Weltverbesserung

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Beitragvon Bionic » Di 15. Jun 2010, 00:38

Glaubt ihr dass es zurzeit noch möglich wäre, die Menschheit in bessere Bahnen zu lenken? Wäre es denkbar, dass das Erdöl ersetzt wird?
Oder befinden wir uns da auf einem sinkenden Schiff und können nur noch hoffen, dass es sich noch möglichst lange über Wasser hält.
Wäre es denkbar, dass Reiche mehr zum Sozialwesen beitragen? Wenn ja was müsste dafür gemacht werden? Oder müsste es da zuerst zu
einem Bürgerkrieg kommen, dass Reiche ihre Einstellung überdenken würden. (Überlegungen können erweitert werden.)
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon stine » Di 15. Jun 2010, 06:38

Reiche?
Was verstehst du darunter?
Ist jemand reich, der es zu einem Häuschen für seine Familie geschafft hat oder ist jemand erst reich, wenn er mehrere Häuser sein eigen nennt? Oder eine kleine Firma leitet?
Und wer ist arm? Ist der arm, der in einer sozialstaatlich finanzierten Wohnung lebt und sein Studium umsonst bekommt?
Die Begriffe Arm und Reich zu definieren ist Grundvorraussetzung, um ernsthaft darüber zu reden.

Du wirst ganz schnell feststellen, dass das gar nicht so einfach ist. Es gibt auch Aussteiger, die sich von ihrem Besitz getrennt haben und sich jetzt erst richtig reich fühlen!

LG stine
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon Bionic » Di 15. Jun 2010, 09:40

Tja reich.. Wenn man viel mehr hat, wie man brauchen würde. Toll übrigens dass du sonst gar nicht auf mein Thema eingegangen bist.
Besitz sollte nicht einfach angehäuft werden. Er sollte auch etwas im Fluss sein. Geldstrafen sollten sich nach dem Einkommen und dem
Vermögen richten! Alles andere ist ungerecht!
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon stine » Di 15. Jun 2010, 11:05

Bionic hat geschrieben:Toll übrigens dass du sonst gar nicht auf mein Thema eingegangen bist.
Versteh ich nicht, ich habe die erste und dritte Frage aufgegriffen. Den "Erdölersatz" konnte ich da jetzt nicht unterbringen.

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Re: Weltverbesserung

Beitragvon Bionic » Di 15. Jun 2010, 11:12

stine hat geschrieben:Versteh ich nicht, ich habe die erste und dritte Frage aufgegriffen. Den "Erdölersatz" konnte ich da jetzt nicht unterbringen.

Ok sorry. Es sollte halt darum gehen ob eine bessere Welt möglich ist.
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon stine » Di 15. Jun 2010, 11:33

Wir leben in der bestmöglichen, Bionic! :mg:
Die Frage wäre, was kann jeder von uns tun, um die Situation um sich herum zu verbessern?
Was tust du?

Ich konnte heute erfolgreich vermitteln und damit eine Abmahnung verhindern. Was mich sehr froh macht!

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Re: Weltverbesserung

Beitragvon Bionic » Di 15. Jun 2010, 11:41

stine hat geschrieben:Die Frage wäre, was kann jeder von uns tun, um die Situation um sich herum zu verbessern?
Was tust du?

Ich versuche Ideeen zu sammeln. Ansonsten tu ich (leider) nicht viel.
Aber irgendwo muss man ja Vorschläge diskutieren können..
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon stine » Di 15. Jun 2010, 13:12

Ja. Aber es sollte nicht bei der Diskussion bleiben :mg: !

Liebe Grüße
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon __wolf » Di 15. Jun 2010, 14:16

Bionic hat geschrieben:...Geldstrafen sollten sich nach dem Einkommen und dem
Vermögen richten! Alles andere ist ungerecht!

Weißt Du was Du da sagst?
Dass heißt doch: "Wer etwas leistet und mehr verdient wird härter fuer das selbe Vergehen bestraft als jemand der Faul auf der Haut liegt."
Dann heißt das: "Leistung lohnt sich nicht."
Ich komme aus dieser Welt?!?!? Diese Welt hiess "DDR"!
Bedeutet:
- 18 Jahre auf ein Auto warten,
- Verheiratet mit einem Kind in der 65 Quadratmeter großen Wohnung der Eltern (natürlich mit den Eltern) wohnen weil kein Wohnraum vorhanden ist,
- mit dem Neuen Auto (nach 18 Jahren!) um Schlaglöcher herum kurven die so tief sind, dass man kleine Kinder darin verstecken kann,
- Bananen werden zugeteilt (1kg pro Familie oder Person),
- Rouladen musst Du bestellen beim Fleischer den du kennst, kennst Du keinen kriegst Du keine Rouladen (einfach nicht...??),
- willst Du etwas repariert haben, brauchst Du "Westgeld" sonst gibt es nichts fuer Dich,
- usw. und so fort.
Ich könnte ewig weiter aufzählen.
Diese Träumereien kannst Du vergessen.

Für mich zählt nur:
- Ausbildung (eben auch selbst bezahlen und auf Urlaub verzichten),
- flexibel sein und wenn nötig ins Ausland gehen (fuer eine gewisse Zeit),
- seine Chancen und Freiheiten aktiv nutzen,
- und Aktionäre nicht verfluchen sondern selbst etwas sparen und etwas in Aktien anlegen um vom "sagenhaften" Reichtum der Aktionäre profitieren.

Alles Andere ist Schmarrn.

Sorry fuer die harten Worte

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Re: Weltverbesserung

Beitragvon Entität » Di 15. Jun 2010, 20:33

bionic hat geschrieben:Wäre es denkbar, dass Reiche mehr zum Sozialwesen beitragen? Wenn ja was müsste dafür gemacht werden? Oder müsste es da zuerst zu
einem Bürgerkrieg kommen, dass Reiche ihre Einstellung überdenken würden. (Überlegungen können erweitert werden.)
Glaubt ihr dass es zurzeit noch möglich wäre, die Menschheit in bessere Bahnen zu lenken? Wäre es denkbar, dass das Erdöl ersetzt wird?
Oder befinden wir uns da auf einem sinkenden Schiff und können nur noch hoffen, dass es sich noch möglichst lange über Wasser hält.
Wäre es denkbar, dass Reiche mehr zum Sozialwesen beitragen? Wenn ja was müsste dafür gemacht werden? Oder müsste es da zuerst zu
einem Bürgerkrieg kommen, dass Reiche ihre Einstellung überdenken würden. (Überlegungen können erweitert werden.)


Natürlich ist es denkbar, dass Reiche mehr zum Sozialwesen beitragen. Sollten sie auch, schließlich hat ein Großteil der Reichen ihr Kapital durch den einfachen/günstigen Arbeiter erwirtschaftet.
Außerdem erinnere ich an:
Wikipedia(Einkommensteuer(VereinigteStaaten)) hat geschrieben:Als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise wurde der Satz 1932 erst auf 63 % und dann im Zuge des Zweiten Weltkriegs kontinuierlich auf seinen Höchstsatz von 94 % für Einkommen über 200.000 US-Dollar erhöht. Der Spitzensteuersatz blieb bis 1964 über 90 %, wurde dann aber auf 70 % gesenkt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Einkommensteuer_%28Vereinigte_Staaten%29

Das einseitige Bild, dass alle Reichen gierig sind, stimmt so natürlich nicht. Man verkauft nur weniger Zeitungen wenn man schreibt, "XY Zahlen ihre Steuern korrekt".
Siehe hier Millionäre für höhere Spitzensteuer:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... chensteuer

Zuletzt ist wohl unser Sozialwesen, eher eine Bremse für eine Revolution und einen Systemumbruch.
Älterer Artikel der Zeit dazu: http://www.zeit.de/2009/52/Armutsdebatte?page=all



Zum Erdöl:
Es ist durchaus denkbar, dass wir vom Erdöl wegkommen. Wasserstoff und Elektroautos, biologisch synthetisierte Krafstoffe und verbesserte Recycling Prozesse sollten den Erdöl Bedarf minimieren. Es steht eine milliardenschwere Lobby hinter dem Erdöl die Fortschritte in diese Richtung nicht unbedingt beschleunigen wird. Spätestens wenn das Öl rar wird, und damit die Preise steigen, wird alternative Energie rentabel sein.


bionic hat geschrieben:Besitz sollte nicht einfach angehäuft werden.


Ich stimme dir zu, ich würde sogar soweit gehen, ein maximales Vermögen gesetzlich zu Regeln, alles andere geht an den Staat. (Bsp:" 1Mio* Wert des "Standard-Warenkorbs"= 105Mio Euro")

Allgemein denke ich, es ist noch lange nicht zu spät, es gibt viele Aktionen und Projekte die dabei sind die Fehler die wir Menschen begangen haben zu beheben und vor neuen zu bewahren.
Das Bewusstsein für die Zerbrechlichkeit unseres Planeten ist auch erst recht jung. :up:




_wolf hat geschrieben:Weißt Du was Du da sagst?
Dass heißt doch: "Wer etwas leistet und mehr verdient wird härter fuer das selbe Vergehen bestraft als jemand der Faul auf der Haut liegt."
Dann heißt das: "Leistung lohnt sich nicht."


Deine Rechnung ist wenn man in absoluten Zahlen rechnet korrekt. Aber das Vermögen spielt eine große Rolle wie empfindlich dich eine Strafe trifft.
Wenn der Reiche mit 1Mio auf dem Konto geblitzt wird, zahlt er vlt 35 Euro, das wird ihn sicher zu bewusstem Fahren erziehen.^^
Für den Hartz4 Empfänger können, wenn er überhaupt ein Auto hat, 35Euro eine Menge Geld sein.
Darum sind Tagessätze als Strafe viel gerechter, als absolute Zahlen.

Die DDR war ein Unrechtsstaat mit schlechter Koordination der Wirtschaft, das heißt aber nicht dass etwas mehr staatliches Lenken und um einiges weniger kurzsichtiges Profite zusammenraffen eine schlechte Sache wäre.
Zu denPunkten die für dich zählen.
Du solltest auch etwas an andere Denken, du könntest selbst einmal unverschuldet in die Situation kommen, in der du die sozialen Systeme benötigst.
Und dadurch dass du selbst Aktien anlegst, machst du mit beim großen Spiel um Profite und erhöhst somit immer mehr Druck auf den einfachen Arbeiternehmer respektive dich...


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Re: Weltverbesserung

Beitragvon Bionic » Di 15. Jun 2010, 23:37

__wolf hat geschrieben:Weißt Du was Du da sagst?
Dass heißt doch: "Wer etwas leistet und mehr verdient wird härter fuer das selbe Vergehen bestraft als jemand der Faul auf der Haut liegt."
Dann heißt das: "Leistung lohnt sich nicht."

Das heißt nur das jeder etwa den gleichen Prozentsatz an Strafe zahlt! Es ist absolut unfair dass Jemand der viel mehr hat, trotzdem nur eine Bagatelle zahlt!
Nicht jeder kann das Gleiche leisten. Das darf also bei diesem Punkt nicht berücksichtigt werden. Jedem kann man es nicht recht machen.
Und es heißt sicher nicht, dass sich Leistung nicht lohnt!!
>Sorry für die harten Worte.
__wolf hat geschrieben:Sorry fuer die harten Worte

Das war nicht hart. Das waren nur die üblichen Rechtfertigungen.
Entität hat geschrieben:Das einseitige Bild, dass alle Reichen gierig sind, stimmt so natürlich nicht. Man verkauft nur weniger Zeitungen wenn man schreibt, "XY Zahlen ihre Steuern korrekt".

Ja das behaupte ich ja auch nicht. Trotzdem sehe ich die sehr Reichen schon eher skeptisch. Denkst du es könnte welche geben, die unsere Überlegungen
unterstützen würden. Danke übrigens für deine Antworten. Das nenne ich mal konstruktiv!
Entität hat geschrieben:Zum Erdöl:
Es ist durchaus denkbar, dass wir vom Erdöl wegkommen. Wasserstoff und Elektroautos, biologisch synthetisierte Krafstoffe und verbesserte Recycling Prozesse sollten den Erdöl Bedarf minimieren. Es steht eine milliardenschwere Lobby hinter dem Erdöl die Fortschritte in diese Richtung nicht unbedingt beschleunigen wird.

Ja diese Dinge weiß ich ja auch. Aber könnten biologische Kunstsoffe überhaupt in der heutigen Menge produziert werden? Oder müsste es da einfach auch zu
einer Reduktion kommen. Ja auf die Unterstützung der Erdöl-Lobby würde ich auch nicht unbedingt vertrauen.
Entität hat geschrieben:Ich stimme dir zu, ich würde sogar soweit gehen, ein maximales Vermögen gesetzlich zu Regeln, alles andere geht an den Staat. (Bsp:" 1Mio* Wert des "Standard-Warenkorbs"= 105Mio Euro")

Ja zum Beispiel. Wie siehst du den Besitz ansich? Ich sehe in schon eher kritisch.
Entität hat geschrieben:Allgemein denke ich, es ist noch lange nicht zu spät, es gibt viele Aktionen und Projekte die dabei sind die Fehler die wir Menschen begangen haben zu beheben und vor neuen zu bewahren.

Beispiele? Ich würde da zb an Talentetauschkreis denken, oder an das Konzept des Wanderbuches.
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon Nanna » Mi 16. Jun 2010, 00:24

__wolf hat geschrieben: Für mich zählt nur:
- Ausbildung (eben auch selbst bezahlen und auf Urlaub verzichten),
- flexibel sein und wenn nötig ins Ausland gehen (fuer eine gewisse Zeit),
- seine Chancen und Freiheiten aktiv nutzen,
- und Aktionäre nicht verfluchen sondern selbst etwas sparen und etwas in Aktien anlegen um vom "sagenhaften" Reichtum der Aktionäre profitieren.


Hallo __wolf!

Ich glaube, du sitzt demselben Trugschluss auf, der es den Reichen der westlichen Welt ermöglicht, Mittel- und Unterschicht gegeneinander auszuspielen: Die Mittelklasse lässt sich leicht einreden, dass man die Obereren schonen sollte, aus zwei Gründen: Erstens glaubt sie fälschlicherweise, sie werde es eines Tages selbst so gut haben, weil sie ja hart dafür arbeite. Damit zusammenhängend, ist - zweitens - das Leistungsprinzip in der tatsächlich sehr leistungsstarken Mittelschicht derart verinnerlicht, dass instinktiv das Gefühl entsteht, Reichtum sei erarbeitet und nicht ererbt. Reichtum bildet eine so wichtige Zielvorstellung für die Mittelschicht und Leistung den einzig gangbaren Weg dorthin, dass es wie Frevel erscheint, das Gelobte Land - also die Oberschicht - zu belasten. Das würde ja bedeuten, die Zielvorstellung unattraktiver zu machen. Das will keiner.
Gleichzeitig lässt sich die Mittelschicht unheimlich viele Statusängste machen. George Carlin hat das ganze mal so formuliert:
"The Upper Class got all of the money, pays none of the taxes.
The Middle Class pays all of the taxes, does all of the work.
The Poor are there just to scare the shit out of the Middle Class!"

(Im ganzen hier zu sehen, sehr unterhaltsam und leider zu wahr: http://www.youtube.com/watch?v=cgps85scy1g )

Die Mittelklasse, die Leistungsbereiten, müssen aufhören, sich immer nur gegen die Unteren ausspielen zu lassen, sondern müssen erkennen, dass die Oberschicht eben durchaus "sagenhaften Reichtum" besitzt und dass sie NICHT den entsprechenden Anteil am Gemeinwesen entrichtet und dass 150€ für zu schnell fahren in deren Augen den Gegenwert einer Briefmarke besitzt. Ich denke, um solche Reichen geht es Bionic primär, nicht um diejenigen, die sich kaputtarbeiten bis zum Burnout um ein paar tausend im Jahr mehr zu machen.
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon __wolf » Mi 16. Jun 2010, 05:11

Entität hat geschrieben:Deine Rechnung ist wenn man in absoluten Zahlen rechnet korrekt. Aber das Vermögen spielt eine große Rolle wie empfindlich dich eine Strafe trifft.
Wenn der Reiche mit 1Mio auf dem Konto geblitzt wird, zahlt er vlt 35 Euro, das wird ihn sicher zu bewusstem Fahren erziehen.^^
Für den Hartz4 Empfänger können, wenn er überhaupt ein Auto hat, 35Euro eine Menge Geld sein.
Darum sind Tagessätze als Strafe viel gerechter, als absolute Zahlen.

An dieses Szenario habe ich bei meinem Beitrag auch gedacht.
Aber
1.) vor dem Gesetz sind alle gleich. Oder sollten es sein.
2.)geht es nicht so um die 35Euro, die in der Tat für den Millionär weniger empfindlich sind als für einen Menschen der im unteren Einkommensbereich sein Leben gestalten muss. Aber es ist ja mit den 35 Euro nicht getan. Bei Wiederholungen oder gröberen Verstößen droht Fahrerlaubnis-Entzug oder gar „Idiotentest“. Und da sollte es keine Rolle mehr spielen ob ich 10Euro oder 1 Million auf dem Konto habe. Somit kann ich mir die 35Euro Strafe nicht allzu oft leisten.
Entität hat geschrieben:Die DDR war ein Unrechtsstaat mit schlechter Koordination der Wirtschaft, das heißt aber nicht dass etwas mehr staatliches Lenken und um einiges weniger kurzsichtiges Profite zusammenraffen eine schlechte Sache wäre.

Wenn man anfängt zu regulieren, sagen wir mal die „Reichen“ (wie definierst Du das? Natürlich mit einer Summe, die groesser ist als Dein Vermögen :^^: ) muss man Grenzen ziehen. Und das endet dann eben so wie in der DDR. Das Eine ergibt das Andere. Deswegen muss man vorsichtig sein mit Wut im Bauch anfangen Regelungen zu schaffen die dann eben so enden.
Entität hat geschrieben:
Zu denPunkten die für dich zählen.
Du solltest auch etwas an andere Denken, du könntest selbst einmal unverschuldet in die Situation kommen, in der du die sozialen Systeme benötigst.

Das sind nicht die Punkte, die für mich zählen. Es war nur ein Anfang aus einer Endlos langen Liste.
Z.B. gab es solch krude Situationen, dass ein Ingenieur weniger verdient als ein Mann unten in der Werkhalle. Was ja nicht schlecht ist, wirst Du denken. Nur kam es dann dazu, das Menschen mit Abitur und sehr gutem Abschluss dann nicht auf die UNI sind um zu studieren um damit den Wissenspool des Landes zu verstärken, sondern haben sich unten in der Halle mit eingereiht, weil man eben mehr verdient.
Es zählte eben nicht sich anzustrengen in Schule, beim ABI und später an der UNI, weil ich selbst nichts davon habe. Im Gegenteil, man wurde dafür noch bestraft, aber das wäre das nächste Thema.
Entität hat geschrieben:Und dadurch dass du selbst Aktien anlegst, machst du mit beim großen Spiel um Profite und erhöhst somit immer mehr Druck auf den einfachen Arbeiternehmer respektive dich...
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Hier hast Du absolut Unrecht. Ich mache bei keinem Spiel mit. Da solltest Du Dich mal über die Geschichte und Sinn und Zweck einer Aktie informieren. Und wer sich daran orientiert spielt nicht, sondern legt sein Geld in einer für Ihn geeigneten Anlageform an. Hier solltest Du wirklich noch mal bei Wikipedia nach schauen.

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Re: Weltverbesserung

Beitragvon __wolf » Mi 16. Jun 2010, 05:21

Nanna hat geschrieben:Ich glaube, du sitzt demselben Trugschluss auf, der es den Reichen der westlichen Welt ermöglicht, Mittel- und Unterschicht gegeneinander auszuspielen: Die Mittelklasse lässt sich leicht einreden, dass man die Obereren schonen sollte, aus zwei Gründen: Erstens glaubt sie fälschlicherweise, sie werde es eines Tages selbst so gut haben, weil sie ja hart dafür arbeite. Damit zusammenhängend, ist - zweitens - das Leistungsprinzip in der tatsächlich sehr leistungsstarken Mittelschicht derart verinnerlicht, dass instinktiv das Gefühl entsteht, Reichtum sei erarbeitet und nicht ererbt. Reichtum bildet eine so wichtige Zielvorstellung für die Mittelschicht und Leistung den einzig gangbaren Weg dorthin, dass es wie Frevel erscheint, das Gelobte Land - also die Oberschicht - zu belasten. Das würde ja bedeuten, die Zielvorstellung unattraktiver zu machen. Das will keiner.


Erst mal gebe ich Dir hier durchaus recht, bzw. darüber muss man nachdenken.
Es kommt aber darauf an wie man Regelungen schafft und wie sie gestaltet sind so dass sie nicht zur Fußfessel einer ganzen Gesellschaft werden.
Wenn eine Gruppe der Gesellschaft sich nicht angemessen an der Lastenverteilung innerhalb dieser Gesellschaft beteiligt, dann muss das natürlich geändert werde. Da herrscht wohl Konsens.
Aber wenn ich dann lese wie z.B. Aktionäre im Rundumschlag als Spekulanten und Gierhaelse beschimpft werden, dann befürchtet man, dass alles nur noch aus dem leeren Bauch heraus geregelt wird und es dann eben so endet wie zu DDR-Zeiten.
Da gibt es noch eine ganze Liste dieser Rundumschläge wo Richtiges mit Wut/Unwissen vermischt wird.

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Re: Weltverbesserung

Beitragvon Myron » Mi 16. Jun 2010, 05:38

__wolf hat geschrieben:
Bionic hat geschrieben:...Geldstrafen sollten sich nach dem Einkommen und dem
Vermögen richten! Alles andere ist ungerecht!

Weißt Du was Du da sagst?
Dass heißt doch: "Wer etwas leistet und mehr verdient wird härter fuer das selbe Vergehen bestraft als jemand der Faul auf der Haut liegt."
Dann heißt das: "Leistung lohnt sich nicht."


Ob Menschen mit einem hohem Einkommen allgemein mehr leisten als Menschen mit einem niedrigen Einkommen, sei hier dahingestellt. Aber es ist mitnichten so, dass alle Besserverdienenden wirklich verdienen, was sie verdienen!
Ich frage mich jedenfalls schon seit langem, weshalb z.B. Geldstrafen bei Verkehrsdelikten einkommensunabhängig sind.
Sollen solche Strafen nicht allen Bürgern im selben Maße wehtun?!
Jemand mit einem Monatseinkommen von 1000€ leidet unter einer Geldstrafe von 100€ natürlich erheblich mehr als jemand mit einem Monatseinkommen von 10.000€. Nach meinem moralischen Empfinden ist das höchst ungerecht.
Ein reicher Autobahnraser, der die Gesundheit und das Leben seiner Mitmenschen leichtfertig aufs Spiel setzt, wird erst dann zur Besinnung kommen, wenn er eine Geldstrafe auch wirklich zu spüren bekommt. Über den derzeitigen Bußgeldkatalog lachen sich solche Herrschaften doch schlapp und treten gedankenlos weiter aufs Gaspedal.
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon Myron » Mi 16. Jun 2010, 05:45

Lesetipp: http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 32,00.html

"'Die Bundesregierung sollte schleunigst gegen die gesellschaftlichen Fliehkräfte ankämpfen', sagt [Rudolf] Hickel [Ökonom an der Uni Bremen]. 'Mit einer Lohn- und Steuerpolitik, die die untere Mittelschicht stärker stützt - und mit einem Sparpaket, das die Oberschicht stärker in die Pflicht nimmt.'"
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon __wolf » Mi 16. Jun 2010, 06:57

Myron hat geschrieben:
Ob Menschen mit einem hohem Einkommen allgemein mehr leisten als Menschen mit einem niedrigen Einkommen, sei hier dahingestellt. Aber es ist mitnichten so, dass alle Besserverdienenden wirklich verdienen, was sie verdienen!

Wer soll dass denn beurteilen? Willst Du das es bei Dir an der Haustuer klingelt oder jemand an Deinem Arbeitsplatz erscheint und Dir Fragen stellt um herauszufinden ob der Lohn den Du bekommst auch dem entspricht was ...ja von wem eigentlich festgelegt???... gerecht ist?
Ich frage mich jedenfalls schon seit langem, weshalb z.B. Geldstrafen bei Verkehrsdelikten einkommensunabhängig sind.
Sollen solche Strafen nicht allen Bürgern im selben Maße wehtun?!
Vom Standpunkt der Gerechtigkeitsfrage ist das schon OK. Nur wie umsetzen? Muss dann jeder Autofahrer der Bussgeldstelle eine Kopie seiner Steuerkarte hinterlassen, damit Sie das Strafmass festlegen?
Ich denke das ist ein ziemlich heikles Thema. Wie sieht es dann bei Freiheitsstrafen aus? "Reiche" sitzen länger als "Arme"? Und Verkehrsdelikte sind keine Kavaliersdelikte. Die StVo ist ein Gesetz wie jedes Andere, wird blos manchmal vergessen.
Ausserdem ist Dein Vergleich nicht ganz OK. Wenn jemand so rast wie Du das beschreibst, dem wird der Fuehrerschein entzogen, wenn er erwischt wird. Und junge Autobesitzer im Alter von 18-25 mit hochgetunten Golf GTI heizen ebenso ueber die Strassen und nicht nur die Autobahn. Und das sind nicht die "Reichen".
Ich denke, das ist nicht so einfach jemanden in die Lohntuete schauen und sagen "Du bezahlst jetzt mehr als derjenige, der dasselbe Delikt begangen hat wie Du".

Bis die Tage

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Re: Weltverbesserung

Beitragvon stine » Mi 16. Jun 2010, 07:15

Nanna hat geschrieben:Reichtum bildet eine so wichtige Zielvorstellung für die Mittelschicht und Leistung den einzig gangbaren Weg dorthin, dass es wie Frevel erscheint, das Gelobte Land - also die Oberschicht - zu belasten. Das würde ja bedeuten, die Zielvorstellung unattraktiver zu machen.
:up: Wie immer auf den Punkt gebracht!
Trotzdem möchte ich zu bedenken geben, dass Arbeit nicht nur über staatliche Einrichtungen zu haben ist. Wir brauchen unternehmerisches Risiko und wir brauchen auch die Privatwirtschaft.
Würde sich alles im Mittelfeld treffen, gäbe es keine Motivation und keine Umverteilung mehr, das wäre der absolute Stillstand.

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Re: Weltverbesserung

Beitragvon __wolf » Mi 16. Jun 2010, 13:25

Nanna hat geschrieben:(Im ganzen hier zu sehen, sehr unterhaltsam und leider zu wahr: http://www.youtube.com/watch?v=cgps85scy1g )

Ach ja, wuerde ich gerne sehen, bin aber zur Zeit im sozialistisch/kommunistischen China. Da ist es verboten YouTube zu sehen. :up:

Das zum besseren System.

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Re: Weltverbesserung

Beitragvon ganimed » Mi 16. Jun 2010, 18:29

Wenn die Zukunft der Menschheit davon abhinge, dass wir uns darauf einigen, was "reich" überhaupt bedeutet und wie hart man die Reichen bestrafen darf, dann bliebe uns ganz offensichtlich keinerlei Chance.

Aber man soll ja positiv denken. Die Weltbevölkerung, habe ich letztens gelesen, steigt noch eine Weile an und wird dann irgendwann Mitte des Jahrhunderts zu fallen beginnen. Das finde ich eine gute Nachricht. Scheint mir doch die Überbevölkerung ein absolutes Kernproblem zu sein.

Das mit dem Erdöl: der Hund springt nur genau so hoch wie er muss (gibt es dieses Sprichtwort überhaupt wirklich?) Wenn man sich die Behäbigkeit und Unentschlossenheit der Politik anschaut, könnte einem in der Tat Angst und Bange werden. Aber ich habe den Eindruck, sobald das Erdöl wirklich knapp wird und die Preise immer weiter steigen, geht der Run auf die Alternativen richtig los. Aber erst dann und keinen idealisitischen, wohlgemeinten, nachhaltigen, weisen Moment eher.

Liegt es nur an den zahllosen positiven StarTrek-Folgen, die ich in meinem jungen Leben bereits konsumierte oder liegt es an meinen Genen? Keine Ahnung. Aber ich sehe die Zukunft jedenfalls in rosigen Farbtönen. Zumindest meistens.

stine hat geschrieben:Die Frage wäre, was kann jeder von uns tun, um die Situation um sich herum zu verbessern?

Ich finde nicht, dass das die Frage wäre. (Die Antwort wäre übrigens: "so gut wie nichts, vergiss es"). Ich halte es zumindest für einen starken Perspektivfehler, wenn man sich selbst wichtig genug nimmt, um über diese Frage im Zusammenhang mit globalen Problemen nachzudenken.
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