Arathas hat geschrieben:Nehmen wir mal an, Vampire wären real. Und es gäbe synthetisch hergestelltes Blut, von dem sie sich genauso gut nähren könnten wie von Menschenblut, mit dem Abstrich, dass es total fad schmeckt und irgendwie eklig ist. Käme jetzt ein Vampir zu dir nach Hause und würde dich aussaugen wollen, wäre das OK für dich, nur, weil es in seiner Natur läge? Oder würdest du es nicht viel, viel lieber sehen, wenn er statt dessen nach einer Flasche Tru Blood (so hieße das synthetische Blut dann nämlich [das Szenario stammt aus der Vampirserie True Blood]) greifen würde und dir dein Leben ließe?
Du brauchst gar nicht Vampire zu bemühen, nimm doch einfach einen Vergewaltiger oder Mörder als Beispiel! Natürlich wird die Gesellschaft es nicht ohne weiteres hinnehmen, dass Personen, Vampire oder Ausserirdische, anderen Menschen physischen Schaden zufügen. Eben zu diesem Schutz, bilden wir ja auch Gesellschaften. Käme ein Vampir, Vergewaltiger oder Mörder und wollte mir oder mir nahestehenden Menschen ans Leder, hätte ich kein Problem damit sein Recht auf körperliche Unversehrtheit in Frage zu stellen. Ich lehne Gewalt zwar grundsätzlich ab und habe aus diesen Erwägungen Zivildienst geleistet. Das bedeutet aber nicht, dass ich anderen das Recht zugestehe, mir Schaden zuzufügen. Gäbe es tatsächlich Vampire, hätte der Mensch sie vermutlich längst ausgerottet - oder umgekehrt.
Jetzt stell dir vor, es gäbe noch Saurier! Gnadenlose Fressmaschinen, die nachts um die Häuser schleichen und Menschen fressen. Was machen? Ausrotten? Tolerieren? Füttern (vielleicht mit Veganern)?
Arathas hat geschrieben:Die Möglichkeit, uns zu ernähren, ohne Tiere zu töten, haben wir ja. Wir tun es nur aus den egoistischsten Gründen nicht: Bequemlichkeit und Geschmacksempfinden. Ich schließe mich da ja selbst ein. Aber ich finde es nicht gut, diese egoistische Lebensweise auch noch als mein Grundrecht anzusehen und sie zu preisen.
Grundsätzlich räume ich mir und anderen das Recht ein Tiere zu nutzen und zu verspeisen. Ganz allein aus dem Blick auf die Evolution, die den Menschen, wie einige Tierarten auch, ans Ende einer Nahrungskette gestellt hat. Da ist auch nicht die Frage, ob das nötig ist. Ich sehe kein moralisches Dilemma in der Zucht und Schlachtung eines Nutztiers, wenn es artgerecht geschieht.
Problematisch ist zweifellos die Industrialisierung der Haltung und Tötung. Das finde ich ethisch auch nicht vertretbar.