stine hat geschrieben:Um ein paar Unvermittelbare geht es doch gar nicht, die kann sich ein Land wie Deutschland locker leisten. (Vollbeschäfigung heißt auch nicht, dass 100% der Arbeitsfähigen auch arbeiten). Es geht darum, dass ein Staat es sich nicht leisten kann, Arbeit zu kreieren oder auf Billiglohn draufzuzahlen.ujmp hat geschrieben:Es wäre vermutlich auch billiger, die sehr kleine Minderheit von Arbeitsscheuen hinzunehmen, als sie mit teuren Aufpassern zum Arbeiten zu zwingen (da kommt sowieso nichts Vernünftiges raus).
Arbeit die der Markt nicht hergibt, kann auch nicht bezahlt werden. Wenn man anfängt, von den eingenommenen Steuern Arbeitslöhne aufzustocken oder staatlich bezahlte Arbeitsbeschaffung zu betreiben, dann unterstützt man die Unternehmer, die dann auch im eigenen Land billig produzieren können und sich die weiten Transporte sparen.
Das sehe ich auch so. Nur leider wird die Diskussion in diese Richtung angeheizt. Man stigmatisiert Hartz-IV-Empfänger als Schmarotzer um vom eigenen politischen Versagen abzulenken. Die Sozialausgaben steigen auch nicht hauptsächlich wegen dieses Transfers. Sie steigen viel mehr wegen der Bevölkerungsentwicklung durch die Zuschüsse zur Rentenkasse.
stine hat geschrieben:Ein Zweites ist die dann notwendige Erhöhung der Steuereinnahmen, um solcherlei überhaupt bezahlen zu können. Die arbeitende Mitte fühlt sich ausgenutzt und verliert den Anreiz überhaupt noch zu buckeln.
Arbeit um der Arbeit willen ist unwirtschaftlich und kann auf Dauer nicht funktionieren.
Die Mehrheit sollte anerkennen, dass sie im Grunde dafür bezahlt, ihren Arbeitsplatz nicht teilen zu müssen. Das sehen auch sehr viele ein und sind deshalb für Sozialleistungen, auch wenn sie sie nicht selbst beanspruchen. Jedenfalls meine ich, dass man das Problem der Sozialausgaben nicht lösen kann, in dem man sie kürzt. Man muss sie überflüssig machen, in dem man Arbeitsplätze schafft. Es ist eigentlich ein Umbau der Gesellschaft notwendig.