Der Evolutionsforscher Richard Dawkins stellte die kontrovers diskutierte Hypothese auf, dass der Mensch den Penisknochen im Lauf der Evolution verloren habe, weil Männer ohne Penisknochen den Frauen ein Prüfen der Gesundheit des paarungswilligen Mannes ermöglicht haben sollen. Denn Erektionsstörungen seien häufig eine Folge verschiedener physischer oder psychischer Krankheiten und Faktoren (beispielsweise Diabetes mellitus oder Stress). Da eine durch einen Penisknochen erzeugte Erektion keine solche Beurteilung zuließe, könnten sich die Frauen bevorzugt mit Männern gepaart haben, deren Gesundheit sie besser einschätzen konnten. Dies sei der nötige Selektionsdruck zur Reduktion des Penisknochens gewesen.
Ich bezweifle diese Theorie allerdings stark. Von Erektionsstörungen auf Diabetes zu schließen und im Nichtvorhandensein eines Baculums auf eine Indikationsmöglichkeit zu erkennen ist etwas, das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht in den Fähigkeiten der Frühmenschen lag.
Ich denke da eher an den ganz profanen Vorteil, dass da, wo kein Knochen ist, auch kein Knochen brechen kann. Eine solche Verletzung in diesem Bereich könnte immerhin zu lebenslanger Begattungsunfähigkeit führen.
Das habe ich auch schon auf der Diskussionsseite ausgeführt, aber eine wirklich konstruktive Antwort gab es dort bisher nicht. Kennt hier jemand noch andere Theorien (abgesehen von Adams "Rippe") von anderen Selektionsfaktoren?