ganimed hat geschrieben:Ist Hartz-IV-Empfang ohne Arbeitswillen soziales Schmarotzertum? Ist das moralisch verwerflich?
Zappa hat geschrieben:Der Unterschied zwischen Einkommen aus Erwerbsarbeit und Einkommen ohne dieselbe ist einfach zu klein geworden.
ujmp hat geschrieben:Es ist genug Geld da, es konzentriert sich nur auf die falschen Personen.
ujmp hat geschrieben: Es ist genug Geld da, es konzentriert sich nur auf die falschen Personen.
Zappa hat geschrieben:Sorry, aber ich denke man muss das schon differenzierter sehen! Es gibt die Umverteilung von unten nach oben, aber leider auch von den arbeitenden zu den nicht-arbeitenden. Und Letztere sind leider bei weitem nicht nur Leute, die nicht arbeiten können.
Zappa hat geschrieben:Das macht die Arbeit im internationalen Vergleich zu teuer und bestraft die leistungsbereite Mittelschicht.
Nanna hat geschrieben:Wenn die Oberschicht nicht so verdammt mobil wäre und das Geld jederzeit ins Ausland schaffen könnte, wäre es wohl die beste Idee, die Oberschicht zugunsten der Unterschicht zu schröpfen, was die arbeitende Mitte entlasten würde. Die Situation spitzt sich ja vor allem deshalb zu, weil das Geld übermäßig nach oben abwandert und gleichzeitig die Unterschicht zahlenmäßig stark ansteigt. Mehr Geld oben, mehr Arme unten, weniger arbeitende Mitte. Das ganze hat eine ziemliche Eigendynamik und ich bin mal gespannt, ob sich das irgendwann stabilisiert oder es doch einen Knall gibt.
ujmp hat geschrieben:Es ist doch ganz einfach: Wenn sich das Arbeiten lohnt, arbeiten die Menschen auch (von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen).
ujmp hat geschrieben: ... und du fliegst zum Haareschneiden bestimmt nicht nach China, weil es dort nur ein paar Cent kostet.
Nanna hat geschrieben:@Kurt:
In deinem Beispiel mit dem Zahnarzt, dem Schreinermeister und dem Arbeitsunwilligen in einer Siedlung müsste man aber zum einen noch die Annahme machen, dass es für den Faulen tatsächlich Arbeit zu einem ausreichenden Lohn gibt
Nanna hat geschrieben:, zum anderen müsste man sich auch fragen, inwiefern der Zahnarzt und der Schreinermeister tatsächlich für sich in Anspruch nehmen können, den Faulen von ihrer tatsächlichen Leistung mitzufinanzieren. Es kann auch sein, dass der Zahnarzt aufgrund einer Monopolstellung heraus oder einfach, weil die wirtschaftlichen Mechanismen nunmal so laufen, wesentlich mehr Geld einnimmt, als es nach dem Prinzip der Leistungsgerechtigkeit eigentlich angemessen wäre.
Zappa hat geschrieben:Oder anders gesagt und mal knallhart auf den Punkt gebracht: Warum glaubt ein ungelernter und mäßig motivierter Arbeiter in Deutschland das Recht auf den 10fachen Lohn eines Asiaten einfordern zu können?
(...)
Das ist Globalisierung mal anders herum betrachtet. Die Asiaten und andere freuen sich zu Recht darüber!
Kurt hat geschrieben:Wieso sollte jemand mehr Geld verdienen, als ihm eigentlich zusteht?
Kurt hat geschrieben:Der Konsument bewertet doch, was er wofür ausgibt.
Kurt hat geschrieben:Zahnärzte und Schreiner gibts zuhauf, da existiert sicherlich ein intakter Markt. Auch bei Profifußballern gibt es einen regen Markt. Und wenn der Konsument meint, er müsste für ein Bundesligaspiel viel Geld zahlen, dann finanziert er eben damit die Profis mit.
Kurt hat geschrieben:Womit willst du Leistung bemessen? Grad des Schweißverbrauchs des Arbeiters? Ich sehe kein geeigneteres Maß als das Einkommen.
Kurt hat geschrieben:Selbst die Leute, die von den Zinsen leben, mussten sich dieses Geld irgendwann mal verdienen. In der Regel haben die "stinkreichen" ihr Geld aber nicht bar auf der Bank, sondern besitzen Aktien, beschäftigen Mitarbeiter. D.h. sie tragen auch ein Risiko, dass ihr Vermögen schmilzt. Gerade in den letzten 18 Monaten hats da einige erwischt. Die Reichen sind deswegen reich geworden, weil sie ihr verdientes Geld nicht gleich wieder auf den Kopf gehauen haben, sondern es neu investiert haben.
Nanna hat geschrieben:Langer Text, kurzes Fazit:
Der Markt erfüllt die Bedürfnisse des Marktes, über Ethik oder Gerechtigkeit sagt er relativ wenig aus. Damit spreche ich ihm nicht seine Notwendigkeit ab, aber ich zweifle an, dass man ihn als alleinige Grundlage hernehmen kann, um Leistungserechtigkeit zu begründen.
Kurt hat geschrieben:Zappa hat geschrieben:Das ist Globalisierung mal anders herum betrachtet. Die Asiaten und andere freuen sich zu Recht darüber!
Sehe ich ganz genauso. Wir leben in einer ganz und gar privilegierten Situation und sind uns dessen gar nicht bewusst.
Zappa hat geschrieben:Ich möchte jedenfalls nicht, dass meine Kinder den ganzen Scheiß später bezahlen müssen ...
musicman hat geschrieben:Zappa hat geschrieben:Ich möchte jedenfalls nicht, dass meine Kinder den ganzen Scheiß später bezahlen müssen ...
Zahlen müssen sie`s eh, die Frage ist nur wieviel und bis in welche Generation.
Es gibt Firmen die kurzarbeiten lassen, obwohl sie es nicht nötig hätten, nur weil sie ohne die Kurzarbeitersubventionen sonst schlechter stünden, als die Konkurrenz.Mark hat geschrieben:Ich finde die Tatsache daß die Arbeitsagenturen auf den Lohn von schlechtbezahlten Leuten noch etwas drauflegen ist ein klarer EInriff in den Wettbewerb der so eigentlich juristisch nicht wirklich auf festen Füßen zu stehen scheint. Aber das trifft eigentlich auf alle Subventionen zu.. scheint aber keinen Richter/Kläger zu kümmern.
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