Mark hat geschrieben:aber sind ignorant genug sich lieber für Tiere einzusetzen als für all die Menschen auf der Welt denen jetzt und auch in längerer absehbarer Zeit gewiss nicht die gleichen Rechte vergönnt sein werden, wie uns Glückspilzen in den reichen Nationen.
Zum einen gibt es viele Tierrechtler, die sich auch explizit für Menschenrechte einsetzen und das oft im Gegensatz zu den Leuten, die Tierrechtlern vorwerfen, dass sie sich nicht für Menschen einsetzen, das sind oft nämlich genau die Leute, die selber
gar nichts tun.
Darüber hinaus sind Menschen auch Tiere, Tierrechte also auch Menschenrechte und viele Tierrechtsthemen betreffen auch Menschenrechte, siehe den Welthunger, der dich empfindsamen Menschenrechtler jedenfalls noch nicht zum Veganer gemacht hat. So weit geht deine Menschenliebe dann doch nicht, sie dient dir nur als Vorwand.
Wie heißt ein beliebter Demospruch: Animal liberation, human rights - one struggle, one fight!
Erst gestern haben wir beschlossen, dass wir, wenn wir veganes Essen abgeben darauf achten, dass die Schokolade zum Beispiel fair trade ist, da wir uns nicht für Tierrechte einsetzen können und dabei menschliche Sklaverei unterstützen.
Und irgendwelche Buschmänner und Eskimos interessieren mich momentan weniger, fangen wir mit uns an, fangen wir mit den Milliarden von Tieren an, die jährlich in unseren Tierfabriken ermordet werden, dann können wir mit den Buschmännern reden. Wir befürworten auch keine Folter, nur weil es Länder gibt, in denen diese Praxis ist. Wir sind auch nicht gegen Menschenrechte, nur weil sie noch nicht überall gelebt werden.
I am sometimes asked "Why do you spend so much of your time and money talking about kindness to animals when there is so much cruelty to men?" I answer: "I am working at the roots."
George T. Angell, 1823-1909
Zappa hat geschrieben:Leider haben viele Leute zuerst ihre (emotional geprägte) Meinung und suchen dann nach Argumenten, was meist schief geht. Je radikaler das Ausgangsvorurteil, desto radikaler halt die (Pseudo)argumente.
Ich habe schon mit Leuten gesprochen, die aus Mitgefühl vegan geworden sind und sich dann mit Tierethik beschäftigt haben und so langsam zu Antispeziesisten geworden sind ("Julia, ich habe da mal ein philosophisches Problem."). Aber viele Wege führen nach Rom. Ich wurde zwar aus Mitgefühl Vegetarier, aber dann zuerst intellektuell zum Antispeziesisten und habe dann die Konsequenz für meinen Lebensstil gezogen und wurde ein veganer Tierrechtler.
Ich sehe das Problem eher darin, dass kleine Kinder von ihren Eltern mit Fleisch und anderen Tierprodukten vollgestopft werden bevor sie sich überhaupt Gedanken darüber machen können und sich dafür bzw. dagegen entscheiden können. Oft werden sie dabei auch noch explizit belogen und hintergangen, ihr moralisches Empfinden von Kindesbeinen an abgestumpft.