon.de/gp/forum/cd/discus ... XYT61GOBO0).
Die Verwandtenselektion leitet sich auch aus der Price-Gleichung her.
Was stimmt nun?
smalonius hat geschrieben: Die Fitness der Populationsgenetiker ist einfach und unstreitig zu quantifizieren. Diese wolltest du durch "Tauglichkeit (Anpassung, Kompetenzen) gegenüber dem Lebensraum" ersetzen.
smalonius hat geschrieben: Da hätte ich gerne gewußt, wie du Tauglichkeit mißt.
smalonius hat geschrieben: Jedenfalls nicht mit einem objektiven und standardisiertem Verfahren.
platon hat geschrieben:jackle hat geschrieben:Wenn es die Norm ist, dass Frauen üblicherweise Hausfrau und Mutter werden, dann wird anders selektiert, also wenn Frauen üblicherweise einen Beruf anstreben. Gene spielen bei der Entscheidung keine Rolle, und das widerspricht einem zentralen darwinistischen Dogma
Wobei Du es aber bisher unterlassen hast zu belegen, dass diese Entscheidung keinem genetischen Einfluss unterliegt, oder hab ich da was überlesen?
jackle hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:jackle hat geschrieben:Es ging darum, dass unterschiedliche soziale Organisationen unterschiedliche Selektionen bewirken können.
eben. Und deshalb können auch Männer Familienmanager sein.
Habe ich absolut kein Problem mit.
jackle hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben: Man muss halt nur die sozialen Organisationen entsprechend einrichten.
Ein paar Probleme hätte ein solcher Mann schon: er müsste an die Kinder kommen. Frauen produzieren die quasi selbst. Und ob sie die dann so einfach dem Mann überlassen, und zwar gleich in größerer Stückzahl? Mag es geben, dürfte aber selten sein.
jackle hat geschrieben:1. Nein. Die Verwandtenselektion leitet sich nicht aus der Price-Gleichung ab, sondern sie ist mit der Price-Gleichung kompatibel.
2. Selbst wenn die Verwandtenselektion aus der Price-Gleichung ableitbar wäre, kann man daraus noch immer nicht den Schluss ziehen, dass sie um ein variables Reproduktionsinteresse erweitert werden könnte. Wenn aus der Price-Gleichung PG sowohl die Verwandtenselektion (PG => V) als auch die Systemische Evolutionstheorie SE (PG => SE) ableitbar wäre, dann heißt das noch lange nicht, dass man beide Folgerungen vereinen kann. Dein Schluss war logisch unzulässig.
jackle hat geschrieben:Das was Darwin als Fortpflanzungserfolg bezeichnete, haben die Populationsgenetiker in Fitness umbenannt, und das, was Darwin als Fitness bezeichnete, haben die Populationsgenetiker in „günstige Merkmale“ umbenannt.
jackle hat geschrieben:Dafür gibt es Indikatoren, jedoch kein klares Messverfahren.
Die Evolution braucht keine objektiven, standardisierten Verfahren. Das ist gut für die Vielfalt.
Können wir das Fitness-Thema jetzt bitte beenden, es ist nämlich extrem langweilig?
smalonius hat geschrieben: Die Verwandtenselektion ist ein Spezialfall der Gleichung von Price.
smalonius hat geschrieben: In letzterer gibt es Terme für Fitness. Was meinst du, warum ich von dir so gerne eine quantitative Aussage hätte, wie man von der üblichen Fitness (Fortpflanzungserfolg) auf Mersch'sches Reproduktionsinteresse und Kompetenz-Fitness kommt? Irgendwo muß es diesen Zusammenhang ja geben, sonst hätte Mersch nicht von der Price-Gleichung auf die Mersch'sche Theorie schließen können.
smalonius hat geschrieben: Außerdem ist es mir neu, daß man aus einer bewiesenen Gleichung zwei sich widersprechende Aussagen ableiten kann.
smalonius hat geschrieben: Mit gutem Grund. Fitness ist klar definiert.
smalonius hat geschrieben: Wenn Populationsgenetiker von "günstigen Merkmale" sprechen, dann sind Genausprägungen oder eine meßbare Eigenschaft gemeint.
smalonius hat geschrieben: (Populationsgenetiker, welche meinst du? Nicht daß wir am Ende von ganz verschiedenen Leuten reden)
smalonius hat geschrieben: Ich hoffe doch, eine Mersch'sche Evolutionstheorie braucht sowas auch.
smalonius hat geschrieben: Da bin ich etwas lästig: wenn du im Handumdrehen eine neue Theorie einführst, was wird dann aus allem, was seit 1930 gedacht wurde? In die Tonne damit?
jackle hat geschrieben:Für Dawkins gibt es im Grunde nur Gene. Entsprechend spricht er von egoistischen Genen. Für Mersch geht es im Rahmen der Evolution um den Erhalt (und die Entfaltung) von Kompetenzen (Anpassungen), die aber irgendwo gespeichert sein können: in den Genen, im Gehirn, außerhalb des Körpers in Datenbanken, Büchern etc.
jackle hat geschrieben:Ich bin auch für einen Unterrichtsstopp bzgl. der Evolutionstheorie. So kann man diesen Unfug doch nicht an die Kinder vermitteln.
xander1 hat geschrieben: Ich finde jede Variante einer Evolutionstheorie in diesem Rahmen bedenklich, denn es handelt sich jeweils immer nur um Interpretationen.
xander1 hat geschrieben:Kann es nicht einfach der Wunsch nach einem erfüllten Leben sein, der einen in der jeweiligen Lebensetappe erwirscht, das jeweilige zu tun? Ich denke die Natur an sich will mit der Evolution gar nichts erreichen. Das ist übrigens eine uralte Philosophische Frage: Was will die Natur (mit uns) ?
xander1 hat geschrieben: Hattest du nicht einmal gemeint, dass die darwinsche Variante nur ein Sonderfall eingeschlossen in Merschs Variante ist?
jackle hat geschrieben:xander1 hat geschrieben: Hattest du nicht einmal gemeint, dass die darwinsche Variante nur ein Sonderfall eingeschlossen in Merschs Variante ist?
Ein Sonderfall für solitär lebende Arten. Wenn man die Evolutionstheorie in den Schulen darauf beschränkt und sie nicht darüber hinaus anwendet, dann kann man sie meinetwegen unterrichten. Doch bitte nicht als Grundlage irgendwelcher weltanschaulichen Grabenkämpfe.
El Schwalmo hat geschrieben:welche weltanschaulichen Grabenkämpfe werden in der Schule auf der Grundlage der Evolutionstheorie behandelt?
xander1 hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:welche weltanschaulichen Grabenkämpfe werden in der Schule auf der Grundlage der Evolutionstheorie behandelt?
Es gibt christliche Schulen die auch den Kreationismus verbreiten, auch in Deutschland.
jackle hat geschrieben:smalonius hat geschrieben:Die Verwandtenselektion ist ein Spezialfall der Gleichung von Price.
Von der Systemischen Evolutionstheorie auch.
jackle hat geschrieben:smalonius hat geschrieben: (Populationsgenetiker, welche meinst du? Nicht daß wir am Ende von ganz verschiedenen Leuten reden)
Mir egal.
jackle hat geschrieben:Was? Die Präzision, die der Darwinschen Evolutionstheorie, die bis heute noch nicht einmal eine Lehrbuchformulierung besitzt, seit 150 Jahren abgeht.
jackle hat geschrieben:Die Darwinsche Theorie wird in den nächsten Jahren in die Tonne gehen.
El Schwalmo hat geschrieben: welche weltanschaulichen Grabenkämpfe werden in der Schule auf der Grundlage der Evolutionstheorie behandelt?
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