Arathas hat geschrieben:Was denkst du, wieviele katholische (und gläubige) Männer und Frauen im Alter zwischen 30 und 60 Jahren gibt es wohl, die schonmal einen Seitensprung begangen haben? Glaubst du, deren Anzahl wäre bedeutend kleiner als die derjenigen, die keiner Religion angehören und schonmal einen Seitensprung begangen haben?
(...)
Ich bin Atheist, aber in den 10 Jahren, die ich jetzt mit meiner Freundin zusammen bin, war ich strikt monogam. Weil ich das wollte. Um meiner Freundin nicht weh zu tun - eine ganz einfache, rational begründbare Handlungsweise.
Das würde ich schon als zwanghaftes Verhalten ansehen: Du solltest dir ihretwegen nichts nur mit Rücksicht auf sie verkneifen, sondern -wenn überhaupt- lieber, weil du mit dem, was sie dir gibt, voll und ganz zufrieden bist, gar nicht erst auf die Idee eines Seitensprungs kommen.
Männer, die sexuell mit anderen Männern verkehren, sehen das untereinander meist lockerer: Für mich und meinen Freund ist es selbstverständlich, dass wir uns unsere sexuellen Abenteuer mit unterschiedlichen, teilweise sogar denselben Dritten (egal ob gleichzeitig oder nacheinander) gegenseitig gönnen. Das tut unserer Liebe keinen Abbruch, im Gegenteil: Ich würde darin sogar sogar eine moralische Überlegenheit gegenüber Menschen sehen, die sich das in eifersüchtiger Weise gegenseitig verwehren.
Diese ganzen religiös verbrämten Keuschheits-, Monogamie- und Treueforderungen haben historisch gesehen ja auch nichts mit Romantik zu tun, sondern es handelt sich um ein evolutionäres Relikt aus den Zeiten vor Erfindung von Verhütungsmitteln, wo sie ursprünglich dazu dienten, ökonomisch stabile Verhältnisse zur Aufzucht der Brut sicherzustellen.
Gruß Gernot