Pete hat geschrieben:Die Eltern sind es, denen es bereits an der Erziehung mangelte und deshalb sind sie orientierungslos. Wir haben jetzt bereits die 2.-3. Generation.
Stimmt! Wir hatten hier in Europa jahrhundertelang Frieden und Freiheit. Aber seit 50 oder 60 Jahren gehts drunter und drüber, es wird geraubt, gemordet, gebrandschatzt und geplündert. Der Untergang des Abendlandes steht kurz bevor, das kann man täglich in der Bild-Zeitung nachlesen.
Nanna hat geschrieben:Winterhoff und seine Thesen sind extrem umstritten, viele Erziehungsexperten halten ihn für einen ausgemachten Schwachkopf,
Hab mir das mal angesehen. Alle folgenden Zitat von Winterhoff
aus diesem Interview.Dieses offene Konzept haben wir auch im Kindergarten und in der Grundschule. Für mich als Kinderpsychiater ist das eine Katastrophe. Als ob die kleinen Kinder schon eine Persönlichkeit hätten!
Kindergarten- und Grundschulkinder haben keine Persönlichkeit? Sind die alle gleich? Alle Roboter?
Ihre Psyche muss erst noch aufgebaut werden. Und das geschieht nur, wenn man ihnen immer wieder zeigt, was richtig und was falsch ist.
Man kann einem Kind ruhig sagen daß 2 + 2 nicht 5 ist. Aber ich würde mir eher die Zunge abbeißen, als einem Kind zu sagen was richtig und falsch ist im Sinne von Gut und Böse. Werturteile haben in der Erziehung nichts zu suchen. Statt dessen sagt man: "Ich will nicht, daß du..." Das sind klare Aussagen ohne moralische Zuschreibungen.
Wenn ich sie wie Partner behandle, gebe ich dem Gehirn des Kindes gar nicht die Möglichkeit zu lernen.
Tja, so nimmt man sich die Möglichkeit von Kindern zu lernen. Kinder haben oft das bessere emotionale Gespür.
Ich war mal mit zwei Kids, etwa 2 oder 3 Jahre alt, am Spielplatz. Es war vielleicht später Februar oder März. Um die Spielgeräte herum war ein Graben ausgehoben, und im Graben stand Wasser. Es kam, wie es kommen musste - einer ist reingefallen. Also nasse Hose ausgezogen, beide auf den Arm genommen und zurück zum Auto. Ich wollte gerade anfangen, zu schimpfen, da sagt der Kleine: "Nicht schimpfen."
Erstens ist es bemerkenswert, daß er meine Handlung vorausgesehen hat. Zweitens hatte er verdammt recht. Was geht's mich an, wen er in den Graben fällt? Er hatte den Schaden und war naß. Die Großen können von den Kleinen genausoviel lernen wie umgekehrt. Erziehung ist keine Einbahnstraße.
Wir müssen aber als Menschen erst mal lernen, dass wir fremdbestimmt sind.
Klar, deshalb schlage ich meine Alte auch immer wenn sie nicht spurt. Unter uns gesagt deshalb, weil ich in der Arbeit immer widerspruchslos mache, was mir gesagt wird - irgendwie muß ich meinen Frust dann loswerden.
Eine Oma hätte früher den Enkel verwöhnt und ihm das Lieblingsessen gekocht. Aber sie hätte auch verlangt: «Du wäschst dir erst die Hände, setzt dich an den Tisch, wo du sitzen bleibst, bis wir beide das Essen beendet haben.»
Das war bei mir nie so. Deshalb bin ich wohl auch so mißraten.
wir haben angstmachende Prozesse, Windows 95, der Computer, der in alle Haushalte einzog. Das müssen wir ja alles psychisch verkraften.
Psychoanalyse und Cunnilingus hat er vergessen.
Ich glaube, mehr muß ich dazu nicht mehr sagen.
Ich wollte eigentlich einen Thread über die kürzlich verstorbene Alice Miller machen. Passt aber hier auch recht gut. Ihre Botschaft war, daß sich Menschen, die in ihrer Kindheit keinen Respekt erfahren haben, schwer tun ihren Kindern gegenüber Respekt zu zeigen. Stichwort: schwarze Pädagogik. Sie war meines Wissens die erste, die das so klar ausgesprochen hat. Das war 1979.
Demütigungen, Schläge, Ohrfeigen, Betrug, sexuelle Ausbeutung, Spott, Vernachlässigung etc. sind Formen der Misshandlung, weil sie die Integrität und die Würde des Kindes verletzen, auch wenn die Folgen nicht sofort sichtbar sind. [...] Die geschlagenen Kinder lernen sehr früh jene Gewalt, die sie als Erwachsene anwenden werden, indem sie glauben, dass sie die Bestrafungen verdienen und aus Liebe geschlagen werden. Sie wissen nicht, dass der einzige Grund für die Strafen, die sie erdulden müssen, die Tatsache ist, dass ihre Eltern selbst sehr früh Gewalt erlitten und erlernten, ohne sich dessen bewusst zu sein. [...]
Gerade deshalb bleibt die Ignoranz der Gesellschaft so massiv und Eltern produzieren mit bestem Gewissen weiterhin in jeder Generation das schwere Leiden, das mit mehr Bewusstsein vermeidbar wäre. Fast alle kleinen Kinder werden in den ersten drei Lebensjahren geschlagen, wenn sie zu gehen beginnen und Gegenstände berühren, die nicht berührt werden dürfen. Das geschieht ausgerechnet in einer Zeit, in der das menschliche Gehirn seine Struktur aufbaut und daher von den Vorbildern Freundlichkeit und Liebe lernen sollte – jedoch niemals, niemals Grausamkeit und Lügen.
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