Ersatzreligionen

Ersatzreligionen

Beitragvon Bionic » Mi 14. Jul 2010, 23:21

Wie wichtig denkt ihr sind die Religionen noch, in der westlichen Welt? Welche Rolle spielen Ersatzreligionen?
Wenn man Beispielsweise an den Kapitalismus, oder das Erdöl denkt? Wir sind ja wie ein Süchtiger, vom Erdöl abhängig.
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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon Philo » Do 15. Jul 2010, 01:57

Hallo zusammen, hallo Bionic,
Bionic hat geschrieben:Wie wichtig denkt ihr sind die Religionen noch, in der westlichen Welt?

nuja, ich würde diese Frage nicht nur auf die westliche Welt reduzieren, sondern global sehen und denke, ob theistische, oder politische Religionen, die Menschheit sollte sich gänzlich von sektenartigen Strukturen verabschieden.
Anders gesagt; wir Menschen bzw. die Menschheit, verfügt über tolle Fähigkeiten, und die sollten wir uns zur allumfassenden Währung machen.
Bionic hat geschrieben:Welche Rolle spielen Ersatzreligionen?

Streng genommen pflegen Menschen gegenwärtig nichts anderes, als Ersatzreligionen.
Bionic hat geschrieben:Wenn man Beispielsweise an den Kapitalismus, oder das Erdöl denkt?

Genau, denn Menschen bräuchten schon längst kein Erdöl mehr, so auch keine Geldsysteme, weil wir uns unsere von Natur aus gegebenen Fähigkeiten zur Währung machen sollten.
Ideen und Fähigkeiten gibt es mehr als genug und diese verbessern sich ständig, nur werden Pioniere ständig mit der blöden Kostenfrage ausgebremst.
Bionic hat geschrieben:Wir sind ja wie ein Süchtiger, vom Erdöl abhängig.

Auch das ist richtig, denn bereits machthabende sowie machtsüchtige Leute streben nach noch mehr Macht.
Nicht anders Leute, die sich in gleicher suchartigen Weise im kapitalistischen Sinne, seelisch sozusagen ständig selbst befriedigen (wollen - müssen).

Die Menschheit leidet an gelernter Schitzophrenie, und das seit mehreren tausend Jahren.
Eine gelernte Krankheit also, die als Solche nicht so erkannt bzw. definiert (diagnostiziert) wird.
Das ist bitter, aber wenige Menschen geben Anlass zur Hoffnung, denn ich bin nicht der einzige Zeitgenosse, der um diesen Umstand weiß und es werden immer mehr.

Und Du, scheinst auch auf der richtigen Fährte zu sein.

Herzlichst Dir, Philo
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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon stine » Do 15. Jul 2010, 08:19

Philo hat geschrieben:Ideen und Fähigkeiten gibt es mehr als genug und diese verbessern sich ständig, nur werden Pioniere ständig mit der blöden Kostenfrage ausgebremst.
:up:
Philo hat geschrieben:Anders gesagt; wir Menschen bzw. die Menschheit, verfügt über tolle Fähigkeiten, und die sollten wir uns zur allumfassenden Währung machen.
Das ist richtig, aber die Fähigkeiten müssen dahin gelenkt werden, wo es zum Besten für alle gereicht.
Die Menschen brauchen eine Vorgabe, religiös oder staatlich begründet. Zweiteres hat sich gezeigt, ist immer auf Machthaber bezogen und verherrlicht meist ein System, das nur wenigen im Staate dienlich ist. Ein freier Mensch zu bleiben und dennoch an ein Ideal gebunden zu werden, das wäre die Aufgabe einer Religion.
Die theistische find ich nicht das schlechteste Modell, müsste eben überarbeitet werden :mg:

LG stine
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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon Philo » Do 15. Jul 2010, 13:51

Hallo zusammen, hallo Stine,

zu;
stine hat geschrieben:[...] die Fähigkeiten müssen dahin gelenkt werden, wo es zum Besten für alle gereicht.

fällt mir ein Fussball-Lied ein, in dem es heißt >Einer für alle und alle für einen<.
Zwar habe ich keine Ahnung von Fussball, aber die in dem Lied formulierte Philosophie beschreibt sehr gut meine Idealvorstellung von einer Menschheit, die sich als "zivilisiert" verstehen möchte.
Wie eine solche Grundphilosophie umgesetzt werden kann, ist eine Frage, die sich zwar einerseits schnell und einfach formulieren lässt, andererseits aber um so schwieriger zu beantworten ist, oder scheint.

Hierzu zu meinen;
stine hat geschrieben:Die Menschen brauchen eine Vorgabe, [...]
Die theistische find ich nicht das schlechteste Modell, müsste eben überarbeitet werden :mg:

bewährte sich m. E. nach zu keiner Zeit, weil; man kann mit der Ursache gesellschaftlicher Schwierigkeiten keine Probleme lösen, sondern nur in anderen Erscheinungsformen fortsetzen.
Und nichts anderes wissen wir gesamtgeschichtlich zu dokumentieren, womit sich auch weiterhin trivialkulturelle Neurosen drohen, durchzusetzen.

Aber gut - im universellen Sinne gedacht (also nicht in Form eines Bewusstseins gedacht), wird ohnehin nichts als "richtig" oder "falsch" beurteilt.

In diesem Sinne, herzlichst, Philo :wink:
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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon Arathas » Do 15. Jul 2010, 14:44

Philo hat geschrieben:in dem es heißt >Einer für alle und alle für einen<.
Zwar habe ich keine Ahnung von Fussball, aber die in dem Lied formulierte Philosophie beschreibt sehr gut meine Idealvorstellung von einer Menschheit, die sich als "zivilisiert" verstehen möchte.


Dafür gibt's ganz einfach zuviele Menschen. Einer für alle und alle für einen - sowas kann in einer überschaubaren Gruppe klappen, wo am besten jeder jeden kennt oder zumindest über höchstens eine Ecke. Zusammengehörigkeitsgefühl über mehr als eine Ecke ... das klappt nicht, meiner Meinung nach.
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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon Klaus » Do 15. Jul 2010, 15:13

Philo hat geschrieben:...fällt mir ein Fussball-Lied ein, in dem es heißt >Einer für alle und alle für einen<.


o tempora o mores
Fussballlied, dass ist das Motto der "Drei Musktetiere" von A. Dumas. Da gabs noch keinen Fussball. Schon mal gehört? :santagrin:
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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon Entität » Do 15. Jul 2010, 16:52

mal ein ganz dummer Gedanke:

Ist Justiz nicht auch eine Ersatzreligion?

Denn wenn sich alle an die Gesetze halten, wird alles gut.
Die Ungläubigen/Gesetztesübertreter, werden verfolgt (Polizei) und bestraft.
Die Schriften(Gesetztestexte) werden von Proppheten(Richtern) ausgelegt.
DIe Schriften wurden uns von höherem (Bundestag) vermittelt.

Nun etwas mehr zum Thema: Es gibt viele Möglichkeiten zwischen zwei Dingen parallelen zu ziehen, was noch lange nichts über eine mögliche Verbindung aussagt.
Sicher sind wir vom Erdöl abhänig, aber diese Abhängigkeit ist vielen bewusst und auch dass der Verbrauch gesenkt werden muss ist klar(z.B.effizientere Autos).
Aktuell verhält sich England Pro ÖL weil BP sehr stark in dessen Infrakstruktur verwurzelt ist. Wir sind lediglich so abhängig vom Öl weil es zu Beginn der Industrie günstig, viel seitig und massenhaft vorhanden war.
All das ändert sich, leider auf Kosten des Planeten.

Religiös wäre es, um den Ölpreis zu erhalten, jeden Tag einige Liter zu verbrennen. :mg:

Um auf deine Frage einzugehen, ich denke es wird immer eine gewisse Art von "Ersatzreligion" geben, man wird immer irgendetwas für subjektiv wertvoller halten als etwas anderes, hat aber nichts mehr mit der klassischen Religion zu tun.Ich definiere die "Ersatzreligion" als, etwas für wichtiger/besser/richtiger halten als alles anderes-
Für manche wird es die "Religion" sein zu Forschen oder für Familie und Freunde da zu sein. Andere haben ihren Beruf, ihre Sportart oder ein Onlinespiel zu ihrer Religion gemacht.
Das ist die Konsequenz unseres Pluralismus, welcher an sich eine große Bedrohung für die "klassischen Religionen" darstellt.
Diese werden dann weiter schrumpfen und an Einfluss verlieren, wie bereits sehr gut zu beobachten ist (zumindest in der westlichen Welt).

greets Entität
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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon ganimed » Do 15. Jul 2010, 17:45

Entität hat geschrieben:Sicher sind wir vom Erdöl abhänig, ... und auch dass der Verbrauch gesenkt werden muss ist klar

Wieso muss der Verbrauch gesenkt werden? Mir ist das nocht nicht klar.
Der Verbrauch muss beendet werden, und zwar genau dann, wenn kein Öl mehr da ist. Weil was nicht da ist kann ich nicht verbrauchen. Außer dieser Regel gibt es keine, soweit ich sehe. Man könnte also beispielsweise die Entwicklung der Alternativen beschleunigen und müsste dann den Erdölverbrauch nicht senken.
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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon ujmp » Do 15. Jul 2010, 17:52

Religöse verbreiten gerne das Märchen, dass Nicht-Religion auch eine Religion sei. Atheisten "glauben" an den Atheismus. Das ist aber nicht so, genau so wie auch nicht ein Nicht-Mann trotzdem ein Mann ist. Das Kennzeichen der Religion ist ein festhalten an Glaubenssätzen, die dem Gläubigen als unverrückbar gelten. Und zwar teilweise so unverrückbar, dass keine Erfahrung der Welt, wenn sie auch noch so sehr dem Glaubenssatz widerspricht, den Gläubigen von seinem Dogma abbringen kann. Eine solche Haltung können durchaus auch Atheisten einnehmen - das müssen sie aber nicht. Speziell der christliche Glaube macht es aber geradezu zur Sünde, nicht zu glauben und zwingt seine Gläubigen an der Unverrückbarkeit der biblischen Botschaft festzuhalten.

Es geht aber auch ohne Religion. Ich kann z.B. die Haltung einnehmen, dass all meine Vorstellungen von der Welt und vom Leben vorläufig sind. Dass es nur Meinungen sind, die augenblicklich plausibel erscheinen, die zweckmäßig sind, um mit dem Geschehen in der Welt klarzukommen, die ich aber jederzeit ablegen kann. Theoretisch kann eine Solche Meinung auch sein "Gott liebt mich". Praktisch besteht aber überhaupt kein Anlass anzunehmen, dass es einen Gott überhaupt gibt. Da müsste schon viel passieren, um dieser Meinung aus Vernunftgründen anzuhängen. Da ich mich aber selbst und mein Weltbild jeder Zeit in Frage stellen kann, bin ich auch nicht religiös. Es gibt für mich keine Unverrückbarkeit. So gern ich auch ein "Fundament des Glaubens" manchmal hätte, gibt es das aber leider nicht. -

Aber was sage ich "leider" - es war ja von Anfang an sein Selbstbetrug, dieses Fundament anzunehmen. Das einzige was die Religion an Halt bietet ist, dass sie Irrtümer im Kopf betoniert. Welch eine Freiheit und Gelassenheit ohne diese Quatsch!
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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon Bionic » Do 15. Jul 2010, 20:31

Entität hat geschrieben:mal ein ganz dummer Gedanke:

Ist Justiz nicht auch eine Ersatzreligion?

Danke! :up: So dumm ist das gar nicht.
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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon stine » Fr 16. Jul 2010, 06:53

Entität hat geschrieben:mal ein ganz dummer Gedanke:

Ist Justiz nicht auch eine Ersatzreligion?
Nein.
Der Unterschied zwischen staatlichen Gesetzen und religiösen Vorgaben ist der, dass Menschen ersteres unter weltlicher Strafe einhalten müssen und zweiteres aus innerster Überzeugung tun (im besten Falle :^^: ).

Selbstverständlich gibt es auch Menschen, die staatliche Regeln aus innerster Überzeugung einhalten und leben, aber menschliche Gesetzgebung ist manipulativ und wird beständig an den jeweiligen gesellschaftlichen Mainstream angepasst. Religion hat etwas mit menschlicher Sinnsuche zu tun, mit der Erkenntnis des Seins im eigentlichen Sinn. Sie kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir nichts anderes sind, als Leben auf dieser Erde. Nackt geboren und zum Sterben verurteilt. (klingt hart, aber muss an dieser Stelle mal gesagt werden :mg: ).
Juristen regeln das Zusammenleben aus weltlicher Sicht aus logischer Interpretation der vorhandenen Gesetze und Religion regelt das Leben aus ureigenster Verinnerlichung. Religion hat eben eine starke esoterische Note. Manche Religionen gehen zB davon aus, dass wir dort wieder hineingeboren werden, was wir verlassen haben. Schon alleine das sollte manchem zu denken geben!

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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon ujmp » Fr 16. Jul 2010, 07:23

stine hat geschrieben:Religion hat etwas mit menschlicher Sinnsuche zu tun, mit der Erkenntnis des Seins im eigentlichen Sinn. Sie kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir nichts anderes sind, als Leben auf dieser Erde. Nackt geboren und zum Sterben verurteilt. (klingt hart, aber muss an dieser Stelle mal gesagt werden


Es gibt keinen "eigentlichen Sinn". Insbesondere hat ihn die Religion nicht. Lasst euch von den Theologen nicht miesmachen, was euch sinnhaft erscheint. Der Begriff "eigentlichen Sinn" ist nur eine theologischer Hütchenspielertrick. Wenn man nachfragt, was sie damit meinen, steckt nichts dahinter.
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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon Arathas » Fr 16. Jul 2010, 10:53

Hierzu ein schönes Zitat, entnommen aus dem Computerspiel Alpha Centauri:

If our society seems more nihilistic than that of previous eras, perhaps this is simply a sign of our maturity as a sentient species. As our collective consciousness expands beyond a crucial point, we are at last ready to accept life's fundamental truth: that life's only purpose is life itself.
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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon stine » Fr 16. Jul 2010, 12:45

Das Internet als Medium des kollektiven Bewusstseins.
Auch ein interessanter Aspekt.
Bild
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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon ujmp » Fr 16. Jul 2010, 13:07

Wenn ihr den Begriff soweit fast, dass praktisch alles Religion ist, wird die Diskussion sinnlos. Da könntet ihr auch darüber diskutieren, was alles "Daseinsformen" sind. Eine seriöse Diskussion kann nur stattfinden, wenn es auch etwas geben kann, was nicht unter euren Begriff der Religion fällt. Sonst könnte nämlich mit selben Recht jemand sagen, Religion sei nur ein Ersatz-Atheismus. So kommt doch nur Wortgeklingel raus!
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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon stine » Fr 16. Jul 2010, 13:23

Ich finde die Frage interessant, ob wir als Menschheit im kollektiven Bewusstsein gereift sind. Das hat weitläufig auch mit Religion zu tun und damit, dass sich Mensh nicht mehr alles gefallen lässt und gemeinsam die gleichen Fragen stellt.
Inwieweit so ein kollektives Bewusstsein funktioniert ist eine andere Frage. Wenn man mal auf Insektenstaaten schaut, gibt es eine sogenannte Schwarmintelligenz bei den Ameisen und bei den Bienen zB. Nur weil Menschen heute ein Selbstbewusstsein haben, ist ja nicht gesagt, dass sie das immer schon hatten oder immer haben werden.

Die Eingangsfrage nach der Ersatzreligion ist schwer zu beantworten, weil nicht klar ist, welche der Religionen überhaupt ersetzt werden soll und was man unter einem Ersatz diesbezüglich zu verstehen hat. Und wenn sie dann, diese bestimmte Religion ersetzt ist, dann ist sie ja keine Ersatzreligion mehr, sondern eine Religion. Religion ist Religion. Das wäre, als wenn ich bei der Hitze nach einem Ersatzradler fragen würde. Was soll das sein? Ein Russe oder eine Berliner Weiße? Eine Radler ist eine Radler und ein Russe ist ein Russe :bier:

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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon ujmp » Fr 16. Jul 2010, 14:13

Fragenstellen hat m.E. nichts mit Religion zu tun. Was Religion auszeichnet, ist die Art, antworten zu geben: Die Religion greift ihre Antworten aus der Luft und stellt sie als Gewissheiten hin.
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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon Atanar » Fr 16. Jul 2010, 22:27

ujmp hat geschrieben:Fragenstellen hat m.E. nichts mit Religion zu tun. Was Religion auszeichnet, ist die Art, antworten zu geben: Die Religion greift ihre Antworten aus der Luft und stellt sie als Gewissheiten hin.

Und das tun Ökonomen eingentlich nicht. Den Kapitalismus als Ersatz für Religion hinzustellen passt auch nicht, da beide schon ziemlich lange nebeneinander existieren und sich nicht ausschließen müssen.
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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon Entität » Sa 17. Jul 2010, 09:51

ujump hat geschrieben:Sonst könnte nämlich mit selben Recht jemand sagen, Religion sei nur ein Ersatz-Atheismus.

Wie geil, das werd ich auf jedenfall verwenden, wenn mal wieder behauptet wird das Atheismus Religion sei. :applaus:
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Re: Ersatzreligionen

Beitragvon ujmp » Sa 17. Jul 2010, 10:22

Man muss bloß fragen "Glaubst du wirklich, dass Jesus dich heilt, wenn du betest, oder gehst du in die Apotheke und kaufst dir Medizin?". Darauf anworten sie dann i.d.R.: "Jesus heilt mich durch die Medizin aus der Apotheke". Das moderne Christentum ist, was das Handeln betrifft, sogar ziemlich offensichtlich ein Ersatzatheismus.
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