Reale Demokratie und Freiheit?

Reale Demokratie und Freiheit?

Beitragvon ARDO » So 29. Nov 2009, 11:32

Hallo Mit-und sonstige Streiter,

ich möchte auch mittels dieses Forums das dringend notwendige Gespräch, die Auseinandersetzung darüber anstoßen was Freiheit und Demokratie oder zutreffender formuliert, was reale Freiheit und reale Demokratie definiert. Selbstredend ist nicht allein die Begriffsbestimmung von Bedeutung, sondern auch die Beschreibung jenes Prozesses, jener Praxis, die vollzogen werden muss, um die Gestaltung realer Demokratie und Freiheit zu gewährleisten.
Hintergrund des Angebotes ist eine unstrittige Tatsache. Sowohl der Demokratie- als auch der Freiheitsbegriff sind zwar gesellschaftlich omnipräsent, doch in absurder Weise beliebig, neblig, gummiartig, letztlich absichtsvoll unbestimmt. Das gilt übrigens nicht nur für die Beiden, sonder auch für solche Begriffe wie Menschenrechte, Terrorismus und sogar den Friedensbegriff.
Ein aufschlussreicher, persönlicher Test besteht darin, einige Menschen aus dem persönlichen Umfeld nach ihren Beschreibungen des Demokratie- oder Terrorismusbegriffs zu fragen, Parlamentarier eingeschlossen. Das Folgende wird durchweg erschreckend sein und sich, wie eigene, weit reichende Erfahrungen zeigen, im Schwachsinn des Recht auf den periodischen Zetteleinwurf für vorbestimmten Parteienvertreter, erschöpfen. Im Fall des Terrorismusbegriffs haben selbst hochrangige Schweizer Juristen und solche des Europäischen Gerichtshofes ihre Kapitulation erklärt. Das ist insoweit interesseant und zugleich erschreckend, weil die Administration der BRD, von GB, Frankreich, den USA, letztlich der gesamten NATO und darüber hinaus, auf dieser Grundlage des Nichtwissens, der Nichtdefinition, politisch darüber entscheiden, was Terrorismus ist, wer Terrorist sei. Es werden, darauf aufbauend, Kriege nach innen und außen geführt, der eigenen und anderer Staaten Souveränität beschnitten und dem sozialen (gemeinschaftlichen) Kreislauf zur offenen und verdeckten Kriegsführung gewaltige Ressourcen entzogen und vernichtet. Ich denke das Problem ist auch von Euch erkannt.

Ein zweiter Grund für die Diskussion besteht darin, dass ich an einem Buch arbeite, dass sich mit den Begriffen und der Praxis realer Demokratie und Freiheit tief gehend und offenbarend befasst. Ich sehe die Möglichkeit, dass die Diskussion über reale Demokratie und Freiheit die Arbeit am Buch bereichert.

Ich habe zur Diskussion auch eine eigene Seite neu eingerichtet und bitte deshalb und unentbehrlich darum, auch das dortige Angebot gelegentlich zu nutzen (http://ardo.bplaced.net). Außerdem gibt es dort Downloadmöglichkeiten für einige Textentwürfe zum Thema, über die hier im Forum gemeinsam nachgedacht werden kann.

Danke. Man liest sich.

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Re: Reale Demokratie und Freiheit?

Beitragvon Sabrist » So 29. Nov 2009, 13:03

Ah, du schreibst ein Buch? Fein.
Wieviel zahlst du für die Mitarbeit?
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Re: Reale Demokratie und Freiheit?

Beitragvon platon » So 29. Nov 2009, 15:41

Nichts, aber man kann es ja immerhin mal versuchen :up:
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Re: Reale Demokratie und Freiheit?

Beitragvon xander1 » Di 1. Dez 2009, 20:03

Du hast als Themenersteller gewisse Fehler gemacht: Du hast keine Fragen aufgeworfen: Dinge an denen sich Geister scheiden könnten, schwierige Sachverhalte die unklar sind.

Du hast die Erstellunge des Themas dafür genutzt Werbung zu machen, für ein eigentlich sehr legitimes Thema. Du hast Stimmung erzeugt für eine Denkrichtung, was auch nicht immer so optimal ist, aber es geht ja um Demokratie.

Man kann schwer eine Diskussion anstacheln, wenn man nur fertige Aussagen nennt, zu denen vielleicht sowieso jeder zustimmen würde oder zu denen man nichts sagen kann aus Unwissen.
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Re: Reale Demokratie und Freiheit?

Beitragvon Nanna » Mi 2. Dez 2009, 22:30

@ARDO:

Ich werde mich definitiv nicht an einer Diskussion zu einem kontroversen Thema auf einer Website beteiligen, deren Betreiber seinen Namen nicht nennt. Auch das verstehe ich unter Demokratie, dass man offen für seine Überzeugungen einsteht und Transparenz ermöglicht.

Mir sind die dort geäußerten 12 Thesen außerdem zu undifferenziert und demagogisch (nicht EINE Quelle für diese umfangreichen Behauptungen wird zitiert) und zu monokausal. Zudem habe ich Zweifel, dass die auf der Website ebenfalls angerissene "Alternative" einer sogenannten Realdemokratie aus Sicht der politischen Systemforschung irgendwie lebensfähig ist, auch wenn ich in vielen Punkten wohl grundsätzliche Übereinstimmung zeigen würde. Ich bin mal gespannt auf das Buch...

Auch hier im Beitrag stören mich übrigens Unterstellungen, wie, dass der Freiheitsbegriff absichtlich neblig gehalten sei. Sorry, für Weltverschwörungstheorien habe ich nicht viel übrig. Der Freiheitsbegriff ist aufgrund philosophischer struktureller Probleme so schwammig, genauso wie viele andere normative Begriffe auch, dahinter kann gar keine systematische Absicht stecken. Es unterstellt den handelnden Akteuren auch viel zu viel Überblick und viel zu viel Wissen über eine viel zu komplexe Situation.

Auch dass Politiker häufig im Zustand der Unwissenheit und der Doppeldeutigkeit entscheiden, ist völlig normal. Ich empfehle dazu die Arbeiten von Nikolaos Zahariadis:
- Ambiguity and Choice in Public Policy: Political Manipulation in Democratic Societies, Washington D.C. 2003
- The Multiple Streams Framework: Structure, Limitations, Prospects. In: Sabatier, Paul A. (Hrsg.): Theories of the Policy Process, Colorado 2007
Klassiker zum Thema wären auch:
- Cohen, Michael D. und March, James G.: Leadership and Ambiguity, Boston 1986
- March, James G.: Decisions and Organisations, Oxford 1988
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Re: Reale Demokratie und Freiheit?

Beitragvon ARDO » Mi 6. Jan 2010, 09:55

Sabrist hat geschrieben:Ah, du schreibst ein Buch? Fein.
Wieviel zahlst du für die Mitarbeit?


Ich zahle mit neuen Einsichten für den Leser und mich und glaube mir, der Weg dahin ist verdammt teuer, hart und bisher 5 Jahre lang.

Allerdings habe ich, wenn ich mir manchen Beitrag ansehe, Zweifel, ob des Erstere wirklich noch realistisch ist, im einstigen Land der Denker und Dichter. Statt Substanzellem meist angeblich Defizietäreres und Blabla ohne Ende, womit ich Dich nicht meine. Ich habe den Eindruck es wird oft dahingehend ausgewichen, um zu kaschieren, dass man eigentlich nichts vor Bedeutung beizutragen hat. Schade um die Zeit für beide Seiten.

Wenn Du Dich beteiligen willst, bitte auch auf der genannten Webseite, damit dort mehr Betrieb wird. Leider fehlt mir ansonsten die Zeit für eine breite Diskussionsbeteiligung meinerseits.

Danke.

mfg

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Re: Reale Demokratie und Freiheit?

Beitragvon ARDO » Mi 6. Jan 2010, 10:02

xander1 hat geschrieben:Du hast als Themenersteller gewisse Fehler gemacht: Du hast keine Fragen aufgeworfen: Dinge an denen sich Geister scheiden könnten, schwierige Sachverhalte die unklar sind.

Du hast die Erstellunge des Themas dafür genutzt Werbung zu machen, für ein eigentlich sehr legitimes Thema. Du hast Stimmung erzeugt für eine Denkrichtung, was auch nicht immer so optimal ist, aber es geht ja um Demokratie.

Man kann schwer eine Diskussion anstacheln, wenn man nur fertige Aussagen nennt, zu denen vielleicht sowieso jeder zustimmen würde oder zu denen man nichts sagen kann aus Unwissen.



Danke für die Beteiligung.

Wenn es Dir so erscheint, dann ist das so. Anonsten darf ich auf meine Anwort für "Sabrist" vom 6.1. verweisen.

mfg

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Re: Reale Demokratie und Freiheit?

Beitragvon ARDO » Mi 6. Jan 2010, 10:25

Nanna hat geschrieben:@ARDO:

Ich werde mich definitiv nicht an einer Diskussion zu einem kontroversen Thema auf einer Website beteiligen, deren Betreiber seinen Namen nicht nennt. Auch das verstehe ich unter Demokratie, dass man offen für seine Überzeugungen einsteht und Transparenz ermöglicht.

Mir sind die dort geäußerten 12 Thesen außerdem zu undifferenziert und demagogisch (nicht EINE Quelle für diese umfangreichen Behauptungen wird zitiert) und zu monokausal. Zudem habe ich Zweifel, dass die auf der Website ebenfalls angerissene "Alternative" einer sogenannten Realdemokratie aus Sicht der politischen Systemforschung irgendwie lebensfähig ist, auch wenn ich in vielen Punkten wohl grundsätzliche Übereinstimmung zeigen würde. Ich bin mal gespannt auf das Buch...


Danke für den ausführlichen Beitrag.

Ich kann damit leben, dass sich wer nicht am gemeinsamen Nachdenken zum Thema "Reale Demokratie" beteiligen will. Das ist so legitim, wie meine kurze Antwort.
Was das Auftreten unter Pseudonym mit Demokratieverständis zu tun hat, soll ein ewiges Geheimnis von "Nanna" bleiben. Ich vermute nur mal, dass Er oder Sie auch nicht Nanna heißen. Ist auch ohne jegliche Bedeutung.
Ohne das überziehen zu wollen: Es ist genau diese abstruse Sicht auf eine politische Kathegorie, hier in einem banalen Detail, die insgesamt symptomatisch für die von mit angespochende Beliebigkeit im Umgang mit den Demokratie oder Freiheitsbegriff unter den gegenwärtigen Verhältnissen sind. Danke für das Beispiel.

Ansonsten darf ich auf meine Antwort vom 6.1. für "Sabrist"verweisen.

mfg

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Re: Reale Demokratie und Freiheit?

Beitragvon Nanna » Mi 6. Jan 2010, 14:11

ARDO hat geschrieben:Was das Auftreten unter Pseudonym mit Demokratieverständis zu tun hat, soll ein ewiges Geheimnis von "Nanna" bleiben. Ich vermute nur mal, dass Er oder Sie auch nicht Nanna heißen. Ist auch ohne jegliche Bedeutung.

Er.

Im Gegensatz zu dir betreibe ich keine eigene Website, wo ich meine Thesen kundtue. Auch bin nicht ich derjenige, der hier von Demokratie redet. Ich bin hier in einem ganz normalen vom Betreiber administrierten, d.h. nicht-demokratischen Internetforum, das Pseudonym macht das nicht undemokratischer. Es ist ein Unterschied, ob man zu einem gesellschaftspolitischen Thema publiziert oder in einem Internetforum irgendetwas locker diskutiert. Wer Thesen hat und auf öffentliche Rezeption hofft, muss auch die Hosen runterlassen, das sind sowohl wissenschaftliche wie auch gesellschaftliche Spielregeln.

Allein aus juristischen Gründen wärst du übrigens bereits zum Bereitstellen eines Impressums verpflichtet. Solltest du dir spätestens mit Erscheinen deines Buches überlegen, sonst kommt ein Konkurrent vielleicht auf die Idee, gleich mal 5000 Euro Abmahngebühren für dich zu verursachen.

ARDO hat geschrieben:Ohne das überziehen zu wollen: Es ist genau diese abstruse Sicht auf eine politische Kathegorie, hier in einem banalen Detail, die insgesamt symptomatisch für die von mit angespochende Beliebigkeit im Umgang mit den Demokratie oder Freiheitsbegriff unter den gegenwärtigen Verhältnissen sind. Danke für das Beispiel.

Bitte, gern geschehen. War's das schon? Mein Beitrag war noch länger.

ARDO hat geschrieben:Ansonsten darf ich auf meine Antwort vom 6.1. für "Sabrist"verweisen.

Ok, darf ich dann folgendes...
ARDO hat geschrieben:Statt Substanzellem meist angeblich Defizietäreres und Blabla ohne Ende, womit ich Dich nicht meine. Ich habe den Eindruck es wird oft dahingehend ausgewichen, um zu kaschieren, dass man eigentlich nichts vor Bedeutung beizutragen hat.
...als auf dich selbst bezogen verstehen? Ich mache auf das Fehlen von Quellen auf deiner Website aufmerksam - Null Reaktion. Kaschiert da jemand vielleicht etwas? Ich mache dich auf die Eindimensionalität deiner Thesen aufmerksam - Null Reaktion. Kritik passt nicht immer so toll in das eigene Weltbild, nicht wahr? Es machen dich Leute hier auf Defizite deines Vorgehens aufmerksam, darunter auch ich - Antwort von dir sinngemäß: Das sei halt so, damit könntest du leben. Kaschiert da vielleicht jemand, dass er an einer Auseinandersetzung gar nicht interessiert ist? Dass er lehren will, aber nicht lernen? Sich für den weisen Mann hält, der aus sich heraus, ohne irgendwelche Begründungen nötig zu haben, entscheiden kann, was "Defizitäres" (für die Rechtschreibung sollte mit Rücksicht auf die Leser übrigens auch Zeit sein) und "Blabla" sind? Aber klar es fehlt die Zeit. Welch Wertschätzung der Beteiligung anderer; oder sollte ich lieber sagen, es riecht ziemlich streng nach Immunisierungsstrategien, was du hier vom Stapel lässt? Nein, mein Lieber, so wird das nichts, weder hier, noch auf deiner Website, noch falls ein fachkundiger Kritiker dein Buch irgendwo besprechen sollte.
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Re: Reale Demokratie und Freiheit?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 6. Jan 2010, 14:33

Nanna hat geschrieben:Allein aus juristischen Gründen wärst du übrigens bereits zum Bereitstellen eines Impressums verpflichtet. Solltest du dir spätestens mit Erscheinen deines Buches überlegen, sonst kommt ein Konkurrent vielleicht auf die Idee, gleich mal 5000 Euro Abmahngebühren für dich zu verursachen.

Kleiner zusätzlicher Hinweis: "Weiters muss jeder Benutzer auf seiner Seite ein gesetzlich gültiges Impressum veröffentlichen und dieses aktuell halten" aus den AGB des Anbieters für diejenigen, die meinen über dem Gesetz zu stehen.
Das Gesetze für alle gleich gelten, ist Bestandteil unseres üblichen Demokrativerständnisses, welches i.Allg. die Rechtsstaatlichkeit mit einschließt.
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Re: Reale Demokratie und Freiheit?

Beitragvon ARDO » Mi 6. Jan 2010, 16:47

Der Hinweis zum Impressum ist zutreffend.

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Re: Reale Demokratie und Freiheit?

Beitragvon ARDO » Mi 6. Jan 2010, 17:16

xander1 hat geschrieben:Du hast als Themenersteller gewisse Fehler gemacht: Du hast keine Fragen aufgeworfen: Dinge an denen sich Geister scheiden könnten, schwierige Sachverhalte die unklar sind. ...

Danke.

Du kannst gerne präzisieren was Dir unklar dargestellt erscheint. Bitte nicht, wenn es, wie bei vielen Raktionen, nur sehr vordergründig darin besteht, vermeintlich Defizitäres aufzulisten, um sich danach gut, zu fühlen oder man nicht anders kann. Ich bedenke das dann garantiert.

Zu den sonstigen Anmerkungen bemerke ich, dass ich nur meine subjektive Sicht darstellen kann und will, mich aber dabei um relative Objektivität bemühe. Eine absolute O. gibt es ohnehin nicht. Das betrifft auch die Thesen. Sie sind keinesfalls unverrückbar, sondern geben, wie richtig bemerkt, eine Richtung vor zu der ich stehe. Wie das so bei Thesen ist, kann der Betrachter sie beweisführend bestätigin oder verwerfen. Es ist ein Denkangebot.

mfg

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