von Klaus » Mi 11. Aug 2010, 10:27
Hi Mark,
ich kann mir in absehbarer Zukunft keine Quantencomputer-Netzwerk-Hierarchien vorstellen, wäre auch nicht notwendig. Das Hauptproblem was ich sehe, und damit kommen die Quantencomputer wieder auf ein normales Level, da alle möglichen Lösungen fast in Echtzeit dargestellt werden können, muss noch festgestellt werden welche von den Lösungen die zutreffende ist, also "wahr".
Die Probleme der Quantencomputer:
1. an Stelle der herkömmlichen Bits, die nur die Werte von 0 und 1 annehmen können, verwenden Quantencomputer Quantenbits. Ein solches Qubit kann durch ein Teilchen mit Spin repräsentiert werden, etwa ein Elektron, Spin aufwärts bedeutet 1, Spin abwärts bedeutet 0. Ausserdem gibt es die Superpositionen - Zustände, bei denen der Spin gleichzeitig nach unten und oben weist.
2.Superpositionszustände weniger Teilchen bergen damit eine enorme Informationsmenge. So können 1000 Teilchen eine Superposition bilden, die jede Zahl von 1 bis 2hoch 1000( rd. 10hoch300) repräsentieren. Ein Quantencomputer würde all diese Zahlen gleichzeitig be-und verarbeiten, z.B. durch Laserimpuls-Beschuss der Teilchen.
3.Misst man am Ende der Berechnung die Teilchenzustände verschwinden allerdings alle 10hoch300 parallelen Zustände bis auf einen einzigen, der zufällig übrig bleibt. Durch geschicktes Manipulieren der Teilchen lassen sich bestimmte Probleme - etwa das Faktorisieren einer großen Zahl - dennoch sehr schnell lösen.
P ungleich NP
Die im Beispiel von TP genannte Frage wurde bereits vor 50 Jahren gestellt. NP steht für die nichtdeterministische Polynomialzeit. NP ist die Klasse aller Probleme für eine bestimmte Lösung. Die Klasse P ist nicht in der Klasse NP enthalten.
Ein effizienter Algorithmus für ein NP-vollständiges Problem würde dem gegenwärtigen Bild der Klassen P, NP, und NP-vollständig radikal den Boden entziehen, denn dann wäre jedes NP-Problem - inklusive eine NP-vollständigen - in Wahrheit ein P-Problem. Mit anderen Worten, die Klasse P wäre gleich mit der Klasse NP, das hieße P=NP.
Will man nun NP-vollständige Probleme in Polynomialzeit lösen, muss man den Begriff des Computers erweitern. Man arbeitet dann mit Amplitudenüberlagerungen, sogenannter destruktiver Interferenz.
Bei allem bleibt zu sagen, bis jetzt wurde noch kein Quantenalgorithmus gefunden der NP-vollständige - Probleme verarbeitet, es gibt aber auch keinen Beweis dafür, dass er nicht existiert.
Der zweitwichtigste Quantenalgorithmus ist die sogenannte "Blackbox". Das zu berechnende Problem erhält dann den Status einer strukturlosen Blackbox. Ansonsten setzt man auf die "neue Physik" und beschäftigt sich mit "closed timelike curves" (CTCs)
Kurz gesagt ist eine CTC ein Weg durch Raum und Zeit, auf dem Materie oder Energie sich selbst in der Vergangenheit trifft und eine geschlossene Schleife bildet.David Deutsch hat 1991 ein Berechnungsmodell für CTCs formuliert, welches die Schwierigkeit de Großvater-Paradoxon geschickt umgeht.